Problem mit Ausrichtung auf "Balkonsternwarte"

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich erstmal vorstellen. Mein Name ist Björn, bin 29, wohne in Neuss am Rhein und habe nach langer Faszination, besonders für Deep Sky Objekte, endlich ein Teleskop gekauft und lerne damit gerade laufen. Ich habe mir ein 200/1000mm Newton Teleskop von Skywatcher und die HEQ5 Montierung mit Goto zugelegt und konnte bereits einige tolle Beobachtungen vom heimischen Balkon aus machen.


    Damit bin ich auch schon bei meinem gegenwärtigen Problem: Unter der Woche habe ich nur die Möglichkeit bei gutem Wetter 1-2h am Abend vom Balkon aus zu beobachten. Die Sicht ist sehr eingeschränkt, in 50m strahlt eine Straßenlaterne die Hauswand an, die Etage über mir blockiert mir die Sicht auf Polaris und sowohl der Horizont, als auch die Seiten sind durch die Bebauung nur bedingt sichtbar. Mir bleibt also ein schmaler Sichtbereich in Südrichtung. Derzeit warte ich immer geduldig bis Jupiter und Orion über der Haushälfte aufgehen ;)


    Ich habe jedoch das Problem, dass ich keine saubere Ausrichtung der Montierung hinbekomme, was bereits bei kurzen Aufnahmen über wenige Minuten in Startrails endet. Polaris bzw der gesamte nördliche Himmel ist durch das Haus blockiert, d.h. den Polsucher kann ich nicht nutzen. Ich habe mich bereits mit "Scheinern" bzw. drift alignment beschäftigt und es heute mal mit der Kameramethode probiert. Dennoch scheine ich irgendetwas falsch zu machen oder nicht verstanden zu haben. Insbesondere wird bei der Kameramethode nach Robert Vice (Langzeitbelichtung und Verfahren der Montierung, um einen Startrail-Winkel aufzunehmen) davon geschrieben, Sterne nah über dem Horizont zu nutzen. Diese sehe ich schlichtweg nicht.
    Gibt es noch andere Möglichkeiten eine präzise Ausrichtung an einem "beliebigen" Stern durchzuführen? Ein Fadenkreuzokular besitze ich derzeit nicht, es wäre schön eine Methode zu finden, die mit einer Kamera oder anderen Hilfsmitteln auskommt und gute Ergebnisse erzielt.


    Gruß,
    Björn

  • Hallo Björn,


    willkommen im Astrotreff!


    Was meinst du denn genau mit Aufnahmen über wenige Minuten?
    Bei der HEQ5 wirst du ohne Guiding nicht über "wenige Minuten" hinauskommen. Dafür reicht die mechanische Präzission der Montierung schlicht nicht aus. Soll heißen wenn du ein- oder gar zwei Minuten ohne Guiding belichten kannst ist das schonmal sehr gut!
    Grüße, Markus

  • Hallo Markus,
    danke für die Willkommensgrüße. Ich habe bisher hauptsächlich visuell beobachtet und musste dann auch regelmäßig, wenn das Objekt aus dem Sichtfeld verschwand, nachlegen und mit Druck auf die Tasten wieder zentrieren. Die Nachführung (sideral) klappt ja nur, wenn die Montierung exakt ausgerichtet ist. Ich habe derzeit nur kurze Belichtungsreihen von ca. 30s gemacht. Gerade läuft eine Serie von 10 Aufnahmen mit IS01600, 30s von M42 und ich muss mal schauen, was das wird. Bei einem Testlauf mit der heutigen Ausrichtung hatte ich bei 3min Belichtungszeit einen Startrail mit ca. 5-7x Sterndurchmesser als Spurlänge, in der Bildmitte. Daher nehme ich an, dass noch ein gröberer Fehler bei der Einrichung vorliegt.
    Ich habe nach der groben Ausrichtung des Stativs die Kamera eingespannt und eine 60s Belichtung gemacht. Dabei habe ich laut einer Anleitung erst 5s nichts bewegt (Startpunkt erzeugen), dann habe ich die Deklinationsachse in eine Richtung bewegt, nach der halben Belichtungszeit die Richtung umgekehrt und am Ende ein Bild mit einem seitlich liegenden V erhalten. Dann habe ich an den Stellschrauben gedreht und festgestellt, dass ich, wenn ich Montierung mit dem Uhrzeigersinn drehe, und zwar so stark, dass ich das Stativ verschieben musste, der Winkel des V immer kleiner wurde. Das passt mit dem Ergebnis der "Robert Vice"-Methode zusammen. Aus Mangel an anderen Himmelsrichtungen wollte ich nun das ganze für die zweite Achse wiederholen. Hier baute die Montierung aber ein sehr seltsames Bild, in etwas so: _/\
    An dem Punkt dachte ich mir "ich glaub du machst was falsch".

