Theorie zur Bahtinov Maske

  • servus zusammen,


    nachdem ich trotz LiveView-Funktion bei meiner Canon EOS 1000D immer wieder leicht neben dem Fokus lag, habe ich mich für die Scharfstellung mittels Bahtinov-Maske interessiert.
    Wie das in der Praxis geht, hab ich schnell verstanden, und die Anwendung war auch nicht wirklich schwer.
    Meine Maske ist übrigens aus einem Pappkarton (der sich zwischen 2 SixPack Mineralwasser im Supermarkt fand) hergestellt, Aufwand etwa 1 Std, und klappt prima:

    M 39, 2x 5 min belichtet, die Sterne sind gut scharf.


    Was mich jetzt interessiert, ist, die Theorie hinter der Maske zu verstehen.
    Eine Suche mittels Google war noch nicht erfolgreich.
    Hat jemand da einen Tipp, wo ich suchen kann?

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo,


    die Theorie ist ganz easy. =) Wie Werner schon sagte hat das etwas mit der Beugung des Lichts zu tun.


    Das typische Bahtinov-Muster kommt von der Anordnung der geraden Kanten. Das ist ähnlich den Fangspiegelstreben beim Newton.
    Alle geraden Kanten bilden einen Spike am fokussierten Stern, der in die gleiche Richtung verläuft wie die Kanten auf der Maske. Umso mehr paralelle Kanten du hast desto stärker werden die Spikes. (Ein Spike ist durch den Stern durchgehend -> tritt immer zweiseitig auf; Es gibt keine einseitigen Spikes)
    Bei der Bahtinov sind nun die Kanten (durch Ausschnite in einer Scheibe) so angeordnet, dass sich zwei Spikes leicht kreuzen und ein weiterer Spike genau zwischen den Winkeln der beiden kreuzenden Spikes liegt. Das resultierende Muster siehst du also schon beim Blick auf die Maske bevor du sie am Stern testest.
    So kann man auch selbst eine Bahtinovmaske mit anders gewinkelten Kanten (= Winkel der Spikes) herstellen. Da ist also nichts kompliziertes dran. =)


    Solche Masken wurden übrigens auch schon aus über eine Form gespannten Draht gebaut, statt aus einem vollen kreis ausgeschnittener Rechtecke. Damit bekommt man ein etwas feineres Muster und ein helleres Bild als mit den klassischen Ausschnitten.



    Viele Grüße,
    Patrick

  • servus zusammen,


    sorry, hab meinen Namen bei schnellen Tippen nicht drunter gesetzt - sonst nicht meine Art...


    Das mit dem Spalt hab ich verstanden (hoffentlich):
    die senkrechten Spalte produzieren also das senkrechte "Spike"- Muster, während die geneigten (also um etwa 20°) die "schiefen Spikes" produzieren. Da es dem Spike wurscht ist, ob sein Ursprung nur eine Hälfte der Öffnung ist, produzieren die parallelen senkrechten (in der unteren Hälfte der Maske) wie auch die schiefen (in der oberen Hälfte) die Spikes am Stern. Richtig?


    Nun frage ich mich: warum braucht man nun die schrägen Streifen? Würden nicht nur senkrechte parallele Streifen ausreichen? Denn letztlich wandert beim Fokussieren nur der "senkrechte" Spike durch die Sternmitte. ODer dienen die schrägen nur der besseren Orientierung?


    Ich habe mal per Zufall eine URL gefunden (als Link auf einer anderen Seite), wo die Herleitung der optischen Bedingungen für die Bahtinov-Maske war. Kennt jemand so eine Seite?


    CDS


    Stefan

    visuell:

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  • Hier kannst du die Daten eingeben und dies direkt ausdrucken:


    http://www.space-agents.de/modules.php?name=Bahtinov


    und weitere Infos:


    http://www.sterngucker.de/arti…-maske-selber-herstellen/

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
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    Gruß Manfred

  • Hi Stefan,


    weshalb man die schrägen Streifen (Spikes) braucht? Mit nur einem Spike würdest du doch nichts erkennen.


    Der Trick der Bathinov-Maske liegt doch gerade darin.


    Zwei schräg zueinander stehende Spikes würden auch nocht nicht viel aussagen. Aber der dritte durch den gleichen Schnittpunkt durchlaufende Spike (wenn das Teleskop exakt im Fokus ist) führt zu der gewünschten Wirkung.


    Bist du nicht im Fokus dann liegt dieser dritte Spike seitlich zum Schnittpunkt der beiden anderen verschoben- und je nachdem ob er links oder rechts davon liegt kann man sogar erkennen ob man noch vor oder schon nach dem Fokus liegt (Auszugslänge des OAZ).


