Vera Rubin

  • Hallo Patrice,


    vielen Dank für den Hinweis.


    Vera Rubin hat mit über 83 Jahren einen sehr interessanten Artikel über ihr Leben verfasst, es ist ihre letzte wissenschaftliche Publikation mit dem Titel " An intersting journey":


    http://www.annualreviews.org/d…nurev-astro-081710-102545


    Sie hat ihr wissenschaftliches Leben in erster den Rotationskurven von Galaxien gewidmet war vor allem auch eine beobachtende Wissenschaftlerin, die der Interpretation ihrer Ergebnisse auch mit Skepsis begegnete. Da sie als eine zentrale Person im Kontext der Dunklen Materie gilt, ja sogar bisweilen als Entdeckerin bezeichnet wird, möchte ich auf zwei interessante Passagen aus ihrem letzten Artikel hinweisen (Seite 14):


    "In our Solar System, the orbital velocities of planets decrease with distance from the Sun, as discovered by Kepler and explained by Newton.The expectation was that galaxies behaved the same way, in that stars farthest from the massive center would be moving most slowly. In fact, the rotation curves were flat, meaning that the orbital velocities outside the center of the Galaxy did not decrease with distance. This was discovered over the course of about 4 ice cream cones that first night, as I alternated between developing the plates and eating (Kent would be starting the next observation). I remember thinking that there must be some mechanism for speeding up stars that moved too slowly or slowing down stars that moved too ast. Now, of course, the popular explanation is that dark matter is distributed throughout the Galaxy in such a way that the Galactic mass increases linearly with distance from the center, making the flat rotation curves consistent with Newtonian physics.


    As more and more time passes without direct observational confirmation, I wonder if the explanation is even more complex than we imagine at present."



    Weiter unten in dem Artikel äussert sie sich auf die Frage ob sie enttäuscht wäre wenn die flachen Rotationskurven von Spiralgalaxien statt durch dunkle Materie durch einen Modifikation des Gravitationsgesetzes erklärt würden (o.g. Artikel, Seite 24) I would “be delighted, since the non-Keplerian rotation curves are an empirical observation of hitherto not understood physics, and one needs to keep an open mind in seeking solutions”.



    Sehr interessant ist auch einer ihrer letzten Artikel in Physics Today mit dem Titel


    „Seeing dark matter in the Andromeda Galaxy“, http://www.ifsc.usp.br/~hoyos/…era-Rubin-Dark-Matter.pdf


    hier beschreibt sie die Umstände ihres wissenschaftlichen Durchbruchs und es wird einmal mehr deutlich, dass neue Ergebnisse vor allem durch experimentellen Fortschritt möglich werden und dass es einige Zeit dauert, bis die Tragweite erkannt wird.


    Ihre letzten Arbeiten hat Vera Rubin mit Stacy McGaugh publiziert, der dem Standardmodell der Kosmologie mit dunkler Materie eher skeptisch gegenüber steht.


    Dies kann man sicher auf verschiedene Arten deuten, ich denke es drückt nie ermüdende wissenschaftliches Neugier aus, die herausragende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auszeichnet.


    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für die Links zu den beiden Artikeln. Ich habe sie bisher nur überflogen, aber gerade der erste zeigt, das Wissenschaftlerinnen eine andere, ich nenne es mal empathischere, Herangehensweise an die Wissenschaften haben als ihre männlichen Kollegen. Frauen sind zudem oft viel geeigneter, Naturwissenschaften für Laien akzeptabel und begreifbar zu machen. Wenn Frauen weniger bescheiden sondern genau so ostentativ wie Männer ihre Ergebnisse präsentieren würden, würden diese sehr bald in vielen Bereichen das Nachsehen haben.

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