Ein neues Spielzeug: Trinovid 6x24 Erster Eindruck

  • Hallo zusammen,


    heute Abend habe ich mein neues Spielzeug ausprobiert, ein Leitz Trinovid 6x24 Fernglas, vermutlich etwa 50 Jahre alt.


    Wo liegt der Reiz? Das Gesichtsfeld ist wahrhaft riesig, bei 12. 1 Grad passt nicht nur die Leier sondern auch Cassiopia komplett ins Gesichtsfeld, vermutlich sogar Orion. Ich konnte nur in der ausklingenden Dämmerung in Berlin einen kurzen Test machen, dann zogen Wolken auf. Für die Orientierung am Himmel ist so ein Glas genial, von Atair im Adler Richtung Schilwolke war M11 selbst unter Großstadthimmel schnell gefunden, und ich habe dann zu einem Canon IS 15x45 gewechselt, von den Details natürlich kein Vergleich.
    Das Trinovid 6x24 kommt optisch nicht an moderne Gläser ran, das Bild ist weicher und es scheint mir für Streulicht empfindlich. Doch das große Gesichtsfeld ist phänomenal, ich bin darauf gespannt wie es die Milchstrasse unter wirklich dunklem Himmel zeigt.


    Beste Grüße


    Thomas


    p.s. Ich hatte lange überlegt, ob ich stattdessen ein Nikon Action EX 7x35 Glas anschaffe, das hat immerhin auch 9 Grad Gesichtsfeld, wie sind da die Erfahrungen? Oder hat jemand schon das Kowa 6x30 ausprobiert?


    <font color="limegreen">Betreff um "Trinovid 6x24" ergänzt und vom Beobachterforum verschoben. Stathis</font id="limegreen">

  • Hallo Thomas,


    es gibt noch bessere Möglichkeiten für UWW (Ultraweitwinkel)Spechteln.
    Sucher 60mm von APM oder TS mit 2 " Drehfokussierer und ein 30mm 80°Okular.
    Das gibt 8x60 mit 10^Gesichtsfeld.Optional können Schmalbandfilter verwendet werden.
    (Ich nehme dazu ein 30mm Leitz Astroplan und komme auf 11°.)

  • Hallo Gerd,


    ein Sucher mit 80 Grad Okular, dies ist sicherlich auch ein sehr gute Möglichkeit für Superweitwinkel-Beobachtung. Weil mir von vorneherein eine binokulare Fernglas-Lösung vorschwebte, hatte ich gar nicht daran gedacht. Ganz analog hatte ich mal aus einem Achromaten (30 mm Durchmesser) mit 120 mm Brennweite und einem 17 mm Ethos eine Kombination mit 7 facher Vergrößerung etwa 14 Grad Gesichtsfeld zusammengestellt, habe das allerdings nicht weiter verfolgt, da die Bildqualiät am Rand doch merklich nachließ, 120 mm ist für einen einfachen Achromaten wohl zu kurzbrennweitig um ein Bildfeld mit 30 mm Durchmesser einigermaßen auszuleuchten, man müsste wohl ein Teleobjektiv für Kleinbildformat verwenden.


    Da du Filter erwähntest, für welche Objekte lohnt sich die bei so einem extremen Weitwinkel?


    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Gerd,


    Bin gerade am überlegen auch in die Richtung was zusammenzustellen und gehe verschiedene Sucher-Okular Kombinationen durch. Würde natürlich am liebsten mein vorhandenes 30mm Erfle verwenden, da es recht leicht ist. Leider vom gesichtsfeld mit 65 nicht am Maximum. Aber auf 8° Gesichtsfeld komm ich immer noch.


    Wieviel wiegt denn deine Kombination ca. ?



    Grüße Stefan

  • Hallo Thomas und Stefan,


    der 80 Sucher wiegt ca 1200g mit Prismenschiene, der 60er mit justierbarer Sucherhalterung 960g.


    Auf eine Giro oder eine ähnliche Alt-Az Montierung gespannt, vermitteln diese kleinen kurzen Röhrchen ganz neue Eindrücke von bekannten Objekten.


