C9.25: 2 x 0,63x- Reducer möglich?

  • Hallo, Astro-Kollegen,


    ich möchte gerne bei meinem C9.25 2 Reducer hintereinander schalten, um das Öffnungsverhältnis, und damit die Lichtstärke auf ca. f/4 für fotografische Resultate zu steigern.
    Ich benutze eine EOS 1100da DSLR und nehme ein kleineres "Bullauge" als verkleinertes Bildfeld in Kauf!
    Fragen: Komme ich noch in den Fokus, wenn ich a) nur die beiden Reducer benutze bzw. b) zusätzlich noch meinen Baader Steeltrack 2"-OAZ an dem tubus belasse?
    Erhalte ich dann noch ein scharfes Bild in der Bildmitte? Dass die Bildränder dann nicht mehr korrigiert sind, ist mir klar.


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Hallo, Kollegen,


    derzeit sieht meine Konstellation so aus:
    Teleskop - OAZ - 0,63x-Reducer - OAG - Kamera. Damit komme ich in den Fokus bei ca. f/7.2.
    Ich hätte gerne gewußt, ob diese Konstellation mit Fokus auch noch funktioniert:
    Teleskop - OAZ - 0,63x-Reducer - 0,63x-Reducer - OAG - Kamera.
    Ich rechne dann mit ca. f/5, da noch ein OAG dazwischen geschaltet ist.
    Sieht dann das Bildfeld im OAG irgendwie anders aus, da 2 Reducer hintereinander geschaltet sind?


    viele Grüße
    Andreas

  • >Sieht dann das Bildfeld im OAG irgendwie anders aus, da 2 Reducer hintereinander geschaltet sind?



    Hallo Andreas,


    da offenbar keiner mehr antwortet, werde ich es versuchen.


    Aus theoretischen Erwägungen heraus würde ich zu Deinem
    Problem folgendes sagen:



    Vor deinem Reducer beträgt das Öffnungsverhältnis 1:10


    Dem entspricht ein bestimmeter Abbildungsmasstab.


    Der Reducer hat einen maximalen Durchlass zur Schmidtplatte hin.


    Dein gesamtes Bildfeld ist das, was in den Eingangs-Durchlass des Reducers passt.


    Nach dem Reducer hat dein Fernrohr ein Öffnungsverhältnis von


    1:6,3


    Und damit auch einen Abbildungsmasstab von 1:6,3


    Das heisst, der Ausgang Deines Reducers produziert ein kleineres
    Bild mit verkleinertem Inhalt, und damit auch einem verkleinerten Bildfeldrand, in dem sich alle Deine Sterne befinden.


    Der Reducer kann ja nicht mehr Bildfeld auswerfen, als in Ihn hineingesteckt wurde.


    Ausserdem geht es ja darum, ein helleres Bild zu bekommen, um kürzer
    belichten zu müssen.


    Ausser Zauberei ist das doch nur dadurch möglich, dass das Bild
    einer Galaxie kleiner gemacht wird, damit das Gesamtlicht der Galaxie auf eine insgesamt kleinere Fläche trifft.


    Also: kleiner, aber heller.
    Sowie: Gesamtes Bildfeld kleiner, sonst wäre es ja eine nichtlineare Abbildung, wenn nur die Galaxis kleiner wäre.


    Wenn also A der Durchmesser des Einlasses Deines ersten Reducers ist (=innerer Rand der Fassung), dann ist der Durchmesser A' des Bildfeldes nach dem Durchgang A'=0.63*A


    Dieses Bildfeld stellt die Begrenzung des max. Eingangsdurchmesser für den zweiten Reducer dar.


    Nach Durchgang durch den zweiten Reducer ist der Enddurchmesser des Bildfeldes A'' gleich A''=0,63*A'


    Setzen wir das ein um auf A zu reduzieren, ergibt sich
    A'' = 0,63*0,63*A


    also


    A''=0,4*A


    Das heisst, der Durchmesser des End-Bildfeldes ist 40% des Durchmessers des Eingangsdurchlasses des ersten Reducers.


    Alles unter der Bedingung, dass der Eingangdurchlass des Reducers
    das max. Bildfeld darstellt, also ggf. den Primär-Strahlengang vignettiert.


    Wie gross das Endbild dann im Endeffekt im Verältnis zum max.
    Eingangsdurchlass ist, hängt dann noch davon ab, in welcher Distanz das End-Bild vom Ausgang des 2. Reducers
    zu liegen kommt. Tatsächlich bestimmt dieser Abstand den Reduzierungsfaktor.


