Venus?

  • Hallo,


    fühlt sich denn niemand berufen ein Foto von der Venus zu machen?


    Ich habe sie mir gestern und vor ein paar Tagen angeschaut. Klar es wabbelt, aber zur Sonnenuntergangszeit ist sie mit dem Sucher schon gut einzufangen und dann geht es. Mein Tal Refi macht dem Ruf eines "Farnbwerfers" hier ausgesprochen Ehre.


    Nun zur visuellen Beobachtung selbst (mangels Bildern): Sie sieht einem Mond am 9. Tag ähnlich, ist ähnlich groß wie die Saturnkugel.
    Strukturen kann ich natürlich nicht sehen und die blauen und roten
    Nebenbilder (oben und unten) verschmieren natürlich die Konturen. Für Venus (und Merkur?) ist also mein Refi denkbar ungeeignet. Aber mit dem OIII (!) sieht es wieder monochrom sehr gut aus (gestern mal eine Verzweiflungstat, ist mein einziger Filter). Wunderschön türkis und jetzt scharf, bis aufs Wabbeln !


    Schönen Gruß und mit Hoffnung auf ein schönes Bild durch einen begabten Astrofreund,


    Walter

  • Hallo Walter,


    was ist ein Refi?
    Und warum ist der für Venus ungeeignet? Der Farbversatz dürfte ja weitgehend durch die atmosphärische Refraktion zustande kommen.


    Gruss heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />...die blauen und roten
    Nebenbilder (oben und unten) verschmieren natürlich die Konturen. Für Venus (und Merkur?) ist also mein Refi denkbar ungeeignet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hoi Walter,


    diese bunten Nebenbilder haben aber nichts mit dem Farbfehler deines Refraktors zu tun [;)]


    Das kommt von der unterschiedlichen Lichtbrechung der Farben in dem weiten Weg durch die Atmosphäre den das Venusbild bei diesem tiefen Horizontstand zurücklegen muss.


    Diese Venussaison ist wohl nicht so toll, wircklich hoch kommt sie dieses mal wohl nicht, deswegen gibts momentan kaum Bilder von der Venus, auch da ist man halt sehr vom Seeing abhängig und das ist bei tiefen Horizontstand natürlich meist mies [B)]


    Gruß, Gerry

  • Hallo Walter,


    ich für meinen Teile passe bei Venus.
    Um ein brauchbares Bild zu erhalten würde ich mit 4-6 Metern Brennweite arbeiten wollen, bei einem derart tiefen Stand kommt da wohl nicht viel bei rum...
    Da warte ich ich lieber bis Nov/Dez.


    Gruß vom Uli

  • Hallo Heinz und alle.


    Fraunhofer traue ich mich hier nicht mehr zu tippen weil das immer Proteste auslöst. Also allgemein "Refi" als Refraktor, dachte ich.


    Achso, die Atmosphäre ist es. Hmm, es kam mir schon anders als beim Jupiter vor, da läuft ja nur ein ganz blasser lila Saum rundherum.
    Hat mich zwar stutzig gemacht, aber auf die Atmosphäre kam ich nicht. Wieder schlauer geworden dank des Forums :-)!


    Schönen Gruß und Danke für die Aufklärung,
    Walter

  • Servus.


    Bei mir geht demnächst wieder die interessante Beobachtungssaison der Venus los -
    am Taghimmel.


    Im Januar 2014 erreicht sie die Untere Konjunktion zur Sonne, ab November, nach der
    östlichen Elongation wird Venus langsam zur Sichel.


    Ich werde wieder versuchen, sie so lange wie es geht sie zu beobachten, bis sie zur sehr
    feinen Sichel in Sonnennähe (*) wird.


    Einsetzen dazu werde ich wieder meinem Schiefspiegler.


    Viele Grüße
    Gerd


    (*)= Wer das nachmachen will, sollte sich der Gefahren in Sonnennähe bewusst sein!

  • Hallo Walter,


    Refi könnte aber genau so gut für Reflektor stehen [;)]. Achromat oder von mir aus auch Achro dürfte die Sache am besten treffen, denn ein Apochromat oder kurz Apo ist auch ein Refraktor.


    Die Stärke der atmosphärischen Refraktion hängt davon ab, wie hoch das Objekt über dem Horizont steht. Darum sollte man nach Möglichkeit die Planeten in Südrichtung beobachten, wenn der höchste Stand erreicht ist. Bei den inneren Planeten geht das natürlich nicht, ausser man beobachtet am Taghimmel.


    Gruss Heinz

  • Hallo,
    die den oberen blauen bzw. unteren roten Rand des tiefstehenden Planetenscheibchens erzeugende Wirkung der Erdatmosphäre kann man kompensieren, indem man ein ganz schwaches Prisma (ca. 1°-2°) in entgegengesetzter Richtung in den Strahlengang bringt. Dies kehrt die Zerstreuung wieder um. Darüber wird schon seit Jahrzehnten geschrieben, zumal die Wirkung der Atmosphäre schon bei einer Höhe von ca. 30° (!) bemerkbar wird. Alles was darunter steht, wird immer schlimmer.
    Seit kurzem hat M. Ludes einen professionell gefertigten Kompensator im Zubehör- Angebot. Hat den schon mal jemand benutzt?
    Grüße
    Andreas

  • Hallo Venusfreaks,


    Ich habe auch vor zu warten, aber nicht wegen dem Tiefstand der Venus sondern dem Hochstand der Häuser und Bäume.
    Aber im November/Dezember schieß ich sie ab mit meinem MAK180/2700 einer Barlow und dem Venus UV Filter den ich
    auch für CAK an der Sonne einsetze. Bin gespannt ob ich Wolken auf der Venus erhasche.
    Freue mich schon drauf.


