Das etwas andere Interferometer

  • -ist vom Prinzip her älter als das nach K. L. Bath. Man benennt es auch nach Fizeau, (Frz. Physiker, lebte von 1819 bis 1896). So lange niemand Einwände erhebt, bleibe ich bei dem Namen Fizeau- Interefometer.


    So sieht das Schema aus:


    Bild 1

    A) So funktioniert es:
    Der Laser sendet kohärentes Lichtbündel aus.
    Zum Verständnis der Kohärenz: Eine Quelle die ununterbrochen Licht mit unveränderter Wellenlänge abstrahlt wäre ideal kohärent. Nur kohärentes Licht kann auch nach Aufteilung und größeren Umwegen und damit verbundenen Wegdifferenzen Interferenzmuster erzeugen. Es muss dazu nicht ideal kohärent sein.


    Dieses Licht wird mittels der Linse zu einem Strahlenkegel aufgeweitet. Dieser Strahlenkegel wird im Strahlenteilerwürfel in zwei annähernd senkrecht zueinander stehende Kegel auggeteilt. Einer bestrahlt den Prüfling und wird wieder in sich zurück reflektiert. Dabei geht ein Teil der Strahlung durch den Brennpunkt F in Richtung Kamera oder Auge. Das gleiche passiert mit dem zweiten Strahlenkegel nach Reflexion an der Referenzsphäre. Wegen der Wellennatur des Lichtes kommen beide Strahlenbündel zu Interferenz und bilden genau wie beim Bath- Interferometer die bekannten Interferenzstreifen, die mit der Kamera fotografiert werden können. Genau so kann man sie sehen, wenn man das Auge in die gleiche Position wie die Kamera bringt. Damit es für das Auge nicht gefährlich wird, muss unbedingt das Schutzfilter verwendet werden.


    Wenn sowohl die Referenzsphäre als auch der Prüfling ideale Wellenfronten reflektieren, so erhält man entsprechend ungestörte Interferenzstreifen, die man z. B. mit FringeXP in bekannter Weise auswerten kann. Die Referenzsphäre sollte selbstverständlich eine möglichst ideale Kugelfläche aufweisen. Damit wären alle im Interferogramm auswertbaren Fehler dem Prüfling zuzuordnen, Vorausgesetzt sei natürlich das die Luft in der Prüfstrecke völlig homogen ist. Diese Forderung gilt genau so für dass Barth- I- Meter. Selbstverständlich kann man auch mit dem Fizeau- Aufbau in Autokollisation messen.


    B) Einige wesentliche Unterschiede zum Bath- I- Meter


    1. Das Fizeau- I- Meter braucht man Licht, dessen Kohärenzlänge deutlich größer ist als der Wegunterschied von F1 nach F2 über den Prüfling bzw. über die Referenzsphäre.


    2. Das I- Meter kann prinzipiell frei von Koma und Astigmatismus kollimiert werden, sofern die Referenzsphäre entsprechende Qualität aufweist.

    3. Das Fizeau- I.- Meter lässt sich nicht so kompakt bauen wie das nach Bath.


    4. Beim Fizeau- I.- Meter hat man bequemen Zugang zum Fokus F1 (s. Bild1). Dadurch kann man ohne größere Umbauten z. B. den bekannten Labor- Startest am Prüfling anwenden. Dazu ist nur der Strahlengang zur Referenzsphäre zu unterbrechen. Zur vis. Beobachtung wird die Kamera durch ein Okular ersetzt. Zur Aufzeichnung wird durch dieses Oku fotografiert.


    C) Beschreibung des Versuchsaufbaus
    Der Versuchsaufbau wurde weitgehend mit vorhandenen „Bordmitteln“ realisiert.


    Bild 2


    Die Optik ist auf einer 24 mm dicken Multiplex- Sperrholzplatte aufgebaut. Diese ist auf einem Kreuztisch mit zusätzlicher Neigung und Höhenfeineinstellung aufgeschraubt. Der Teilerwürfel befindet sich auf einem dreh- und kippbaren Sockel. Die Fassung der Referenzsphäre ist mittels 3 federverspannten Schrauben feinjustierbar.


    D) Kurzbeschreibung der Optik- Teile im einzelnen:


    1. Laser
    Hier wird ein Diodenlaser (532 nm) verwendet. Es ist ein Typ, der vor einigen Monaten preisgünstig bei ebay angeboten wurde. Die eigentliche Laserdiode ist intern mit einen IR- Sperrfilter gesichert. Die Originallinse wurde entfernt, weil die Homogenität der Ausleuchtung hinter der zusätzlichen Linse gemäß obiger Bilder zu ungleichmäßig erschien. Der Abstand zwischen dem nun nicht mehr gebündelten Laser und der Linse beträgt jetzt 150 mm. dieser Abstand scheint unkritisch und wurde bisher noch nicht optimiert. Die Intensität des Interferenzbildes ist derzeit so hoch, dass man auch bei unbelegtem Prüfling bzw. der Referenzsphäre Kurzzeitbelichtungen von ca. 1/1000 s. bei niedriger Einstellung der Kameraempfindlichkeit realisieren kann.


    Schutzfilter
    in Verbindung mit dem grünen Laser wurde ein Neutralglas der Dichte ND2 verwendet. Damit kann man die gewünschte Einstellung der Interferenzstreifen ohne Blendung gefahrlos durchführen. Bei belegtem Prüfling und Referenzsphäre ist ein dichteres Schutzfilter erforderlich.


    2. Linse
    Die Linse ist bikonvex, unvergütet und hat eine Brennweite von 7 mm. Die Brennweite ist nicht sehr kritisch. Vergütung zur Unterdrückung von Stör- Interferenzen wäre wünschenswert. Ersatzweise kann man auch ein einfaches Oku mit kurzer Brennweite einsetzen.