    Und beim Schmidt-Cassegrain kannst Du den Focus ja beliebig legen.



    Nun werfen wir die Zahlen ab, damit die grosse Linie übrig bleibt.


    1. Der erste Focal Reducer wird Dir ein verkleinertes Bildfeld liefern


    2. Der zweite Focal Reducer stellt eine Sammellinse hinter dem ersten
    Reducer dar.
    Er wird daher das bereits verkleinerte Bildfeld auf jeden Fall nochmal verkleinern.


    3. Welche Endreduzierung bei einer Hintereinanderschaltung der beiden Reducer zum Schluss herauskommt, weiss kein Mensch.


    Sie hängt ausserdem ganz grundsätzlich davon ab, welchen Backfocus
    man am Ende einstellt.


    Eine Shapley Linse ist in Ihrer einfachsten
    Form eine Einzel Sammellinse.


    Eine solche Linse hat keine "Systembrennweite". Durch geeignete Plazierung im Tubus lässt sich der Reduzierungsfaktor in weiten Grenzen beliebig einstellen, sofern keine mechanischen Begrenzungen vorliegen, und man bereit ist, evtl. Vignettierung in Kauf zu nehmen.



    So,
    mal schauen, was die Anderen dazu sagen.


    Vielleicht kommt ja dadurch der Thread doch noch in Gang.


    MfG
    Larry



    Anm:


    Nacheditiert: Das war ein Dank-Fehler drin.
    Der Backfokus von der Bildebene zum Reducer
    legt tatsächlich den Reduzierungsfaktor fest,
    ist also von erheblicher Bedeutung.

  • Hallo, Larry,


    Besten Dank für Deine ausführlichen Erläuterunngen! Du hast allerdings meinen OAZ und meinen OAG bei Deinen Überlegungen nicht berücksichtigt, die auch noch den Strahlengang verlängern.
    Ich bin mir bewußt, dass vielleicht nur etwa 10-12 mm Bildfeld von ca. 27 mm je nach gewählter Konstellation ausgeleuchtet werden! Ich werde dann auch nur dieses Feld nutzen.
    Auch ist es denkbar, dass die Bildränder aufgrund des ungewöhnlichen Abstands Teleskop-Kamera etwas verzerrt aussehen werden.
    Im Moment halte ich es für die sinnvollste Anwendung, wenn ich nur einen 0,63x Reducer benutze und dann zw. Reducer und Kamera einige Verlängerungshülsen einbaue. Dazwischen liegt bei mir auch noch der OAG! Gibt es solche Verlängerungshülsen zw. Reducer-OAG-Kamera?
    Das Ganze wird dann ziemlich komplex! Das Entscheidende ist: Kommt man dann noch in den Fokus oder wann kommt man nicht mehr in den Fokus?
    Insgesamt möchte ich mit dem OAG und dem OAZ, wenn möglich, auf etwa f/4.5 bis f/5.5 kommen.

    viele Grüße und klaren Himmel
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    >Das Entscheidende ist: Kommt man dann noch in den Fokus oder wann kommt man nicht mehr in den Fokus?



    Schwierig.


    Beispiel:


    Focal Reducer: 0,5


    Ort: Da, wo er angebracht sein soll, damit es mit der Brennweite der Linse passt. Weitere Spezifikation nicht nötig.


    Soll-Abstand des Endfokus zum Reducer e =10cm



    => Dann gilt:


    x, der Abstand vom Endfokus zum ursprünglichen Fokus
    ist gleich e also


    e/x =1 oder e=x


    und der gesamte Backfokus vom Reducer zum ursprünglichen Fokus ist
    b=e+x oder b=2*e


    für e=10 cm gilt dann: b=20cm.


    Mit anderen Worten:


    Der ursprüngliche Fokus liegt in doppelter Entfernung
    zum Backfokus mit Reducer.


    Das bedeutet folgendes:


    Ich nehme den Reducer heraus, und stelle das SC auf einen Backfokus
    von 20cm ein. Dann setze ich den 0.5 Reducer an der Stelle ein, wo er hingehört. Dann wird es so sein, dass der Backfokus des endgültigen Bildes mit Reducer bei 10cm Backfokus liegt.


    Der Reducer hat dann seine Sollreduzierung.


    Ist das ursprüngliche Öffnungsverhältnis 1/10 dann ist das Bild jetzt 1/5 hell und halb so gross.


