Folie zwischen Glasplatten verkitten

  • Hallo,


    Ich möchte eine Lambda/4 Polymer-Folie in eine normale Foto-Filter Fassung einbauen. Sie soll zwischen zwei dünnen Glasplatten eingekittet werden. Sowas habe ich aber noch nie gemacht, daher frage ich erst mal wie das geht.
    Ich habe bereits einen Polfilter zerlegt (im Wasserbad erhitzt und dann mit scharfem Messer getrennt) und vor mir liegen jetzt zwei saubere Glasscheiben und die neue Lambda/4 Folie. Da die Folie nicht ganz billig ist wäre es schön wenn es im ersten Versuch gelingen würde. Was für eine Ölsorte kann man dafür nehmen? Vorhanden wäre Sonnenblumenöl, dünnflüssiges Nähmaschinenöl, Motorenöl, oder Silikonöl.
    Wie geht man praktisch vor? Wie verhindert man Luftblasen?
    Soll ich die Folie vorher auf den richtigen Durchmesser zuschneiden, oder kann ich sie erst mal quadratisch lassen und hinterher abschneiden?
    Die verkitteten Scheiben sollen dann wieder in die Fassung eingeschraubt werden, d.h. sie werden am Rand zusammengedrückt.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    hast Du schon einmal ein Paar Linsen oelgefuegt? So aehnlich wuerde ich vorgehen.


    Ich nehme an, die beiden Glasplatten sind planparallel und rund. Natuerlich sauber. Die Folie wuerde ich vorher auf den erforderlichen Enddurchmesser bringen und eine kleine Fahne zum Anfassen dranlassen.
    Auf die untere Platte machst Du nun einige Tropfen Oel ohne Blasen auf einen Fleck in der Mitte. Vielleicht geht das auch an einer seite besser. Probieren.
    Die Folie haelst Du mittels Pinzette an der Ecke fest und legst die nun auf den Tropfen. Folie und Glas etwa konzentrisch. Der Tropfen Oel sollte sich nun schlagartig vergroessern und die Folie am Glas halten. Durch leichte Bewegung der Flaechen gegeneinander kannst Du die Ausbreitung des Oeles bis zum Rand beschleunigen. Im Oel sollten keinesfalls Blasen eingeschlossen werden. Aber auch die kannst Du durch Bewegungen der beiden Fuegepartner verschieben.
    Natuerlich sind der Beweglichkeit der Folie auf einer sehr duennen Oelschicht Grenzen gesetzt.
    Die schwierigere Fuegung ist die des zweiten Glases, in meinen Augen. Dazu wuerde ich das Oel nahe dem Rand auftroepfeln und das zweite Glas vorsichtig im Winkel annaehern, bis sich der Tropfen an beiden Glaesern entlangzieht und den spitzen Winkel bis zum Scheitel ausfuellt. Auch hier hilft wieder leichte Bewegung. Dann verkleinerst Du den Winkel, bis beide Glaeser aufeinanderliegen.
    Wenn Alles blasenfrei und konzentrisch gefuegt ist, schneidest Du den 'Griff' an der Folie ab und laesst den Stapel eben auf einem saugfaehigen Papier liegen.
    Nach einigen Stunden oder sogar Tagen sollte kein weiteres Oel zwischen den Flaechen hervortreten. Dann den Aussenrand mit Alkohol abwischen und mit einem geeigneten Klebeband versiegeln. Kapton ist oelresisten und sehr gut zu verarbeiten, zur Uebung geht aber auch Tesa. Dazu den sauberen Stapel ueber den ausgelegten Klebestreifen rollen, die Enden des Bandes auf Stoss abschneiden und diese Umklebung versetzt wiederholen. Klebeband flaechenbuendig abschneiden.
    Zum Ueben wuerde ich zunaechst mit einer anderen Folie Versuche machen.


    Vom Ergebniss wuerde ich gern ein Foto sehen.
    Gutes Gelingen
    Axel

  • Hallo Axel,


    vielen Dank für deine Anleitung.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: agga</i>
    hast Du schon einmal ein Paar Linsen oelgefuegt?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, noch nie. Welches Öl würdest du nehmen?


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael


    Du könntest auch Alois mal fragen, er hat vielleicht auch eine Quelle für UV härtesten optischen Kitt und weiß ob die Konsistenz passt. Geht dann aber nicht mehr auseinander.
    Ich hatte mal für 30mm Linsen flüssiges Kandabalsam verwendet,das ging auch gut und ist auch irgendwann ausgehärtet, gab es bei Kremer Pigmente im Internet, vielleicht habe ich sogar noch was falls ich es finde, aber wenn es schon hart ist wäre die Verarbeitung nicht mehr ganz einfach.


