wie konstant sind unsere Naturkonstanten?

  • Hallo und guten Tag,
    Konstanten sind konstant! Ansonsten wären es ja Variablen. Wir freuen uns, wenn wir eine Konstante gefunden haben, unsere Vorstellung von der Welt wird damit logischer, sie wird erklärbarer und berechenbarer. Konstanten sind sozusagen der Stahl im Fundament der Wissenschaft. Ein solches Erfolgsprinzip geben wir so schnell auch nicht auf. Was aber begründet die Konstanz der Konstanten? Können wir sie direkt messen? In der unmittelbarer Nähe eines Atomkerns, in den Voids, am Rande der Galaxien, zur Zeit des Urknalls? Ich glaube bisher nicht. (Bitte berichtigt mich, wenn das nicht stimmt).Könnten Konstanten also zu anderen Zeiten, an anderen Orten auch andere Werte haben?
    Dieser Gedanke ging mir schon lange im Kopf herum. Um aber hier nicht ins offene Messer zu laufen habe ich erst ein wenig im Netz recherchiert. Ich war völlig überrascht, wie viele Beiträge es da gab. Die Qualität und Seriosität kann ich natürlich nicht beurteilen aber ich habe das Gefühl, das sind nicht nur Spinner.
    Eine solche Fragestellung geht wohl auch ans „Eingemachte“ in der Physik. Ja, wenn Konstanten nicht konstant sind, dann ist ja alles möglich, dann können die Physiker sich ihre Welt zusammen basteln wie es gerade passt. Dann hätte eine Ursache hier eine andere Wirkung zur Folge als an einem anderen Ort oder zu einer anderen Zeit. Dunkler Materie bedarf es dann nicht mehr, um die Rotationsanomalien von Galaxien zu beschreiben. Die Gravitationskonstante am Rande ein wenig verändert und schon passt es. Ebenso könnte „G“ in den Voids geringer sein, deshalb dehnt sich das Universum dort aus und nicht zwischen den Sternen einer Galaxie. Die Kernkraft verhält sich doch wie Gravitation, die in unmittelbarer Nähe des Atomkerns nur viel stärker wird,oder?
    Das alles bietet natürlich genug Stoff um viele Stammtische zu unterhalten.
    Hierzu hätte ich gerne eine Einschätzung von euch, und zwar unter der Berücksichtigung, dass es sehr schwer sein muss an eine Varianz der Konstanten zu glauben, oder auch nur daran herum zu rechnen, wenn man gerade Milliarden investiert hat um die DM nachzuweisen. Mal ganz zu schweigen, davon, dass es auch in der Physik eine Politik gibt.(habe ich gehört)
    Mit meinen Stammtischüberlegungen gehe ich nun aber noch einen Schritt weiter.
    Das Universum dehnt sich aus, darauf deuten viele Fakten hin, und kein seriöser Wissenschaftler zweifelt daran. Zu logisch passen die Ergebnisse zusammen.
    Aber was heißt „ausdehnen“ in einem Bezugssystem das wir nicht verlassen können (um es von außen zu betrachten) unter der Berücksichtigung, dass Konstanten sich verändern könnten?
    Die Aussage würde relativ, denn wir könnten doch nicht unterscheiden zwischen einem sich ausdehnenden Universum oder einem „Zusammenschnalzen“ der Konstanten.
    Ähnlich dem -nicht vorhandenen- Unterschied zwischen einem ruhenden und einem gleichförmig bewegten Körper könnten wir keine sinnvolle Aussage treffen, beides ist gleich und nicht unterscheidbar. Die Logik der vorhandenen Beobachtungen wäre damit nicht in Frage gestellt, aber vielleicht ergeben sich so neue Ansätze, die wir bisher nicht erkannt haben.
    Ist das überhaupt noch eine Frage der Physik?
    In den Einführungen verschiedener Bücher steht zu lesen: „um sinnvolle Aussagen über das Universum zu treffen müssen wir 2 Dinge voraussetzten. 1. Das Universum ist homogen, es sieht in allen Richtungen auf großen Skalen gleich aus. Und 2. Die Naturgesetze gelten überall.“
    Dass sie überall „gleich stark“ gelten müssen steht da aber nicht.
    Immer dann, wenn wir eine all zu offensichtliche, und deshalb nicht hinterfragte, Vorstellung von den Dingen über Bord geworfen haben, dann sind wir ein Stück weiter gekommen. Gilt das hier auch? Aber eines ist genau so sicher: Nicht jede Vorstellung, die über Bord geworfen wird führt uns ein Stück weiter.
    Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
    Viele Grüße,
    Ralf

