Knicksäule Fragen

  • Hallo zusammen,
    in Vorbereitung auf meine eigene Sternwarte geht mir im Moment die Frage durch den Kopf, welche Vorteile eine Knicksäule hat.
    Außerdem frage ich mich, ob die Knicksäule eine Vorzugsrichtung hat, oder ob ich damit in jede Richtung schwenken kann. Ich habe noch keine in Aktion gesehen, vielleicht kann mir da jemand hilfreich unter die Arme greifen.

  • Hallo Werner,


    vor 40 Jahren habe ich mal sowas gebaut:




    Mit Objektiv AS 110/1650 (Nachführung erst teilweise fertig).


    Besondere Nachteile erkannte ich nicht und werde somit kaum hilfreich für Dich sein. Aber anhand des Fotos kann man vielleichr besser übers Thema diskutieren.



    es grüßt Lutz

  • Hallo Werner,


    der Vorteil einer Knicksäule ist, dass die Gefahr des Anstoßens nach dem Meridiandurchgang mit größeren Geräten stark verringert (bzw. gleich null) ist.
    Statt des Gegengewichts kann man auch ein in etwa gleich schweres Zweitinstrument anbringen.
    Soweit ich weiß sollte der abgeknickte Teil auf den Himmelspol zeigen.


    Grüße, Markus

  • Noch'n Bild, das die möglichen Blickrichtungen etwa demonstriert (hier Norden und Süden):





    Man muss zwar den Tubus mal "umlegen", aber erreichbar ist alles.


    Lutz

  • Hallo Lutz und Markus,
    danke für die Antworten und Anregungen. Der Grundgedanke der Säule ist mir schon klar, aber ich kann mir vorstellen, dass hier der Teufel im Detail stecken kann. Vielleicht meldet sich ja noch jemand der mit so einem Teil arbeitet. Interessant ist sicher auch, wie (ob) eine Knicksäule ausbalanciert wird und wie man sie sinnvoll in einer Kuppel plaziert.


    Lutz, es sieht so aus, als ob du einen Teleskopwald im Garten stehen hast [:)]

  • Hallo Werner,


    es werden kaum mehr Detail-Teufel auftauchen ais bei 'ner Deutschen Montierung. Die Innereien sind doch vergleichbar.
    Allerdings muss für die Feineinstellung der Stundenachse das obere Lager ein Pendel-Lager sein oder schwenkbar (im gezeigten AS in Kugelschale) gelagert. Das untere Lager wird mit 4 Druckschrauben verschoben und arritiert.
    Womit sich allerdings doch ein Nachteil der Knicksäule offenbart: Die Stundenachse ist nur begrenzt verstellbar! In meinem Fall ist der kegelförmige Knickbereich unter 52° angeschweißt. Für den Umzug von Mecklenburg nach Thüringen war das kein Problem; aber ein Auswandern nach Sizilien z.B. ist damit nicht sinnvoll [;)]


    Na, dann plane mal schön!
    es grüßt Lutz


    P.S.: Die außermittige Lage des Gegengewichtes hatte übrigens den Sinn, den Abstand des Okulars zur Dekl.-Achse etwas zu verringern.

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