  • Wenn du kein Fadenkreuzokular hast tuts auch die Cam im Live view mit 10x Zoom. Aber ist natürlich nicht ideal. Du erkennst eigentlich nur ob sich der Stern vom Zentrum in welche Richtung wegbewegte. Zum Ausrichten: das geht auch ohne Polaris: schau dir mal die Funktion 'polar realignment' im Alignment Menü deiner Steuerung an. Die ist genau dafür da. Ich habe übrigens exakt mit dem gleichen Equipment angefangen .. es ist durchaus möglich damit exakt eingescheinert Bilder von bis zu 3 Minuten zu machen .. alles darüber ist ohne Guiding utopisch. Und das Einscheinern und polar realign benötigt auch kein Polaris. Bei 1000mm Brennweite wirst du aber definitiv eine ganze Menge Ausschuss haben.


    Jonas

  • Moin zusammen!
    Danke erstmal für die schnellen und freundliche Antworten :)
    Die Funktion "polar realignment" muss ich mir wirklich mal genauer ansehen, guter Tip! Ich hatte schon überlegt, ob dass die 2- oder 3-Star Alignment Option nicht rausbekommen könnte. Hier ist wieder das selbe Problem: Durch mein eingeschränktes Sichtfeld bekomme ich selten mehr als einen Stern aus der Vorschlagsliste der Steuerung ins Visier. Einmal habe ichs hinbekommen (über Sirius und Castor) und konnte erstmals die Goto Funktion richtig nutzen, jedoch ohne dass das Stativ und Montierung vorher richtig ausgerichtet waren.
    Ich hoffe, dass man bereits mit stabilen 3min recht viel machen kann. Als Kamera hängt eine Canon EOS 550D am Teleskop. Ich hatte mich durch den Laden, wo ich die Ausrüstung gekauft habe, beraten lassen und fühlte mich ganz gut aufgehoben. Dass ich leider jetzt erst hier stellenweise lese, dass für 8" Newtons und fotografische Nutzung die Montierung zu wenig reserven hat, schockierte mich etwas. Dass Skywatcher ein niedrigeres Preissegment bedient war mir schon klar, aber dass die Abstimmung von HEQ5 und 8" bereits grenzwertig ist, nagt schon etwas an mir. Wobei ich von meiner Wohnung aus wahrscheinlich durch die starke Lichtverschmutzung (und das chronisch bewölkte Wetter...) am stärksten eingeschränkt bin. Im Südwesten liegt eine Alu-Hütte mit ihrer orangenen Industriebeleuchtung, dann noch die erwähnte Laterne gegenüber... Ich hoffe auf gutes Wetter zu Weihnachten, da werde ich das Teleskop in den Garten meiner Eltern stellen, sodass ich zumindest etwas mehr Fläche sehen können sollte.
    Der Balkon zeigt in südwestliche Richtung. Dadurch, dass er jedoch innerhalb der Hausfront liegt, durch die Bebauung gegenüber und der linke Flügel des Hauses, schätze ich, dass mir ca. 45° Sichtbereich in der Ebene Richtung Süd-Südwest und 4-5 Handbreit -> Nach Faustformel also ca 40-50° nach oben bleiben. Die ersten ~20° über dem Horizont werden von Gebäuden verdeckt.
    Ich habe mal eine einzelne Aufnahme von gestern auf meine Dropbox geladen -> https://www.dropbox.com/s/ivga1ad3r27grar/IMG_0282.JPG
    Die Aufnahme hat 30s Belichtungszeit bei ISO1600 und ist, außer, dass ich die Größe halbiert und ein JPG drauß gemacht habe, um es auf 3,5MB zu verkleinern, unverändert. Erste Gehversuche mit Deep Sky Stacker haben noch keine Früchte getragen, er erkennt nur ein Bild an. Vielleicht liegt es an den leichten Startrails, sodass er keine Sternpunkte für die Registrierung erkennt?
    Wie ihr aber seht, habe ich definitiv noch ein Nachführungsproblem. Jedoch fehlt mir der Maßstab, um zu erkennen, ob ich weit daneben liege, oder schon recht nah dran bin. Die Montierung stand auf Tracking->Sideral.