  • Hallo Ralf,
    wirklich 'konstant' sind ja nur die Konstanten, die dimensionslos sind, alsoo z.B. die Sommerfeld'sche Feinstrukturkonstante als Beschreibung der elektromagnetischen Wechselwirkung und Ihre Analoga für die anderen Kräfte oder Pi als Verhältnis zwischen Umfang und Durchmesser eines Kreises im 'flachen' Raum.
    Alle anderen Konstanten sind ja zumindest im Wert abhängig von 'definierten' Einheiten oder - je nach Sichtweise - die Definition der Einheiten selbst: die Lichtgeschwindigkeit als Verhältnis von Strecke (zurückgelegte Strecke pro Sekunde) und Zeit (Vielfaches der Periodendauer einer bestimmten Cs-Strahlung).
    Viele der Konstanten hängen direkt aufgrund der 'unveränderlichen Naturgesetze' miteinander zusammen: die Sommerfeldkonstante z.B. unter anderem mit Größen der Quantenmechanik und der Lichtgeschwindigkeit. Wenn sie anders wäre, hätten diese zumindest teilweise auch einen anderen Wert. Wenn sie variabel wäre, dann wären diese Größen auch variabel - mit Ausnahme der Lichtgeschwindigkeit, die ist ja seit 1983 als konstant definiert. In der Teilchenphysik scheint es übrigens vorzukommen, dass die SF-Konstante einen anderen Wert hat (http://de.wikipedia.org/wiki/F…#Energieabh.C3.A4ngigkeit).
    Eine große Leistung Einsteins war ja, die Absolutheit der Messung von Raum und Zeit aufzugeben - bestimmt besteht ja der nächste Druchbruch der Physik darin weitere versteckte Annahmen in den Naturgesetzen zu finden und diese zu parametrisieren - dann ist vielleicht die SF-Konstante in der Teilchenphysik plötzlich wieder konstant und die Korrekturen kommen aus einem anderen Naturgesetz.
    DS, Holger

  • Ralf,
    indirekt kann man die Konstanz schon testen.
    Zum Beispiel kann man die Rotationsdauer der Erde über Jahrmillionen zurückverfolgen. Anhand von Sedimentation und jahreszeitlichen Schwankungen kennt man die Anzahl der Tage je Jahr aus früheren Erdzeiten. Daraus lassen sich Rückschlüsse aus der Erde/Mond-Bahnbeziehung schließen und daraus wiederum Rückschlüsse auf die Gravitationskonstante.


    Gruß

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hierzu hätte ich gerne eine Einschätzung von euch, und zwar unter der Berücksichtigung, dass es sehr schwer sein muss an eine Varianz der Konstanten zu glauben, oder auch nur daran herum zu rechnen, wenn man gerade Milliarden investiert hat um die DM nachzuweisen. Mal ganz zu schweigen, davon, dass es auch in der Physik eine Politik gibt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn ich sowas lese, vergeht mir jede Lust, irgendeine sinnvolle Antwort zu geben. Bringt nichts.