    Die Brennweite der Linse ist so eingerichtet, dass die Abbildung als solche stimmt.



    In kurz läuft es also auf folgendes hinaus:


    Ist der Soll-Backfokus des Reducer 10 cm dann muss das
    SC auf einen Backfokus ohne Reducer von 20cm gebracht werden.


    Das ist schon sehr stramm, selbst für ein SC.


    Ich kann Dir jetzt leider das Zitat nicht liefern, aber Celestron
    schreibt, dass der Focal Reducer das anspruchsvollste aller Zubehörteile ist, und selbst das SC mit seinem enormen Einstellbereich
    hier an seine Grenzen stösst, und nicht mehr alles anzuflanschen möglich ist.


    Wohlgemerkt bei einem Reducer.


    MfG
    Larry

  • Hallo Andreas,


    Du kannst es nur selbst ausprobieren, ob das Ergebnis für dich zufriedenstellend ist, das kann die kein Anderer berichten!
    Der Einzige Reducer der das bis f/4 möglich macht ist http://www.baader-planetarium.de/sektion/s08/s08.htm#+20 , Vielleicht zum Test ausleihen oder auf probe bestellen!


    Ohne den OAZ, direkt am kurzen SC - Anschluss und nur in Richtung des nach vorne fahrenden Hauptspiegels fokussieren!
    Nur so erhältst Du das äußerst machbare korrigierte Bildfeld!


    Dann vergleiche es mit den Bildern vom 0,63 Reducer, so erhältst Du Auskunft welcher die Sterne, wie weit im Feld besser abbildet!


    Ein OAZ der hinter den Reducer sitzt, muss trotzdem den benötigten Abstand zum Chip einhalten damit es überhaupt funktioniert! Ich weis, das es mit den flachen Borg Drehfokussierer mit 20mm Fokusweg und passenden zwischen Hülsen geht!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Larry,


    Das Thema reducer war ja vor kurzem schon mal ein Thema.
    Die Kombination aus zwei reducer ist schon ne interessante Sache und wirft bei mir gleich wieder fragen auf. Du schreibst ja, wenn ich es richtig verstanden habe, das resultierende Bildfeld ist 0,63 *0,63.
    Im vorherigen thread ist durch einen verlinkten selbstversuch mit zwischenringen veranschaulicht worden, dass der reducer an der richtigen Stelle sitzen muss, um seinen reduzierungsfaktor zu erreichen. Erreichen tut man das, indem die kamera im richtigen Abstand sitzt. Wenn dann scharf ist, ist dieser dann 0,63. Vergrösserung sich der abstand muss ich nachfokussieren und der reduzierungsfaktor wird kleiner.
    Wenn nun dein zweiter reducer direkt hinter dem ersten sitzt, wird durch den ersten ja ein stumpferer strahlengang erzeugt. Dem zweiten reducer wird doch nun sozusagen ein tekeskop mit geringerer brennweite "vorgegaukelt" für welches er doch nicht gedacht ist. Er sitzt ja an einer stelle im strahlengang, wo er ja theoretisch nicht hingehört.
    Dadurch ändert sich, meiner meinung nach auch der reduzierungsfaktor des zweiten. Die Fläche müsste dann A= 0,63 *?sein.


    Naja dass ist so mein Gedankengang. Ich vermute ich bring da gerade wieder was durcheinander aber es ist auf jedenfall interessant mal drüber nachzudenken. Vielleicht kannst du noch ein bissl Licht ins dunkel bringen, was meine Überlegungen betrifft.


    Hier nochmal der link
    http://silvia-kowollik.de/astr…rennweitenreduzierung.htm


    Einen schönen tag und viele grüße

  • Ja Alex,


    Du hast völlig recht.


    Deswegen habe ich ja meinen Beitrag überarbeitet und zum Schluss
    die Zahlen rausgenommen, so das nur noch das -wie ich meine- prinzipiell Richtige und Tragfähige übrigbleibt.


    Die Zahlen dienten eigentlich nur der anschaulichen Entwicklung meiner Argumentation.




    > Die Fläche müsste dann A= 0,63 *?sein.


    Ja, aber ich glaube: mit Sicherheit A < 0.63


    Der zweite Reducer ist nochmal die gleiche Sammellinse hinter dem Ersten.


    Der Erste ist eine Sammellinse, die die Brennweite kürzt, also kürzt auch der Zweite die Brennweite nochmal, aufgrund des Brechungsgesetzes.