    Schön erklärt z.B. hier oder hier auf den Bildern zu erkennen


    Gruß
    Stefan

  • Hi Spechtler


    Wenn Du nur eine Sorte Kanten hast, dann bekommst Du auch nur einen Stern mit Spikes. Ein Spike sitzt immer auf dem Stern und kann sich nicht gegen diesen verschieben. Dann hast Du keine andere Referenz als die optische Unschärfe und brauchst keine Maske. Bastel mal eine Maske mit nur einer Sorte Streifen und das wird schnell klar. Die unterschiedlichen Kantenrichtungen, wenn sie an unterschiedlichen Stellen Deiner Öffnung liegen, produzieren bei Unschärfe in der Abbildung drei Sterne, die erst im Fokus zur Deckung kommen. Deshalb bewegen sich die 'drei' Sterne mit ihren jeweiligen zwei Spikes beim scharfstellen zueinander.


    Grüße
    Stick

  • (==>) Galaxien-Spechtler
    Eine frage habe ich jetzt noch, Du sagst du stellt mit LV scharf, ich habe das auch probiert aber rein gar nichts wurde mir angezeigt. wie gut erkennt man die Sterne im LV?
    Ich verwende ein Teleskop mit F5 also recht ähnlich als welche in deiner Signatur stehen.

  • servus Flo,


    ich hab an meiner FFC (190mm Öffnung, f/4) die Maske vor die Koorekturlinse geklemmt, und bei meiner Canon EOS 1000D auf Live view gestellt. Als Stern habe ich glaub ich Arcturus gewählt.
    Das LV Bild habe ich der Bequemlichkeit halber per USB-Kabel auf meinen Laptop geworfen (weil man ansonsten beim anhaltend-auf-die-Rückwand-der-Kamera-Starren einen schiefen Hals bekommt[:D]).
    Das Bild des Sterns war trotz reduzierter Display-Helligkeit sehr hell, und auch die Spikes ganz einfach zu sehen.
    Hast Du den Stern wirklich im Bildfeld gehabt?
    War er hell genug? Bei mir wie gesagt Arcturus...
    Hast Du genug Öffnung? Bei mir kommt doch ne Menge Licht rein, und die Maske ist nicht sehr eng, soll heissen, die durchlässigen Streifen sind 15mm breit, da kommt eine Menge Licht rein.


    CDS
    Stefan

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  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das LV Bild habe ich der Bequemlichkeit halber per USB-Kabel auf meinen Laptop geworfen (weil man ansonsten beim anhaltend-auf-die-Rückwand-der-Kamera-Starren einen schiefen Hals bekommt).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    was für eine Software benutzt du dazu?


    Grüße,
    Matthias

  • servus Mathias,


    ich habe nur die Standart-Software der EOS 1000D benutzt, die beim Kauf dabei ist. Damit kann man die Kamera komplett remote steuern (soweit das Kabel halt reicht), alle Einstellungen vornehmen, und auch das Live view sich anschauen, inkl. Zoom-Funktion. Finde ich seeehr praktisch.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo an alle Bathinov-Fans,


    ich brauche irgendwie Nachhilfe! Auf Anraten eines Sternfreundes habe ich mir eine B-Maske gekauft. Ich fotografiere mit einem ED 110/f7,7 Refraktor und einer ALccd8L. Zur Aufnahme
    benutze ich die Software EZCap. Nur klappt das Fokussieren mit der B-Maske bei mir nicht. In der Software sehe ich ein kleines Abbild der B-Maske, aber keine Spikes. Was mache ich da
    verdammt falsch? Daher fokussiere ich mit EZCap wie bisher (relativ mühselig). Kann wer weiter helfen?


    Vielen Dank für Eure Hinweise im voraus.


    Grüße und Cs Klaus

  • Das kann natürlich sein das ich einen ausschnitt hatte wo kein heller Stern war, ich habe ohne Maske auch nur rauschen im display gehabt, als wenn man einen Objektivdeckel oder ähnliches drauf hat.
    bis jetzt hatte ich noch keine Gelegenheit weiter zu testen, die Kamera mit LV war ausgeliehen, meine besitzt dies nicht..
    Ich muss dies noch mal probieren wenn ich zeit habe und der Himmel klar ist...

  • Servus Flo,


    nachdem ich vorletzte Nacht wieder draussen war, und das Scharfstellen mit meiner Bahtinov-Maske (vulgo sueaebi: "Babbadeggl") prima und sehr schnell geklappt hat, hier mal mein Workflow, vielleicht hilft der:
    1. hellen Stern ins Zentrum der Foto-Optik einstellen: vorgestern war es wieder Arcturus
    2. Schauen, dass der Stern in etwa scharf gestellt ist
    3. Bahtinov-Maske einsetzen
    4. per Live-View den mittleren Spike genau zwischen die beiden "Schenkel-Spikes" platzieren
    5. fertig: vielleicht eine Probeaufnahme machen (nur vielleicht 10-20 sec), sodass man sieht, dass die Optik scharf gestellt ist.