    3. Strahlenteiler
    Im Bild gezeigt ist ein Strahlenteilerwürfel mit 4 freien Flächen, Teilungsverhältnis 50/50 %, Kantenlänge 30mm. Es ist mein jüngstes ebay- „Schnäppchen“ ( für nur 42€!). Alle Flächen sind hoch vergütet. Es spricht nichts dagegen auch Würfel mit kleinerer Kantenlänge einzusetzen.


    Alternativer Strahlenteiler


    Bild 3

    Man kann auch eine unter 45° aufgestellte planparallele Platte in Form eines Graufilters als Strahlenteiler verwenden, z. B. ein Dämpfungsglas für Mondbeobachtung (ND 0,9 oder etwas schwächer).
    Die Teilreflexion zum Prüfling erfolgt auf der der Linse zugewandten Fläche. Die Teilreflexion der anderen Fläche in die gleiche Richtung wird durch die Dämpfung im Glas weitgehend unterdrückt. Entsprechendes passiert auf der Seite in Richtung Referenzsphäre. Für fehlerfreie I. Gramme müssen beide Flächen sehr gut plan sein.
    In Teil F sind zwei I- Gramme bei Verwendung dieses Strahlenteilers dargestellt.


    4. Referenzsphäre
    Diese sollte ideal sphärisch sein. Der Krümmungsradius ist wiederum unkritisch. Die hier verwendete Sphäre hat R = 150 mm. Der Krümmungsmittelpunkt sollte idealer weise auf der opt. Achse in F1 liegen. Die hier verwendete Sphäre ist die Konkav- Seite einer Linse. Die hab ich aus einem Achromaten mit ca. 400 Brennweite abgetrennt. Die Fläche ich daher weder vergüten noch belegt, was für die Prüfung von unbelegten Prüflingen vorteilhaft ist. Man kann die Qualität der Sphäre wie unter Pkt. A 4 beschrieben gut prüfen.



    5. Hilfsfernrohr
    Dieses besteht aus einem kleinen Achromaten 64 mm Brennweite sowie einem 32 mm Plössl- Okular. Das Fernrohr erleichtert die Beobachtung und Fotografie. Es ist aber nicht zwingend erforderlich. Alle nachfolgenden I- Gramme wurden ohne Hilfsfernrohr aufgenommen.


    E) Erste Optimierung der Qualität der I- Gramme


    Im Hinblich auf den weiter unten beschriebene erste Nutzanwendung wurde als Prüflimd die Referenzsphäre 2 ausgewählt ( Abkürzug „R2“, nicht zu verwechseln mit der im I.- Meter eingesetzten Referenzsphäre!) Diese hat den max. Durchmesser von 92 mm und einen Krümmungsradius von 1070mm. Der Versuchsaufbau entspricht dem beschriebenen Schema gemäß Bild 1.


    Die nächsten 3 Fotos zeigen I- Gramme bei voller bei voller Öffnung von R2.


    Bild4

    Hier wurde die Qualität des I- Gramms bei Ausleuchtung mit dem Laser im Originalzustand plus Linse festgehalten. Offensichtlich ist das als für die Auswertung weniger geeignet anzusehen


    Das wird wesentlich besser, wenn man die Linse aus dem Laser entfernt und diese oder eine ähnliche in größerem Abstand von der Lasediode platziert.


    Bild 5



    Die Qualität der Interferenzstreifen ändert sich auch nicht merklich, wenn man den Strahlenteilerwürfel gegen das unter A4 beschriebene Graufilter ersetzt. Man erkennt am verlauf der Linien allerdings, dass hier Astigmatismus hereinkommt, höchstwahrscheinlich wegen der nicht hinreichenden Planität des verwendeten Filters.


    Bild 6





    F) Test der Reichweite


    Damit ist gemeint wie weit darf die Entfernung oder genauer der Umweg des Lichtes über den Prüfling sein, damit überhaupt noch auswertbare Interferogramme entstehen. In Praxis der Amateurspiegelschleiferei bevorzugt man ja die Messung aus dem Krümmungsmittelpunkt, also Abstand Spiegel- I- Meter = doppelte Brennweite. Das wäre z. B. bei einem 10“ f/6 Spiegel rund 3 m.
    Hier zwei Interferogramme mit dem grünem Diodenlaser:


    Bild 7

    Dieses Bild ist mit der aktuellen Standard- Konfiguration entstanden, also mit dem schönen Strahlenteilerwürfel und grünem Diodenlaser.


    Bild 8

    Hier wurde das oben beschriebene Graufilter als Strahlenteiler eingesetzt.


    Beide I- Gramme sind ausgezeichnet kontrastreich und zeigen recht glatte Interferenzstreifen. Eine spezielle Bildbearbeitung zwecks Kontraststeigerung war nicht erforderlich. Nur die Helligkeit der beiden Bilder wurde angeglichen. Das erste Bild wurde mit 1/1000 s und „ASA 200“ belichtet. Beim zweiten Bild verursachte das zweckentfremdete Graufilter eine relativ starken Lichtverlust. Daher wurde mit 1/160 und „ASA 1600“ belichtet. Das zweite Bild zeigt im Original etwas rauere Feinstruktur wegen der höchstmöglichen Empfindlichkeitseinstellung.


    Es ist nicht zu erwarten, dass bei moderater Verlängerung des Abstandes der Kontrast der I- Gramme drastisch einbrechen wird.


    Rotlicht – Laserdioden sind bis ca. 1 m Wegdifferenz gut verwendbar. Hie kann man sogar ganz auf Linsen verzichten, wenn man die Laserdiode ungefähr in die Position der Linse fixiert.


    Bild 9


    Der Prüfling ist hier einer meiner Referenzsphären aus der Fertigung von Cassegrain- Fangspiegeln. Der deutlich erkennbare Astigmatismus stammt eindeutig von der verwendeten Referenzsphäre der I- Meters, die inzwischen gegen die oben beschriebene, besser geeignete ausgetauscht worden ist.


