Einstieg in die Astronomie -> Teleskopkauf

  • Hallo,


    ich bin 15 Jahre alt, wohne am rande einer Stadt und interessiere mich schon lange für die Astronomie.
    Mich interessieren sehr die Deep Sky Objekte und ich will mir nun endlich ein Teleskop zulegen.


    Habe schon etwas über Teleskope und die Unterschiede im Internet gestöbert.


    Bein Budget liegt bei ca. 200€, ich weis dafür bekommt man keine suuper Geräte, aber es sollte doch für einen Schüler und Anfänger reichen.


    Ich habe nun im Internet zwei Teleskope gefunden die mich neugierig gemacht haben:


    1. Skywatcher 80mm (3.1") f/5 Linsenteleskop ISON
    http://www.zudensternen.de/Tel…er_80_400_KOMET_ISON.html
    2. Skywatcher P 130mm Collapsible Dobson
    http://www.zudensternen.de/Tel…itage%20Dobson%20130.html


    Taugen die was ?


    Ich hoffe ihr könnt mir helfen
    Viele Grüße
    Tosburu


    <font color="orange">Beitrag nach Vandalismus wiederhergestellt</font id="orange">

  • Hallo Tosburu ( echter Name wäre nett) und willkommen im Astrotreff!
    Ich würde zum Heritage raten. Es hat einfach mehr Öffnung.
    Besser wäre allerdings wenn du noch etwas sparen könntest.
    Für 300...400 Euro gäbe es einen Acht-Zoll Dobson, damit fängt es dann wirklich an Spaß zj machen.
    Gruß und CS Christoph

  • Hallo,


    ich kann mich da nur Christoph anschließen. Spar lieber auf was größeres.
    Weihnachten ist ja nicht mehr weit....
    Bis dahin kannst du ja evtl. mal in der Verwandschaft rumfragen ob ein Feldstecher da ist den du zur Überbrückung ausleihen kannst.
    Besorg dir Sternkarten und erforsch schon mal den Nachthimmel. Umso mehr Freude wirst du dann mit dem Teleskop haben wenn du dich schon etwas zurechtfindest.


  • Hi,


    willkommen im Forum!


    Wenn du hauptsächlich visuell beobachten möchtest, was ich mal vermute, ist der 130mm f/5 Dobson sicherlich die bessere Wahl, aber nicht zwangsläufig eine gute.
    Planeten sollte man mit dem kleinen Dobson schon schön beobachten können.
    Da du aber vor allem Deep Sky beobachten möchtest, bin ich mir nicht sicher, ob du mit 130mm Öffnung glücklich werden würdest. Bisweilen bezeichnet man einen Newton mit 8" bzw 200mm Öffnung als "Tor" zum Deep Sky und ein solcher hat ein deutlich mehr als doppelt so großes Lichtsammlungsvermögen, kostet aber auch 300-400€.
    Andererseits sollten mit 130mm (ich habe noch nie durchgeschaut) sicherlich einige DS-Objekte möglich sein und an Sternhaufen oder Kugelsternhaufen hat man auch seinen Spaß. Mir bereitet es bspw. auch Freude, wenn ich ein DS-Objekt in meinem 76mm Mini-Dobson als solches erkenne, man darf halt nur keine Details erwarten.


    Gruß
    Yasin


    P.S.: Wenn du einen schönen Feldstecher hast, würde ich an deiner Stelle tatsächlich lieber sparen. Mit einem Fernglas kann man bei entsprechnden Bedingungen z.B. M31 oder h&chi persei sehr schön sehen. Auch M13 hebt sich im Feldstecher schon als Fleck von den Sternen ab.



  • Hallo Toni!
    Ein Teleskop solltest du beim Fachhändler kaufen. Hier auf Astrotreff werben ja einige, die kann man durchaus empfehlen.
    Wenn du Geld sparen willst kannst du hier oder bei astronomie.de auch den Gebrauchtmarkt durchsuchen oder selber eine Suchanzeige reinstellen.
    Ich habe vor einiger Zeit ein Heritage für € 90.- für einen Bekannten gekauft.
    Dann bleibt auch noch Geld über für weitere/bessere Okulare.
    Gruß und CS Christoph

  • Hallo Toni,
    wenn du dir noch nicht sicher bist, ob du bei diesem Hobby bleiben wirst, dann kann ich dir empfehlen mit anderen Amateurastronomen zu beobachten. So kannst du herausfinden ob dir das Hobby liegt. Zudem lässt es sich gemeinsam schöner beobachten und dir steht bei Fragen vor Ort jemand zur Verfügung.
    Schau dir mal die Astrotreff-Userkarte und das GAD an - In deiner Nähe findet sich bestimmt jemand.