    Gruß Armn

  • Hallo Walter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />Hallo,
    fühlt sich denn niemand berufen ein Foto von der Venus zu machen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    berufen fühlte ich mich nicht, entsprechend mager ist das Ergebnis. [;)]


    http://astronomie.klaus-moedinger.de/venus.html


    Viele Grüße,
    Klaus

  • Hallo Andreas,


    den Korrektor vom Ludes kenne ich zwar nicht. Ich habe zwei (einmal ältere und einmal jüngere Bauweise) getestet, wie sie der Herr Koch vertreibt. Der Ältere hatte eine stärker, der jüngere eine mäßiger brechende Wirkung. Für letzteren habe ich mich entschieden und benutze ihn begeistert an einem f 15,3 Halb-Apo und auch an einem f 12,5 Achromaten. Wenn ich die Beschreibung richtig erinnere, empfehlen die Hersteller den Korrektor, der aus zwei extrem flachen Prismen besteht, welche man gegeneinander verstellt, um die Korrekturwirkung der Höhe des beobachteten Objektes anzupassen, für langsame Systeme zwischen f 20 und f 30. Evtl. kann man mit Barlows sein System "langsamer" machen. Ich komme mit dem f 15,3-Refraktor ganz niedrig auf den Horizont herunter und kriege Merkur und Venus farbrein damit hin. Sogar während der letzten Jupiter-Saison brachte der Korrektor bei Höchststand immer noch ein mehr an Farbreinheit. Der Preis für das gute Stück lag auf dem ATT so bei 270 Euro. Ich möchte das Teil jedoch nicht mehr missen, denn gegen den Farbversatz, welchen die Atmosphäre erzeigt, ist auch jeder Newton oder auch der teuerste Voll-Apo hilflos.


    CS.


    Hubertus

  • Moin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />Fraunhofer traue ich mich hier nicht mehr zu tippen weil das immer Proteste auslöst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> das kann ich jetzt nicht behaupten, aber es wird oft "Frauenhofer" geschrieben, was kein Tppkähler sein kann und das löst schon mal entsprechende Kommentare aus. Komisch, "Schmidt-Cassegrain" oder "Maksutov" wird dagegen eigentlich immer richtig geschrieben.


    So zurück zum Topic, letztes Jahr war ich auch ziemlich oft an der Venus zugange. Die nötigen UV und IR Filter habe ich, Kameras auch.
    Am besten finde ich es auch am Taghimmel, da hat man nicht so einen Zeitdruck und die Venus steht hoch.


    Leider ist mein 10"/f10-SC recht UV blind, der 150/1800-MC ist etwas zu klein dafür, mit Barlow 1,5-2fach wird es da schon recht dunkel. Wenn alles klappt, habe ich ab Dienstag einen 180/2700 MC, der da an der Venus einiges leisten könnte. Leider muß ich aber auch in wenigen Wochen bald wieder arbeiten, da bleibt dann für Tagbeobachtungen wieder nur das Wochenende. Hier mal ein paar Bilder, einige Kollegen hier haben aber deutlich bessere gemacht.


    Gruß Eric

  • Hi Leuts,


    kann man um die Refraktion aus zu tricksen nicht etwas schräg durchs Okular schauen? Ich würde aber ebenfalls warten, bis die Venus wieder vernünftig zu sehen ist, der jetzige Niedrigstand (wie allgemein im Gerbst) ist nichts außer für Ferngläser.




    Eric: RESPECT! [;)]




    noch mal was dazu:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Eric</i>
    <br />Moin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />Fraunhofer traue ich mich hier nicht mehr zu tippen weil das immer Proteste auslöst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> das kann ich jetzt nicht behaupten, aber es wird oft "Frauenhofer" geschrieben, was kein Tppkähler sein kann und das löst schon mal entsprechende Kommentare aus. Komisch, "Schmidt-Cassegrain" oder "Maksutov" wird dagegen eigentlich immer richtig geschrieben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ja, das stimmt. Frauen liegt näher. [:)]
    Die sonstigen Proteste kommen von den Fachleuten, die wir als Hobby-Sterngucker unter uns haben. Diese Fachleute legen eine Definition fest (wie z.B. das Sidgwick-Kriterium). Das dürfen sie, da sie ja die fachliche Instanz unter den Hobbyastronomen sind. Wer gegen die von ihnen festgelegte Definition bezeichnungstechnisch verstößt, wird dann natürlich wohlwollend ermahnt. Aber mach dir nichts drauß Walter. Wenn wir als hobbysterngucker für uns festlegen, das wir einen Luftspaltachromaten nach dem Vorbild Fraunhofers unser eigen nennen, dann haben wir das Recht diesen als FH zu bezeichnen. [;)] Wie gesagt, das ist ein Hobby [:)]



    CS,
    Christian

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