Achskreuz bis max 10 kg - welche Montierung ?

  • Moin Leude,


    mein thread "AZ-EQ5 - taugt die was?" ergab für mich, das
    ich diese Monti wohl eher nicht kaufen werde. Ich will
    das Produkt nicht werten, maßgeblich für mich eher die
    Erkenntnis, das sie ein Nischenprodukt zu sein scheint.


    Noch einmal die Grundanforderungen an meine künftige Montierung:
    (Ich habe gerade meine LosmandyG11 verkauft weil mir viel zu schwer,
    bin leider auf Mobilität angewiesen)


    --Achskreuz nicht mehr als 10 kg
    --Präzision
    --Instrumentenlast fotografisch bis 10 kg (keine visuelle Nutzung)
    --AzModus uninteressant
    --Goto kein Muss


    habe Erfahrung mit der G11 / EQ6 / GP / GPDX


    danke für Eure Entscheidungshilfen..


    LG Arno

  • hallo Arno,


    wenn Goto für Dich kein muss ist, fällt mir SOFORT die kleine, aber nur noch gebraucht erhältliche AP400CNC ein.
    Ist leicht, kompakt, sehr gut nutzbare Teilkreise und präzise. Tragfähigkeit wird seitens AP mit "nur" 8,5kg angegeben - aber das ist, AP-typisch sehr konservativ und fotografisch. Es gibt Nutzer, die die kleine AP400 in Sachen Tragfähigkeit knapp unterhalb der EQ6 ansiedeln. Auch ist sie, ob ihres einfachen Aufbaus, sehr gut selber zu warten - wenn es denn mal nötig ist. Ein weiterer mobiler Vorteil - abhängig von der montierten Länge der Optik ist ein Meridianflip nicht nötig - die Montierung kann sich komplett durchdrehen :)
    Sonst fällt mir noch die Vixen SX2 oder SPX, die Avalon M-zero und die schon erwähnte GM8 ein. Wobei mir persönlich die Losmandys in Sachen Mobilität nicht zusagen, da deren Motoren zu exponiert montiert sind. Gerade wenn man die Teile des Nachts mit klammen steifen Fingern vom Stativ ins Auto verfrachtet, hätte ich Angst die Motorengondeln/Justage zu beschädigen. Meine CI700 seinerzeit musste immer mit "Samthandschuhen" im Auto abgelegt werden.


    viele Grüße - Ronald

  • Und wenn´s nicht aufs Geld ankommt:
    Die Astro-Physics Mach 1: 2 Teile deutlich unter 10 kg. Und von der Tragkraft keine Frage...
    Oder eine gebrauchte Zeiss 1 b mit Koch SCM 3-Motoren-Set und einer gebrauchten FS 2 mit Autoguider Anschluss. Die hatte ich visuell jahrelang in Betrieb, hat mit 10 kg überhaupt keine Probleme.
    Spitze.
    Gruß Michael