    Jetzt aber noch zwei Fragen an dich:
    Von wo aus wirst du beobachten wollen? Und wie wirst du den Transport dorthin organisieren?


    Gruß
    Simon



  • Hallo Tosburu,
    herzlich willkommen im Forum :)


    Wenn bei dir vor der Tür die Milchstraße nicht zu sehen ist, wäre das Heritage eine nette, portable Lösung. Sicher nicht perfekt, aber es zeigt die Planeten besser als ein 60-70mm Einstiegsteleskop, und sammelt für Deepsky schon wesentlich mehr Licht.


    Unter sehr guten Bedingungen erkennt man in einigen Deepsky-Objekten schon etwas Details (Ringnebel deutlich als solcher erkennbar, etwas unregelm. Seiten, Verbindung von Galaxie M51 indirekt & wenn es sehr dunkel ist, einige Randsterne des Kugelsternhaufen M13, Form von M81&M82...).


    Das Heritage kann man noch ganz gut zu Fuß oder mit dem Rad transportieren, um ein paar meter vor der Stadt, abseits (direkter) Lichtverschmutzung wie Straßenlaternen, Nachbarsfenster etc. zu beobachten.


    Mit 130mm kann man sich lange beschäftigen - wenn Du allerdings gebraucht für ~200€ an ein 8" Dobson kommen kannst, und dein Beobachtungsstandort einigermaßen dunkel ist (oder Du gewillt bist, das Ding mit einem gefederten Radanhänger zu transportieren), wäre das eine gute & langfristige Lösung.


    Der Transport ohne Auto wird gerne unterschätzt. Siehe dazu http://taunus-astronomie.blogs…pe-im-groenvergleich.html


    Persönlich kann ich dir http://Teleskop-spezialisten.de oder Teleskop-Express.de empfehlen, das Heritage gibt es ja schon zT. ab 165€.
    Günstiger geht es nur mit einem 114/900 Spiegelteleskop (49€) plus 30€ Seben-Okularen auf 5€ Selbstbau-Dobson-Montierung (Handsäge, Dachlatten, Muffenstopfen, Laminatreste, Maschinenschraube aus dem Baumarkt).


    Zusätzlich würde ich für das H130p eine 6mm Goldkante (30-40€) oder zumindest eine 2x achromatische Barlow (ab 14€) nehmen, die Kombination 10mm Okular und 2x Barlow ist aber Grenzwertig. 6mm Plössl haben leider einen sehr geringen Augenabstand, Geschmackssache.


    Das 10mm gibt dir "Nur" 65x bei mäßiger Abbildungsqualität, für Planeten und ein paar Deepsky-Objekte ist &gt;100x schon wünschenswert.
    &gt;150x kommt es auf Spiegelqualität und Seeing (Luftunruhen i.d. Atmospähre) an.



    Wenn finanziell ein wenig Luft ist, dann
    -Atlas für Kleinteleskope (Vizi); 20€ - oder Deepsky-Reiseatlas. Es gibt auch Karten zum Drucken oder die Einstiegstouren von Deepsky-Brothers.de.
    -6mm Goldkante, ggf. mit Filmdosen-Mod auf 4-5mm bringen, auch gut um die Spiegelqualität auszuloten; ab 30-40€
    -10-15mm Erfle oder Goldkante; ab 22€
    -30-32mm Plössl oder 23mm Weitwinkelokular; ab 16€
    -Dimmbare rotlichtlampe (Dunkeladaption des Auge beim Kartenlesen bewahren), zur Not 1€ Fahrrad-Rücklampe mit Papier ausfüllen
    -Einfaches Fernglas 6-8x, falls nicht bereits vorhanden- erleichtert das Orientieren und Aufsuchen :)


    -Iso-Sitzpad, Mini-Dreibeinhocker und/oder Kiste auf die man das Heritage stellen kann
    -Schwarzes Tonpapier zum Bau eines Streulichtschutzes für den offenen Tubus des Heritage 50 Cent
    -Filmdose oder Okularauszugsstaubschutzkappe mit Loch zum Justieren des Spiegels


    Ansonsten stimme ich den Anderen voll zu: Schau mal ob Du in deiner Region irgendwo mitbeobachten kannst :) Das ist für den Entscheindungsprozess und zum ausprobieren sehr hilfreich...