    F) Erste Nutzanwendung: Messung eines ell. Newton- Fangspiegel in Autokollimation.


    Der Messaufbau wird aus dem nächsten Bild verständlich.


    Bild 10

    Das Prinzip ist leicht zu verstehen. R2 wird aus ihrem Krümmungsmittelpunkt über dem zu prüfenden Newton– Fangspiegel (= Planspiegel. Abkürzung FS) ausgeleuchtet. Das Licht geht auf dem selben Wege wieder zurück und die Wellenfront erleidet zweimal die Fehler des Prüflings sowie 1x die Fehler der ausgeleuchteten R2. Im Krümmungsmittelpunkt befindet sich das Messgerät, hier der oben beschriebene Versuchsaufbau des Interferometers. Selbstverständlich kann man auch das Bath- Interferometer oder andere Prüfvorrichtungen einsetzen wie den Startest, Ronchi-Test oder den Foucault- Test.


    Um den möglichen Fehler der R2 zu ermitteln, wurde diese zunächst separat gemessen
    Hier die zur Auswertung verwendeten I- Gramme

    Bild 11

    Nach Augenschein sind keine Fehler aus den I- Grammen zu erkennen.
    R2 wurde dazu auf 60 mm abgeblendet, deren äußere Zone bei der Messung inVerbindung mit dem FS nicht wirksam wird.


    Der entsprechende FringeXP Report nach Mittelung der 3 I- Gramme ist hier dargestellt:


    Bild 12

    Mit Strehl = 0,993 ohne jeden Abzug kann man die Referenzsphäre als hinreichend „sauber“ bezeichnen.


    In der gleichen weise wurde 3 I- Gramme mit dem zusätzlichen FS im Strahlengang gewonnen.


    Bild 13

    Man erkennt bereits nach „Augenmaß“ zwei typische FS- Krankheiten
    1. partiell abgesunkene Kante
    2. Leichter Astigmatismus



    Den Grad der "Erkrankung" zeigt dann das nächste


    Bild 14


    Mit Strehl = 0,923 kann man den noch als sehr gut beurteilen, weil der abgesunkener Rand bei vernünftiger Dimensionierung zum Hauptspiegel nicht wirksam würde.


    Fazit:
    Das beschriebene Interferometer scheint mir noch einfacher realisierbar zu sein als das nach dem Prinzip von Bath. Trotzdem werde ich deshalb mein lieb gewonnenes „Bath“ auch weiterhin benutzen.


    Anmerkung zu den abgebildeten I- Gramen: Diese sind aus Formatgründen verkleinert und komprimiert dargestellt. Die Originale, aufgenommen mit einer Nikon D70 und 60 mm F/2,8 sind eindeutig schärfer.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    super, schon wieder so ein informativer Beitrag. Ich werde aber trotzdem erstmal beim Bath-I-Meter bleiben. Aber wer weiß, vielleicht liegt ja irgendwo ein kleines Glas bereit um zu einer kleinen perfekten Spähre geschliffen zu werden. [:D]
    Dann kann man ja schnell mal umbauen und ein Fizeau draus machen. A propos, 42€ für ein 30mm Würfel scheint ganz ok zu sein, wobei meine 2 25 Würfel haben nur je ~20€ gekostet. Da hatte ich aber auch lange genug drauf gewartet.


    Nochmals danke für die tollen Infos
    Gruß
    Markus

  • Hallo Kurt,


    sehr informativer Bericht! Unterwegs beim Lesen kam bei mir die Frage
    auf, in wieweit potentielle Abbildungsfehler des Kameraobjektivs in das
    Messergebnis eingehen können. Währe es z.B. möglich das Objektiv selbst
    gegen einen Ausschnitt deines Planspiegels zu testen, oder sprechen
    grundsätzliche Hindernisse wie z.B. die kurze Brennweite dagegen?


    Ciao, Heiner

  • Hallo Kurt,


    erstmal meine Gratulation zum neuen Interferometer!
    Ich muss aber sagen, dass das meiner Meinung nach nicht dem Aufbau nach Fizeau entspricht. Ein Fizeau-Interferometer hat normal die Eigenschaft, dass Referenzarm und Messarm übereinander liegen und die Referenzfläche die Teilerfläche darstellt. Dein Aufbau ist vielmehr ein Aufbau nach Michelson. Aber wie das Teil nun heisst dürfte rel. wurschd sein - hauptsache es funzt ;)


    Viel Spaß damit wünscht
    Raphael

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    -ist vom Prinzip her älter als das nach K. L. Bath. Man benennt es auch nach Fizeau, (Frz. Physiker, lebte von 1819 bis 1896). So lange niemand Einwände erhebt, bleibe ich bei dem Namen Fizeau- Interefometer. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nur kurz zum Namen: Für mich sieht das eher aus, wie ein Twyman-Green-
    Interferometer vom Williams-Typ ohne den Kompensator und mit anderem
    Strahlteiler. Siehe etwa Figure 2.2 auf S. 52 im Buch von Malacara,
    die man sich per http://www.amazon.com per Suche nach "Twyman-Green" im Buch als Amazon.com-Kunde ansehen kann.


    Das wurde zumindest früher gerne im professionellen Bereich benutzt
    und ist ziemlich vielseitig nutzbar.

  • Hallo Kurt,


    vielen Dank für die schöne Abhandlung. Ich stimme Rapahael zu, das ist wohl ein Michelson-Interferometer, schönes Gerät, Gratulation. Vor allem die Tatsache, daß damit auf der Achse gemessen wird ist sehr interessant. Ich habe noch eine Frage:
    Als Hauptvorteil des Banth-Interferometers wird immer die relative Schwingungsunempfindlichkeit genannt, weil ja Referenzfläche und Testfläche zwangsläufig parallel schwingen wenn es zu kleinen Erschütterungen kommt. Hast Du in der Praxis bei Deinem jetzigen Test einen signifikanten Unterschied in der Schwingungsempfindlichkeit feststellen können?