    Mit Vermessungsstativ und höhenverstellbarem Astrostuhl kann ich mich darunter setzen und bequem bis hoch in den Zenith beobachten.


    Filter habe ich 2"UHC von Astronomik, 2"OIII von Baader und 2"H-Beta von Castell, die ich alle je nach Objekt verwende.
    Am meisten ist der UHC Filter im Einsatz.


    Die UWW-Batterie ergänzt ein Skywatcher FH 120/600 mit 3" Steeltrack Auszug, auf dessem Sucherschuh der 60er Sucher montiert wird.
    Dadurch ist die Auswahl an maximal möglichen Gesichtsfeldern mit meinen 30mm 80°Okularen 4,3°,7°und 11°.


    Den Gamma Cygni Komplex mit grossen GF und Filtern zu beobachten ist eine reizvolle Sache.
    Barnards Loop ist ein Objekt, an dem ich mich bei guten Bedingungen in den Alpen rantasten möchte.
    Auch offene Sternhaufen und an der Milchstrasse entlang machen großen Spaß mit kleinen Rohren.


    Ich möchte die Ferngläser nicht madig machen, ich habe auch WW Ferngläser wie ein 6x30 Kronos mit 12°, ein 8x40 Pentax mit 9,5°,
    mit denen ich sehr gerne am Himmel entlangwandere.
    PS: Es passt bei 12° der halbe Orion ins Feld[;)]

    Aber auch Ultraweitwinkelspechteln mit 2" 80°Okularen und Option "Filter" ist sehr reizvoll und kommt meinen Wünschen sehr Nahe.[:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: GerdHuissel</i>
    <br />


    Ich möchte die Ferngläser nicht madig machen, ich habe auch WW Ferngläser wie ein 6x30 Kronos mit 12°, ein 8x40 Pentax mit 9,5°,
    mit denen ich sehr gerne am Himmel entlangwandere.
    PS: Es passt bei 12° der halbe Orion ins Feld[;)]

    Aber auch Ultraweitwinkelspechteln mit 2" 80°Okularen und Option "Filter" ist sehr reizvoll und kommt meinen Wünschen sehr Nahe.[:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Gerd,


    das 6x30 Kronos und das 8x40 Pentax finde ich sehr interessant. Höre ich hier daraus, dass du monokulare Lösung mit 80 Grad Okularen bevorzugst? Wenn ja, was ist der Grund, der größere scheinbare Bildwinkel, die Möglichkeit Filter zu verwenden oder der Komfort bei beim Beobachten im Zenit mit einem Zentiprisma?


    Ich bin nicht sicher ob das betagte Trinovid 6x24 für mich der Weisheit letzter Schluss ist, wie gesagt die neuen Gläser sind einfach brillianter, das merkt man vor allem tagsüber. Andererseits ist es mit 450g ein echtes Schmuckstück, klein und handlich und auch ohne Stativ ist das Bild ruhig. Es dient als Ergänzung zum meinem Bino mit 160 mm Optik und 90 Grad Einblick (bis zu 2.5 Grad Gesichtsfeld, bei 100 Grad Okularen maximal 1.6 Grad ) und einem Canon Glas 15x45 mit Bildstabilisator, das ich vor vielen Jahren für die Vogelbeobachtung angeschafft habe, immerhin hat es 4.5 Grad Gesichtsfeld. Für Himmelsbeobachtung verwende ich das Canon Glas eher sporadisch. So perfekt das Bino gerade für das Herumwandern in der Milchstrasse ist, für den Übergang von hellen Bereichen zu Dunkelwolken ist das Feld zu klein. Ich hoffe vor allem, dass mir das 6x24 Glas die Milchstrasse mit Dunkelwolken im Überblick zeigt.


    Vielleicht ist aber auch ein modernes 8x40 Weitwinkel-Glas die bessere Ergänzung?


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    nein, nicht Zenithprisma, die 80er und 60er Sucher mit 2" Drehfokussierer sind geradsichtig.
    Das Stativ hochstellen und dahinter mit einem Astrostuhl unter das Okular sitzen ist auch im Zenith noch bequem für mich machbar.
    Ich schätze daran die Möglichkeit auch zu zweit(parallel)spechteln, WW 80-100°Okulare und Filter zu verwenden.
    Dann im Sitzen beobachten, und ruhig auf dem Objekt zu verweilen, das ist schön.