    Björn

  • entweder hast du dem verkaeufer nicht gesagt was du konkret vor hast - oder er hat dich nicht so verstanden :) ...


    da ich damals mit exakt dem selben geraet und montierung angefangen habe .. kann ich dir aus eigner erfahrung bissl was sagen:


    die heq5 vertraegt sich VISUELL problemlos mit dem 8" newton .. da ist auch noch luft nach oben .. schoenes einsteigergeraet, guenstig - aufbauen und durchguggen fertig ... wackelt zwar, aber geht scho :)


    fotografisch sieht das ganz anders aus:
    - der 8" ist recht lang, auf der heq5 wackelt das bei jedem windstoss / lueftchen und versaut dir die bilder
    - fokusieren (per live-view und zoom der cam) ist dank gewackel ebenfalls ein geduldsspiel
    - der oaz ist "muell", zu instabil, nur klemmung, herrlich silbrig reflektierend :) ich hoffe du hast wenigstens die 1:10 untersetzung ..
    - je nach schwere der angehaengten kamera am oaz biegt sich der metalltubus etwas ein, das ganze aendert sich je nach ausrichtung des tubus auch noch ..
    - grad als anfaengergeraet kann der newton fotografisch sehr frustrierend sein: justage, tubus-seeing, oaz usw - in der summe sicher nix fuer den einstieg
    - dazu kommt noch, dass 1000mm brennweite ungeguidet auf der heq5 mehr als frustrierend wird .. es geht sicher so 1-2 max 3 minuten - allerdings mit sehr hoher ausschuss-rate .. um einen guider kommst du nicht drumrum - empfehlenswert: MGEN ..
    - du brauchst einen koma-korrektor, rcc1 oder mpcc


    gegen die lichtverschmutzung empfehle ich dir einen idas filter von hutech, in 2" ausfuehrung - das teil ist eine investition fuer die zukunft und sein geld wert ..


    das soll dich jetzt nicht deprimieren - eher darauf vorbereiten, was dich so erwartet :)


    's Jonas

  • Moin,


    ich habe mich genau mit der Beschreibung "Deep Sky Objekte, Astrofotografie, Einsteiger" an den Händler gewendet und fühlte mich auch gut beraten. Es hieß direkt, dass meine erste Idee (SC 5") nicht geeignet wäre, ebenso die azimutale Montierung. So kamen wir zum 200mm Newton. Da es die als Bundle mit NEQ5 und HEQ5 gab, riet man mir eben genau wegen der Stabilität zur HEQ-5. Ich hab mich dann für die Goto Version entschieden und statt den normalen Skywatcher Tubus die PDS Version genommen, die laut Hersteller ja kürzer baut, nen größeren Umlenkspiegel hat und den 1:10 OAZ, und damit besser für fotografische Nutzung geeignet sein soll.
    Ich glaube ich habe einen Vorteil durch meine schlechten Beobachtungsposition: Der Windschutz durch das Gebäude ;)


    Wegen der Polar Realignment Geschichte habe ich vorgestern angefangen das auszuprobieren, bin aber nach nem überstundenreichen Tag unverrichteter Dinge ins Bett. Ich habe unter Alignment die Option "Polar (Re?)Alignment" gefunden und es wurde mir dann eine Liste präsentiert, in der z.B. Sirius als erstes auftauchte. Das Teleskop richtete sich aus, wollte dass ich ihn zentriere, drehte dann seitlich weg und wollte dass ich azimutal was ändere. Ich hab im Handbuch gesucht, aber keine näheren Details gefunden, bzw. nichtmal dieser Menüpunkt ist beschrieben. Nach einem Factory Reset des Handgeräts kann ich diese Option überhaupt nicht mehr finden, was mich doch sehr irritiert.


