Lyottest-Anordnung nach Lyot

  • Hallo allerseits,


    ich habe mir die Beschreibung der Anordnung aus dem Lyot Artikel näher angeschaut. Es enthält einige Details die ich noch nicht wahrgenommen hatte. Der Text ist insgesamt extrem "dicht" an Informationen.


    Lyot sagt:


    <i>"Le compensateur utilisé en février et mars 1941 était formé d'une lame de verre prismatique de très petit angle (1' environ) de 50mm de côté et 4mm d'épaisseur, coupée diamétralement par un trait de diamant perpendiculaire a ses franges d'égale épaisseur"</i>


    <i>Der in Februar/März 1941 benutzte Kompensator (= Lyot-Plättchen, das hätte er aber nicht wissen können) war aus einem extrem leicht prismatischen (keilförmigen) Glasstreifen (Winkel ca. 1'), 50x50mm und 4mm Dick, gemacht. Der Streifen wurde quer geschnitten, so dass zwei gleiche Keile entstehen.</i>


    Dazu eine Zeichnung:




    Die Abmessungen sind eigentlich unwichtig. Nur der Keilwinkel zählt. Der angegebene Wert (1' ) ist aber sehr wahrscheinlich falsch (Schreibfehler?), wird aber glücklicherweise nicht direkt gemessen, sondern richtig eingerichtet. Darüber noch später.


    Lyot sagt weiter:


    <i>"Un des morceaux de cette lame était légèrement argentée sur une des faces et fumé sur l'autre; il absorbait ainsi la lumière avec une teinte à peu près neutre."</i>


    <i>Eine der Hälften (sagen wir mal die Rechte) wird auf einer Seite leicht Silberbeschichtet und mit Ruß auf der anderen beschichtet. Das Ganze ergibt somit eine ziemlich farbneutrale Absorption.</i>


    Wie sich am Ende zeigen wird, kann man heute für die rechten Hälfte ein Stück fertiges ND-Filter nehmen.


    Vorerst aber, einige Details über die notwendige Genauigkeit der lambda/4 -Verschiebung. Sie kommt davon, dass ein Faktor sin(alpha) in der Formel vorkommt, als Teil der Empfindlichkeit der Anordnung (Die Mathe dazu muss noch geprüft werden). Wenn alpha = 0° ist die Empfindlichkeit = 0. Bei alpha = pi/2 = 90° (was gleich mit lambda/4 zu setzen ist) ist die Empfindlichkeit am größten, weil dort sin(alpha) = 1.


    Glücklicherweise, ändert sich die Sinus-Funktion sehr wenig um den Wert pi/2. Zum Beispiel:


    sin(70°) = sin(110°) = 0,94.


    Somit ist pi/2 +-20° ein extrem guter Bereich für den Gangunterschied in der Lyotplatte. Sogar +-30°, mit sin(60°) = sin(120°) = 0,87 wäre gar nicht so schlecht.


    Wenn der Gangunterschied nicht mehr nominal pi/2 sondern 3pi/2 wird, ändert sich der Empfindlichkeitsfaktor von +1 in -1. Alle hellen Bereiche des Lyot-Bildes werden dunkel und alle dunkeln Bereich hell. Die Aussagekraft des Bildes bleibt aber erhalten.

    Die angegebene +-20° passen sehr gut für einen Meßstreifen. Wenn es nur darum geht, ein Lyot-Bild zu produzieren, kann man ohne Probleme eine viel größere Toleranz akzeptieren. Bei +-45° wäre die Empfindlichkeit auf nur 0,7 reduziert.


    Lyot sagt weiter:


    <i>"Les deux morceaux étaient juxtaposes dans le même plan, suivant la coupure. La lentille à étudier formait l'image d'une fente éclairée par une lampe à filament de tungstène, sur coté enfumée, parallèlement à la coupure et à 0,5mm seulement de celle-ci; l'image de la fente mesurait de 0,3mm de large et 5mm de long. Le reste du coté enfumé était masqué par un écran opaque.