  • Hallo Ralf,


    die Physik basiert auf (mathematischen) Modellen. Als Beispiel kann man das Gravitationsgesetz heranziehen. Nachdem die Modellannahmen formuliert sind, besteht in diesem Fall eine mathematische Beziehung zwischen Zahlen, in der nur noch die Konstante hinzu bestimmt werden muss. Dies macht man durch Beobachtung und Messung. Je genauer man das kann, desto genauer wird in diesem Fall auch die Konstante sein. Die Konstante ist also nur eine Zahl in einem speziellen (manchmal einfachen) physikalisch, mathematischen Modell. Solche Fragestellungen gleiten immer schnell ins Mystische ab. Es gibt aber keine Unsicherheiten. Naturgesetze sind Modellierungen, die die beobachtbaren Prozesse möglichst gut nachbilden sollen. Letztlich steht da eine Funktion in der eine oder mehrerer konstante Zahlen auftauchen. An denen ist nichts speziell außer das sie in dieser Gleichung (Funktion) von keiner Variablen anhängen, also const sind und das durch die Wahl des Zahlenwertes die Funktion sozusagen an die realen, beobachtbaren Gegebenheiten angepasst wird.


    Das wäre meine Sicht der Dinge. Ich finde da ist kein Platz für mystifizierte Grenzbetrachtungen. [:)]



    viele Grüße
    Christian

  • Hallo Ralf


    Unsere Auffassung vom Universum begründet sich auf einige grundsätzliche Annahmen. Damit ist die Menschheit sehr weit gekommen in ihrem Verständnis, worum es sich dabei eigentlich handelt.
    Jetzt an "Konstanten" herumzufummeln, bringt nichts. Wenn irgendwas sich revolutionär ändern sollte, oder sogar schlicht falsch ist, wird sich das irgendwann mal zeigen und tut es auch laufend wie z.B. letztlich bei den CMB-Messungen die Hubble-Konstante.

  • Hallo,


    zunächst einmal Danke für eure Antworten.
    Ich denke ich habe den Begriff "Konstante" nicht richtig angewendet. Im Grunde wollte ich fragen, ob man sicher sein kann, dass die Naturgesetzte überall mit gleicher stärke ablaufen bzw. gelten.
    Der 2. Punkt richtete sich gewissermaßen nach innen.
    Für mich besteht Wissenschaft nicht nur im Erforschen von Dingen, sondern auch im Vermitteln der Ergebnisse. Wenn ein „Wissender“ einem „nicht wissenden“ etwas vermitteln will, so muss er sich zunächst oder zeitweilig auf dessen Ebene begeben. Auf dieser Ebene gibt es aber auch so etwas wie Zweifel, die ausgeräumt werden müssen. Die Kirchenfürsten im Mittelalter hätten sehr wohl das heliozentrische Weltbild erkennen können, sie wollten es aber nicht. Es ist schon fast selber so etwas wie ein Naturgesetz, dass eine bestehende Elite sich nicht selber den Boden unter den Füßen wegzieht. Egal ob in der Politik, Kunst oder Astrophysik.
    Hier wollte ich eine Einschätzung haben. Beschäftigen sich die Physiker überhaupt damit? Ausgangspunkt war die Diskrepanz zwischen so vielen Beiträgen im Netz und so wenigen im „seriösen“ Bereich.
    In der Zwischenzeit haben Kalle und Holger mir schon ein Gefühl dafür vermittelt, dass das Thema zumindest teilweise Gegenstand von seriöser Forschung ist.
    Dass sich ein falscher Sachverhalt irgendwann einmal von alleine zeigt, daran glaube ich allerdings nicht.
    Damit das jetzt nicht abgleitet möchte ich ein ganz konkretes Beispiel nennen.
    Galaxien rotieren nicht so, wie sie nach unserer Vorstellung rotieren sollten. Sie scheinen irgendwie gebremst zu sein. Das hat viele Fragen aufgeworfen und führte zu der Annahme von dunkler Materie. Ich habe jetzt nicht mehr danach gesucht, aber es war eine Nachricht hier in diesem Forum, dass ein Wissenschaftler, diese Bewegung auch damit erklären und berechnen konnte indem er annahm, dass die Gravitationskonstante am Rande der Galaxie einen etwas anderen Wert hätte. Was muss ich nun davon halten?
    Viele Grüße,
    Ralf