  • Hallo Toni,
    entschuldige die Vewirrung, es ist natürlich immer schwer anzuschätzen inwieweit du dich schon informiert hast und verschiedene Begriffe oder Produkte kennst :)


    das Heritage 130p ist das von dir ursprünglich verlinkte "Skywatcher P 130mm Collapsible Dobson".
    In den USA gibt es das Teleskop noch unter zwei anderen Bezeichnungen (AWB 'OneSky' Telescope oder das Bushnell ARES 5).


    Es ist ein Teleskop Typ Newton-Spiegelteleskop auf Dobson-Rockerbox Montierung.


    Unter Anderem von National Geographic und KSon gibt es auch noch etwas kleinere "Tischdobsons", das Heritage hat aber etwas mehr Öffnung und die kleineren ein noch kritischeres Öffnungsverhältnis (kurz: günstige Okulare an f/4 bilden nicht so gut ab).


    Heritage 130p bei Teleskop-Spezialisten (dort habe ich meins her)
    Heritage 130p bei Teleskop-Express


    Es gibt noch zwei Anbieter die es für 165 bzw. 175€ anbieten. Der eine ist ein Händler, der alles mögliche verkauft, der andere ist Fernrohrland (Dazu fand ich damals ein paar positive, eine negativen Bericht- selbst habe ich mit Fernrohrland keine Erfahrungen).


    Wie dem auch sei, ich würde dir raten bei einem Fachhändler beziehen. Teleskop-Spezialisten hat meiner Erfahrung nach einen sehr guten Service, ebenso Teleskop-Express.


    Im Buch "Stenratlas für Kleinteleskope" findet man neben Objekten und Beobachtungstipps auch einen kurzen Rundumschlag zu den Begriffen (Teleskoparten, Okulartypen, ...), aber das kann man sich natürlich auch Online aneignen (Ajoma.de, Deepsky-Brothers.de, Binoviewer.at, http://taunus-astronomie.blogspot.de/p/artikel.html uvm...)


    Etwas mehr im Bereich Deepsky und merklich besser an Planeten wird ein 6" (150mm) Dobson zeigen (269€).
    Günstige Okulare funtkionieren besser.
    Aber es ist eben auch größer, und das Heritage zeigt auch mit 1.25" Okularen viel Feld am Himmel.
    Zudem gibt es das Kson 160/1300 Dobson (249€)- da weiß ich jedoch nicht, wie es qualitativ aussieht. Sollte aber das Heritage schlagen, und der Tubus zur Not in einen Trackingrucksack passen. Ist aber eine andere Hausnummer :)


    Wenn Du aber langfristig schon mit einem 10" liebäugelst, wäre das Heritage auch später eine nette Ergänzung, quasi ein Balkon/Reiseteleskop und eins für ausführlichere Beobachtungsnächte.


    //Edit: Links schön verpackt.

  • Das Skywatcher Heritage 130p ist das gemeinte. Das gleiche das du in deinem zweiten Link gezeigt hast.
    Das Ding heißt einfach Heritage 130p und ist von der Firma Skywatcher.
    Es handelt sich um ein Newtonteleskop auf einer einarmigen Dobsonmontierung!
    Das dürfte es bei den meisten Astrohändlern geben. Preis so zwischen 169 und 189 Euro.
    Gruß und CS Christoph

  • Bzgl. Fernrohrland: Fernrohrland in Fellbach (Stuttgart) ist ein sehr seröser Händler bei dem ich schon x mal gekauft habe und auch Vorort war und Beratung erhalten habe. Es gibt nämlich nicht nur die Blasen in und um München herum. Falls Du die Gelegenheit hast, kannst Du mal hinfahren. Die Kollegen dort sind alle sehr nett. Von Freiburg zur AME ist ja auch nicht so weit. Dort siehst Du dann sehr viele verschiedene Teleskope in allen Farben und Preisklassen.