    Clear Skies


    Tassilo

  • Hallo Kurt !


    Sehr gute Vorführung
    Vor allem das du Beispiele mit dem Teiler Würfel und dem Filter als Lichtteiler
    gegenüber gestellt hast.
    Sehr interessant ist auch der Unterschied der Koherenzlänge vom roten zum grünen Laser.
    Der grüne Laser macht es möglich das wir nun auch auf einfache weise auch in
    großen Wegdifferenzen messen können und das mit dem Michelson Interferometer
    auch auf der Achse
    Du kannst es ruhig Michelson Interferometer nennen, weil die Grundidee ist
    wohl von ihm.
    Siehe hier.


    http://www.geo600.uni-hannover…ysikjahr/gwmichelson.html


    http://www.pi1.physik.uni-stut…rlesungsversuche/V91.html


    http://www.physik.uni-muenchen…son_Interferometer_4x.pdf


    Viele Grüße
    Alois

  • So schön der Aufbau gezeichnet und die Interferogramme auch sind, es ist der klassische Michelson Interferometer, mit dem man seinerzeit den Äther nachzuweisen versuchte, bis Einstein die Äther Idee verwarf. http://de.wikipedia.org/wiki/M…te_misslungene_Experiment Den Fizeau Interferometer hat prinzipiell Caravolo nachgebaut: http://www.ceravolo.com/ Die Referenzfläche ist die zweite Fläche einer Meniskuslinse an die hohe Genauigkeit gestellt wird. http://www.ceravolo.com/testing/ref_element.htm Der Teilerwürfel wird beim Fizeau anders eingesetzt. Zwischen Michelson und Fizeau bestehen also große bauliche Unterschiede. Der Zygo Interferometer funktioniert nach dem Fizeau Prinzip, auch viele Planflächen werden in einem Fizeau Interferometer vermessen. In allen Fällen muß die Referenzfläche eine hohe Genauigkeit haben und man braucht eine entsprechende Kohärenzlänge, die man beim Michelson wiederum nicht braucht.

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MeadeEurope</i>
    <br />Ich stimme Rapahael zu, das ist wohl ein Michelson-Interferometer, schönes Gerät, Gratulation.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Diese Variante des Michelson-Interferometers wird aber Twyman-Green-
    Interferometer in der Version nach Williams genannt.

  • Hallo,


    Kann sich mal jemand bei mir melden, wo ich so einen 30mm Bath-I-meter geeigneten BS cube bekommen kann? Der, den ich vom Optikramscher bekommen habe ist leider nicht 50%/50% und der Kontrast der I-gramme geht dann sehr(!) den Bach runter.


    Clear Skies,


    Gert
    (gottsch(==&gt;)tdl.com)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mac01</i>
    ...
    A propos, 42€ für ein 30mm Würfel scheint ganz ok zu sein, wobei meine 2 25 Würfel haben nur je ~20€ gekostet.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Kurt,


    Ein interessanter Aufbau. Wenn ich die Skizze richtig interpretiere muss die Referenzsphaere zumindest die gleiche Apertur habe wie der Pruefling. Bei meinen Experimenten zu F2.5 Cassegrain Hauptspiegeln werden also ebenfalls F2.5 fuer die Referenz benoetigt. Eher noch etwas mehr, weil man ja die Referenz nicht bis zum Rand benutzen will. Stellt das ggf. ein Problem dar? Wenn die Apertur der Referenz kleiner ist, leuchtet man nur einen Ausschnitt des Prueflings aus.


    Wie sieht Deine Erfahrung zur Koherenz beim HeNe Laser aus?


    Clear Fringes,


    Gert

  • Hallo Gert,


    ich bin zwar nicht Kurt, aber wegen der Koherenz schauts folgendermassen aus:
    Mein grünes, leistungstechnisch leicht stabilisiertes Pointermodul (532nm) zeigte im Versuch eine Koherenzlänge von etwa 10m. Danach viel der Kontrast der Streifen steil und merklich ab. Bei dem Versuch schien es, als gäbe es auf diesem Weg ein oder zwei Stellen bei denen Interferenz nicht oder nur schwer möglich ist. Wieso weiß ich noch nicht. Bereits wenige Sekunden nach dem Einschalten (&lt; 1 Minute) standen die Interferenzerscheinungen - das heisst die Wellenlänge und die Phasen waren zumindest so stabiel, dass nicht mehr als eine viertel Wellenlänge in die 10m Weg hineinpassten.


    Beim Heli (Melles Griot) reichte meine Messtrecke von etwa 15m nicht aus um an die Grenzen der Koherenzlänge zu kommen. Nachfragen bei den Laserspezis ergaben, dass Helis auch unstabilisiert (wie meiner) bei einigermassen sauberer Herstellung Koherenzlängen von mehreren 100m erreichen können. Über die komplette Messstrecke waren keine "Interferenzlücken" zu finden. Der Nachteil der unstabilisierten Helis sind die Phasensprünge und leichten Schwankungen die wegen Temperaturänderungen auftreten. Der Laser wird warm, die Röhre dehnt sich aus und die beiden Resonatoren haben einen anderen Abstand zueinander - das wars dann mit stehenden Streifen. Nach einer knappen Stunde Aufwärmzeit hat sich das aber auch erledigt und die Streifen wanderten nur noch leicht und langsam durchs Bild (bei 10m Messweg), so dass es für eine visuelle Beobachtung der Streifen (schon nach Minuten) oder Fotos (man sollte eine Stunde warten) leicht ausreicht. Für einen Phasenhub müsste dieser aber sehr flott sein, bzw man bräuchte einen stabilisierten Laser. Diese sind leider sündhaft teuer (kann man sich die normalen ja schon kaum leisten).