    Ich sehe mit den Suchern und ihren Optionen deutlich mehr Objekte
    als mit meinem 8x40 Pentax Fenglas.


    Dein 160er Bino ist eine ganz andere Klasse, ich habe Deinen Bericht mit grossem Interesse verfolgt!


    Ich stell mir als Ergänzung oft meinen 16er Reisedob daneben[:)]
    Beim HTT 2013 wird es neben der UWW Batterie unser 30"F4 sein.

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank für all deine interessanten Infos, ich werde deiner Empfehlung einen Sucher mit großer Öffnung zu verwenden folgen, ich wusste bisher gar nicht, dass es die Sucher auch mit 2" Fokussier gibt. Anfangs habe ich mein Bino mit einem 50 mm Sucher mit Amici-Prisma und 1,25" 27 mm Okular ausgerüstet (8x50 mit 5 Grad Gesichtsfeld) doch weil ich ihn praktisch nie benutzt habe durch einen Sky-Surfer Laserpunkt Sucher ersetzt. Ein 80 mm Sucher dagegen ergibt mit 17 mm Ethos eine 19x80 Kombination mit 5 Grad Gesichtsfeld, da bin ich jetzt schon gespannt. Vieleicht packe ich noch ein 2" 90 Grad Amiciprisma dazwischen, dann hat das Bild dieselbe aufrechte Orientierung wie im Bino.


    Noch mal zum Trinovid 6x24, wie gesagt schien es mir ziemlich Streulicht anfällig, daher habe ich es mit einer Art langen Taukappen, die mit schwarzen Velour ausgekleidet sind versehen. Dies bringt tagsüber eine enorme Verbesserung, mal sehen ob der Effekt nachts auch merklich ist.



    beste Grüße


    Thomas


    p.s. ich plane auch zum HTT 2013 zu kommen, hoffentlich kommt nichts dazwischen

  • Hallo Thomas,


    bei den 60er und 80er Suchern mit 2" Drehfokusierern kannst Du kein Amici
    oder ähnliches Bauteil dazwischen stecken.
    Die Objektive sind F4 und der Backfokus reicht nur für geradsichtigen Einblick sonst musst Du den Auszug ans Objekiv tackern :P


    Dein Besuch des HTT 2013 würde mich sehr freuen,
    dann könnten wir in Ruhe das Thema durchsprechen Dir die UWW Batterie zum Testguck zur Verfügung stellen.
    PS: Ein 25mm ES mit 100°GF im Sucher wäre interessant!


    Und mal ne Runde mit dem 6x24 Trinovid würde mich auch sehr interessieren.
    Es gab auch ein 6x24 Amplivid mit Spiegeln anstelle von Prismen.

  • Hallo Gerd,


    ich hatte schon befürchtet, dass man den Tubus des Suchers kürzen muss, wenn man ein 90 Grad Amici-Prisma einbauen will, so werde ich erstmal mit Geradeaussicht anfangen. Zu den Okularen, ein ES 25 mm 100 Grad klingt - wenn man vom Preis absieht -sehr verlockend, ich starte erst mal mit dem was ich habe, also Hyperion 36 mm und Ethos 17 mm. Ja, wäre schöne wenn es beim HTT klappt, ich würde gerne deine UWW-Kombination sehen und ich schaue gerne auch durch große Dobsons.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo miteinander,


    12 Grad Gesichtsfeld sind wirklich beeindruckend. Ich hatte auch schon 6x30 und 7x35 mit 12 Grad bzw. 11 Grad Feld. Aber die waren von der Randschärfe leider so schlecht, daß ich sie irgendwann verschenkt habe.


    Seitdem bin ich auf der Suche nach Gläsern mit mindestens 10 Grad und einer akzeptablen Randschärfe. Die Suche blieb leider bisher erfolglos.