    Vielleicht führt das in diesem Thread jetzt zu weit, aber ich würde mich sehr über ein paar absolute Einsteigertips zu meinem Setup freuen. Gerade, wenn du selbst mit diesem System eingestiegen bist, hoffe ich, dass du einige Empfehlungen oder Nachbesserungsmöglichkeiten kennst, um rauszuholen, was man eben aus der Ausrüstung rausholen kann.
    Über einen Apochromaten hatte ich auch bereits nachgedacht, aber scheue derzeit die weitere (hohe) Investition. Im Endeffekt funktioniert ja das Teleskop und die Montierung, sodass ich sie erstmal nutzen sollte, bevor ich weitere Gerätschaften anschaffe.

  • Hallo Björn,


    je nach Stabilität des Unterbaus kann es gut sein, dass du mal für eine Belichtungsreihe vom Balkon weg musst um zu sehen wie gut die Monti nachführt. Die wenigsten Balkone sind wirklich so stabil, dass man ohne Probleme umherlaufen kann.


    Gruß,
    Anke

  • Hallo Anke,


    ja, das ist auch irgendwann nötig, damit ich mal was anderes sehe ;) Momentan ist es einfach bequemer, aber dass ich nicht auf Dauer nur vom Balkon aus beobachten will und werde, ist mir schon klar. Ich habe schon einige dunkle Ecken ausgeguckt. Auf der anderen Seite warnt mich gerade meine Verwandtschaft, dass alleine in die Wallachei fahren ja gefährlich ist. Nachher kommt noch einer und überfällt mich.
    Ich denke, dass zunächst der Balkon das kleinste Übel ist. Ich bin noch nicht soweit, dass etwas Vibration im Boden der limitierende Faktor ist, sondern stehe wirklich noch am absoluten Anfang, was die genaue Ausrichtung für eine Nachführung angeht.


    Gruß,
    Björn

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Björn V.</i>
    <br />
    Ich denke, dass zunächst der Balkon das kleinste Übel ist. Ich bin noch nicht soweit, dass etwas Vibration im Boden der limitierende Faktor ist, sondern stehe wirklich noch am absoluten Anfang, was die genaue Ausrichtung für eine Nachführung angeht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Björn,


    gut dann wollen wir das erst mal schrittweise aufdröseln.


    Polar Realignment:
    1. Monti aufstellen, mit der Libelle ins Wasser bringen. (Ist nicht unbedingt notwendig, aber macht es dir beim nächsten Aufbauen leichter wenn du die Montierung zwischendurch abbaust). Mit den Azimut- und Polhöhenschrauben möglichst exakt auf den für dich nicht sichtbaren Polarstern ausrichten (evtl. mit Kompass o.ä. und der Polhöhenskala, Neigungsmesser).


    2. Ein 3- oder 2-Sterne Alignment durchführen. Da du vom Balkon beobachtest, wirst du wahrscheinlich nur ein 2-Sterne Alignment durchführen können. Bei diesem ersten Alignment ist es wichtig, dass du beim zentrieren immer zuletzt die nach oben, oder die nach rechts Taste drückst, um den Stern in die Position zu bringen. Nur dann sitzt die Schnecke richtig auf Zug. Mit diesem ersten Alignment sagst du der Steuerung wo sie sich befindet. Am besten funktioniert ein 2-Sterne Alignment wenn sich die beiden Sterne auf der gleichen Seite des Meridians befinden. Bei der Auswahl der Sterne im Menü berücksichtigen.