    Beim Bathinterferometer fallen weder Wellenlängenänderungen im sub-nm-Bereich noch Phasensprünge auf, da man keine großen Wegunterschiede hat. Je größer selbiger ist umso problematischer wirds auch mit der Lichtquelle.


    Hoffe Dir ein wenig weitergeholfen zu haben
    Viele Grüße
    Raphael

  • Hallo Raphael,



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Raphael</i>
    ...
    Beim Heli (Melles Griot) reichte meine Messtrecke von etwa 15m nicht aus um an die Grenzen der Koherenzlänge zu kommen.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genauso einen habe ich. Mit den I-grammen bin ich sehr zufrieden. Nur die von Kurt so sehr herausgestellte Anforderung von 5mm Strahlabstand am Bath ist bei mir schwierig. Da ich meine F2.5 Cassegrain Hauptspiegel messen will brauche ich sehr starke Strahlaufweitung in der BCX Linse. Es ist schwierig beim Optik-Ramscher BCX Linsen mit 5mm Durchmesser und 5mm Brennweite zu kriegen. Daher habe ich den Laserstrahl per Kollimator vor dem HeNe etwa auf 5mm aufgeweitet. Bei der Ausleuchtung reicht meine BCX Linse (etwa D=9mm F=12mm). Dadurch ist der Strahlabstand bei der Linse etwa 8-10mm und nicht die geforderten 5mm. Ich nheme mal an, dass ich dadurch Astigmatismus bekomme. Den muss ich dann aus der Auswertung leider rausnehmen.


    Wegen der Strahlaufweitung auch meine obige Frage nach einem 30mm Wuerfel. Mein jetziger 20mm wird schon zum begrenzenden Faktor fuer die aufgeweiteten Strahlen. Ich bin daher auch im Moment von der 45grad Aufstellung zur 90grad Aufstellung des Wuerfels uebergegangen, wuerde aber gerne wieder zurueck, da es dann weniger Sekundaerreflexe gibt. Irgendeine Idee zur Bezugsquelle?


    Clear Skies / Fringes,


    Gert

  • Hallo Miteinander,


    da lernt man so richtig aus eigenen Fehlern. Hätte ich gleich die richtige Bezeichnung für das „etwas andere“ Interferometer geschrieben, wären wahrscheinlich nicht so viele interessante Links hinzugekommen. Dafür möchte ich meinen Euch meinen herzlichen Dank aussprechen.
    So wäre ich ohne den Link von Amateurastronom nicht so schnell darauf gekommen, dass man als Amazon.de- Kunde eine kostenlos nutzbare Fachbibliothek verfügbar hat.


    Ein Link von Alois führt zu der nicht jedermann bekannten Zusammenarbeit von Michelson und Einstein. Es ist doch verblüffend, wenn man bei der Beschäftigung mit trivialer „Strehlerei“ hört, dass das gleiche, relativ simple I- Meter- Prinzip von Michelson zur Lösung von elementaren kosmologischen Fragen geeignet ist, wie z. B. der experimentelle Beweis zur Konstanz der Lichtgeschwindigkeit. Der Nachweis von Gravitationswellen ist wohl das nächste spannende Experiment unter Einsatz von Interferometrie.


    Markus(==&gt;),
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">super, schon wieder so ein informativer Beitrag. Ich werde aber trotzdem erstmal beim Bath-I-Meter bleiben. Aber wer weiß, vielleicht liegt ja irgendwo ein kleines Glas bereit um zu einer kleinen perfekten Spähre geschliffen zu werden.
    Dann kann man ja schnell mal umbauen und ein Fizeau draus machen. A propos, 42€ für ein 30mm Würfel scheint ganz ok zu sein, wobei meine 2 25 Würfel haben nur je ~20€ gekostet. Da hatte ich aber auch lange genug drauf gewartet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich will niemanden vom Bath- I- Meter abbringen, möchte aber Einsteiger davor warnen gleich mit Weißlicht und/oder farbigen LEDs zu beginnen. Wegen der extrem geringen Kohärenzlänge dieser Lichtquellen gibt es nur einen sehr begrenzten Raum im Fokusbereich der beiden Strahlenbündel in dem beobachtbare Interferenzen auftreten. Ich hab es mit LEDs blau und grün ausprobiert. Selbst mit billigen Laserpointern hat man dagegen keine Probleme. „Kleine Sphären“ als fertige Arbeit gibt es zuhauf in Form von Konkavlinsen. Die Konkavfläche muss nicht einmal belegt sein. Nach inzwischen fortgeschrittenem Versuchen kommt man mit Radien von ca. 100 bis 200 mm gut zurecht. Als Würfel braucht man allerdings einen mit 4 freien Flächen oder wie bereits vorgestellt eine planparallele Platte.


    (==&gt;)Heiner,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">sehr informativer Bericht! Unterwegs beim Lesen kam bei mir die Frage
    auf, in wieweit potentielle Abbildungsfehler des Kameraobjektivs in das
    Messergebnis eingehen können. Währe es z.B. möglich das Objektiv selbst
    gegen einen Ausschnitt deines Planspiegels zu testen, oder sprechen
    grundsätzliche Hindernisse wie z.B. die kurze Brennweite dagegen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Störende Abbildungsfehler wären Verzeichnung. Das kann man leicht durch Abftografieren und Auswertung eines gezeichneten I- Gramms aus mehreren geraden, äquidistanten Linien überprüfen. Der Test der Abbildungsqualität auf der opt. Achse eines Fotoobjektivs an sich in AK wäre mit dem I- Meter zwar denkbar, dürfte aber mechanische Schwierigkeiten wegen des geringen Fokusabstandes hinter dem Objektiv machen.