    Grüße
    Matthias

  • Hallo Matthias,
    danke für den Hinweis :) Ich wollte Fernrohrland auch nicht schlecht machen. Das mit dem Nicht-Fachhändler bezog sich auf einen anderen, ist eventuell unglücklich formuliert.



  • Hallo Toni,
    also ich hab das Heritage noch als "Ergänzung" zu meinem 12", die Supernova in M82 konnte ich damit beobachten ebenso wie mehrere Galaxien. Auch sieht man nicht "nur Formen" sondern teilweise auch Strukturen. Klar, nicht so wie mit 12" - aber in Verbindung mit brauchbaren Okularen ist ein Heritage mit Sicherheit kein Spielzeug.


    Der Vorschlag mit dem sparen und auf Weihnachten warten um vielleicht mit einem 8" Teleskop anzufangen ist natürlich auch sehr gut.
    Musst du wissen, wenn das möglich ist...?
    Wenn nicht, wirst du mit dem Heritage für den Anfang aber auch nicht enttäuscht sein.


    Viele Grüße

  • Tach Toni,


    "welches Zubehör?"


    Marcus (Schohr) hat ja einiges gelistet, bediene Dich (z.B. Wunschliste für Weihnachten, Geb, Ostern ;) - alles schön handliche 20..50€ Pakete).


    Zum nackten Heritage 130p Paket würde ich persönlich bei begrenztem Budget zuerst die "fehlenden" Okulare holen.
    6mm Goldkante und das 32mm Plössl. (Übrigens gibt es gebraucht oft die 4mm,5mm,6mm Planetaries, die kosten neu 60€ gebraucht aber 25-30€ und sind angenehmer als die Goldkanten). <s>Zur Not gehen beim jungen Menschen ohne Brille auch
    die 6mm Plössls. Ich habe so eins und sterben tut man daran nicht. Sie kosten nur so 15€ neu, sind aber deutlich unbequemer als die Goldkanten oder Planetaries.</s> Ich sehe Plössls fangen auch erst ab 30€ an...


    Danach oder je nach Budget - gleich dazu - den Atlas.


    Vergiss daneben nicht die Billiglösungen (gelistet von schohr), die Du gleich brauchst:
    Karten kannst Du zunächst mit Freeware Tools oder Internet Quellen ausdrucken.
    Rotlichtlampe (Billiglösung = LED-Farradrücklicht, oder vorhandene Taschenlampe mit Babybel Folien)
    Die schwarze Pappe für Antistreulichbastellösung
    Die Filmdose zur Optik-Justage
    Iso-Sitzpad
    Schwarzes Tuch zum Über'n Kopf werfen (im Garten mit Streulicht)
    ...


    Schönen Gruß,
    Walter



  • Hallo Toni,
    Walter schrieb ja schon alles, den Pappstreulichtschutz habe ich auch,
    http://ringohr.de/tmp6/DSC_0738.jpg
    http://ringohr.de/tmp6/DSC_0739.jpg
    Das hält erstaunlicherweise lange.


    Die Seben/Orbinar-plössl und Erfle Okulare sind fürs Geld voll in Ordnung. Anfangs gehts aber auch mit dem 25mm.


    Der Atlas für Kleinteleskope hat weniger Objekte aber bietet dem Einsteiger viel lesenswertes und zeigt mit Zeichnungen was man realistischer Weise erwarten kann...
    Für ein späteres größeres Teleskop mit Telrad Sucher ist das andere naturlich ideal.



  • Hallo Walter,
    die Seben/Orbinar-Plössl gibt es noch für 9-16€, und sind ganz OK. Nur das 30mm hat leider keine Augenmuschel, da muss man basteln (Rohriso o.Ä.).

    Hallo Toni,
    puh, wie ausführlich hättest du es denn gerne? :)


    Ich versuchs mal, ich hoffe ich bekomme von den Profis hier keins auf den Deckel wenn ich etwas nicht ausführlich genug erläutere.