    Auch an Selbstbau habe ich schon gedacht. Es ist aber gar nicht so leicht gute Objektive und 82 Grad Okulare zu paaren, die dann eine gute Abbildung haben. Außer wenn der Preis keine Rolle spielt. Aber da ist immer eine Grenze vorgegeben.


    Das letzte Selbstbau Projekt war ein etwas größeres Bino:



    Dieses steht jetzt auf der Sternwarte in Welzheim, es hat 2x 127 mm FH Objektive f/1140 mm.


    Ein kleines Bino mit mind. 10 Grad darf dann nur 30 oder höchstens 50 mm Durchmesser haben.


    Gerd: Vielleicht sehen wir uns mal wieder in Welzheim, würde mich freuen.


    Viele Grüße
    Rudi
    Fernrohrland


    Rudolf Idler



    Max-Planck-Strasse 28
    D-70736 Fellbach
    Tel.: +49 (0)711 957 60 17
    Fax : +49 (0)711 957 60 11
    E-Mail: info(==&gt;)fernrohrland.de


    Besuchen Sie unsere Homepage: http://www.fernrohrland.de


    Besuchen Sie die Sternwarte Welzheim: http://www.sternwarte-welzheim.de


  • Hallo zusammen,


    eure Diskussion hier hat mich daran erinnert, dass in meinem Keller auch noch ein altes Schätzchen schlummert: ein 6x30 von Carl Zeiss Jena. Mit geschätzten 9° Gesichtsfeld ist es vielleicht noch nicht ganz UWW, aber war für die Nova im Delphin doch deutlich besser geeignet als mein großes Glas, da man deutlich mehr Vergleichssterne im Gesichtsfeld hat, um die Helligkeit zu schätzen.
    Dem Logo nach ist das Glas von vor 1945 - auch die Aufschrift "Dienstglas" und die im einen Okular angebrachte Messskala lassen mich auf eine ehemals militärische Verwendung schließen. Offensichtlich wurde es bei Kriegsende von meinem Opa nicht ordnungsgemäß zurückgegeben...
    Von der Abbildungsqualität ist es vergleichbar mit meinem russischen 10x50, das immerhin auch mal 120 DM gekostet hat ;)
    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Huhu,


    nochmal ne Frage an Gerd: 60er Sucher + Okular, geht das noch freihändig? Beim 7-8x, müsste es ja kein Problem sein, höchstens die Arme werden schnell schwer oder? :)


    Grüße Stefan

  • Hallo Stefan,


    wenn Du mehr vom Orion ins Gesichtsfeld bekommen möchtest, gibt es noch das "Gucki" von Astrooptik Kohler mit 2.3facher Vergrößerung und der Möglichkeit, Filter davorzuschrauben.
    --&gt; kennt das jemand? Das wäre doch mal was, was man sich zu Weihnachten wünschen kann.


    Danke & Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stekelle</i>
    <br />Huhu,


    nochmal ne Frage an Gerd: 60er Sucher + Okular, geht das noch freihändig? Beim 7-8x, müsste es ja kein Problem sein, höchstens die Arme werden schnell schwer oder? :)


    Grüße Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan,


    ich hatte vor einiger Zeit aus einem Achromaten einen Minirefraktor gebaut, ich empfand es als ein Problem, wenn bei freihändigem Beobachten das Bild auf dem Kopf steht. Man kann sich sicher daran gewöhnen, bei der Stativbeobachtung ist dies ja auch kein Problem, doch wenn man auch häufig mit dem Fernglas den Himmel betrachtet, ist dies vermutlich etwas verwirrend, weil man den Sucher dann intuitiv in die andere Richtung als geplant bewegt. Ich würde so einen Sucher daher auf ein Stativ packen, das kommt nebenbei auch der Bilruhe zu gute, denn selbst bei 7x wackelt es freihändig noch erheblich.


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Zusammen,


    Weitfeld ist schon was Feines.


    Vor ein paar Jahren habe ich beim ITV ein Kinoprojektionsobjektiv von Carl Zeiss Jena für kleinstes Geld ergattert (für nen Zehner, wenn ich mich recht erinnere).
    200mm Brennweite, F/2,1, also 95mm Öffnung. Es lag ne ganze Weile ungenutzt rum, Grund: Der Backfokus ist ziemlich kurz und das Teil ist sauschwer.