    (==&gt;)Tassilo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Als Hauptvorteil des Bath-Interferometers wird immer die relative Schwingungsunempfindlichkeit genannt, weil ja Referenzfläche und Testfläche zwangsläufig parallel schwingen wenn es zu kleinen Erschütterungen kommt. Hast Du in der Praxis bei Deinem jetzigen Test einen signifikanten Unterschied in der Schwingungsempfindlichkeit feststellen können?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Z. Zt. kämpfe ich noch mit dem Eigenleben des relativ preisgünstigen grünen Diodenlasers, so dass ich noch keine klaren Aussagen zur Erschütterungsempfindlichkeit machen kann. Jedenfalls hat es keine besonderen Probleme bereitet die hier gezeigte I. -Gramme zu produzieren. Für die Versuche mit dem 257 /3040 Parabolspiegel hab ich der Einfachheit halber auf den Einbau im Iso- Tunnel verzichtet. Dabei hat man insbesondere jetzt im Winter auch mit dem Bath- I- Meter doch erhebliche Probleme mit der Reproduzierbarkeit der Messergebnisse wegen Temperaturdifferenzen und Schlierenbewegung in der Raumluft. Um das festzustellen muss man natürlich erst einmal Reproduzierbarkeitsversuche und Temperaturmessungen gemacht haben, wie z. B. beschrieben:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=17200
    Hier mit dem vorgestellten Michelson- Experimentalaufbau ging es aber zunächst nur um den Reichweitetest mit preisgünstigen Lasern.


    Noch ein Indiz dafür, dass es mit der Erschütterungsempfindlichkeit nicht allzu arg ist: Ich konnte bei dem 3 meter- Aufbau selbst dann I- Gramme sehen, wenn in der benachbarten Waschküche die Waschmaschine im Schleudergang lief. Gestört hat das schon, aber nicht alles platt gemacht.


    (==&gt;) Martin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So schön der Aufbau gezeichnet und die Interferogramme auch sind, es ist der klassische Michelson Interferometer, mit dem man seinerzeit den Äther nachzuweisen versuchte, bis Einstein die Äther Idee verwarf. http://de.wikipedia.org/wiki/M…te_misslungene_Experiment
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der Link passt ebenfalls ganz ausgezeichnet. Vor allem gefällt mir die Skizze des I- Meters. Vielleicht hab ich die in einer anderen Abhandlung irgendwann einmal aufgeschnappt und jetzt für unsere Zwecke umgesetzt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Den Fizeau Interferometer hat prinzipiell Caravolo nachgebaut: http://www.ceravolo.com/ Die Referenzfläche ist die zweite Fläche einer Meniskuslinse an die hohe Genauigkeit gestellt wird. http://www.ceravolo.com/testing/ref_element.htm Der Teilerwürfel wird beim Fizeau anders eingesetzt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hab ich mir durchgelesen und weiß jetzt endlich wie das Ceravalo- I- Meter funktioniert.


    (==&gt;) Gert,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein interessanter Aufbau. Wenn ich die Skizze richtig interpretiere muss die Referenzsphaere zumindest die gleiche Apertur habe wie der Pruefling. Bei meinen Experimenten zu F2.5 Cassegrain Hauptspiegeln werden also ebenfalls F2.5 fuer die Referenz benoetigt. Eher noch etwas mehr, weil man ja die Referenz nicht bis zum Rand benutzen will. Stellt das ggf. ein Problem dar? Wenn die Apertur der Referenz kleiner ist, leuchtet man nur einen Ausschnitt des Prueflings aus.


    Wie sieht Deine Erfahrung zur Koherenz beim HeNe Laser aus?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Richtig, die Apertur sollte theoretisch gleich sein. Größer schadet nicht, sondern ist sogar günstiger wegen der möglichen Randfehler der Referenzsphäre. Für einen F 2,5 Parabolspiegel brauchst Du also eine Referenzsphäre mit Radius mind. 5x Durchmesser bei CoC. Ich hab keine Ahnung ob schon mal jemand mit Amateurmitteln eine F/2,5- Parabel in AK igrammiert hat und wie man die notwendige Ausleuchtung hinbekommt. Das ist auch bei f/5 nicht ganz trivial. Da gibt es aber jemand der uns vielleicht was dazu sagen kann. Dessen Name fängt mit „A“ an.


    Eben kam mir so eine Idee wo man vielleicht günstig an eine passender Referenzsphäre kommen könnte, als mein Blick auf eine leicht verstaubte „Russentonne“ fiel.....

    Dann wäre noch das Problem mit der starken Linienkrümmung bei CoC und f/2,5 Parabel zu lösen. Ansatzweise könnte man eine Kompensationslinse in den Strahlengang zwischen Referenzsphäre und Strahlenteiler platzieren. Ich hab das mal übungshalber Test des o. a. 257/R3040 gemacht. Hier die Bilder. Das erste ohne Kompensationslinse dient zum Vergleich (Bild 7 aus dem Eingangsbericht).






    Ob man damit auch f/2,5 meistern kann weiß ich nicht genau. Bis f/4 müsste es aber funktionieren. Prinzipiell ist es wurscht ob die Komp.-Linse im Referenzbündel oder im Bündel zum Prüfling liegt. Die Vorzeichen der Kompensation ändern sich nur. Deshalb funktioniert bei meinem Versuch auch eine Barlowlinse. Man hätte auch die Möglichkeit die Kombination aus Referenzsphäre und Komp.- Linse unabhängig vom Prüfling nach Foucault zu vermessen. Dazu braucht man nur den Strahlengang zwischen Prüfling und Würfel zu unterbrechen und im Fokus eine Messerschneide mit Axial- Feineinstellung zu platzieren. Der Vorteil: Man nur wenige Zonen messen und braucht nach Feststellung der richtigen Schnittweitendifferenz die Position von Referenzsphäre und Kompensationslinse nicht mehr zu verändern.


    Meinen HeNe- Laser hat leider eine dicke Macke in der Homogenität der Intensitätsverteilung. Deshalb hab ich ihn hier noch nicht eingesetzt.