    Die einfallenden Strahlen in Eins und Zwei unterscheiden sich lediglich im Öfnnungswinkel, nicht prinzipiell.


    Da kann kein Unterschied sein.


    Dass der erste Reducer die 0,63 erst in -sagen wir- 10cm Entfernung hat, spielt dabei keine Rolle; selbst wenn der Zweite direkt hinter dem Ersten sitzt. Egal, wo der zweite plaziert ist, er verkürzt auf jeden Fall nochmal die Brennweite des Ersten.



    Damit ist die Frage von Andreas grundsätzlich beantwortet.


    Ja, das Bildfeld bei zwei Reducern wird kleiner als bei einem sein.
    Wie sich das genau in Zahlen ausdrückt, weiss kein Mensch.



    Ich habe Deine früheren Beiträge aufmerksam verfolgt, und natürlich mitbekommen, dass Du gemerkt hast, dass da bei Frau Kowollik
    das Gegenteil steht von dem, was da eigentlich stehen müsste.


    Ich bin in der Tat der Auffassung, dass die Autorin
    sich da in der Aufstellung der Zahlenkolonnnen vertan hat.



    MfG
    Larry

  • Hallo larry,


    Vielen Dank für deine Antwort. Ich muss manchmal nachfragen, weil ich nicht weiss, ob ich alles richtig verstanden habe. Insofern hast du sozusagen meine Selbstzweifel ausgeräumt.


    Ich denk manchmal ich habs verstanden und bin aber auf dem holzweg.


    Hallo andreas,


    Mir fällt gerade noch was zu den Verlängerungen ein. Ich benutze ja einen 0,63 reducer am sc und einen celestron oag. 85 mm ist der sollabstand und mit dem oag bin ich weit über 10 cm . Fokussieren ist da noch kein Problem aber es sind natürlich grauselige Bilder . Das Zentrum ist ok aber vignettierung ohne ende. Es wäre mal ein versuch wert mit dem richtigen und falschen abstand zu fotografieren um dann das Bild mal auszumessen. Mal sehen was da rauskommt .


    also dann einen schönen Tag und mfg

  • Hallo Alex,


    Du schreibst:


    Ich benutze ja einen 0,63 reducer am sc und einen celestron oag. 85 mm ist der sollabstand und mit dem oag bin ich weit über 10 cm



    Sehr interessant!


    Mit Deinen Daten definiere ich wie folgend:


    e = Backfocus mit Reducer = 85mm


    V = Reduzierungsfaktor = 0,63


    x = Abstand Backfocus ohne Reducer zu Backfocus mit Reducer =Backfocus Reduzierung (gesucht)


    b = Ursprünglicher Backfocus ohne Reducer gemessen bis zum Reducer


    Dann gilt:


    x=e*(1-1/V)


    siehe hier:


    http://www.astro-electronic.de/faq2.htm


    und eingesetzt:


    x= 85*(1-1/0,63)


    =85*(1-1,587)


    =85*(-0,587)


    also x=-49,9 cm


    Das Minus Zeichen gibt an, dass es sich um eine Backfocusreduzierung
    handelt.


    Der Backfocus ohne Reducer beträgt dann:
    b = e + Betrag(x)


    und somit:


    b= 85 cm + 49,9 cm = 134,9 cm


    Probe:


    134,9 cm * 0,63 = 84,9 cm



    Das heisst:


    Dein Teleskop ist auf einen Backfocus von 13,5 cm eingestellt.
    d.h. würdest Du den Reducer herausschrauben und die dann die
    eingestellte Brennweite messen, dann würdest Du finden:


    13,5 cm + y% * Breite des Reducers


    Das ist grob die Fokusdistanz, in der Celestron Teleskope
    ihren höchsten Strehlwert haben.


    Bei Meade wird es da auch nicht viel anders aussehen.