    L'onde directe traversait ainsi le coté absorbant, tandis que l'onde diffractée traversait presque uniquement le coté transparent; en faisant glisser les deux moitiés l'une par rapport à l'autre, on pouvait faire varier le déphasage des deux ondes directe et diffractée. Derrière le compensateur, un objectif de 40mm d'ouverture formait une image en vrais grandeur de la lentille étudiée sur la plaque photographique."</i>


    <i>Die zwei Hälften werden dann wieder zusammengesetzt, entlang der Schnittkante. Die getestete Linse bildet einen Lichtspalt - von einer Tungsten-Lampe beleuchtet - auf der Ruß-Seite ab, parallel zu der Kante und nur 0,5mm davon entfernt. Der Lichtspalt ist 0,3mm breit und 5mm hoch. Der Rest der beschichteten Seite wird abgedeckt.


    Die direkte Welle geht durch die absorbierende Seite und die Diffraktierte Welle praktisch nur durch den transparenten Bereich. <b>Durch relative Verschiebung der zwei Hälften kann der Phasenunterschied eingestellt werden</b>. Ein Objektiv mit 40mm Öffnung hinter dem Kompensator projiziert ein Abbild (1:1) der getesteten Linse auf einer Fotografischen Platte</i>.


    Das waren noch Zeiten!




    Ich finde die Lösung für die Einstellung der richtigen Phase genial. Wenn man es so macht, kann man die rechte Seite aus einem Standard ND-Filter schneiden. Der Winkel der transparenten Seite soll so poliert werden dass über die 50mm Höhe 3 bis 4 ziemlich horizontal liegende Newton-Interferenzstreifen entstehen. Das garantiert, dass über die Höhe des Lichtspaltes die Phasenverschiebung praktisch gleich bleibt. Man kann eventuell die Höhe des Spaltes auf 2mm reduzieren, so dass der Keilwinkel noch grösser werden darf.


    Die Abdeckung der rechten Seite dürfte den Faktor K=0,5, den Lyot bei der Auswertung einführt, erklären: durch die Abdeckung wird nur die Hälfte der diffraktierten Welle für das Endbild benutzt. Eine Mathematische Überprüfung fehlt noch.


    Viele Grüße
    Horia

  • Hallo Horia,


    damit hast du die Erklärung geliefert wo der fehlende Faktor 2 zwischen Lyot und Texereau herkommt.
    Lyot verwendet einen Kantenfilter, bei dem die Hälfte des Streulichts auf den Graufilter fällt und somit nutzlos verloren geht.
    Texereau verwendet einen Streifen-Filter, bei dem praktisch das gesamte Streulicht auf beiden Seiten dran vorbei zur Kamera gelangt.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Horia.


    Das hast du gut gemacht. Vielen Dank dafür.
    Endlich haben wir jemand der die Anwendung von Lyot fachgerecht übersetz.
    Das mit den Phasenkeil ist genial. Da sieht man welch ein Genie Lyot war.
    Das heißt er verwendet eine passende Dichte, kennt aber die Phasenverschiebung noch
    nicht genau und verschiebt dann den Streulichtanteil mit dem Phasenkeil bis er das Optimum erreicht hat.
    Somit kann er mit verschiedenen Dichten immer die optimale Möglichkeit erreichen.
    Jetzt sind wir ein guten Schritt weiter gekommen.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Horia,


    vielen Dank für die Übersetzung der Bauanleitung zum Original
    Lyotplättchen und für deine Hinweise. So etwas könne man mithilfe von ND- Normgläsern auch mit Amateurmitteln nachbauen. Ich weiß nur noch nicht ob sich das lohnt.


    Aber noch eine Frage: Hat Lyot auch mit Phasenstreifen im Bereich &lt; 1mm Breite experimentiert? Mir scheint das "Kantenfilter" irgendwie variabler zu sein wenn man z. B. nach lateraler Ausdehnung der defekte Filtern will. Dazu werde ich bald etwas in dem Thread <i>Lyotbild - Auswertung</i> bringen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Aber noch eine Frage: Hat Lyot auch mit Phasenstreifen im Bereich &lt; 1mm Breite experimentiert? Mir scheint das "Kantenfilter" irgendwie variabler zu sein wenn man z. B. nach lateraler Ausdehnung der defekte Filtern will. Dazu werde ich bald etwas in dem Thread Lyotbild - Auswertung bringen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, hat er. Im letzten Absatz seiner Präsentation erzählt er über eine Weiterentwicklung des "Kompensators", in der anstatt einer, zwei Schnittlinien, sehr nah zueinander, gezogen werden. Es entsteht so ein en beweglicher Glass Streifen in der Mitte, den er dann halbdurchsichtig gemacht hat. Die Breite seines Streifens: 0,7mm.


