fotografischer Refraktorvergleich FH, ED, APO

Hallo alle zusammen,

ich hoffe, ich bin hier richtig.
Verglichen habe ich einen Skywatcher 150/1200 mit Chromacorr, einen zweilinsiger ED 152/1200 und einen Takahashi APO FC125/1000. Bei der Gelegenheit kam auch gleich noch der Test zwischen meiner alten WebCam (PCVC840K, geflasht auf SPC9000) und der neuen ASI120MC dran.
Die Aufnahmebedingungen waren sehr gut, dennoch wurde das Seeing immer schlechter. Aufgenommen wurden alle Videos der ASI mit Barlow 2x, 5000 Frames und 50 Sekunden Aufnahmezeit. Die Videos der WebCam bestehen bei 50 Sekunden Aufnahmezeit nur aus 1500 Frames, auch hier kam die 2x-Barlow zum Einsatz. Bearbeitet wurden die Videos mit denselben Einstellungen in Registax5. Ich denke, damit sind die Bilder relativ gut miteinander vergleichbar. Im Übrigen sei gesagt, daß alle drei Refraktoren sehr gute Optiken sein sollen, auch ein Vergleichskriterium. Sie wurden getestet und bis auf den FH ordentlich zentriert.
Zum FH noch eine Anmerkung. In diesem Refraktor ist momentan der Chromacorr I eingesetzt. Ein Nachteil der Chromacorr ist, daß sie eine kleine bestehende Dezentrierung (momentan am FH vorhanden) doch sehr verstärken. Dies kann man gut an den beiden entgegen gesetzten Farbsäumen und dem unscharfen Eindruck erkennen. Hier nun die Bilder.

Skywatcher 150/1200 mit Chromacorr I und ASI120MC

ED 152/1200 mit ASI120MC

APO 125/1000 mit ASI120MC

APO 125/1000 mit WebCam (PCVC840K)

Gruß, Andreas

EDIT:
Da der Skywatcher bei obigen Aufnahmen völlig dejustiert war, möchte ich heute die Aufnahme im justierten Zustand nachholen, allerdings von der anderen Jupiterseite. Mittlerweile ist der Chromacorr I sauber eingebaut und selbst den Zentrierfehler des Objektives (nicht justierbar) konnte ich durch eine Verkippung des Chromacorr korrigieren. Der Sterntest zeigt nun ein schönes rundes Scheibchen.

Hallo Roland,

die Reihenfolge der Aufnahmen waren: 6 Videos mit Skywatcher, danach 6 Videos mit dem ED, 6 Videos mit dem APO und 6 Videos mit dem APO und der WebCam. Die Aufnahmen wurden von etwa 3.30 Uhr bis 5.00 Uhr gemacht. Man muß ja auch für das leibliche Wohl (Kaffee und Glimmstängel) sorgen. [:D]

Der zweigeteilte Farbsaum im Chromacorr tritt dann auf, wenn er nicht zentrisch sitzt. Laut Laser sitzt er zentrisch und beim Rotieren des OAZ bewegt er sich auch nicht. Er bewegt sich nur, wenn das Schraubobjektiv gedreht wird. Und das kann dann eigentlich nur die Dezentrierung des Objektives sein. Die Verstärkung dieses Fehlers ist schon krass.
Atmosphärische Refraktion schließe ich aus, da Jupiter zu dieser Zeit seinen höchsten Stand hatte. Dieser Farbfehler tritt ebenso am künstlichen Stern auf.
Das Seeing wurde tatsächlich schlechter, aber der ED kam als zweiter dran. Der APO war der letzte Test. Dann hätte der APO schlechter sein sollen. Leider habe ich die Abblendblenden für den ED noch nicht, da ich erst den Tubus und die Tauschutzkappe dafür haben muß. Dieser Test kommt also noch dran, weil mich das eigentlich am meisten mit interessiert.
Am meisten interessant war für mich der Vergleich zwischen dem Skywatcher und dem ED. Ich vermute, daß sich diese nichts schenken, wenn die Dezentrierung weg ist. Übrigens habe ich noch einen weiteren Test gemacht, allerdings nicht fotografisch belegt. Ich habe dann kurzerhand den OAZ getauscht und mit der Prisma-GWK-Variante verglichen. Ergebnis: Mit Chromacorr in dieser dezentrierten Version war es ein gaaanz klein wenig besser, aber definitiv weniger Farbsaum.

Gruß, Andreas