  • Ich habe den großen Bruder: CEM60 (non-EC Version)
    Sehr interessante Montierung, im vergleich zur EQ6 (meine vorherige) "sehr leicht". Ich hab´ die beim Rausheben aus dem Koffer "hochgerissen" ;) weil ich den Gewichtsbrocken EQ6 noch im Ansatz hatte.
    Ein paar Sachen sind auf die kleine Schwester "übertragbar".
    * Die Auslegung mit dem achsnahen Schwerpunkt funktioniert, dennoch sind die Tragslastangaben (wie leider fast üblich übertrieben - rund 75% der Angabe ist deutlich realistischer)
    * Die Bedeutung eines guten Stativs für eine kurze Ausschwingzeit ist höher als bei klassischen deutschen Montierungen.
    * Die GoTo´s sind sehr gut und sehr präzise (dürfte derselbe HC und Software sein)
    * Gemogelt wird bein Gewicht dennoch (weil ohne GG-Stange gemessen) und die muss ein deutliches Gewicht haben, damit die Montierung unbeladen in der "0-Position" stehen kann.
    * Magnetische Klemmung ist gewöhnungsbedürftig, haben aber andere renommierte Hersteller auch. Extrem wichtig ist halt, dass anders als bei einer Rutschklemmung, vor und nach dem Beladen (Umladen) die CEM UNBEDINGT schwerkaftmäßig in einer stabilen Position des Gleichgewichts sein MUSS (deswegen die schwere GG-Stange, die Montierung qua Gewicht dahin dreht). Wenn du bei einer Rutschklemmung die Klemme lösen würdest, würde eine instabile Montierung (langsam oder schnell - je nach dem lösen) ihn ihren schwerkraftmäßig stabilen Zustand schwenken. Auch nicht schön, weil die Optik anschlagen kann. Das kann man aber kontrollieren, halten, langsam drehen, wieder klemmen. Bei den CEM Monierungen löst du keine Rutschkupplung, sondern ziehst den Wurm aus dem Schneckenrad heraus (drin = fix / draußen = frei). Genau an der Grenze zwischen drinnen und draußen wird sich eine unaustarierte CEM von selber bewegen, aber (weil Grenze) würde der Wurm über das Schneckenrad schrammen.
    * Der Backlash ist qua magnetischer Klemmung sehr gering. Ich bemerke ihn erst bei 200-250x aufwärts.
    * Ist der Hebel sehr groß, ist die positive Wirkung des Montierungsaufbaus deutlich geringer. CEM60 soll 60 lbs (27kg tragen). Mit Berlebach Planet und sehr kurzbauenden Tubus (48cm), trägt sie 18kg stabil, über 20-21kg hängt es aber sehr von den eigenen Ansprüchen ab.
    * Handcontroller ist sehr angenehm zu bedienen, GPS funktioniert völlig reibungslos.
    * Polsucher und Polsucher-Routine ist sehr einfach, sehr genau, sehr schnell.
    * One-Star Aligment ist üblicherweise völlig ausreichend für die entsprechende Himmelshälfte. Synch-Funktion ermöglicht erneute Genauigkeit, wenn Abweichung größer wird.
    * Sternnamen "nur" in ihren arabischen Bezeichnungen (muss man halt kennen)
    * Features wie "Himmelstour", "Beobachtungsvorschläge" o.a. gibt es nicht.
    * Mail-Support von iOptron sehr schnell und zuverlässig (max. 24 Stunden bis Antwort) - haben viele gute, bebilderte "Fix-It" Anleitungen, die bei Bedarf ankommen. Hat aber auch so ein bisschen das "Geschmäckle": Repariere es Dir halt selber .


    Vielleicht hilft es Dir etwas weiter.


    Gruß, Andreas

  • Danke Andreas für Dein Feedback.
    Auf Cloudynight las ich, dass die Aluschneckenräder keine "Fehler verzeihen". In Verbindung mit der speziellen Kupplung eine Besonderheit, auf die man bei iOptron wohl achten muss.

  • Hi Kalle,


    kannst du dich noch an den Beitrag des vor einiger Zeit gesperrten Users astrops erinnern? Hatte sich irgendwo Richtung Südamerika eine IOptron schicken lassen und damit laut seinem Beitrag nicht gerade tolle Erfahrungen gemacht. Auch der Service war... na ja.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=180758


    Zu Problemen mit der eigenartigen Klemmung hatte ich auch schon mal einen Beitrag gelesen.


    Die Aussage von Andreas bezüglich Schwingneigung respektive stabiles Stativ sind irgendwie nachvollziehbar- auf der Seite der ZEQ-25 ist ein Bild mit aufgesetztem Teleskop zu sehen. Die Last hängt nicht wie bei den gängigen Montierungen halbwegs mittig über dem Stativ, das Teleskop hängt eigentlich weit daneben. Der lange Hebel wirkt dadurch mehr auf den Unterbau (Stativ).


    http://www.ioptron.com/product-p/7102.htm


    Gruß
    Stefan


    <font size="1"><font color="yellow">Kalle: Link repariert</font id="yellow"></font id="size1">

  • Ja, wobei man beachten muss, dass eine ZEQ25 verlinkt ist und nicht die CEM25. Die ZEQ's haben in der Tat eine schlechte Reputation. Sie waren die erste Montierung die von iOptron auf den Markt gebracht worden (in dieser Bauweise) und da gab es noch eine Menge Lehrgeld zu zahlen. Gerade weil das zwar eine amerikanische Firma ist, die aber in China fertigen lässt und da immer wieder dasselbe passiert, nämlich dass der Hersteller vor Ort mit fürchterlicher Qualität beginnt, überrascht ist, dass das nicht passt und dann langsam die Qualität nach oben gezogen wird.


    Man müsste mal recherchieren ob die berichteten Probleme mit der ZEQ. vor allem auf Elektronik und Steuerung zurückgingen oder auf mechanische Unzulänglichkeiten. CEM25 hat eben die Elektronik und die Steuerung der großen CEM's verbaut (deswegen auch der andere Name). Im einen Fall dürfte man (siehe verlinkter Thread) die Montierungen nicht vergleichen im anderen Fall würde sich wohl der rote Faden auch in die neue Serie weiter ziehen.