    Ich finde den Kantenfilter auch flexibler. Lyot war damals vom Lichtmangel geplagt. Wenn man denkt, dass er mit Fotoplatten gearbeitet hat und dass er die Optik in 1:1 Maßstab abgebildet hat, da hat er sich gefreut, die verfügbare Lichtmenge zu verdoppeln.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    Mir scheint das "Kantenfilter" irgendwie variabler zu sein wenn man z. B. nach lateraler Ausdehnung der defekte Filtern will.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit unseren heutigen Mitteln könnte man aber genausogut ein Lyot-Bild aufnehmen, dass ein möglichst breites Frequenzband enthält, und die Filterung hinterher per Bildauswertung machen.
    Der Vorteil des Kantenfilters ist sicherlich, dass man nicht auf eine bestimmte Streifenbreite festgelegt ist. Aber andererseits ist der Abstand des Bildes von der Streifenkante gar nicht so einfach zu messen. Und wenn man den Abstand nicht genau kennt, dann kann mach auch das Frequenzband nicht genau angeben.

    Frage an alle:
    Hat jemand die Formel greifbar, die angibt wie breit eine Punktquelle durch den Parabolspiegel auf den Phasenstreifen abgebildet wird? Also die minimal notwendige Streifenbreite in Abhängigkeit von Durchmesser und Öffnungsverhältnis des Spiegels. Die Breite der Lichtquelle müsste dann noch addiert werden.


    Gruß
    Michael

  • Hallo,
    entsteht mit diesem Keilfilter nicht ein heterogenes Bild, dass also die untere Hälfte des Spiegels systematisch einen anderen Kontrast zeigt als die obere, weil wegen der Keilform, das Streulicht mit einem unterschiedlichen Lichtweg durch das ungeschwärzte Glas gehen muss?


    Gruss Emil

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und wenn man den Abstand nicht genau kennt, dann kann mach auch das Frequenzband nicht genau angeben. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Doch, kann man[;)]
    2D-FFT des Lyot Bildes und geeignet normieren.

    Aber wie schon geschrieben, bei großen, schnellen Spiegeln aus dem ROC ist die Bandbreite so gering, dass Lyot kaum Aussagekraft hat.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Doch, kann man[;)]
    2D-FFT des Lyot Bildes und geeignet normieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das habe ich jetzt nicht verstanden. Du willst sagen, man könnte aus einem Lyot-Bild nachträglich errechnen, mit welchem Abstand zur Filterkante es aufgenommen wurde?

    Gruß
    Michael

  • Moin Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Frage an alle: ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    schau mal hier: http://www.astro.virginia.edu/…ell/astr511/lec13-f03.pdf


    Gruß


    PS: Mittels Fouriertransformation bekommst Du u.a. die untere Ortsfrequenz der Strukturen. Die ist direkt abhängig vom Kantenabstand bzw. kleinsten Streuwinkel. Hast Du doch schon selbst ausgerechnet. So zumindest verstehe ich den Test. [;)]

  • Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Frage an alle:
    Hat jemand die Formel greifbar, die angibt wie breit eine Punktquelle durch den Parabolspiegel auf den Phasenstreifen abgebildet wird? Also die minimal notwendige Streifenbreite in Abhängigkeit von Durchmesser und Öffnungsverhältnis des Spiegels. Die Breite der Lichtquelle müsste dann noch addiert werden...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Formel? Dafür bist du doch zuständig[8D].


    Aber Scherz beiseite, ich hab mal zur Veranschaulichung den Spot für einen 250 f/5 Parabolspiegel im ROC Aufbau simuliert.



    Das geht genau in die Richtung wie Kai meint. Unbeschadet dessen bin ich gerade dabei einige Lyot- Bilder mit dem PDI- Typ 2 Filter zu erstellen und tauche deshalb hier ab. Ich kann aber jetzt schon sagen dass Problem mit dem Fenster 3x1 ist praktisch vernachlässigbar. Bevor du da weiter rechnen möchtest warte erst mal meine neuen Bildchen ab.


    Bis bald


    Gruß Kurt


    Edit: Bild ausgetauscht.

  • Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    schau mal hier: http://www.astro.virginia.edu/…ell/astr511/lec13-f03.pdf
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe nicht den Durchmesser des Beugungsscheibchens gemeint, sondern den Einfluss der sphärischen Aberration. Dadurch wird das Bild der Lichtquelle im Krümmungsmittelpunkt auf einige Zehntel Millimeter (oder bei großen Spiegeln auch mehr) aufgebläht. Eine perfekte Abbildung hätten wir nur beim Kugelspiegel.
    Durch diese fehlerbehaftete Abbildung wird vorgegeben, wie breit der Phasenstreifen mindestens sein muss, bzw. wie weit das Bild mindestens von der Kante des Filters entfernt sein muss.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    PS: Mittels Fouriertransformation bekommst Du u.a. die untere Ortsfrequenz der Strukturen. Die ist direkt abhängig vom Kantenabstand bzw. kleinsten Streuwinkel.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja klar, man kann ausrechnen welche Ortsfrequenzen in dem Bild enthalten sind. Aber diese Aussage ist nicht identisch damit, für welche Ortsfrequenzen der Test empfindlich ist. Dieser Bereich könnte größer sein.


    Gruß
    Michael

  • Hallo kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    sphärische Aberration ändert nicht die Lage der Beugungsringe, sondern nur die Verteilung der Energie auf die Ringe. Oder liege ich jetzt etwa falsch?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn genügend viel sphärische Aberration da ist, dann verteilt sich das Licht auf eine so große Fläche dass man von Beugungscheibchen und Beugungsringen gar nicht mehr reden kann. Wir reden über Zehntel Millimeter.


    Gruß
    Michael

  • Ja ... nur kommt dann das leidige Thema des 'Refokusing' wieder ins Spiel, wenn man den Spot mit kleinster transversaler Aberration sucht.
    Und wie die Energie sich da genau verteilt, ist ein anderes Thema.


    Die Suche nach der optimalen Testkonfiguration für kleinste Ortsfrequenzen geht ja noch weiter ...


    ... indem man die Optik abblendet bzw. mit Subappertures arbeitet. Da gibt es dann eine Öffnung, bei der das Airy-Pattern noch nicht zu groß wird, dass es 'dominiert'.


    Gruß

  • Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du willst sagen, man könnte aus einem Lyot-Bild nachträglich errechnen, mit welchem Abstand zur Filterkante es aufgenommen wurde?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, das sollte gehen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ja klar, man kann ausrechnen welche Ortsfrequenzen in dem Bild enthalten sind. Aber diese Aussage ist nicht identisch damit, für welche Ortsfrequenzen der Test empfindlich ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn die Ortfrequenzen fehlen, dann ist der Test nicht empfindlich dafür[;)]
    Da gibt es keinen Interpretationsspielraum. Oder habe ich etwas übersehen?

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine perfekte Abbildung hätten wir nur beim Kugelspiegel.
    Durch diese fehlerbehaftete Abbildung wird vorgegeben, wie breit der Phasenstreifen mindestens sein muss, bzw. wie weit das Bild mindestens von der Kante des Filters entfernt sein muss. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    "Fehlerbehaftet" heisst in diesem Fall:
    SA des Paraboloids.


    Mit OSLO kann man das simulieren und direkt den Durchmesser des "Circle of least confusion" ablesen.
    Sicher gibt es auch eine Formel dazu.


    Viele Grüße
    Kai

  • Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... Einfluss der sphärischen Aberration ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meine Überlegung dazu ...


    Da der Lyottest auf die Phase abstellt, wird es problematisch, wenn ein Parabolspiegel am Rand mehr zur Phasenverschiebung beiträgt, als der Test verträgt. Die Wegdifferenz der Strahlen bei Messung aus dem Krümmungsmittelpunkt ergibt sich geometrisch als Funktionsdifferenz von Kreisfunktion und Parabelfunktion:


    Die Kreisfunktion ist mit KR=r: y = r+/-Wurzel(r^2-x^2) (Minusast reicht hier)
    Die passende Parabel dazu ist mit KR=2f: y=1/4f*x^2


    Der zu untersuchende Wertebereich ergibt sich aus dem Öffnungsverhältnis/Spiegeldurchmesser (x =: +/- 0,5*Spiegeldurchmesser). Delta-y als Differenz von Kreiswert und Parabelwert beschreibt die Weglängendifferenz.