    MfG
    Larry

  • Hallo Larry,


    Deine Rechnungen muss ich mir heute mal ganz in Ruhe anschauen. Ich Steck da nicht so tief in der Materie drinnen wie du. Bestimmt gibt es da noch fragen meinerseits.
    Zum teleskop ...es ist ein meade Sc 8 Zoll.
    Ich hatte damals, als ich mit dem Hobby angefangen habe, viele positive Sachen über den celestron oag gelesen und bei ebay einen für glaub ich um die 70 Euro erstanden. Dann hab ich mich ein wenig eingearbeitet und hab mir den reducer gekauft. Das Problem war nun, das beides nicht so richtig zusammenpasst. Der oag ist schon klasse aber auch sehr lang. Dementsprechend sahen auch die Fotos aus. Für meinen Geschmack aber immer noch besser mit reducer und oag als ohne reducer.
    Da dann noch ein newton dazugekommen ist hab ich mir den kurzbauenden tsoag 9mm eos gekauft. Der passte aufgrund des gewindes nun nicht mehr an den SC. Deshalb musste ich mir noch einen Adapter sc gewinde auf m48 und eine Verlängerung kaufen und so komm ich nun endlich auch auf meine 85 mm mit Verwendung des tsoag.
    Naja deshalb die komische Kombination reducer und viel zu langer oag und die damit verbundenen Probleme.
    Na ja ich werd dann mal schauen, ob ich mit dem rechnen zurechtkomme.
    Andreas hatte , glaub ich noch gefragt , ob es verlängerungen gibt.
    Bei ts ist man da glaub ich in Guten Händen. Da gibt's für jede Gelegenheit das passende.
    Erstmal vielen Dank und bis dahin


    Viele grüsse

  • Hallo Alex,


    häng Dich nicht an den Formeln auf.


    wenn b der Backfocus ohne Reducer ist,


    und V der Reduzierungsfaktor


    und e der Backfocus mit Reducer


    dann ist e = V*b


    also z.B.


    b=10cm
    V=0,63


    dann ist


    e= 0,63*10cm = 6,3 cm



    Das ist alles.


    Ein kleiner Fehler ist drinnen, weil die Breite des Reducers unbrücksichtigt bleibt.



    MfG
    Larry

  • Hallo Larry,


    Stimmt es geht auch einfacher. Wenn 85 mm /63 Prozent = x/100 Prozent.
    Mit dem strehlwert habert es noch ein bissl und ich denke ich werd mal die Suchfunktion fragen. Das, so denk ich , ist das Verhältnis zur bestmöglichen optik aber wie wird die ermittelt. Also so ungefähr..."eine hundertprozentig perfekte Optik ist , wenn..."
    Wenn ich dich dein Fazit richtig deute, ist der reducer so platziert, das der backfocus ohne ihn 13,5 cm beträgt und das ist dort, wo dieser strehlwert bestmöglich ist. Er sitzt also am perfekten Platz und diesen ermittle ich durch das fokusieren mit einer Kamera, deren chip im richtigen Abstand sitzt.
    Ich denk so könnte es stimmen
    [:)]


    Viele grüsse

  • Hallo Alex,


    so würde ich es sehen.


    Mach doch einfach folgendes.


    Focal Reducer anschrauben, auf den Himmel scharf einstellen.


    Bis zum nächsten Tag warten, Focal Reducer abschrauben, nichts verstellen und das Teleskop anhand des Schattens auf die Sonne ausrichten.


    Dann hälts Du ein Blatt Papier dahinter und findest den Abstand,
    in dem die Sonne scharf abgebildet wird. Du startest in der Gegend von 11cm.


    Dann hälst Du ein Lineal ran, und schaust, ob die Rechnung in etwa stimmen kann.


    MfG
    Larry

  • Hallo Larry,


    Das werd ich wirklich mal tun und dann mal berichten. Ich find ja solche Überlegungen wie die hier ,welche andreas angestoßen hat, sehr interessant.


    Also nochmal vielen Dank für die Hilfe und einen schönen abend und an Andreas viel erfolg bei seinem vorhaben

  • Hallo, Kollegen,


    noch ein paar weitergehende Anmerkungen von mir:


    Ich benutze einen normalen, ca. 3 Jahre alten C9.25, hyperstar geeignet, sowie einen gewöhnlichen Antares 0,63x Reducer.
    Zur Zeit verwende ich folgende Konstellation:
    Teleskop - OAZ - Reducer - 27mm Celestron OAG - Kamera. Damit erreiche ich ca. f/7.2 und komme in den Fokus. Nur die Breite des Bildfeldes scheint noch voll ausgeleuchtet zu werden (was aber leider in wirklichkeit nicht stimmt).
    Dass das Bildfeld immer kleiner wird, weiss ich! siehe: mein erster Thema-Beitrag!