    3. Erst dann führst du ein Polar Realignment durch. Je nach Softwareversion (ich beziehe mich hier auf die 3.35, das ist die momentan aktuellste) kann man getrennt Polhöhe und Azimut einstellen, bei früheren Softwareversionen macht man das noch gleichzeitig. Also ins Menü, Polar Realignment und Enter. Zuerst wählst du jetzt einen Referenzstern aus. Die Monti fäht diesen Stern an. Sie wird ihn evtl. nicht genau treffen. Dann bringst du den Stern mittels der Hadsteuerung in die Mitte deines Gesichtsfeldes, und beendest (wie oben bereits geschrieben) diese Operation immer mit der oben und rechts Taste, damit das Getriebe keinen Backslash hat. Das Display der Handsteuerung zeigt dir jetzt den Höhenwinkel deines Polaufstellungsfehlers an. Bestätigen und Enter drücken.


    4. Die Montierung fährt jetzt an eine neue Position. Dein Referenzstern ist also nicht mehr in der Mitte. Den Referenzstern bringst du jetzt mit der Polhöhenjustierschraube in die Mitte, also nicht mit der Handsteuerung. Eine Abweichung in Azimutrichtung lässt du erst mal unberücksichtigt, und stellst auch nicht an der Azimutschraube rum. Enter und bestätigen. Das Display der Handsteuerung zeigt dir jetzt den Polaufstellungsfehler an, wieder Enter drücken.


    5. Die Montierung fährt wieder an eine neue Position. Dein Referenzstern ist nicht mehr in der Mitte. Jetzt bringst du den Stern nur mittels der Azimutschraube der Montierung in die Mitte zurück. Die Polhöhenschraube nicht berühren. Wieder mit Enter bestätigen. Das Display der Handsteuerung zeigt dir erneut den Polaufstellungsfehler an. Mit Enter das Polarrealignment bestätigen und beenden.


    6. Danach noch mal ein 2- oder 3-Sterne Alignment durchführen. Und evtl. ein erneutes Polar Realignemt.


    Bevor du das alles machst, stelle sicher das dein Konusfehler möglichst gering ist, dann hast du es viel leichter, vor allem wenn du kein 3-Sterne Alignemnt durchführen kannst.


    Gruß,
    Daniel

  • Hallo Björn,


    hast Du evtl. einen PC oder Notebook an der Kamera oder Montierung hängen? Wenn ja würde ich Dir vorschlagen mal Astrotortilla zu testen:


    http://sourceforge.net/projects/astrotortilla/


    Das Teil kann die "Fehlstellung" der Monti mittels Astrometrie berechnen. Ich finds einfach nur Klasse. Wenn Du aber die Monti nicht über PC steuerst, würdest Du Dir damit eine neue "Baustelle" aufmachen [:)].


    mfg
    Uwe

  • Moin,


    danke für die Tips. Vor allem die Anleitung zum Polar Realignment ist Gold wert. Ich werde es probieren, sobald sich ein klarer Himmel ergibt, heute ist es leider zu nebelig. Schade, dass die Bedienungsanleitung das garnicht beschreibt, aber mit dem Beitrag von Daniel sollte ich das spielend schaffen.


    Ich habe derzeit immer ein Notebook in der Nähe, auch weil ich vor allem die Suchfunktion bei Stellarium sehr hilfreich finde. Auch habe ich schon versucht die Montierung mit dem PC zu verbinden und mit Stellarium zu steuern. Dies klappte jedoch irgendwie nicht, obwohl seit neustem die Skywatcher Handgeräte ab Version 3 direkt unterstützt werden. Aber irgendwie gelang es mir nicht. Mit dem Ascom Framework und EQMod habe ich es dann geschafft, etwas Bewegung in die Montierung zu bringen, aber sie noch nicht erfolgreich eingebunden. Astrotortilla ist deswegen auf jeden Fall ein guter Tip, den ich ausprobieren werde. Ich habe auch über einige Aufnahmehilfstools gelesen, z.B. Nebulosity und BackyardEOS, bin mir aber nicht sicher, ob sich die Tools wirklich lohnen. Freie Versionen gibt es ja keine, bzw. scheinbar nur eine Demo von APT, alle anderen muss man erst kaufen, bevor man sie ausprobieren kann. Ich bin mir nicht sicher, wo der Mehrwert von z.B BackyardEOS ist. Bildserien z.B. kann ich auch mit meinem "intelligenten" Fernauslöser oder mit dem Canon Utility über USB machen.