    Okulartypen -&gt;
    In dem Atlas für Kleinteleskope werden die verschiedenen Okulare erklärt.
    Siehe hierzu auch http://www.astro-okulare.de/Okutyp.htm
    Einige Typen haben einen "Tunnelblick", andere sind Weitwinkelokulare.
    Viele ältere Okulartypen haben einen sehr kurzen Augenabstand.
    Manche Weitwinkelokulare bilden am Öffnungsverhältnis vom Heritage (f/5) aber nicht Randscharf ab, sind also trotz des größeren Gesichtsfeld nicht immer erste Wahl.
    Andere haben dann zwar ein kleines scheinbares Gesichtsfeld, bieten aber eine hohe Transmission und wenig Verzeichnung. Ideal für Planeten, zumindest mit automatischer Nachführung.


    Plössl gibt es bereits ab 8-16€, Erfle 22-70€. Es sind günstige Okulare die trotzdem gut funktionieren. Am Öffnungsverhältnis des Heritage (f/5) nicht perfekt, aber für den Einstieg OK.
    Die "Goldkanten" sind wohl modifizierte Plössl, zu erkennen am 66 Grad scheinbaren Gesichtsfeld und eben dem goldenen Rand. Leider sind sie in letzter Zeit in Deutschland teurer geworden, anderswo gibt es dafür schon die HR Planetary, die an f/5 passabel abbilden, aber neben dem höheren Preis auch ein etwas kleineres scheinbares Gesichtsfeld bieten.


    Hier ein Beispiel wie viel Feld mit den verschiedenen Okularen am Heritage zu sehen sind:
    http://blog.pixelgiraffe.com/w…/2014/06/fieldcompare.jpg


    Wie du siehst, würde ein 30-32mm Plössl noch ein wenig mehr zeigen, als das 25mm Inklusivokular.
    20-24mm Weitwinkelokulare zeigen ein ähnliches Feld, trotz höherer Vergrößerung.


    Das kann man auch auf http://sternfreunde-muenster.de/orechner.php mit anderen Brennweiten ausprobieren, oder in Stellarium.
    ACHTUNG: Das sind Fotos von der Andromeda-Galaxie. So viel Details sieht man im Heritage nicht.
    Siehe dazu näherungsweise (Text, Bedingungen, Dauer, Erfahrung beachten)
    http://www.binoviewer.at/beoba…skopvergleich_deepsky.htm
    http://www.clarkvision.com/ima…stro/m51-apert/index.html
    Auch die Planeten bleiben eher "erbsengroß", trotzdem kann man Details (Wolkenbänder des Jupiter, Saturnringe) erkennen.


    Die Austrittspupille ist bei 20-24mm kleiner als bei 30mm Okularen, was bei Lichtverschmutzung am Stadtrand besser ist, sonst wirkt der Himmelshintergrund sehr aufgehellt.
    Das 25mm Inklusivokular kannst Du anfangs durchaus benutzen, aber mehr Feld macht auch das Aufsuchen leichter.



    Auch bei hoher Vergrößerung ist ein Weitwinkelokular hilfreich, denn die Planeten laufen dann nicht so schnell aus dem Bild. Zudem ist es einfach schön, z.B. den gesamten Mond am Heritage bei 108x in einer 6mm Goldkante zu überblicken. In einem 6mm Plössl passt dieser nicht mehr ganz rein; Zudem ist das Einblickverhalten bzw. der Augenabstand an Plössl unter 10mm unangenehm.
    Ich habe ein 4mm und das nutze ich quasi nie.



    Nicht vernachlässigen darf man den Bereich zwischen Hochvergrößerung und Übersicht, idealer weise etwas mit 2-3mm Austrittspupille, am Heritage also ein 10-15mm Okular. Dafür nutze ich Ein 22€ Seben-Erfle, wobei unter richtig dunklem Himmel bei mir oft ein 8mm HR Planetary zum Einsatz kommt.
    Mit ~2mm Austrittspupille wird das Bild noch nicht zu dunkel, und viele Deepsky-Objekte zeichnen sich kontrastreich am Nachthimmel ab.
    Unter "Stadtrand-Balkonbedingungen" waren Ring- und Hantelnebel aber eher in 20mm zu erkennen, im 8mm fast gar nicht mehr. Deshalb lohnt es sich einen dunklen Beobachtungsstandort aufzusuchen.