    Mein Ziel ist, die Brennweite so weit zu reduzieren, dass die Größe des Bildfeldes bei möglichst kleiner Brennweite gerade noch erträglich erscheint (zugegeben subjektiver Eindruck!) und ich in den Fokus komme! Ich rechne da mit einem ca. 10-12mm großen Bildfeld.
    Am sinnvollsten erscheint mir da die folgende Konstellation:
    Teleskop - Reducer - OAZ - OAG - Kamera. Damit komme ich auf ca. f/5-f/5.5 (noch nicht ausprobiert: frühere Anmerkung des Kollegen Stefan Lilge).
    Um noch lichtstärker zu werden, muss man zw. OAZ - OAG - Kamera Verlängerungshülsen einbauen. Kennt sich jemand von Euch damit aus? Komme ich dann noch in den Fokus? Hat das jemals einer getestet?
    Ich möchte ein möglichst lichtstarkes C9 mit einem leider sehr kleinen Bildfeld, mit dem ich dann versuche, weiterzuarbeiten!
    Die Verlängerungshülsen scheinen mir doch sinnvoller als ein 2. Reducer zu sein, da keine neuen Verzerrungen erzeugt werden.
    Auch den AlanGee erspare ich mir dann erst einmal.
    Hat jemals einer von Euch mit einer EOS DSLR eine Aufnahme mit den obigen Parametern gemacht!


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Hallo andreas,


    Wie oben schon geschrieben ,hab ich das indirekt bei meinem teleskop getestet. Aus Unwissenheit und mangelnder Erfahrung hatte ich mir am Anfang den meade reducer für mein SC gekauft und mit ihm den oag von celestron. Der optimale Abstand zum Chip beträgt 85 mm . Der oag hat so ein mass, dass ich bei dessen Verwendung mit reducer auf mehr als 10cm zum chip komme. Ich kann gerne nochmal genau nachschauen. Sozusagen ist mein viel zu langer oag deine Verlängerungshülse. Bei ts wirst du bestimmt bezüglich der Verlängerungshülsen fündig werden.
    Was ich natürlich jetzt nicht weiß, ist mein reduzierungsfaktor oder öffnungsverhältnis . Fokussieren geht bei meinem teleskop jedenfalls und 63 Prozent sind es bei dieser Konstellation bestimmt nicht mehr. Wie weit man das treiben kann ,kann ich nicht sagen aber man kann sich rantasten. Hab schnell nachgemessen. Der oag ist 4,8 cm lang . Das macht 4,8 cm plus auflagemass und adapter 5,5 cm = 10,3 cm, was 1,8 cm zu lang ist.


    Viele grüsse und einen schönen abend

  • Hallo, Alex,


    besten Dank für Deine Informationen!
    Ich glaube, auf irgendwelche optimalen Abstände von optischen Bauteilen zur Kamera kann ich bei meiner ungewöhnlichen Konstellation (mit Verl.-hülsen noch ungewöhnlicher) keine Rücksicht nehmen!
    Ein gut korrigiertes Bildfeld ist nicht realistisch! Es kann nur darum gehen: scharfes Abbild in der Mitte des Bildfeldes (Fokus) und nicht zu sehr verzogene Sterne am Bildrand, deren Darstellung vielleicht noch korrigierbar ist.
    Wenn das nicht möglich ist, verwende ich dann erst einmal die f/5 Konstellation, wobei ich dann nur OAZ und Reducer austauschen muss!


    viele Grüße und klaren Himmel, leider wieder mit Mond
    Andreas

  • Hallo andreas,


    Hab deinen Beitrag nochmal gelesen. An meinem SC hab ich ja keinen oaz.
    Du willst ja erst den reducer und dann den oaz , dann den oag , dann die Kamera. Nun kenne ich mich nicht wirklich mit oaz am sc aus aber du gestaltest doch , Asche auf mein Haupt wenn ich falsch liege, den Abstand zwischen Reducer und chip durch den oaz flexibel. Wie lang ist den diese Konstellation, also lichtweg oaz plus oag erstens bei eingefahrenen oaz und 2 bei ausgefahrenen oaz?
    Braucht es denn da für dein Vorhaben noch verlängerungen?


    Viele grüsse und cs

  • Hallo, Alex,


    der kollege Stefan Lilge hatte mal erwähnt, dass man für die kürzeste Brennweite von f/5-f/5.5! meine oben genannte Konstellation mit dem OAZ! und dem 27mm OAG! benutzen muss!
    Es ist für eine Verkürzung der Brennweite wichtig, dass der Abstand zw. Reducer und Kamera möglichst groß wird! Deshalb, erst Reducer ans Teleskop, dann erst der OAZ, vergrößert den Abstand!
    Leider reicht der leicht ausgefahrene OAZ nicht für eine stärkere Brennweitenverkürzung aus, da ja grob mit der Fokussierspindel fokussiert wird und nur die Feinabstimmung mit dem OAZ.
    Wenn möglich, möchte ich f/4 - f/4.5 erreichen! Deshalb die Verlängerungen und die Fokus-Fragen.

    viele Grüße und cs
    Andreas

  • >Deine Rechnungen muss ich mir heute mal ganz in Ruhe anschauen.


