Besitzer Vixen GP bitte mal hier Rat geben...

  • Hi,


    habe hier eine ältere Vixen GP aus zweiter Hand.


    Ich hätte da eine Frage zum Teilkreis der Stundenachse. Und zwar ist da einer aus Aluminium mit schwarz aufgedruckten Teilstrichen verbaut. Feinstricheinteilung nur auf einer Seite. Keine Ahnung ob das ein Original Vixen Teilkreis ist. Jedenfalls hat der eine viel zu große Bohrung für die Feststellschraube, damit man sie zur Datumseinstellung zum Einnorden fixieren kann. Sie wird um 2 Tagesmarkierungen nach links und rechts mitgenommen, wenn man die Datumsscheibe verdreht.
    Weiterhin sitzt der Teilkreis nicht nur drehbar auf der Achse, sondern fällt runter gegen die Datumsscheibe. In dieser Position lässt er sich sogar schief gegen die Stundenachse verkanten. Ich hätte erwartet dass er mit Widerstand drehbar ist und nicht "klackert" und runterfällt.


    Ausserdem lässt sich die Polsucher-Schutzkappe nicht richtig aufschieben. Geht viel zu stramm, scheinbar minimal zu großer Durchmesser.


    Das ist doch nicht normal, da hat doch evtl. mal jemand aus einem GP-Klon den Teilkreis rübergebaut? Richtig?





    Gruß und Danke,
    Jo

  • Ich kann zwischen Vixen und den Klonen keinen grossen Unterschied in den Teilkreisen erkennen. Alles schlabberige Zierringe.


    Ich habe mal gelesen, dass Vixen mit der GP keine Teilkreise mehr verbauen wollte, da die System auf Wunsch eh mit GOTO ausgestattet werden konnten. Dann wurde aber auf Wunsch eines Importeurs doch noch in letzter Minute nachgebessert. Gut sind die Teilkreise aber nicht, da viel zu klein und schlecht gelagert. Auch sind sie wegen der grossen Parallaxe zu den Zeigern nicht besonders praezise ablesbar.

  • Das könnte passen, denn in den Handbüchern steht zum RA-Teilkreis "optional" und im Web sind einige GP's nur mit Zierkappe, da wo ein Teilkreis sein sollte. Bei den GP's mit Teilkreis ist dieser mal schwarz eloxiert oder mal in Aluminiumfarbe.


    Habe nun im Netz auch ein Bild von einer GP mit dem gleichen Teilkreis gefunden. Dort ist aber zusätzlich eine ringförmige Distanzscheibe auf dem Polsucher zwischen RA-Teilkreis und Datumsscheibe eingebaut. So bleibt der RA-Kreis oben.


    Evtl. leg ich noch einen dünnen Blechsteifen zwischen RA-Achse und Teilkreis, damit er etwas mehr Widerstand beim Drehen bekommt.


    Schade, da hat Vixen Mist gebaut wenn die GP ein Nachfolger der Super Polaris sein soll. Die hatte die Sache besser gelöst. Naja.

  • Die Teilkreise waren beim GP-Vorlaeufer SP signifikant besser, und auch im Durchmesser groesser.


    Aber dann wiederum - wer benutzt noch Teilkreise ? Die meisten Amateure machen doch entweder Starhopping, oder sie haben ein GOTO-System.


    Und zur Polausrichtung kann man ja auch die Kochabmethode verwenden: Kochab (Kastenstern am weitesten von Polaris weg) fungiert relativ zu Polaris als Uhrzeiger. Auf die Uhrzeigerorientierung, auf die Kochab zeigt, muss Polaris im Offsetkreis des Polsuchers gebracht werden - fertig.

  • Hallo Joachim,
    s. meine E-Mail. Die Teilkreise haben so etwa einen halben mm Spiel an meinerm GP.
    Ich habe ihr ein GoTo spendiert und brauche somit nur den Polsucher. Aber es stimmt, bei der SP oder NP waren die Teilkreise weitaus hochwertiger. Bei der GP-E hat Vixen die Teilkreise samt Polsucher einfach weggelassen. Das ganze gab es als Zubehör zum Nachrüsten wenn mans brauchte.


    Trotzdem eine gute Monti, feiner gearbeitet als jeder Clon.


    CS und Grüße.
    Josef

  • Hallo Jürgen,


    ich finde die Kochabmethode zu ungenau. Zum anderen fehlt bei mir dazu auf dem Polsucher der GP eine Kreismarkierung. Hier ist nur eine Gerade durch den Pol gezeichnet mit Polabstandskala, dazu natürlich das Kreuz des Südens wenn man man mal Familie Pinguin besuchen will. Teilkreise benutze ich schon noch manchmal. Warscheinlich werde ich Schwierigkeiten da mit den kleinen Kreisen der GP bekommen - leider.