    Die CEM hat sich gerade im US-amerikanischen Markt einen ganz passablen Ruf erarbeitet. Anfangs gab es eine Menge (auch unfaires) National-Bashing weil amerikanische Firma und Chinaproduktion und mit Scott Losmandy ja ein "pur-amerikanisches" Produkt zur Verfügung steht. Das hat sich aber gelegt. (Nebenbei bemerkt - Ironie ein: Bei der aktuellen Entwicklung wir die nächste Generation von US-Montierungen wird sowieso aus Stahl (amerikanisch natürlich) geschmiedet und wahrscheinlich mit Kohle betrieben ... Ironie aus). Seltsame Zeiten ...


    Beim optischen Vergleich der ZEQ mit der CEM60 muss man aufpassen, da die CEM60 anders aufgebaut ist. Das ist eher eine englische Gabelmontierung, deren eine Achse schräg gestellt Richtung Pol zeigt. Die Traglast ist damit wirklich fast exakt mittig über dem Stativ. Das Problem mit dem langen Hebel und der Instabilität liegt eher darin, dass die Gehäusequerschnitte, doch geringer ausfallen als wie bei beim EQ6-Dino (irgendwo muss man ja Gewicht einsparen). Dass Design fängt das wunderbar auf, so lange wie nicht allzu viel über die Montierung selbst hinauskragt. Sehr lange Teleskoptuben (üblicherweise Refraktoren) tun das aber und dann fehlt eben Steifigkeit. Das ist aber ein Jammern auf hohen Niveau - immerhin trägt eine 12,4 Kilo Montierung das eineinhalbfache ihres Eigengewichts sehr sicher und das mit +/- 5" Pendeln.

  • Hi Andreas, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gerade weil das zwar eine amerikanische Firma ist, die aber in China fertigen lässt... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Na ja, amerikanische Firma?


    Nanjing, China, April 28, 2007 - Nanjing iOptron Scientific


    Das war wohl nix mit so richtig amerikanisch. [:D] Da hat eine Firma in USA mit einem Hersteller in China eine Geschäftsverbindung aufgenommen und importiert und vertreibt unter deren Namen deren Produkte.


    Boston Applied Technologies, Inc.


    Wenn TS bei uns ein GSO-Produkt unter der Bezeichnung TS Imagin Newton vertreibt, wird aus dem GSO-Newton ja auch kein deutsches Produkt.


    Gruß
    Stefan

  • Nix für ungut Stefan,
    wenn Du die Firmenhistorie recherchierst ...
    <font size="1">
    Aud einer Pressemitteilung 2007
    Woburn, MA,USA, January 18, 2007 - Dr. Hua Jiang, Chairman and CEO of Boston Applied Technologies Incorporated (BATi), announced today the formation of iOptron Corporation, a Massachusetts corporation registered on January 17, 2007, as a technological spin-off of BATi. Dr. Jiang will serve as the President and CEO of iOptron until a suitable candidate is selected.
    ...
    iOptron has established a major operation in China under the name of Nanjing iOptron Scientific, Inc. While serving as a manufacturing base for iOptron's imaging products, Nanjing iOptron itself is pioneered and specialized in astro imaging instrumentation, with the GoToNova™ (formerly known as GoToStar™), an intelligent auto tracking telescope system, being its flagship product line.


    und einer Pressemitteilung von 2002:
    Woburn, MA, August 22, 2002 - Dr. Hua Jiang, former Site Manager and Chief Technology Officer of Corning Applied Technologies (CAT), a subsidiary of Corning Incorporated, announced today the formation of Boston Applied Technologies Incorporated (BATI), a Massachusetts corporation registered on July 3, 2002, by the key technical and management team formerly with Corning Applied Technologies....
    </font id="size1">


    Der Chef hat auf der USTC in China (Abschlussjahr 1982) studiert und arbeitete bei Corning bis 2002, bevor er in Woburn, Massachusetts, USA, seine eigene Firma gründete.


    Der ist so amerikanisch Trumps Großvater, ein Pfälzer Winzer aus Kallstadt/Weinstraße.[;)]


    *** *** ***


    Ich fragte aber nach der CEM25 ...


    Insbesondere interessiert mich ein Vergleich zur HEQ5 Pro Synscan. Leider hast Du dazu keine eigenen Erfahrungen beigetragen, außer ein paar selbst gezogene Schlussfolgerungen. Ich behalte mir vor, diese selbst zu ziehen.

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