  • Hallo Ralf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Galaxien rotieren nicht so, wie sie nach unserer Vorstellung rotieren sollten. Sie scheinen irgendwie gebremst zu sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Einspruch, euer Ehren: Viele Galaxien rotieren im äußeren Bereich "zu schnell", d.h. schneller als es die Gravitation der sichtbaren Materie erlauben würde, ohne dass die Galaxie auseinander strebt. Eine mögliche Erklärung wäre zusätzliche Materie, die sich nicht durch Wechselwirkung mit Photonen nachweisen lässt.


    Die Frage nach der Konstanz der Naturkonstanten ist eigentlich falsch gestellt: Physik wird mit Mathematik beschrieben, und in den Formeln sind Konstanten konstant, weil sie als solche definiert sind. Wenn sich irgendwas ändert, ist das keine Konstante, und dann ist schlicht die Formel falsch.


    Die Frage müsste daher eher lauten: Gelten überall im Universum die gleichen Naturgesetze?
    Aus meiner Sicht ein einfaches Ja. Begründung: Es gibt keinen "ausgezeichneten Ort" im Universum, alle Ortsangaben können nur relativ gemacht werden.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,
    ja, da hast du wohl in beiden Fällen Recht.
    Und wenn ich meine Frage umformuliere, dann macht sie im Großen keinen rechten Sinn mehr.
    Nur im Kleinen und ganz konkret könnte man noch darüber diskutieren.
    "Kann es sein, dass sich am Rande einer Galaxie die Gravitation anders verhält als z.B. in ihrer Mitte?"
    Diese Frage ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, ich habe den Beitrag hier im Forum gelesen und er stammte wohl nicht von einem "Spinner", er blieb unkommentiert. Leider kann ich ihn nicht mehr finden.
    Viele Grüße,
    Ralf

  • Ralf,
    wenn dem so wäre, dass die Gravitationskonstante schon auf galaktischen Skalen nicht konstant wäre, dann könnten wir so ziemlich alle Theorien auf den Misthaufen schmeißen, die die Physik aktuell hat.


    Dann wäre die Gravitationskraft einer bestimmten Masse ja ortsabhängig. Damit bekommst Du Probleme mit dem Energieerhaltungsatz, denn eine Sonne am Galaxienrand würde anders gravitative Kräfte entwickeln als im Zentrum. Massen, die bei großer Gravitationskonstante zu einem Schwarzen Loch kollabieren, würden unerwartet nicht kollabieren, wenn die Konstante kleiner ist. Supernovae vom Typ 1a, die genau bei einer kritischen Masse explodieren, würden sich ortsabhängig unterschiedlich verhalten ...


    Da gäbe es sicher viele beobachtbare Dinge im All, die plötzlich nicht mehr im Lot wären.


    Gruß

  • Hi Kalle,
    irgendwie musste ich Deinen ersten Satz gerade ein wenig anders lesen, und kurz drauf schmunzeln:
    "wenn dem so wäre, dass _ein Zeitmaß_ schon auf _solaren_ Skalen nicht konstant wäre, dann könnten wir so ziemlich alle Theorien auf den Misthaufen schmeißen, die die Physik aktuell hat."
    Dann würde die Planetenbahn des Merkur nicht den Kepler'schen Gestzen gehorchen, Man müsste Funkfrequenzen in der Satellitenkommunikation an die Flughöhe anpassen und es gäbe plötzlich viele verschiedene Dinge, die plötzlich nicht mehr im Lot wären...


    Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen: die DM ist ja gerade ein Modell, die Konstanz der Gravitationskonstante zu retten, weil die beobachteten Effekten eben gerade nicht mit den bisherigen Theorien übereinstimmen. Ein ähnlicher Ansatz, wenn auch wenig 'erfolgreicher' Versuch, das geozentrische Weltbild zu retten, war die Epizykeltheorie, die ungleich komplizierter war als das (äquivalente) heliozentrische Weltbild zu akzeptieren. Eventuell werden wir ja irgendwann eine Theorie finden, die ohne DM auskommt, weil wir die Rotation der Galaxien 'einfacher' erklären können, wenn wir rausfinden, dass
    die GK vom umschlossenen Volumen oder der umschlossenen Masse oder sonstwas abhängt - ähnlich wie man den Casimir-Effekt 'im Vakuum - also sog. feldfreien Raum -' durch die Quantisierung des elektrischen Feldes und Vakuumfluktuationen erklären kann.


    Aber - nicht zuletzt - MUSS die aktuelle Physik mit ihren mathematischen Modellen vollständig in der neuen Theorie enthalten sein. Alle Hirngespinste, die einfach mal eine Variabilität von Konstanten behaupten, um irgendwas zu erklären ohne mathematisch(!) zu beweisen, dass sie die beobachtbaren Effekte 'unserer Physik' als Spezialfall enthalten, sind nicht mal einer Diskussion würdig sondern pure Pseudowissenschaft.


    DS, Holger

  • Hi Ralf,
    http://de.wikipedia.org/wiki/Modifizierte_Newtonsche_Dynamik und http://de.wikipedia.org/wiki/T…kalar-Gravitationstheorie enthalten mehr Informationen dazu. Unter anderem die, dass viele etablierte Kosmologen die MOND-Theorie ablehnen (warum auch immer). Um den TeVeS-Ansatz zu verstehen ist meine ART-Vorlesung zu lange her, aber beim MOND-Ansatz habe ich zunächst einmal die prinzipiellen Probleme, dass (zu mindest in der Wikipedia) keine Vektorform angegeben ist und die schön einfache Herleitung der klassischen Mechanik (nach Hamilton - wie z.B. in Landau Lifschitz Bd. 1) und der Gravitationskraft aus einem Potential jetzt nicht mehr so einfach ist - wenn das überhaupt noch geht...Daher sieht das für mich erstmal nach einem Trick aus, um ein beobachtbares Phänomen mit einer nicht falsifizierbaren Annahme zu belegen - denn in 'unserer' Welt gibt es keine Systeme, die solch geringen Beschleunigungen unterliegen, für ein so kleines a_0 müsste man allein aufgrund der Sonnenanziehung (Zentripetalbeschleuningung) schon sehr weit von der Erde weg.
    DS, Holger


    Edit: BTW - http://arxiv.org/abs/astro-ph/9303012 scheint das original paper zu sein.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Dann würde die Planetenbahn des Merkur nicht den Kepler'schen Gestzen gehorchen ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das tut sie doch auch nicht. Die Periheldrehung des Merkur war doch eine wunderschöne Bestätigung der Allg. RT.

  • Kalle - erwischt....
    so wie ich (in Abwandlung Deiner Worte) haben die Leute lange Zeit reden wollen, bis sie Abweichungen von der klassischen Newtonschen Dynamik beobachtet haben. Das war die Geburt der SRT/ART. So wie Du würden die Leute sprechen, bis eine neue Erklärung für die Abweichungen der Galaxienbewegung von der Vorhersage durch die ART gefunden wird...DM ist ein Ansatz, MOND ein anderer, wasuachimmer kommt wird die Lösung sein.
    NEIN, ich sage nicht, dass Veränderliche Naturkonstanten die Lösung sind, aber ein zu falsifizierender Ansatz sind sie allemal - falls das nicht schon jemand übernommen hat, da kenn ich mich jetzt nicht mehr so aus.
    DS, Holger

  • Holger,
    nur dass die ART keine neuen Größen einführte ...
    Einstein setzte nur die Lichtgeschwindigkeit als Konstante und relativierte den Beobachter. Der Rest ist Mathematik. Das ist ja das Geniale daran. Und mit v &lt;&lt; c konvergiert die spezielle RT zur klassischen Mechanik. Macht diese also nicht falsch, sondern bestätigt sie sogar.

