Fernglas defekt?

  • Hallo liebe Forengemeinde,


    ich bin ganz neu hier im Forum. Kurz zu mir: ich bin 27 Jahre alt und betreibe hobbymäßig Astronomie und Ornithologie. Teleskop oder Spektiv besitze ich nicht, dafür aber 3 Ferngläser die ich für meine Hobbies gerne verwende:
    -Minolta 10x50
    -Bresser Condor 8x32
    -Uraltfernglas (Polaris) von Papa mit 8x30


    Ich verwende überwiegend das Minolta, doch nutze ich das Bresser auch gern wenn ich mobil sein muss. Leider habe ich mit dem Bresser ein Problem, und das ist der Hauptgrund warum ich diesen Thread eröffne.


    An manchen Tagen funktioniert das Bresser wunderbar und an manchen Tagen schaue ich durch und bekomme Kopfweh, so stark schiergelt man da durch. Schaue ich dabei durch jeden Strahlengang separat, ist alles ausnahmslos immer brillant und scharf. Der Optiker meinte dass ein Prisma kaputt ist und die Reparatur 80€ kostet, evtl auch deutlich mehr. Ich glaube aber, dass das Prisma höchstens locker ist, aber nicht defekt. Wie sonst lässt es sich erklären, dass jeder Strahlengang für sich immer einwandfrei funktioniert? Wenn ich das Fernglas leicht schüttle, hört man ein ganz leichtes Klappern, was ja meine Vermutung bestätigen würde: manchmal liegt das Prisma so drin dass man einwandfrei sehen kann, und manchmal liegt es eben „schief“. Dann dürfte das ja mehr unter Justage als Reparatur fallen und damit auch deutlich günstiger!?


    Gibt es hier im Forum einen Tüftler, der sich daran versuchen würde?


    Viele Grüße,
    Tobias

  • Hi!


    Das Bresser Condor ist ein Dachkantfernglas, wenn ich das richtig sehe – die Dinger zu reparieren/justieren ist anspruchsvoll, schon weil die Gehäuse oft nicht darauf ausgelegt sind, dass man sie öffnet. Die 80 Euro sind kein so unüblicher Stundensatz für kommerzielle Optik-Reparaturen.


    In der Preisklasse ist ein Neukauf meist sinnvoller als eine professionelle Reparatur – die Herstellungskosten in China liegen doch deutlich unter den deutschen Stundensätzen.


    Auch bei reparaturfreundlicheren Porro-Fernläsern (bei denen man an die Prismen rankommt) ist eine Reparatur nicht trivial, wenn beide Tuben gegeneinander verkippt sind: Es ist zwar kein allzu großes Problem, ein Fernlas für sich (also für einen bestimmten Augenabstand) zu justieren, aber das muss nicht unbedingt für jeden Benutzer passen. Es kann klappen, muss aber nicht.


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hallo Tobias!


    Da Bresser die Nachfolgefirma von Meade Deutschland ist, würde ich dort mal eine Anfrage starten. Ich habe mit Meade Deutschland gute Erfahrungen gemacht. Mein LX-90 hatte 2x einen Mototrschaden, der schnell und unbürokratisch ausserhalb der Garantiezeit behoben wurde.



    CS aus Wien
    Grüße Niki

  • Hallo Tobias,


    du kannst das Glas zu uns einschicken. Falls Kosten entstehen, erhälst du zunächst einen Kostenvoranschlag. Dieser ist kostenlos.
    Du hast also erstmal nur die Versandkosten zu uns zu tragen. Je nach Aufwand / Kosten kannst du dann immer noch entscheiden, ob eine Reparatur lohnt.


    Bresser GmbH
    Gutenbergstraße 2
    46414 Rhede


    Bitte dem Glas eine Fehlerbeschreibung beilegen sowie eine Kopie des Kaufbelegs (sofern vorhanden).


    Gruß,
    Anke

  • Hallo Tobias,


    habe hier noch ein Bresser-Prospekt aus 2003 liegen, da gehörte das Bresser Condor (gab auch ein Condor II) zur "Exclusiv-line", also irgendwas mit mehr Garantie als 2 Jahre...., aber 2003 ist ja auch schon 14 Jahre her, ich denke, wohl erledigt, aber Anke wird die Sache schon richten.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo zusammen :)


    besten Dank für die vielen Tipps und Infos, das hat mir sehr geholfen.


    (==>)Anke
    Danke für das Angebot. Ich habe sofort mein Fernglas verpackt und werde es heute zu euch senden.


    (==>)Rest
    wo wir gerade beim Thema sind, hätte ich noch ein kleines Anliegen:
    Das Fokussieren geht bei meinem Minolta und vor allem beim alten Fernglas von meinem Vater (Polaris 8*30) recht schwer wenn die Temperaturen kalt sind.
    Sicherlich, weil das Schmiermittel ja nicht ewig geschmeidig bleibt. Weiß hier jemand Rat? Muss ich das Schmierfett abkratzen und ein Neues besorgen, oder kann man das ganze irgendwie mit WD40 geschmeidig bekommen?


    viele Grüße und einen schönen Samstag wünsche ich euch,
    Tobias

  • Hallo Tobias,


    Bei Bresser und Anke bist Du auf jeden Fall in guten Händen. Ich habe mit dem Service auch nur beste Erfahrungen gemacht.


    WD40: um Himmels Willen NEIN!!


    Das ist ein Kriechöl. Das kriecht erst mal in die gefetteten Gewinde und macht sie schön leichtgängig. Dann kriecht es weiter und verteilt sich im Inneren des Fernglases. Danach kriecht es auf die Innenseiten der Linsen und macht sie blind. Und zum Schluss verdunstet es wieder aus den Gewinden, wodurch sie schwergängiger werden als zu Beginn. Keine gute Idee.
    Die sinnvollste Möglichkeit ist die schwergängigen Gewinde frei zu legen und mit einem benzingetränkten Lappen zu entfetten. Und sie dann mit <i>nicht kriechendem</i> Fett neu zu schmieren. Da gibt es spezielle optische Fette. Ich habe noch einen Rest, von dem ich aber nicht weiß wie es heißt. Deshalb kann ich Dir keinen Tipp geben. Google sollte Dir aber weiterhelfen. Und hier im Forum bekommst Du bestimmt auch noch Tipps.
    Aber lass die Finger von WD40, Caramba oder ähnlichen Sprüh- und Kriechölen. Das geht nach hinten los.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

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