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rainer-l
Meister im Astrotreff
   
579 Beiträge |
Erstellt am: 19.10.2013 : 20:37:10 Uhr
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Hallo zusammen ! Das Projekt das ich hier vorstellen möchte basiert auf einem Beitrag von Gerd-2 www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=107037 Im Forum wurde damals u.a. über die Testmöglichkeiten von 10-15m Radien diskutiert . Dies auszuprobieren und ein exotisches Teleskop zu bauen bei dem ich beide Spiegel einfach polieren kann hat mich gereizt . Der Foucaultest durch 3 Räume , 2 (geöffnete) Türen und geringen Abstand zu den Wänden war problemlos . Ronchi habe ich auch probiert . Geht , nur ist Foucault detailierter und genauer . Wenn Interesse daran besteht , werde ich gerne Genaueres zum schleifen ,polieren und testen der Spiegel schreiben . Hier nun eine Frage : Möchte jemand aus dem Forum die noch unbelegten Spiegel interferometrieren ? Bei Interesse bitte eine Mail an mich schicken . |
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rainer-l
Meister im Astrotreff
   
579 Beiträge |
Erstellt am: 20.10.2013 : 10:09:48 Uhr
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Ergänzung : Sorry , die Spiegeldaten fehlen noch . Hauptspiegel D = 125mm ; R = 9307mm Sec. Spiegel D = 112mm ; R = 9700mm
Viele Grüße Rainer |
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mkoch
Altmeister im Astrotreff
    
Deutschland
2922 Beiträge |
Erstellt am: 20.10.2013 : 10:53:33 Uhr
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Hallo Rainer,
Zitat: Original erstellt von: rainer-l Hauptspiegel D = 125mm ; R = 9307mm Sec. Spiegel D = 112mm ; R = 9700mm
Ich könnte beide Spiegel mit einem Interferometer gegen eine Referenzfläche mit R=8000mm vermessen. Dabei würde die benötigte Weglänge nur noch 1307mm bzw. 1700mm betragen, d.h. der ganze optische Aufbau passt problemlos auf den Messtisch. Allerdings können beim Hauptspiegel nur die zentralen 118mm Durchmesser vermessen werden. Der Sekundärspiegel ist unproblematisch und passt vollständig ins Bildfeld, weil er kleiner und weiter entfernt ist. Gruß Michael |
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rainer-l
Meister im Astrotreff
   
579 Beiträge |
Erstellt am: 20.10.2013 : 12:46:13 Uhr
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Hallo Michael ! Vielen Dank für dein Angebot , das ich gerne annehme . Hierzu werde ich direkt Kontakt mit Dir aufnehmen . Beide Spiegel sind nach Foucault am äußersten Rand nicht ideal . Beim HS würde damit leider der interesanteste Bereich fehlen . Immerhin weiß ich dann aufgrund des SS wie gut mein Foucaultest ist . Aus Interesse und weil ich mir ev. ein PDI bauen möchte : In meiner Wohnung habe ich einen weichen Fußboden (Spanplatte auf Brettern) , keine Möglichkeit einer vollständigen Verdunkelung und in der Heizperiode keine vollständig ruhige Luft . Macht PDI so Sinn ? Viele Grüße Rainer |
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mkoch
Altmeister im Astrotreff
    
Deutschland
2922 Beiträge |
Erstellt am: 20.10.2013 : 12:52:53 Uhr
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Hallo Rainer,
Zitat: Original erstellt von: rainer-l Beide Spiegel sind nach Foucault am äußersten Rand nicht ideal . Beim HS würde damit leider der interesanteste Bereich fehlen .
Ich kann ihn aber exzentrisch testen, so dass man zumindest auf einer Seite den Rand sieht.
Zitat: Original erstellt von: rainer-l keine Möglichkeit einer vollständigen Verdunkelung
Verdunklung ist nicht nötig.
Zitat: Original erstellt von: rainer-l und in der Heizperiode keine vollständig ruhige Luft.
Das dürfte bei diesen langen Wegstrecken ein großes Problem darstellen.
Gruß Michael |
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rainer-l
Meister im Astrotreff
   
579 Beiträge |
Erstellt am: 20.10.2013 : 16:52:35 Uhr
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Hallo Michael ! Exzentrisch testen ist eine prima Idee . Der Rand auf einer Seite reicht aus . Bei 130mm Außendurchmesser und 15mm dickem Boro ist kein großer Astigmatismus zu erwarten . Habe ich beim Foucaultest auch nicht bemerkt . Viele Grüße Rainer |
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mkoch
Altmeister im Astrotreff
    
Deutschland
2922 Beiträge |
Erstellt am: 24.10.2013 : 18:19:03 Uhr
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Hallo Rainer,
hier sind die Messergebnisse, ich habe jeweils 10 Messungen gemittelt zur Unterdrückung von Luftströmungen. Dargestellt ist jeweils die reflektierte Wellenfront, also das Doppelte des Oberflächen-Fehlers:
Der Sekundärspiegel bei voller Apertur:

Und so sieht es aus wenn man nur 95% Apertur auswertet:

Der Primärspiegels bei voller Apertur (leicht exzentrisch, links ist der Rand des Spiegels zu sehen):

Und hier der zentrale Bereich, 95% Apertur vom sichtbaren Bereich (wobei der sichtbare Bereich etwas kleiner als der Spiegel ist):

Zur Unterdrückung der Reflektion war es notwendig auf der Rückseite den Zentralbereich schwarz anzumalen.
Gruß Michael |
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rainer-l
Meister im Astrotreff
   
579 Beiträge |
Erstellt am: 27.10.2013 : 15:18:03 Uhr
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Hallo Michael Vielen Dank für deine super Auswertung ! Jetzt kenne ich nicht nur die Form meiner Spiegel , sondern habe auch noch (hoffentlich) etwas dazugelernt . Beim Foucaultest hatte ich zB. am linken Rand deutlich Zeichen einer abgesunkenen Kante , am rechten Rand dagegen nicht . Das die Spiegel soviel Astigmatismus haben wollte ich nicht wahrhaben . Jetzt werde ich nochmal versuchen , ob ich mit Foucault zu ähnlichen Ergebnissen kommen kann . Inzwischen habe ich auch eine Vermutung wo der Astigmatismus entstanden sein kann . Bei beiden Spiegeln hatte ich Probleme mit einer Zone bei ca.40% und einem hohen Rand . Mit TOT , Überhang und Druck auf die Kante konnte ich beide Fehler minimieren . Beim Glätten kammen die Fehler wieder zurück . Als Schleifständer habe ich ein Dreibein dessen Beine in den Raum ragen . Möglicherweise habe ich an der Position der Beine weniger Poliert oder gedrückt . Beim Sekundärspiegel kann man sehr deutlich eine Struktur aus drei Höhen und Tiefen pro Zone sehen , beim Hauptspiegel ebenfalls . Nochmal vielen Dank für deine super Auswertung . Gruß Rainer |
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mkoch
Altmeister im Astrotreff
    
Deutschland
2922 Beiträge |
Erstellt am: 28.10.2013 : 22:09:55 Uhr
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Hallo Rainer,
Zitat: Original erstellt von: rainer-l Das die Spiegel soviel Astigmatismus haben wollte ich nicht wahrhaben.
Der Sekundärspiegel hat aber so gut wie gar keinen Astigmatismus. Da ist eher Trifoil (120° Symmetrie) drin. Der Hauptspiegel hat etwas Astigmatismus. Aber so wenig dass man ihn mit Foucault nicht erkennen kann. Zu beachten ist noch, dass der Fehler der f/80 Referenzplatte voll in den Messergebnissen mit enthalten ist. Ich vermute dass sie besser als lambda/10 ist. Für fast alle anderen Referenzflächen habe ich Kalibrierdaten, aber für diese hier leider nicht. Kalibrieren ist bei f/80 nicht so einfach.
Gruß Michael |
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Alois
Altmeister im Astrotreff
    
Austria
1307 Beiträge |
Erstellt am: 28.10.2013 : 23:20:50 Uhr
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Hallo Michael
Das hast du gut gemacht. Endlich einmal jemand der die Zygo Protokolle mit den wichtigen Daten ins Internet stellen kann. Vielleicht kannst du noch oberhalb der Intesity Map die Seidel Aberrationen einfügen. Dann könnten wir auch Tilt, Focus, Astig , Coma und Spherical direkt ablesen.
Viele Grüße Alois
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mkoch
Altmeister im Astrotreff
    
Deutschland
2922 Beiträge |
Erstellt am: 29.10.2013 : 08:31:06 Uhr
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Hallo Alois,
Zitat: Original erstellt von: Alois Vielleicht kannst du noch oberhalb der Intesity Map die Seidel Aberrationen einfügen. Dann könnten wir auch Tilt, Focus, Astig , Coma und Spherical direkt ablesen.
Leider habe ich vergessen die Messungen abzuspeichern, daher kann ich jetzt nichts mehr hinzufügen. Aber bei der nächsten Messung kann ich das machen.
Gruß Michael |
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Alois
Altmeister im Astrotreff
    
Austria
1307 Beiträge |
Erstellt am: 29.10.2013 : 11:11:20 Uhr
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Hallo Michael Zitat: Leider habe ich vergessen die Messungen abzuspeichern, daher kann ich jetzt nichts mehr hinzufügen. Aber bei der nächsten Messung kann ich das machen.
Ist ja nicht so schlimm am Anfang.
Da fällt mir noch etwas ein. Die Surface Wavefront Map Controls könnte man auch weg lassen, weil die verwendete Apertur die Filter und die Abzüge sieht man auch oben unter dem Oblique Plot . Dann hättest du auch noch Platz für die PSF das Beugungsscheibchen mit der Strehl Angabe und eventuell irgendwo auch noch Platz für 25 Terms der Zernike Polynomals. Wenn sie jemand wissen möchte. Dann ist alles Wichtige samt Scale Faktor auf einem Bild.
Viele Grüße Alois
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rainer-l
Meister im Astrotreff
   