    (==&gt;)Raphael
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mein grünes, leistungstechnisch leicht stabilisiertes Pointermodul (532nm) zeigte im Versuch eine Koherenzlänge von etwa 10m. Danach viel der Kontrast der Streifen steil und merklich ab.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mein grüner Pointer spinnt beim Einsatz im Michelson.: Zeitweise produziert er einige Sekunden lang völlig ruhige und kontrastreiche Interferenzstreifen, dann springt gelegentlich die Helligkeit drastisch, dann bleibt die Interferenz wiederum völlig aus. Das ganze passiert sowohl bei relativ kurzer Messlänge von ca. 1 m als auch bei 3 m. Erschütterungen sind es garantiert nicht. Ist es möglich dass man dem mit Deiner „leichten Stabilisierung" abhelfen kann? Ich hab schon die Zuleitungen direkt angelötet, den Schalter überbrückt und auch am Leistungssteller gedreht. Das hat aber nix gebracht. Das Ding bleibt bockig und ist vielleicht reif für die Tonne.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    an was das bei Dir liegt weiß ich leider nicht.
    Die Stabisisierung bei Meinem begrenzt sich auf die Auskopplung eines Teiles des Laserlichtes durch eine dünne Glasplatte im Strahlengang. Das ausgekoppelte Licht fällt auf ein Photoelement. Wenn die Laserleistung absinkt wird die Pumpdiode nachgeregelt. Somit werden grobe Schwankungen der Leistung wegen Temperaturänderungen oder Änderungen in der Versorgungsspannung ausgeglichen.


    Viele Grüße
    Raphael

  • (==&gt;)Kurt,


    Dein Problem mit dem grünen Laser könnte Spiking sein. Dann schafft es die Pumpquelle nicht mehr dauerend genügend Anregungsenergie für die Besetzungsinversion im Laser zu erzeugen. Er läuft dann immer bis er einen Laserblitz auslösen kann, dann bricht die Besetzungsinversion zusammen und es muss wieder gepumpt werden bis ausreiched viele Elektronen im höheren Niveau sind und erneut gezündet wird. Meine Vermutung daher, wahrscheinlich wird die Pumpquelle langsam aber sicher den Geist aufgeben.


    Gruß
    Markus

  • Hall Markus, hallo Raphael,
    vielen Dank für Eure Stellungnahmen. Nach meinen etwas antiquierten Elektronik- Kenntnissen ist wohl eine Neuanschaffung gescheiter als
    weitere Fehlersuche. Dazu noch die Frage: wo gibt es welchen "Grünling" für unsere Zwecke einigermaßen preisgünstig?


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    So wäre ich ohne den Link von Amateurastronom nicht so schnell darauf gekommen, dass man als Amazon.de- Kunde eine kostenlos nutzbare Fachbibliothek verfügbar hat.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hätte ich auch nicht gedacht, kam jedoch kürzlich auf die Idee,
    dies zu nutzen, da ich ein dringend benötigtes Buch gerade nicht
    zur Hand hatte... Sonst hätte ich erst in der Bibliothek herumsuchen
    müssen anstatt bequem per Suchmaschine zu Hause das Buch
    zu durchforsten... Das ist manchmal sogar dann praktischer, wenn
    man das gedruckte Buch hat und die Passage nicht finden kann
    wie in der letzten Woche bei der Diskussion mit M.L. ... ;)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Mein grüner Pointer spinnt beim Einsatz im Michelson.: Zeitweise produziert er einige Sekunden lang völlig ruhige und kontrastreiche Interferenzstreifen, dann springt gelegentlich die Helligkeit drastisch, dann bleibt die Interferenz wiederum völlig aus. Das ganze passiert sowohl bei relativ kurzer Messlänge von ca. 1 m als auch bei 3 m. Erschütterungen sind es garantiert nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann daran liegen, dass mehrere Moden anschwingen und sich
    die Kohärenzlänge ändert. Das ist bei diesen Lasern ziemlich
    lästig. In der Holographie benutzt man deshalb meist kostspieligere
    DPSS-Laser wie den Coherent 315M:
    http://repairfaq.ece.drexel.ed…ic/cohdpics.htm#cohdc315h
    Meinen neuen DPSS-Laser habe ich noch nicht für die Holographie benutzt und auch nicht die Kohärenzlänge noch nicht überprüft.
    Ich hoffe jedoch, dass er dank des winzigen Hybridmoduls zumindest
    bei niedriger Pumpleistung nur auf einer Mode schwingt.


    Was bei DPSS-Lasern auch ein Problem ist, ist die Kühlung des
    Laserkristalls. Im ersten Versuch ohne Kupferkühler emittierte
    der Nd-YVO4-KTP-Kristall nur für eine Sekunde sichtbares Licht.
    Dann war er zu heiss geworden.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ist es möglich dass man dem mit Deiner „leichten Stabilisierung" abhelfen kann?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit Regelungen wird man das nachträglich nur schwer lösen können.
    Versuch doch mal die Laserleistung herabzusetzen, indem Du
    den Strom durch die Pumpdiode verminderst. Dazu reicht es
    je nach Schaltung (die müsste man erst mal anhand von
    http://repairfaq.ece.drexel.edu/sam/laserdps.htm
    identifizieren) evtl. aus, einen etwas grösseren Widerstand etwa in
    einer Konstantstromquelle einzubauen, der den Strom stärker begrenzt.
    Genügend nah an der Laserschwelle sollte nur eine Mode schwingen und die Kohärenzlänge grösser sein.
    Vor dem Einschalten muss das Gehäuse allerdings wieder geschlossen
    werden, da die 808 nm Pumpdiode &gt;=200 mW IR-Laser-Leistung hat
    und deshalb für die Augen gefährlich ist.