  • Hallo Kalle, hallo Holger,


    erst einmal Danke für euer Interesse und eure Hilfe. Ich habe zwar auch Wiki Seiten besucht aber nicht diese.Die MOND Theorie ist wohl erst 2012 erweitert worden und wurde damit interessanter.
    Ganz überraschend fand ich aber sogar Antworten zu meiner ersten Frage, wo es um die "Befindlichkeiten" von Wissenschaftlern ging.(ist auch nicht gut formuliert, ich weiß)
    Unter dem Begriff Paradigmenwechsel steht da:
    "Kuhn geht nach üblicher Darstellung davon aus, dass nur innerhalb eines bestimmten Paradigmas einzelne wissenschaftliche Theorien und Hypothesen hinsichtlich ihrer Erklärungskraft überprüft und verglichen werden können (sogenannte Inkommensurabilitätsthese). Daher ist für Kuhn der Übergang von einem Paradigma zu einem anderen keine Frage besserer rationaler Argumente oder besserer empirischer Belege. Denn es sei vom jeweiligen Paradigma abhängig, welche theoretischen Begriffe den empirischen Befund überhaupt erfassen, welche methodischen Voraussetzungen und welche Dispositionen dafür gelten, was als relevante Daten mittels welcher Arten von Beobachtungen überhaupt in den Blick kommt".
    Natürlich wird auch diese Aussage wieder in Frage gestellt, aber das ist es wohl, was ich meinte.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo,


    die Dynamik in Galaxienhaufen kann auch mit MOND nicht vollständig erklärt werden. Diese Theorie benötigt dafür auch die Dunkle Materie, wenn auch in geringerem Masse.


    Grüße


    Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    <br />Hallo und guten Tag,


    Was aber begründet die Konstanz der Konstanten?
    Viele Grüße,
    Ralf
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ihre Konstanz.


    Ich hoffe ich konnte Dir weiter helfen,


    Gruß Jo

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Holger,
    nur dass die ART keine neuen Größen einführte ...
    Einstein setzte nur die Lichtgeschwindigkeit als Konstante und relativierte den Beobachter. Der Rest ist Mathematik. Das ist ja das Geniale daran. Und mit v &lt;&lt; c konvergiert die spezielle RT zur klassischen Mechanik. Macht diese also nicht falsch, sondern bestätigt sie sogar.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Kalle,
    Ich denke, wir sind uns nicht uneinig, aber wir verstehen uns irgendwie auch nicht richtig.


    Ich denke nicht, dass "variable Konstanten" grundsätzliche Probleme mit sich bringen müssten, wenn man's richtig macht und z.B. die Variabilität als Korrektur anbringt - siehe die Sommerfeld-Konstante, die in der Hochenergiephysik auch mal von 1/137 abweichen kann. Und vielleicht erklärt ja eine variable Gravitationskonstante tatsächlich die Rotation der Galaxien. MOND und TeVeS sind zwei wohl gescheiterte Versuche, aus Beobachtungen induktiv auf Naturgesetze zu schließen.


    Einstein hat das natürlich anders gemacht: er ist nach der (induktiven) Beobachtung der invarianten Linchtgeschwindigkeit deduktiv vorgegangen - sehr elegant. Allein aus der Periheldrehung induktiv die ART herzuleiten, wäre wahrscheinlich auch ihm nicht gelungen.


    DS, Holger

  • Holger,
    dass die Feinstrukturkonstante bei hohen Energien mit ~1/128 einen anderen Wert hat, können die Physiker inzwischen durchaus erklären. Die Prozesse, die da wirken, sind bei hohen Energien "anders". Dadurch kommen die Messungen zu anderen Werten, weil der Effekt - der Photonenabsorption durch Elektronen - durch weitere Quantenphysikalische Effekte begleitet wird.


    Das wäre so, als wenn ich mein Gewicht auf meiner Badezimmerwaage messe und dann eine Vergleichsmessung im Vakuum (ohne Luftauftrieb) machen würde. Nur leite ich daraus keine veränderte Erdanziehung ab [;)].