    Ist nicht nötig.


    Wir definieren:


    e = Backfocus mit Reducer


    V = Reduzierungsfaktor


    x = Abstand Backfocus ohne Reducer zu Backfocus mit Reducer =Backfocus Reduzierung


    b = Ursprünglicher Backfocus ohne Reducer gemessen bis zum Reducer
    wobei
    b = e+x



    Dann gilt:


    x=e*(1-1/V)


    siehe hier:


    http://www.astro-electronic.de/faq2.htm



    x ist negativ (Fokusreduzierung)


    also


    -x=e*(1-1/V)


    -x=e-e/V


    -x-e=e-e/V-e


    -(x+e)=-e/V


    x+e=e/V


    da x+e=b


    b=e/V


    und somit


    e/b =V


    Links steht eine Verhältniszahl.
    Rechts der Reducerfaktor.


    Der Reducerfaktor ist somit ausschliesslich
    durch das Verhältnis von Backfocus mit Reducer
    zu Backfocus ohne Reducer festgelegt.


    Der Reducerfaktor hängt daher nur von einer relativen
    Grösse ab, ein Abolutwert kommt nicht vor.


    Die heisst, dass ich beliebig skalieren kann.


    Für z.B. V=0,5 = 1/2 geht 5cm/10cm genauso wie 50cm/100cm


    Dies heisst aber auch, ich kann eine Grösse frei wählen.


    wähle ich b=1,


    dann erhalte ich


    e=V


    V ist eine Zahl, die zwischen 0 und 1 schwankt,
    also auch e


    das bedeutet,


    V gibt an, um welchen Anteil e die Grösse b
    zu reduzieren ist.


    z.B.
    V=e=0,63
    =>
    e=63% von b ; b beliebig


    also


    Focusreduzierungsfaktor 0,75


    heisst


    Backfocuslänge mit Reducer ist 75% (3/4) der Backfocus
    länge ohne Reducer


    Der Reduzierungsfaktor ist gleich der (prozentualen) Reduzierung
    des Backfocuslänge ohne Reducer.



    Es bietet sich hier an, b so zu wählen, dass b im Bereich des optimalen SC-Backfocus ohne Reducer liegt.


    Bei Celestron 8 sind das 5 Inch, also ca. 12,5 cm ab Rückwand.


    Hier ist die Spiegelstellung zueinander so, dass das SC
    den höchsten Strehlwert besitzt.


    Dass heisst, die Wellenfront, die auf den Reducer auftrifft
    trägt bei dieser Spiegelstellung die geringsten Aberrationen in sich.



    Leider bestätigt die Praxisprobe diese Überlegungen nicht sehr gut.


    Bei meinem Original Celestron 6,3 Reducer messe ich 25cm Brennweite
    des Reducers.


    Nun ist


    e= f*(1-V)


    also


    e=25*(1-0,63)cm =25*0,37cm =9,25cm


    Also Backfocus mit Reducer =9,25cm


    Damit ergibt sich ein Backfocus ohne Reducer zu:


    9,25*1/0,63= 9,25*1,59=14,7cm


    also Backfocus ohne Reducer= 14,7cm


    Das könnte man sich besser passend wünschen.




    MfG
    Larry

  • Hallo Larry,


    Ich hoffe ich nerve nicht [:)] aber mir ist noch was zur verlinkten Seite von silvia eingefallen.
    Meiner Meinung nach macht es beim sc einen unterschied ,ob man einen oaz benutzt oder mit dem hauptspiegel fokkussiert .


    1. Mit dem hauptspiegel und zu großem abstand:
    Die kamera ist starr und der abstand zu gross. Damit der Brennpunkt wieder auf dem Chip zum liegen kommt muss ich diesen aus dem sc herausbewegen. Dadurch verändert sich die brennweite des sc, sie wird länger. Trifft dann der Brennpunkt den chip ist diese äquivalentbrennweite 63 Prozent der nun verlängerten brennweite des sc.
    Also wenn ich jetzt den reducer entferne sind es nicht mehr z.Bsp. 2m sondern Vieleicht 2,1m teleskopbrennweite.