    Hallo Josef,


    alles klar und danke für Deine Info. Da Du im Plural "Teilkreise" sprichst: Der DEC-Teilkreis dürfte aber kein Spiel haben wenn man ihn festklemmt. Nehme ich die Gewichtsstange ab, sehe ich jedenfalls bei meiner eine flache Mutter zum Kontern des DEC-Kreises. Das habe ich gleich gemacht als ich sie nach Erhalt überprüfte.


    Das Bild das Du mir geschickt hast zeigt dann Deine GP ohne GOTO mit schwarzen RA-Teilkreis. Der gefällt mir recht gut mit der doppelseitigen Feinteilung. Lässt der sich neben dem 1/2 mm Verschieben auch verkippeln? Wenn der etwas strammer als der bei meiner sitzt....?


    Gruß,
    Jo

  • Hi Joachim,


    Kochab zu ungenau? Dürfte deutlich genauer ausfallen als mit den Teilkreisen. Und weshalb bemängelst du das Fehlen der Kreismarkierung?


    Die Gerade durch die Mitte hat kleine Querstriche und diese helfen dabei entsprechend der Jahreszahl die richtige Position zu finden- wo der Polarstern hingestellt werden sollte. Der Kreis hilft doch garnix.


    Du kannst natürlich auch ein Program wie Polar.exe nutzen, das zeigt dir auch an in welcher Richtung der Polarstern zur aktuellen Zeit steht, aber das geht mit Kochab ebenso gut.


    Gruß
    Stefan

  • Danke Josef für die Schilderungen. Nur aus Neugierde, wie teuer war denn dieser GOTO-Nachrüstsatz und hatte der spezielle Motoren?


    Hi Stefan,


    genau wäre die "Kochab-Methode", wenn man das Fadenkreuz des Polsuchgers auf die Gewichtestange ausrichtet. Dann kann man die Gewichtestange genialerweise auch zum genauen peilen verwenden. Ansonsten müsste man beim Polsucherblick zuätzlich wieder die RA-Achse drehen und die Ausrichtung schätzen.

  • Hi Joachim,


    das mit der GG-Stange ist ja nur eine Hilfe, um die Montierung erst mal grob auszurichten. Der nächste Schritt ist dann der Blick durch den Polsucher und diesen entsprechend mit Hilfe von Kochab hindrehen. Das ist dann in etwa gleich genau wie wenn man den Polsucher mit Hilfe einer SW in die richtige Stellung dreht.


    http://www.teleskop-shop.at/te…ung/Einnordung_Kochab.pdf


    Lies mal durch was hier steht, da ist es gut erklärt.


    Gruß
    Stefan

  • Die Stange ist nicht nur eine grobe Hilfe sondern DER Zeigerarm schlechthin, der die Genauigkeit bringt. Genutzt als Peilstab mit <b>bereits ausgerichteten Fadennetz des Polsuchers AUF die Stange</b> dürfte es am genausten und schnellsten gehen. Geht natürlich schlechter wenn die Montierung nur ein Stummelstängchen hat.


    1. Polaris grob in Mitte Polsucher stellen.
    2. Ein Auge zukneifen und Stangenrandverschattung auf Linie Kochab-Polaris drehen
    3. Im Scope Polaris ins kleinste Ringlein über die Polblockschrauben bringen.


    Nix nochmal drehen oder schielen oder verlängern und schätzen.


    Heinz "Mintaka" hat hier im Forum ja mal einen schönen Thread gemacht.
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=92834

  • Ich hab mal abgecheckt, wie genau die Kochabmethode wirklich ist. Sie hängt ja von der Annahme ab, dass der wahre Himmelspol, Polaris und Kochab auf einer Linie stehen. Das wiederum ändert sich (wie alles im Polsucher) mit den Jahren wegen der Präzession. Und soll ich Euch mal sagen, wann das perfekt stimmt? 2013/14! Die scheinbare RA von Polaris und Kochab liegen derzeit fast exakt 180 Grad auseinander. Im Jahre 2025 sind es dann noch 177 Grad. Auch das wäre ok.


    Ich würde also sagen, dass in diesen Jahren die Kochabmethode ziemlich genau funktioniert und im Vergleich zu anderen Fehlerquellen der Polsucherjustage die dadurch eingeführten Fehler gering sind. Vor allem schließt sie eine Fehlbedienung nahezu aus. Ich brauche keine Uhrzeit, keine Zeitzone, keine Sommerzeit, keine Längengraddifferenz, und es gibt keine Missverständnisse über den Sinn, Unsinn oder Orientierung der ganzen Skalen. Wenn mich jemand bittet, seine Polsucherjustierung zu überprüfen, mach ich den Kochabtrick und sage "ja" oder "nein".


    Hartwig

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