    Filmdose -&gt;
    Das sind zwei verschiedene Dinge.


    1) Justierhilfe:
    Mit einer Filmdose oder einem Okularauszugsdeckel kann man ein Justierokular basten.
    Da schaut man durch ein Loch und prüft, dass der Fangspiegel/Hauptspiegel mittig/rund ist. Wenn nicht, dreht man an den Justierschrauben hinten am Teleskop. Nur dann bildet das Teleskop insbesondere bei hoher Vergrößerung scharf ab.


    http://www.teleskop-express.de…uer-Newton-Teleskope.html (Kann man aber eben auch selbst basteln)


    Oder etwas besser eine Cheshire-Sighttube Justierhilfe,
    http://www.ebay.de/itm/Chesire…ieces&hash=item1c3ca5963f


    Günstige Justierlaser taugen in der Regel nicht viel. Am kurzen Heritage kommt man auch gut an die Justierschrauben während man durchschaut, so reicht eine Justierkappe eigentlich aus.


    Auf http://www.seeing1.de/2a_justage.html finden sich Bilder von Selbstbaujustierhilfen und eine Anleitung. Nicht entmutigen lassen, wenn man das Schritt für Schritt macht, geht es einfach. Ohne Teleskop klingt es sehr kompliziert, ist es aber eigentlich garnicht. Ausserdem hält das Heritage die Justage sehr gut, sofern man die Schrauben anzieht.


    2) Filmdosen-Okular-Mod


    Einige Okulare wie die kurzbrennweitigen "Goldkanten" (Deutschland €36-39, England 32€, China 24€) oder die HR Planetary (DE 45-60€, UK 30-45€) haben unten ein abschaubbares Linsenelement. Jedoch nicht die Plössl oder die Inklusivokulare!
    Durch Änderung dessen Abstand ändert sich die Brennweite, und so kann man aus einem z.B. 6mm ein 4mm machen.
    Im Gegensatz zu den 20-50€ Billig-Zoom-Okularen ändert sich das scheinbare Gesichtsfeld nicht, zumindest wenn man es nicht übertreibt.
    Astrozoom.de bietet hier Okulare die so funktionieren, für das Heritage aber z.T. nicht geeignet (Steckmaß, Gewicht).


    Aus einem 6mm Goldkanten-Okular und einer Filmdose kann man ein 3-4mm Okular machen, und so schauen, ob der Spiegel des Heritage das "verkraftet".
    http://blog.pixelgiraffe.com/w…40527_223033-1024x576.jpg
    http://blog.pixelgiraffe.com/w…40527_223113-1024x576.jpg
    http://blog.pixelgiraffe.com/w…40527_223136-1024x576.jpg
    http://blog.pixelgiraffe.com/w…40527_223234-1024x576.jpg
    Je nach Länge des Filmdosenstücks kommt man am Heritage nicht ganz in den Fokus, doch kann man die Flextube-Stangen etwas einfahren.


    Leider schwankt die Spiegelqualität des Heritage, für Planeten sind die 150/160mm Dobsons mit längerer Brennweite besser. Trotzdem zeigt ein Heritage 130p schon eine Menge, aber meins ist glücklicherweise wohl ganz passabel.


    In einer klaren Nacht mit gutem Seeing kann man mit dem Filmdosentrick ausloten, ob sich der Kauf eines 3-5mm Okular lohnt, ob man da noch scharf stellen kann. Gute Justage vorrausgesetzt.


    Als permanente Modifizierung taugt das sicher nicht, da sollte man etwas festeres mit anständiger Schwärzung nutzen. Allerdings war ich überrascht, wie gering der Unterschied zwischen 3.2mm HR Planetary und "Filmdosen-Goldkante" ausfiel.


    Eine preiswerte 2x achromatische Barlow ist die andere Lösung, jedoch mindert sie den Kontrast.
    Dafür kostet diese nur 14€. Wenn Du also knapp bei Kasse bist, dann wäre Heritage+Atlas+Radrückleuchte+Barlow+Falthöckerchen ein günstiger Einstieg, mehr Spaß macht es aber mit z.B. 6mm Goldkante und 4mm Planetary. Doch das kann man sich auch später dazu kaufen, wie Walter schon schrieb.