579 Beiträge |
Erstellt am: 30.10.2013 : 16:38:26 Uhr
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Hallo Michael Astigmatismus habe ich fälschlicherweise für Fehler der Rotationssymetrie gebraucht , soll nicht wieder vorkommen . Nachdem ich die Spiegel fleißig gedreht habe ergibt der Foucaultest folgendes Bild : Die Kante und ein Randbereich dessen Breite bei einem kompletten Umlauf schwankt sind abgesunken . Beide Spiegel haben bei ca.40% eine leichte Zone . Der Foucaultest bestätigt damit im Rahmen seiner Möglichkeiten den interferometrischen Test . Mein Problem beim Foucaultest ist , daß ich die Verdunkelung durch den abfallenden Rand auf der Schneidenseite sehen kann , aber keine entsprechend breite Aufhellung auf der gegenüberliegenden Seite . Drehe ich den Spiegel um 180° ergibt sich das gleiche Bild . Fehler in der Rotationssymetrie des Spiegels scheiden damit aus . Nimmt man näherungsweise an , das sich ein abgesunkener Randbereich so verhält wie der äußere Bereich eines Paraboloids , also längerer Krümmungsradius und Krümmungsmittelpunkt auf der Kaustik , so sollte sich der Randbereich auf der Schneidenseite verdunkeln und auf der gegenüberliegenden Seite aufhellen . Mache ich hier einen gedanklichen Fehler oder habe ich etwas übersehen ? Gruß Rainer |
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Kurt
Forenautor im Astrotreff
    
Germany
7088 Beiträge |
Erstellt am: 31.10.2013 : 16:57:40 Uhr
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Hallo Michael,
sehr erfreulich dass du hier deine moderne Messtechnik an einem praktischen Beispiel vorgestellt hast. Zitat: ...Und so sieht es aus wenn man nur 95% Apertur auswertet: 
1. Sehe ich das richtig dass in diesem Beispiel die laterale Auflösung für die lokalen Wellenfrontfehler näherungsweise nach folgender Formel läuft: AL = 95 mm / (879 – 78) = 0,12 mm?
2. Kannst du mit deiner Software ähnlich wie bei FFT unter openFringe- die durch Zernikes darstellbaren Wellenfrontfehler vom Gesamtfehler abziehen? Mit beidem hätte man nämlich die viel besungene „Rauheit“ quantitativ erfasst. Auf jeden Fall wird sie ja hier im RMS und damit auch in der Strehlzahl mit erfasst. Gruß Kurt
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mkoch
Altmeister im Astrotreff
    
Deutschland
2922 Beiträge |
Erstellt am: 31.10.2013 : 18:47:10 Uhr
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Hallo Kurt,
Zitat: Original erstellt von: Kurt 1. Sehe ich das richtig dass in diesem Beispiel die laterale Auflösung für die lokalen Wellenfrontfehler näherungsweise nach folgender Formel läuft: AL = 95 mm / (879 – 78) = 0,12 mm?
Mir ist jetzt nicht klar was du da gerechnet hast. Die Kamera hat 1000x1000 Pixel Auflösung, und da der Sekundärspiegel 112mm Durchmesser hat und ca. 82% des Bildfeldes ausnutzt, ist die laterale Auflösung ca. 0.14mm. Im gezeigten Beispiel wurde aber noch eine leichte Tiefpass-Filterung verwendet.
Zitat: Original erstellt von: Kurt 2. Kannst du mit deiner Software ähnlich wie bei FFT unter openFringe- die durch Zernikes darstellbaren Wellenfrontfehler vom Gesamtfehler abziehen?
Ich glaube das geht mit MetroPro9 irgendwie, aber ich hab's noch nicht ausprobiert. Da müsste ich nochmal genau nachlesen.
Gruß Michael |
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Kurt
Forenautor im Astrotreff
    
Germany
7088 Beiträge |
Erstellt am: 31.10.2013 : 19:52:30 Uhr
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Hallo Michael,
Zitat: ...Mir ist jetzt nicht klar was du da gerechnet hast. Die Kamera hat 1000x1000 Pixel Auflösung,...
ich hab aus dem Bild abgelesen dass der Durchmesser der Wellenfront im Bereich Pixel Nr. 78 bis 879 liegt. Daraus ergibt sich für 95 mm Durchmesser die 0,12 mm Auflösung. Ob es tatsächlich rund 10% mehr sind spielt keine Rolle.
Ich bin selber noch dabei herauszufinden wie gut man mit openFringe- FFT und einem "normalem" Amateurinterferometer z.B. dem Twyman Green auflösen kann. Das Ergebnis werde ich hier selbstverständlich gerne zur Diskussion stellen.
Gruß Kurt |
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