    Angeregt durch diese Diskussion habe ich es nun mit dem Originalfokussierer meines Intes MN61 verheiratet und Bissel rumprobiert.
    Für "normale" OAZ und Zenitspiegel sowieso ist der Backfokus des Objektivs leider zu kurz,
    aber der Intes-Auszug (sehr flach bauende Kombi aus Schiebe- und Helicalfokussierer) kriegt es zumindest ohne Zenitspiegel hin.


    Bezüglich augenkompatibler AP ist bei 14mm-Okularen Schluss,
    aber mein altes Panzerokular mit ca. 36mm Brennweite und 48mm Feldlinse liefert ein sehr schönes Bild bei ca. 5fach und 18mm(!) AP, Gesichtsfeld ca. 13,5°.


    Kein Wunder, ein Projektionsobjektiv ist ja für eine ebene Vorlage (Filmbild oder Dia) gerechnet. Wenn man es anders herum verwendet, hat es ein ebenes Bildfeld.
    Wenn der Himmelshintergrund zu hell wird, kann ich immer noch abblenden und die AP reduzieren.
    Jetzt fehlt nur noch eine vernünftige Verbindung zu Stativ oder Monti, freihändig macht das schwere Ding nämlich nur für kurze Zeit Spaß.


    Wer das auch mal probieren will, sollte googlen, nach "Kinoobjektiv" oder "Projektionsobjektiv" im Allgemeinen und "Kipronar" im Falle von CZJ.
    Macht Spaß, ehrlich! [8D]


    CS Franjo

  • Hallo Franjo,


    ich hab das als Anregung genommen, mir für einen Zehner auch mal ein Kinoobjektiv zu besorgen (ist aber noch nicht da) - allerdings mit 130 mm Brennweite. Zusammen mit meinem 38mm/70°-Okular sollte das dann ein Gesichtsfeld von rund 20° geben bei knapp 3.5facher Vergrößerung. Das ist mal ein ansehnliches Opernglas ;)
    Muss ich bei der Umrechnung des Gesichtsfelds mit dem Abbildungsmaßstab eigentlich den Sinus, den Tangens oder gar nix nehmen?


    EDIT: so, hab mir jetzt die Frage selbst beantwortet: der Sinus der Hälfte des Gesichtsfelds rechnet sich mit dem Brennweitenverhältnis um.


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: GerdHuissel</i>
    <br />Hallo Thomas,


    es gibt noch bessere Möglichkeiten für UWW (Ultraweitwinkel)Spechteln.
    Sucher 60mm von APM oder TS mit 2 " Drehfokussierer und ein 30mm 80°Okular.
    Das gibt 8x60 mit 10^Gesichtsfeld.Optional können Schmalbandfilter verwendet werden.
    (Ich nehme dazu ein 30mm Leitz Astroplan und komme auf 11°.)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schön das die Idee des Suchers als Schnellspechtel Gerät bzw. Fernglasersatz noch einmal von Dir aufgenommen wurde.
    Stell doch mal ein Bild dazu ein.Am besten direkt in den obigen Post.
    Allein wegen der fehlenden Prismen sollte das Bild auch ohne beste Glassorten und Vergütung mit den teuersten Ferngläsern mithalten können.
    Entscheidend für den guten Seheindruck haltre ich aber ein möglichst großes "scheinbares Sehfeld" von mindestens 70 Grad.Je mehr um so besser.Die angesprochenen 80 Grad hören sich gut an.
    Das die Sterne am Rand dabei zunehmend unschärfer dargstellt werden stört dabei gar nicht so sehr , da das eigene Sehfeld ohnehin nicht alles mit einmal überblicken kann.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cleo</i>
    <br />Hallo Franjo,



    EDIT: so, hab mir jetzt die Frage selbst beantwortet: der Sinus der Hälfte des Gesichtsfelds rechnet sich mit dem Brennweitenverhältnis um.


    Gruß, Holger
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">




    Hallo Holger,



    Deine Rechnung verstehe ich nicht.


