Vor vielen Jahren durfte ich beim ITT mit Martin Birkmaiers Fujinon 25x150 Großbino längere Zeit beobachten.
Dabei wurde klar, dass sowas Ähnliches mir eines Tages auch ins Haus kommen muss.
Den Anfang dazu sollte mein bereits vorhandener Jaegers 152/760 Kometensucher machen.
Aber dazu einen passenden Zwilling zu bekommen habe ich irgendwann aufgegeben.
Vor 4 Jahren habe ich den Jaegers veräussert,
und kurz danach wegen Entzugserscheinungen mir einen Skywatcher 120/600 angeschafft.
Dieser hatte gegenüber dem Jaegers, die für einen Kometensucher nach meinem Geschmack geeignetere Brennweite.
Weil der Cirrusnebel dort am Stück bequem reinpasst.
Eines meiner Lieblingsokulare am Kometensucher ist ein Zeiss West mit 30mm Brennweite und 85° Gesichtsfeld.
Beim richtigen Augenabstand tritt ein wahrhaftiger Spacewalkeffekt ein,
wie ich ihn bisher nur an MAV´s altem 10x80 Flakbino erlebt habe.
Die Feldblende verschwindet komplett.
Durch den Erwerb eines weiteren Okulars von einem Selbstbauer in der Bucht wurden die Weichen zum Bino gestellt.
Nun ist vor ein paar Tagen ein gebrauchter Skywatcher 120/600 dazu gekommen.
Damit ergeben sich folgende Daten für mein Traumbino:
Öffnung 2 x 120mm, Vergrösserung 20x, 4,2° Gesichtsfeld.
Die Strahlengänge werden wie bei Nirostas MUM-Bino zusammengeführt.
http://www.zellix.de/mumbino.htm
Durch Versatz in Länge, Höhe der Tuben und früherem Umlenken des Strahlengangs der unteren Optik
können beide Strahlengänge im kleinst möglichen Augenabstand von 60mm zusammengeführt werden.
(Die Zeiss Okulare messen 60mm im Durchmesser)
Der Augenabstand kann durch das Verschieben des oberen Tubuses vergrössert werden.
Das Umlenken des unteren Strahlenkegels geschieht über einen Newton Fangspiegel von 74mm kleiner Achse.
Der Auszug wird vom Tubus der unteren Optik demontiert, ein neues Gehäuse für Fangspiegel d74
und nach dem Knick ein kurzer Newton JMI Auszug angebracht.
In den JMI kommt eine 80mm lange 2" Verlängerungshülse,
die parallel am 2"Zenithspiegel der anderen (oberen) Optik vorbeiführt.
Die Frage der Justierung wird einfach gelöst.
Ein Tubus wird in geringem Betrag vertikal bewegbar ausgeführt, der Andere horizontal.
Beim Justieren muß dann nur ein scharfes Sternchen in die Mitte der anderen unscharfen scheibenförmigen Abbildung gebracht werden.
Entweder hänge ich die gesamte Aperatur in eine gebrauchte C8 Gabel,
oder ich bastele selbst eine Art Dobsonmontierung auf mein Vermessungsstativ.
Der Vorteil dieser Konstruktion ist geringer Lichtverlust durch nur einmalige Umlenkung.
Dadurch ist auch die Verwendung von F5 Optiken ohne Vignettierung möglich.
Der Nachteil ein seitenverkehrtes Bild.
Bei den 120/600mm SKW Optiken ist diese Konstruktion ohne Vignettierung und Kürzung der Tuben machbar.
Hier beide Tuben im erforderlichen Längsversatz und die beiden Zeiss Okulare.
Die Verwendung von Schmalband und Linienfilter ist absichtlich an nur einer Optik vorgesehen.
Den Rest muss das Hirn zusammenfügen, ich bin auf diesen Effekt sehr gespannt.
Über weitere Fortschritte dieser Bino-Baustelle wird in diesem Forum berichtet. [:D]