Interpretation FigureXP-Daten

  • Liebe Spiegelschleifer,


    ich bin gerade beim Parabolisieren eine 8-Zoll-Spiegels und häng an der Interpretation der FigureXP-Daten, bzw. mir fehlt eine Schleif-Strategie, wie ich weiter verfahren sollte.


    Zur Ausgangssituation:
    nach 22min Parabolisieren hatte ich die Schrittweitenkombination:
    Zone0: 0, Zone1:+0,15, Zone2:+0,48, Zone3:+0,28, Zone4:+0,48
    Strehlwert: 0,058
    aktuell (49min) bin ich bei:
    Zone0:0, Zone1:-0,46!, Zone2:+0,2, Zone3:+0,45, Zone4:+0,53
    d.h. Zone1 überproportional stark bearbeitet (Loch), aber trotzdem
    Strehlwert: 0,47
    Parabolisiert wurde MOT mit relativ großem Überhang.
    Wenn ich den FigureXP-Plot anschaue, muss ich immer noch in der Mitte
    Material abtragen, ich bin aber doch schon bei einem negativen! Schrittweitewert gegenüber Zone0.
    Wie ist das zu interpretieren? Muss ich weiter in der Mitte abtragen?
    Warum ist der Strehlwert so viel besser als bei der ersten Schrittweitekombination?
    Was muss ich schleiftechnisch tun?
    DAs Bild vom FigureXP-Plot sieht wie folgt aus:



    Das Video vom Foucault-Test kann hier abgerufen werden:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Es wäre schön, wenn ihr mir weiterhelfen würdet.
    Danke im voraus.


    Gruß
    Eugen

  • Hallo Eugen


    ich denke, das grundsätzliche Problem beim Parabolisieren ist die Gefahr, zu weit zu gehen, d.h. die Mitte zu tief oder den Rand zu stark zu bearbeiten. Wie es aussieht ist die Mitte schon zu tief. Ich gebe zu, ich habe zu wenig Erfahrung, aber ich würde die Intervalle beim Parabaloisieren grundsätzlich kürzer wählen, sagen wir maximal 10 Mnuten! Dann prüfen! Eine minimale Unterkorrektur ist nicht so schlimm, wie eine leichte Überkorrektur. Das hilft dir jetzt nichts, denn in der Mitte biste du vielleicht schon zu weit drin? Eine Strategie könnte sein, sich nur noch auf Z2, Z3 und Z4 zu konzentrieren, die Mitte also "zu ignorieren". Dann stimmt die Parabel außerhalb der Mitte und der Strehlwert müsste ganz gut werden. Die radikalste und konsequenteste Maßnahme wäre IMHO allerdings, wieder zur Sphäre zurück zu kehren und die angesprochenen kleinen Parabolisierungsintervalle zu wählen. So weit erst mal meine "Ideen". Es kommen die Experten bestimmt noch zur Hilfe! :)




    Viel Erfolg weiterhin


    Grüße
    Christian

  • Hallo Eugen


    Von Zone 1 schreibst Du : "ich bin doch schon bei einem negativen Schrittweitewert gegenüber Zone Null .Wie ist das zu interpretieren ? " .
    Die negative Schnittweite bedeutet , das die Spiegelkurve nach unten geht , aber nicht das sie schon zu tief ist .
    Wenn Du die Schnittweiten richtig gemessen hast , ist die XP Kurve auch richtig und ´Du mußt die Mitte weiter abtragen .


    Zur Theorie : Aus der Schnittweite bestimmt man die Steigung (Richtung) der Tangente an die Spiegelkurve .
    Aus der Differenz zwischen Soll und Iststeigung den Steigungsfehler der Zone .
    Aus den Steigungsfehler über die Zonenbreite aufsummiert den Höhenfehler der Zone .
    Die Höhenfehler aller durchlaufenen Zonen aufsummiert ergeben die Fehlerkurve der Spiegeloberfläche .
    Denn Aufwand ohne Auswerteprogramm nur mit einer Tabelle kann man sich bei Texereau ansehen . Zum Glück braucht man das nicht mehr , es schadet aber auch nicht wenn man weiß wie man von der Schnittweite zur Fehlerkurve kommt .


    Bei deiner Ausgangssituation gingen alle Fehler in eine Richtung , der resultierende Fehler war entsprechend groß .
    Jetzt hast Du positive und negative Fehler und das Ergebnis ist besser .


    Weiter viel Erfolg
    Gruß Rainer

  • Wenn Du mal auf den Button 'Find best fit conic constant' klickst, siehst Du, daß noch eine Unterkorrektur vorliegt und, was viel dramatischer ist, ziemlich tiefe Zonen vorliegen. Evtl. dadurch verursacht, daß die Facetten genau mittig sind. Gegensteuern kannst Du mit unregelmässigen Strichen ('kreuz und quer') mit nicht zu großem Überhang.


    Kleine Rückfrage: War der Spiegel vor Beginn der Parabolisierungs-Sessions wirklich sphärisch, also im Foucaultbild topfeben?


    Gruß


    ullrich (der auch mal wieder Lust auf einen Spiegel zu schleifen bekommt)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!