    Das wäre jetzt mein Ansatz dazu. Wenn man das jetzt weiter "denkt" würde ich vorschlagen, dass man Parabolspiegel mit einer Art Maske abfährst, so dass die delta-y-Werte innerhalb der Maske immer im zulässigen Bereich bleiben - also sich vom linken zum rechten Maskenrand um nicht mehr als Lamda/8 ändern.


    Im Ergebnis begrenzt das die Ortsfrequenzen am oberen Ende.


    Es dürfte nichts nützen, wenn man den Streifen einfach breiter macht (bzw. den Kantenabstand erhöht), die Phasendifferenz der sphärischen Aberration mindert den Kontrast über Gebühr.


    Gruß

  • Hallo Kalle
    Zitat : " Es dürfte nichts nützen , wenn man den Streifen breiter macht (bzw. den Kantenabstand erhöht )..."
    Wetten doch ! Sonst wären solche Aufnahmen wie von M. Vernet nicht möglich .
    Wenn das gesamte Licht der SA durch einen genügend breiten Dichtestreifen geht , findet hierfür keine Kontrastverstärkung statt . Wenn man dann noch ein hohes N wählt , hat man für die hohen Ortsfrequenzen eine hohe Kontrastverstärkung und nicht soviel Licht von der SA .
    Gruß Rainer

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Wenn die Ortfrequenzen fehlen, dann ist der Test nicht empfindlich dafür[;)]
    Da gibt es keinen Interpretationsspielraum. Oder habe ich etwas übersehen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn die Ortsfrequenzen fehlen, dann ist entweder der Test nicht empfindlich dafür, oder der Test ist zwar empfindlich dafür aber der Spiegel hat solche Fehler nicht. Wie willst du diese Fälle unterscheiden?


    Gruß
    Michael

  • Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    Da der Lyottest auf die Phase abstellt, wird es problematisch, wenn ein Parabolspiegel am Rand mehr zur Phasenverschiebung beiträgt, als der Test verträgt. Die Wegdifferenz der Strahlen bei Messung aus dem Krümmungsmittelpunkt ergibt sich geometrisch als Funktionsdifferenz von Kreisfunktion und Parabelfunktion
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau bei diesem Punkt habe ich auch noch die größten Bedenken, weil das in der Theorie nicht berücksichtigt wird. Dass die Auswertung eines Lyot-Bildes das gleiche Ergebnis liefert wie ein Interferenzmikroskop, das glaube ich erst wenn ich es selber nachgemessen habe. Ich bin aber noch nicht so weit, muss mir erst noch den Phasenstreifen machen.


    Gruß
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dass die Auswertung eines Lyot-Bildes das gleiche Ergebnis liefert wie ein Interferenzmikroskop, das glaube ich erst wenn ich es selber nachgemessen habe<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Michael,


    Zitat von Vernet aus seiner Antwort (im langen thread) an Alois vom 19.12.2013 um 16Uhr40:


    "Der Nomarski wird die mikrometrische micromamelonnage (die nicht so interessant fuer unsere Astrosache ist) messen und nicht den millimetrischen. Ich denke, das wird uns in unserer Debatte nicht sehr viel weiter bringen."


    Gruß Rolf

  • Michael,
    mir fällt noch ein ...
    Bei Weglängendifferenzen über 1 my in der Geometrie des Parabolspiegels (gegenüber einem Kugelspiegel) für Tests aus dem KR überschreitet man auch die Kohärenzlänge von Weißlicht (lt. PTB etwa 2my). Spätestens da müsste der Phasenkontrast dann zu "Matsch" werden.


    Gruß

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Spätestens da müsste der Phasenkontrast dann zu "Matsch" werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Zur Illustration:
    300 F/4 um 0,1nm RMS



    Gruß Rolf
    (mehr hier: http://www.astrotreff.de/topic…IC_ID=159676&whichpage=16
    vom 30.12.2013 um 20Uhr14)

  • Hallo Rolf,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: rolf</i>
    "Der Nomarski wird die mikrometrische micromamelonnage (die nicht so interessant fuer unsere Astrosache ist) messen und nicht den millimetrischen. Ich denke, das wird uns in unserer Debatte nicht sehr viel weiter bringen."
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit meinem Interferenz-Mikroskop kann ich maximal ein 5.7mm x 7.8mm Bildfeld vermessen. Ein direkter Vergleich der beiden Methoden müsste also möglich sein.


    Gruß
    Michael

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