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    <br />
    Ganz überraschend fand ich aber sogar Antworten zu meiner ersten Frage, wo es um die "Befindlichkeiten" von Wissenschaftlern ging.(ist auch nicht gut formuliert, ich weiß)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Ralf,
    ich glaube, es geht hier nicht um 'Befindlichkeiten', es geht beim Paradigmenwechsel IMHO eher um verschiedene Betrachtungsweisen innerhalb oder zwischen Wissenschaftlichen Disziplinen.


    Die Medizin hat z.B. so einen Paradigmenwandel mitgemacht, als die Humoralpathologie von der Zellularpathologie abgelöst wurde. Plötzlich stand nicht mehr das Gleichgewicht von vier Säften im Mittelpunkt der Betrachtungen sondern normale und abnormale Zustände von Organen aus Körperzellen. Entsprechend gab es andere Diagnose- und Behandlngsmethoden. Ein anderes Paradigmensystem dazu wäre die traditionelle chinesische Medizin (die chinesische, nicht die westliche!).
    Auch die Physik hat in gewissem Maß solche Paradigmenwechsel durchgemacht, für Kepler stellte z.B. "die Harmonie" als Grundprinzip des Universums ein Maß für die Qualität einer Theorie dar. Heutzutage steht an deren Stelle die Veri- und Falsifizierbarkeit - oder etwas böswillig gesagt - oft auch einfach nur die Zitierhäufigkeit.


    Auch Wissenschaftler sind oft in ihrem Paradigmensystem verhaftet und tun sich schwer mit Paradigmenwechseln, das weckt natürlich dann auch die 'Befindlichkeiten'. Das alles ist aber nicht zu verwechseln mit prinzipiell unhaltbaren Theorien, die sich zur Rechtfertigung ihrer selbst auf einen Paradigmenwechsel berufen, und von 'seriösen' Wissenschaftlern abgelehnt werden. Das ist eine ganze Geschichte und zu unterscheiden von seriösen aber falschen Theorien - die gehören ganz ohne Paradigmenwechsel einfach zur Wissenschaft dazu.


    DS, Holger

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Holger,
    dass die Feinstrukturkonstante bei hohen Energien mit ~1/128 einen anderen Wert hat, können die Physiker inzwischen durchaus erklären. Die Prozesse, die da wirken, sind bei hohen Energien "anders"... Nur leite ich daraus (aus Kalles veränderlichem Gewicht bei zwei Messungen...[;)]) keine veränderte Erdanziehung ab.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Schon klar, da hat man Korrekturen zu 1/137 gefunden und schwupps war die Konstante eine Variable - mit gut begründeten Abweichungen. Aus Deiner Gewichtsveränderung im Vakuum könnte man natürlich schon versuchen, ein neues Gravitationsgesetz abzuleiten, bei dem die Erdanziehung vom Luftdruck und der Masse des gewogenen Körpers, sowie einem weiteren, von der Beschaffenheit des Körpers abhängigen, Parameter abhängt - das wäre dann irgendwie äquivalent zum Archimedischen Auftriebsprinzip. Nach Occam's Rasierer ziehe ich letzteres vor. Analog dazu behauptet heute die MOND, dass die Gravitation von der Beschleunigung der Körper und einem Parameter a_0 abhängt...genaus so abstrus wie die komplizierte Theorie bei Deinem Gewicht, aber solange wir nix einfacheres und korrekteres - haben, vielleicht gar keine so schlechte Idee, selbst wenn die konkrete Formulierung falsch ist.


    DS, Holger


    PS: bei mir hängt die Erdanziehungskraft übrigens am stärksten von meinen Kontobewegungen ab - immer wenn ich Chips und Schoggi kaufe, und mit der VPay-Karte zahle nimmt mit einer Zeitverzögerung von ca. 1 Woche die Erdanziehungskraft massiv zu...

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