    Gruß,
    Björn

  • Hallo Björn,


    also ohne APT könnte ich nicht mehr leben. Das Teil kostet gerade mal 12,70 Euro. Das ist nichts im Vergleich zum restlichen Gerödel. Die Featureliste ist lang und es arbeitet perfekt mit Astrotortilla zusammen [:D].


    Wenn Du über Stellarium und EQmod die Monti steuern willst, benötigst Du (leider) noch "Stellariumscope", da Stellarium nix mit Ascom anfangen kann:


    http://www.welshdragoncomputin…yout=blog&id=31&Itemid=39


    Oder Du benutzt gleich "Cartes du Ciel". Das geht dann (gaub ich) direkt mit Ascom. Wenn ich mich nicht irre kann Stellarium auch direkt die EQ ansteuern. Womit man dann aber auch die ganzen Features dieser SW nicht hat. Und wenn wir schon mal dabei sind darf man "Sequence Generator pro" nicht vergessen, was möglichweise mein neuer Favorit wird. Alles noch günstiger als "Maxim & Friends" wofür ich dann doch zu geizig bin für meinen Bedarf.


    Aber wie gesagt, bevor Du die Software-Baustelle aufmachst, erstmal mit dem Einnorden vertraut machen. An der Polhöhe und dem Azimut können die Proggis leider noch nicht rumschrauben [:D].


    mfg
    Uwe

  • Hallo Uwe,


    ich habe mir die Demoversion von APT angesehen und keine 30min später einen Key bestellt :) Ich find das Tool hervorragend. Selbst wenn ich noch nicht weiß, wie und wofür ich alle Optionen brauche, ist bereits die ausführliche Tooltip-Erklärung zu praktisch jeder Schaltfläche die 12,70EUR wert. Ich hatte mir die BackyardEOS Seite angesehen und finde sehr viele Punkte auch bei APT wieder, aber für knapp 1/4 des Preises. Mit ASCOM/EQMOD kann ich auch direkt die Montierung ansteuern (zumindest in der Trockenübung im Zimmer und ohne Teleskop klappts ;) ).
    Ich bin etwas irritiert, dass Stellarium nicht einfach so mit läuft, sondern 1-2 externe Programme braucht. In der aktuellen Version von Stellarium kann ja direkt "SkyWatcher SynScan (Version 3 or later)" gewählt werden. Das Protokoll, laut Handbuch, ist ja auch übersichtlich. Mal sehen. A
    strotortilla hat gerade Unmengen an Daten runtergeladen, ich nehme an, dass es die bekannten Sternenkarten sind. Mal sehen, was ich heute als Trockenübung noch ausprobieren kann. Derzeit schaut es sogar noch nach wenigen, dünnen Wolken aus. Vll. klappt ja sogar noch das richtige Einrichten heute Abend!
    Gruß,
    Björn

  • So, gerade war mir doch noch das Wetter positiv gesonnen, die Wolken sind schnell durchgezogen und ich konnte das Ausrichten und Realignment erfolgreich testen. Mit APT habe ich dann einige Bildreihen aufgenommen, die endlich auch vom DSS richtig verarbeitet werden. Die Verbesserung gegenüber dem ersten Versuch von vor einigen Tagen ist enorm, wenn auch noch nicht perfekt. Jedoch habe ich nichts eingescheinert oder so, sondern wirklich nur zunächst ein Zweistern Alignment an Sirius und Rigel durchgeführt, danach das Polar Realignment an Riegel, während eines Wolkenlochs. Das ganze dauerte nichtmal 20min inkl. Aufbau und grobes Einmessen des Stativs.
    Vielen Dank an alle für die tolle Hilfestellung! Ich werde ein Auge auf das Forum halten und mich mal in weitere Threads einlesen, die mir weiterhelfen können.
    Gruß,
    Björn

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