  • Noch ein Nachtrag:


    Was mich an dem Michelson.- Prinzip so fasziniert ist seine Einfachheit. Wie bereits im Eingangsthread mit Bild 3 gezeigt, kann man den Strahlenteiler- Würfel durch eine planparallele Platte ersetzen. Zur Unterdrückung des Doppelreflexes der beiden Flächen hab ich zunächst eine Neutralglas ND 0,9 verwendet. Das funktioniert auch als Auslenkelement beim Bath- I- Meter recht gut, wenn man einen Teilerwürfel mit nur 3 freien Flächen verfügbar hat. Allerdings hat man dadurch bei schwächeren Diodenlasern schon etwas Lichtmangel für schnelle fotografische Schnappschüsse der I-G ramme. Das gilt für beide I- Meter-Typen.


    Ceravolo kann für sein I- Meter ebenfalls eine planparallele Platte als Strahlenteiler verwenden. Zur Unterdrückung des Doppelreflexes verwendet er ein sog. Raunfilter in Form einer Lochblende. Die Idee fand ich gut, vor allem deshalb, weil man dieses Raumfilter problemlos durch einen ganz simplen Papiestreifen als Schirm ersetzen kann. Das sieht bei meiner Versuchsanordnung jetzt so aus:


    In der Ebene des Schirms liegen die beiden Brennpunkte bedingst durch die Doppelreflexion der planparallelen Platte. Man kann diese gut mit durchscheinendem Papier sichtbar machen. Man sieht bei noch nicht genau eingestelltem I- Meter je zwei Punktepaare. Eines kommt von der Referenzshpäre, das andere vom Prüfling. Diese beiden Paare werden zunächst zu Deckung gebracht. Dann sieht man nur noch zwei punkte auf dem Papier. Bei Entfernung des sieht man auch bereits Interferenzstreifen. Dann wird der Schirm so weit verschoben, dass ein Punkt abgedeckt ist. Die I- Steifen werden damit kontrastreich und auswertbar. Für die Feineinstellung der Streifenlage muss der Schirm nicht mehr verstellt werden..


    Nun muss natürlich die planparallele Platte möglicht genau plan sein. Das ist kein besonderes Problem, weil ja nur ein sehr kleiner elliptischer Ausschnitt (ca. 1 mm kl. Achse) der gesamten Fläche ausgeleuchtet wird. Bei so kleinen Flächen ist selbst eine Glasscherbe als Strahlenteiler brauchbar.


    Das nächste Bild zeigt 3 I.- Gramme eines bestimmten Prüflings mit unterschiedlichen Strahlenteilern.


    Man kann diesen I- Grammen nicht ansehen welches der beste ist. Erst bei der Sichtung mehrerer I- Gramme hatte ich den Eindruck, dass die Glasscherbe geringfügig etwas rauere I- Gramme lieferte. Die nachfolgenden Messergebnisse wurden deshalb mit einen nahezu klaren Filterglas als Strahlenteiler durchgeführt.


    Bei dieser Demo- Messerie geht es um den Nachweis von Astigmatismus eines sphärischen Prüflings D= 90 mm R= 1340 mm. Es handelt sich um einer meiner Referenzsphären (im folgenden R2 genannt) aus der Herstellung von konvex- hyperbolischen Fangspiegeln für Cassegrains. R2 zeigt im Foucault- sowie Labor- Startest keine Fehler. Nach Foucault wären noch Oberflächenfehler im Bereich kleiner l/50 PtV erkennbar. Derart geringe Fehler sind ohne praktische Bedeutung. Man erkennt aber mit Foucault weniger gut Astigmatismus. Auch mit dem dafür besser geeigneten Startest dürfte die Nachweisgrenze Grenze bei ca.1/10 lambda wave Astigmatismus liegen. Das geht dann so: Wenn man weiß da ist noch was, dann finder man vielleicht, weiß man das nicht, dann findet man auch nix.


    Hier das Prozedere der Messungen mit Auswertung nach FringeXP:


    1. Aufnahme von 3 I- Grammen mit jeweils unterschiedlicher Streifenlage. (I- Gramm 1 bis 3)
    2. Drehung des Prüflings um 90°
    3. um die opt. Achse. und danach Aufnahme von 3 weiteren I- Grammen (I- Gramm 4 bis 6)
    4. Mittelung der I- Gramme 1 bis 3 mit FringeXP. Das Ergebnis ist im nachfolgenden Report dargestellt. Um insbesondere einen möglichen Asti- fehler hervorzuheben wurden die Zerikes für Koma, Tre- und Tetrafoil ausgeschaltet.



    5. In gleicher Weise wie 4. Mittelung der I- Gramme 4 bis 6.


    6. Der Vergleich der beiden Reports zeigt offensichtlich, dass


    a) der Astigmatismus in den beiden Plots um 90° Gedreht erscheint.
    b) der größte Fehleranteil als ptV- Wert in dem Asti zu erkennen ist: 1/12.18 bzw. 1/10.08 in den beiden Plots. Sie ist betragsmäßig näherungsweise gleich groß.


    7. Mittelung aller 6 I.- Gramme. Hierbei müsste der Asti wegen der Drehung des Prüflings um 90 ° verschwinden, sofern ausschließlich vom Prüfling stammend.


    Wie man aus dem Report ablesen kann, bleibt noch ein kleiner Rest von PtV = 1/33,96 lambda wave übrig, den man aber vernachlässigen kann. Nimmt man zum Vergleich noch den Report über die 5 I- Gramme mit allen einschlägigen Zernikes, so erkennt man dass sich der


    „RMS wavefront error =1/78,8 waves“


    immer noch extrem gering bleibt.



    Fazit:
    Zur Quantifizierung von Astigmatismus ist die Messung mit einfachen I- Metern im CoC Modus bestens geeignet. Zur vollen Ausschöpfung der Empfindlichkeit und Absicherung gegen Fehldeutungen sind Wiederholmessungen in zwei um 90° gegeneinander verdrehten Positionen des Prüflings dringend anzuraten.


    Gruß Kurt

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!