    2. Mit Einen oaz und zu großem Abstand:
    Der hauptspiegel ist fixiert. Der reducer hat erstmal den richtigen Abstand und es ist scharf gestellt. Jetzt baut man eine kleine Verlängerung ein. Der chip entfernt sich dadurch vom Brennpunkt. Da der hauptspiegel fixiert ist , verändert sich nicht die brennweite des sc. Um wieder in den focus zu kommen bleibt mir ja nichts anderes übrig, als meinen oaz samt Kamera Richtung tubus zu bewegen. Jetzt ist es gut möglich , dass der kegel hinter dem reducer stumpfer wird und sich der reduzierungsfaktor verkleinert, also von 0,63 auf z.Bsp. 0,55. Baue ich jetzt den reducer ab und Messe die brennweite sind es immer noch die ursprünglichen 2m.


    Insofern würde es ja doch stimmen mit der Versuchsreihe.
    Mmh. Naja so könnte es sein. Vielleicht!?



    [:)]


    Mfg und viele grüsse

  • Hi Andreas, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich möchte gerne bei meinem C9.25 2 Reducer hintereinander schalten, um das Öffnungsverhältnis, und damit die Lichtstärke auf ca. f/4 für fotografische Resultate zu steigern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mal eine von den ganzen Rechenspielchen unabhänge Antwort dazu- es gibt von Haus aus schon wenige Reducer, die an einem SC wirklich halbwegs funktionieren. Nun gleich mit 2 Reducern zu arbeiten wird nur Murks ergeben, jedenfalls was die Abbildung betrifft.


    Besorg dir einen 200/800 Newton- der hat weniger Obstruktion, bietet von Haus aus f/4 und bringt mit einem Komakorrektor gute Bilder, dazu noch mit einem erträglich großen Feld.


    Oder kauf dir für dein SC das passende Hyperstar. Beide Lösungen kosten mehr als 2 Reducer, dafür funktionieren sie.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Alex,



    &gt;Insofern würde es ja doch stimmen mit der Versuchsreihe.


    Danke, dass Du mich darauf aufmerksam gemacht hast.


    Ich bin es nochmal durchgegangen.


    Die Homepage Darstellung von Frau Kowollik ist korrekt!
    Da ist kein Fehler drinnen.


    Worüber ich gestolpert bin, ist die Angabe "Reduzierfaktor".


    Wenn sie also schreibt:


    Reduzierfaktor 0,37


    dann ist das zu lesen als Reduzierung


    AUF 37%


    und nicht -wie ich es getan habe-


    UM 37%


    Liest man es wie ich, dann sind die Angaben falsch,
    liest man es andersherum dann stimmt es.


    Die zugrundeliegende Formel ist:


    e=f(1-V)


    wobei f (Brennweite der Shapleylinse) konstant ist.


    Dies ist ein linearer Zusammenhang zwischen
    Backfocus und Reduzierfaktor.


    Und exakt das ist es, was Frau Kowollik durch ihr
    Experiment heraus bekommen hat. (siehe Ihre Grafik).


    Also: Geringere Brennweite (=höherer Reduzierfaktor)
    bei mehr Distanzringen (=höherer Backfocus)


    http://silvia-kowollik.de/astr…rennweitenreduzierung.htm


    Anmerkung:
    Auch die Auskunft von Herrn Lille ist korrekt, wie die Formel zeigt.


    Je grösser der Backfocus -bei dem selben gegebenen Adapter-
    ist, desto stärker der Reduzierfaktor.


    Beispiel:
    f=10cm


    V=0,5
    e=10*(1-0,5) = 5cm Backfocus


    V=0,2
    e=10*(1-0,2) = 8cm Backfocus


    5cm &lt; 8cm


    Also:
    Maximalen Backfocus für maximalen Reduzierfaktor.
    (bei gleichem Reducer)


    MfG
    Larry

  • Hallo Larry,


    Sehr ,sehr schön. Jetzt ist es auch mathematisch bewiesen[:)].
    Das mit dem link hatte mich schon noch beschäftigt, denn sie hatte es ja praktisch nachgewiesen.
    Hat mich wirklich sehr gefreut, da mit dir drüber diskutiert zu haben.
    Vielleicht klappt es ja mal wieder.
    Ich hoffe andreas kommt auch weiter und findet die verlängerungen für seinen versuch.


    Insofern bis dahin und viele grüsse

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