    Trotz erklären für einen Mit-Spechtler hat das Ganze keine 5 min gedauert, und das, obwohl ich nich nicht soooo routiniert bin.


    Hoffe, ich konnte helfen


    CDS
    Stefan

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  • Vielen dank für den tipp.
    Ich muss dann noch mal schauen aber so wie du es beschrieben hast habe ich es mir auch gedacht…
    werde es diesen monat nicht schaffen es auszuprobieren. mir fehlt einfach momentan die zeit...

  • Hallo Stefan,


    Habe gestern auch eine Bahtinov-Maske für meine Kamera erstellt, aber das funktioniert mit einem hellen Stern einstellen leider nicht. Bin sogar bei der Kamera auf die höchste ISO-Zahl gegangen, aber man erkennt beim Live-View, keine schrägen Streifen auf dem Display.


    Erstellt habe ich diese von der Seite http://www.space-agents.de/modules.php?name=Bahtinov und habe das Format für das Teleskop eingegeben. Wobei bei meiner Kamera mit einem Durchmesser von 58 mm und der Objektiv-Brennweite von 18 - 55 mm, nach dem Eingeben der Daten, kam eine Komische Maske heraus. Habe die Vorlage aus dem 150/750 mm dann während dem Ausdruck auf 58 mm angepasst.


    Wie hast du deine Maske erstellt ?

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    Gruß Manfred

  • servus Manfred,


    ich hab die Maske mehr oder minder "freihändig" erstellt.
    Natürlich hab ich für meine Optik (190mm Öfnung, 760mm Brennweite) auch das Masken-Fertigungs-Programm genutzt. Leider war ich irgendwie zu blöd, die dann erarbeitete Grafik für die Maske auszudrucken....
    Ich hab aber im Internet mehrere JPG-Grafiken für etwa die gleiche Öffnung gefunden.
    Die hab ich ausgedruckt, und als ANHALT für meine Maske genommen:
    - Form der Maske blieb gleich
    - Durchmesser/Öffnung hab ich für meine Optik angepasst, eneso die Linienbreite. Dabei scheint die Breite der Linien keine große Rolle zu spielen, ebenso nicht die Anzahl, sondern mehr oder weniger nur der Winkel von 20°
    Anschließend hab ich das Bahtinov-Muster nur auf meinen Karton mit Bleistift gezeichnet, und die Bereiche zum Ausschneiden dunkel schraffiert (damit ich nicht irgendwann durcheinander gerate).
    Schließlich mit einem Teppichmesser ausgeschnitten, und so meine Maske erhalten.
    Ich hab also wirklich nichts durchgepaust oder 1:1 skaliert aufgemalt, sondern wirklich nur das Muster übertragen.
    Probier vielleicht, eine Maske für Dein 150/750mm Teleskop zu erstellen, um zu sehen, wie das dann an der Kamera aussieht. Vielleicht lässt Deine Maske am KB-Objektiv einfach zu wenig Licht durch.


    CDS
    Stefan

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  • Hallo Manfred,


    ISO so hoch wie geht, Solange du nicht im Fokus bist siehst du gar nix. Notfalls mal eine Belichtung mit 5 Sekunden machen. Dann musst du das das "Kreuz" sehen.
    Aber erst mal grob fokussieren!

  • Habe mir gestern für meine Kamera so eine Maske mit 58 mm Durchmesser erstellt. Verwendet habe ich die berechnete Vorlage für den Newton 150/750 mm und habe diese Maske mit einem Grafikprogramm so einstellt, beim Ausdrucken, dass dann der Maßstab mit der Vorlage auf 58 mm Durchmesser der Kamera übereinstimmt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vielleicht lässt Deine Maske am KB-Objektiv einfach zu wenig Licht durch.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das könnte bei diesem Objektiv der Fall sein, wobei man bei der hohen ISO-Zahl bei 6400 den Stern Atair im Adler im Display erkennen konnte.


    Nach dem Ausprobieren dieser Maske an meiner Canon EOS habe ich leider keinen Erfolg gehabt. Dabei sah ich überhaupt nichts, wenn ich die Live-View-Funktion bei ISO 6400 und 12800 angewandt habe.


    Ich vermute dass ich einen Fehler beim Erstellen dieser Maske gemacht habe, wobei ich bei der größeren Maske für mein Teleskop, auf der linken Seite kleine Punkte gesehen habe. Diese habe ich wahrscheinlich dort in der Maske vergessen.[?]


    Nun habe ich die Vorlage für mein Teleskop heute gebaut und die Größe passt genau auf den Durchmesser. Demnächst wenn es klar werden sollte und ich dann mehr Zeit habe, wird diese bestimmt nach meiner Meinung auch funktionieren.

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