  • Hallo Toni,
    klingt nach einem Plan :)


    Trotdem ist für Mond und Planeten (auch wenn letztere derzeit nicht optimal zu sehen sind) wäre aber etwas für mehr Vergrößerung ratsam. Mit dem 10mm erreichst du nur 65x.


    Tendenziell ist es aber natürlich eine gute Strategie ersteinmal mit dem zu Beobachten, was dabei ist, bevor man sich unnötig viel Zubehör zulegt (wie z.B. die überteuerten Okularkoffer).


    Atlas, Fernglas und ggf. Heritage werden dir viele Dinge zeigen. Eine drehbare Sternkarte kann zusätzlich helfen, wenn man mit der Übersichtkarte Probleme hat.


    Auf dem Balkon oder der Terasse kann man im übrigen zwei Wasserkisten oder ein IKEA-Tritt verwenden (IKEA "Bekväm" - Die Schraube der Heritage Dobson-Basis passt genau in das Griff-Loch). Bei der Lösung mit der Radrückleuchte einfach Küchenpapier in die Leuchte stopfen.


    Viel Spaß beim Einstieg, berichte mal, wenn Du ein Teleskop kaufst/bekommen hast! :)


    Wenn Du in der Zwischenzeit aber dennoch die Möglichkeit hast bei einem Teleskoptreffen teilzunehmen oder in einem Fachgeschäft vorbei zu schauen (und auch ein 6/8" anzuschauen), ist das vor dem Kauf natürlich die beste Lösung. Für 170-180€ kann man keine Wunder erwarten, aber das Heritage macht was es soll (im Gegensatz zu vielen anderen Billig-Einstiegssets).



  • Hallo Toni,
    ungewöhnliches Format- Selbstbau?
    Im Set wäre ein sehr brauchbares Übersichtsokular.
    Das Öffnungsverhältnis von f/5 (1000mm Brennweite durch 200mm Öffnung) erfordert tendenziell bessere Okulare als die typischen 200/1200mm Dobsons (f/6).
    Für dich wäre der kürzere Tubus natürlich portabler, dennoch unterschätze die Größe nicht!


    Was mir bei dem Angebot fehlt, ist eine Angabe zum Spiegel und mehr Bilder.
    Recht alt - wie ist der Zustand des Spiegels?
    Wurde er fachgemäß gereinigt? (nie abgewischt oder gar mit Reiniger! Dann lieber garnicht)


    Dellen im Tubus machen eigentlich nichts.


    Bleibt die Frage ob der für unter 200€ weg geht.
    Generell empfiehlt es sich Teleskope über die Foren (Astrotreff, Astronomie.de, ATDS...) zu kaufen, da man dort halbwegs abschätzen kann wie Seriös die Angebote sind.
    Bei eBay wäre abholung + ausprobieren empfehlenswert, geht natürlich nicht immer.

  • Hallo Toni,


    Deine Idee mit dem Heritage einzusteigen fand ich nicht schlecht. Bei den ebay Kleinanzeigen stehen gerade 2 Stück. Da bliebe noch Luft für ein klein wenig Zubehör. Und wenn Du dann bei dem Hobby bleiben willst, läßt er sich auch weiterverkaufen und was größeres anschaffen.


    Wenn der 8"er in Ordnung ist, wäre er sicherlich interessant. Aber der ist schon ganz schön groß. Bedenke, das beste Teleskop ist jenes, welches auch benutzt wird. Am Anfang hast Du geschrieben, dass Du 15 Jahre alt bist. Ein 8" läßt sich nur im Auto transportieren. Wenn Du ins dunkle mußt, weil im Garten zu viel Störlicht vorhanden ist, ist der Heritage für den Einstieg klar im Vorteil. Den kannst Du in einen größeren Rucksack packen und losgehen.