    Ich habe einfach den halben Feldblendendurchmesser (in meinem Fall identisch mit dem Feldlinsendurchmesser) durch die Brennweite des Objektivs geteilt.
    Das gibt den Tangens des halben Gesichtsfeldwinkels.
    Davon den Arctan genommen und mit 2 multipliziert ergibt das wahre Gesichtsfeld.
    Das scheinbare Gesichtsfeld des Okulars ist für diese Rechnung wenig geeignet.
    Die meisten Weitwinkelokulare haben eine stark kissenförmige Verzeichnung.
    Nehmen wir doch mal Dein 38mm-Okular:


    Wenn das ein 2"-Okular ist, dann beträgt der Durchmesser der Feldblende höchstens 48mm (2" = 50,8mm - zweimal Wandstärke der Steckhülse).
    Halber Durchmesser der Feldblende dividiert durch die Brennweite des Okulars = Tangens des halben Gesichtsfeldwinkels: 24/38 = 0,63....
    Arctan davon: 32,28°.
    Multiplizeirt mit 2 = Wahrer Gesichtsfeldwinkel der Feldblende bei gegebener Okularbrennweite: 2X Arctan = 64,56°.


    Die Verzeichnung des Okulars macht also aus den 64,6° mal eben 70°.


    Wenn Du den Feldblendendurchmesser Deines Okulars kennst, rechne mal damit über die Tangensmethode.
    Ich komme bei maximaler Feldblende auf immer noch ca.18,9°.
    Das ist nicht von schlechten Eltern, bei ziemlich fetter Austrittspupille natürlich [8D]


    CS Franjo


    P.S. Hallo Holger, jetzt habe ich - glaube ich - Deine Methode kapiert:
    Bei sehr kleinen Winkelm tun sich Tangens und Sinus wenig:
    Tangens = Gegenkathete/Ankathete
    Sinus = Gegenkathete durch Hypothenuse
    Bei sehr kleinen Winkeln sind Gegenkathete und Hypothenuse praktisch gleich lang.
    Bei ca. 10° aber liefert der Tangens die zuverlässigeren weil exakten Werte.

  • Hallo Franjo,


    ja, die Verzeichnung hab ich mal elegant vernachlässigt. Feldblendenradius (-durchmesser) ist mit Sicherheit die einfachste und genaueste Methode, werd ich rausfinden oder nachmessen.


    So ganz unrecht hab ich trotzdem nicht ;-): die Winkelvergrößerung gilt in der Tat für den Sinus des Winkels und das ist gerade bei großen Winkeln relevant. Ist bei so stark verzeichnenden Okularen aber definitiv nicht sinnvoll (da hat man dann auch für die Mitte und den Rand des Gesichtsfelds unterschiedliche Brennweiten). Vermutlich sind die 70° aber eh vom Hersteller grob gerundet...


    Danke für den Hinweis, viele Grüße
    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cleo</i>
    <br />.........Vermutlich sind die 70° aber eh vom Hersteller grob gerundet...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Holger,


    wie wahr - und ich kenne keinen, der abrundet[;)]


    CS Franjo

  • Hallo zusammen,


    inzwischen hatte ich zweimal Gelegenheit das Trinovid 6x24 unter relativ dunklem Himmel (21.0- 21.3 mag/arcsec^2) zu testen. Zum Vergleich hatte ich ein Zeiss 7x42 Dialyt und ein Canon 15x45 IS dabei. Kurz und knapp, das Gesichtsfel des Trinovids ist zwar sehr groß (12.1 Grad) doch unter dunklem Himmel fällt schon auf, dass am Bildrand nur noch die hellen Stern sichtbar sind, die Schärfe lässt zum Rand doch erheblich nach. Sicherlich Geschmackssache, doch mir persönlich gefällt das inzwischen auch mehr als 10 Jahre alte Zeiss Dialyt deutlich besser. Das Canon ist noch randschärfer, doch das Gesichtsfeld mit 4.5 Grad recht eng.
    Ein randscharfes Glas mit 5-6 facher Vergrößerung und großem Gesichtsfeld scheint es gegenwärtig wohl nicht zu geben, schade eigentlich.


    Gruß


    Thomas

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