    Gruß Frank

  • Michael,
    ich weiß ja nicht, wie die Folie sich anfühlt, aber ein Testlauf z.B. mit Sonnenfilterfolie und Mikroskopgläsern könnte den Schaden begrenzen.


    Vorsichtig wäre ich bei Kunststofffolien und ihre chemische Beständigkeit gegenüber anderen Kunststoffen oder Ölen.

  • Hallo Michael


    Wie wäre Immersionsöl aus der Mikroskopie ?


    Brechungsindex 1,515 - 1,517 , so wie gewöhnliches Glas .
    Wird verwendet , um Strahlen in so flachen Winkeln ins Objektiv zu bekommen , die beim Übergang Luft - Glas sonst bereits reflektiert würden .
    Das wird optisch gehen , ist mittel viskos zB. bei 20°C 100 - 120mPas , aber sicher nichr auf besondere Fügeeigenschaften entwickelt . Wie es sich über längere Zeiträume verhält weiß ich nicht . Meine Daten stammen von Merk , die auch weitere Informationen versprechen . Pflanzenöl ist sicher nicht langzeitstabil und Motoröl auch nicht .
    Wenn Du kein spezielles Fügeöl bekommst , ist Immersionsöl einen Versuch wert . Von Merk HX780668 kann ich Dir kleines Fläschen schicken .


    Gruß Rainer

  • Hallo Michael.


    Ich könnte Dir zwar UV härtenden Kitt besorgen.
    Das würde freiliegend eine entspannte Aushärtung ermöglichen
    und die Platten könnten sich in der Fassung nicht mehr zusammen drücken lassen.
    Aber wenn du die L/4 Folie zwischen 2 Glasplatten einkittest,
    dann hat diese Einheit die L/4 Bedingung ja nicht mehr.
    Oder irre ich mich dabei ?


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alois,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alois</i>
    Aber wenn du die L/4 Folie zwischen 2 Glasplatten einkittest,
    dann hat diese Einheit die L/4 Bedingung ja nicht mehr.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Eigenschaft einer Lambda/4 Folie besteht darin, dass die horizontal polarisierte Welle um Lambda/4 gegenüber der vertikal polarisierten Welle verzögert wird. Eine eventuell ungleichmäßig dicke Kittschicht hat darauf keinen schädlichen Einfluss. Eine leichte Durchbiegung der Glasplatten ist ebenfalls egal.
    Welchen UV-härtenden Kitt würdest du empfehlen?


    Ich brauche die Lambda/4 Platten für die Testvorrichtung die hier beschrieben wird (in französisch):
    http://strock.pi.r2.3.14159.free.fr/Ast/Art/Tension.html


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine leichte Durchbiegung der Glasplatten ist ebenfalls egal. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wäre es dann nicht einfacher, ein Stück Folie in einen Rahmen zu spannen und gut ist es?
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Michael,


    ich habe meine monochromatischen L/4 Verzögerungsplatten fix und fertig und vergütet von Geoff Clarke in UK gekauft. Das war in 2012 und hat mich umgerechnet 67 EUR/Stk gekostet für 25mm Dmr. Er laminiert Mica (Glimmer) zwischen AR beschichtete Glassubstrate und sie waren von sehr guter Qualität.
    Wellenlänge, die Verzögerungs-Ordnungen, Durchmesser und auch achromatisch oder nicht kannst Du selbst bestimmen.


    Wenn Du Interesse an seiner email hast schick mir einfach eine PN.


    Gruß
    Oliver

  • Hallo Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: PeJoerg</i>
    wäre es dann nicht einfacher, ein Stück Folie in einen Rahmen zu spannen und gut ist es?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Verzögerungsplatten müssen drehbar sein, daher wäre eine Polfilter-Fassung schon praktisch.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Oliver,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Beloptiker</i>
    ich habe meine monochromatischen L/4 Verzögerungsplatten fix und fertig und vergütet von Geoff Clarke in UK gekauft. Das war in 2012 und hat mich umgerechnet 67 EUR/Stk gekostet für 25mm Dmr.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich brauche aber einen möglichst großen Durchmesser, das wird dann wahrscheinlich ziemlich teuer. Das Material habe ich ja jetzt schon alles. Vier 82mm Polfilter (die gibt's sehr billig bei Ebay), zwei davon sind bereits zerlegt, und die achromatische lambda/4 Folie. Ich muss es nur noch verkitten.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Verzögerungsplatten müssen drehbar sein, daher wäre eine Polfilter-Fassung schon praktisch. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    dreh dir doch zwei Ringe, 4 Schrauben durch, Folie dazwischen, fertig.
    Viele Grüße
    Jörg

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!