    Vor einer entgültigen Entscheidung solltest Du Dir die Links von Christoph mal genau durchsehen. Vor allem diesen:


    http://taunus-astronomie.blogs…pe-im-groenvergleich.html


    Nützlich wäre auch der DeepSky Reiseführer. Die dort beschriebenen Abbildungen zeigen die Ansicht von kleineren Teleskopen.

  • Hallo Toni,
    gerade gibt es eine Goldkante günstig gebraucht
    http://www.astrotreff.de/topic…IC_ID=171193&whichpage=1#



    Die Idee von Thomas mit dem gebrauchten Heritage ist auch gut, allerdings gibt es für 140-148€ inkl. Vsk. auch zwei Stück bei Amazon Warehouse-Deals (Also ungefähr im gleichen Preissegment, und da hat man 30 Tage Rückgaberecht & Garantie/Gewährleistung)
    http://www.amazon.de/gp/offer-…on=used&tag=astrotreff-21
    Auch wenn ich natürlich sonst den Kauf beim Fachhändler empfehle. Man muss eben schauen ob alles in Ordnung ist und ggf. dann reklamieren.

  • Hallo Toni,
    wenns ordentlich gemacht ist hilft der geschwärzte Rand (Reflektionen/Streulicht an der Kante).


    Schade dass die Amazon-Warehouse-Deals-Angebote teurer geworden sind, das scheint aber oft nach dem Wochenende so zu sein.


    Das Heritage aus den Kleinanzeigen scheint die üblichen Optimierungsmaßnahmen schon durchlaufen zu haben, nur die Spiegelqualität ist natürlich Glückssache :)


    Der Verkäufer KÖNNTE dieses Forenmitglied sein, bzw. hier der Erfahrungsbericht:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=170504
    Könnte, muss aber nicht. Vorname und Ort würden hinkommen, aber wer weiss wie viele Christians aus München ein Heritage 130p ihr eigen nennen :D


    Allerdings natürlich schwierig, wenn man von 8" auf 5" wechselt ;)
    Ein 8" kostet eben fast das doppelte, das merkt man sowohl an der Verarbeitung als auch der Leistung.
    Ich habe 10" und eben das 5", beide haben ihre Berechtigung, zumindest wenn man ohne Auto unterwegs ist...

  • Hallo,


    Mein Name ist zwar nicht Christian, aber ich bin ebenfalls ein stolzer Besitzer des heritage und wohne in München.
    Da mir der kartonstreulichtschutz im Winter ständig durchnässt wurde, habe ich mir einen aus Moosgummimatten und klettverschluss genäht, trotz 10 linker Daumen war es ganz einfach. Navh ein paar Simpsonsfolgen war er fertig. Der schutz ist bedeutend wetterbeständiger.


    Ich habe das Tekeskop auch nur zum Einstieg gekauft und bin nach 1/2 Jahr auf 10 zoll umgestiegen. Trotzdem habe ich es behalten und es kommt auch noch oft zum Einsatz.


    Klare Nächte


    Michi

  • hallo,


    ich bin ebenfalls der meinung dass das heritage 130p ein fabelhafter einstieg ist. ich habe dann auch noch genug geld in die okulare investiert (und bin gerade dabei weiter zu investieren).


    ähnlich wie Michi hat mich langsam auch das öffnungsfieber gepackt und ich bin auf der suche nach einem 10" gerät. dennoch ist der heritage 130p sicher ein gerät was bei dir bleibt denke ich (ich habe es zumindest für mich so beschlossen) da es einfach in den rucksack gestopft werden kann oder auch mal in den urlaub stressfrei mitkommt was bei einem größerem gerät wohl eher schwierig werden könnte. Flugreisetauglich ist der 130p ja ohnehin auch wenn man die montierung an den rucksack dranschnallt kommt man da ohne weiter in den flieger mit seinem teleskoprucksack. Ich habe mir hierzu einfach ein motorrad gumminetz geholt dann passt der tubus in den rucksack und die montierung vorne kopfüber dran. die okulare finden entweder in einem extra köfferchen oder verteilt im rucksack auch noch genug platz und schon gehts los.


    praktisch ist auch wenn man sich einen kinderklappstuhl(schau darauf dass er stabil genug ist) oder eine isomatte holt dann steht dem astronomischen erlebnis im felde nichts mehr im weg.


    lg,
    alex

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