Teleskop für Astronomie-AG

  • Hallo zusammen,


    ich würde gerne alle Schulastronomie-Erfahrenen hier um Rat fragen für die Anschaffung eines Teleskops für eine Astronomie-AG.


    Wir wollen an meiner Schule (ein Gymnasium) eine Astronomie-AG gründen, die ich als Lehrer betreuen werde. Zielgruppe sind (zumindest zu Anfang) alle Klassenstufen, also 5. bis 12. Für den Start wollen wir jetzt ein Teleskop anschaffen; dazu haben wir etwa 500€ zur Verfügung. (Je nachdem, wie groß Beteiligung und Interesse sind, haben wir evtl. mittelfristig Aussicht auf Förderung durch Sponsoren/Förderverein der Schule, um ein größeres Gerät anzuschaffen.) Als Hintergrund sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich privat schon Teleskopkenntnisse und -erfahrung habe.


    Ich hätte gerne Tipps, was sich als „Einstiegsteleskop“ (im Preissegment von 400 – 500€) FÜR SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER empfiehlt, und zwar speziell auch für Fünft- und Sechstklässler. Bei den zwei Astronomie-AGen, die ich an Schulen in meiner Nähe kenne, wird mit Teleskopen (einem Mak bzw. ein C8) gearbeitet, die irgendwann von einem freundlichen Förderer so, wie sie waren, gespendet wurden. Da wir nun aber die Möglichkeit haben, ein Gerät auszuwählen, hätte ich an alle Schulastronomie-Erfahrenen hier Fragen wie:


    1) Was eignet sich speziell für junge Schülerinnen und Schüler, d.h. Fünft- und Sechstklässler? (Meine Vermutung: Refraktor, weil alles andere zu friemelig und nicht robust genug ist. Stimmt das?)


    2) Gibt es Erfahrungen mit Newtons und Dobs? (Sind die „schülerfest“ genug? Ab welcher Altersstufe geht das evtl.? Kann das Kollimieren von Schülerinnen und Schülern übernommen werden?)


    3) Allgemein: Wenn ihr für eure Astro-AG ein Teleskop für ca 400-500€ kaufen dürftet, was würdet ihr nach euren Erfahrungen kaufen?


    Danke im Voraus für eure Tipps!

  • Hallo Frank,


    ich habe zwar noch keine Schulastronomie-Erfahrung, aber bin gerade dabei.
    Das Budget ist ansich ja schon ordentlich für eine AG, da stellt sich die Frage ob man ein Einzelgerät oder mehrere nimmt.


    Für Klassen 5-6 würde ich eher kleinere und dafür mehrere Teleskope nehmen.
    So kann jedes Kind oder maximal zwei bis drei an einem beobachten, sonst kommt schnell Frust auf.
    5-6" Teleskope sind auch noch vergleichsweise günstig, und Plössl sowie Erfle-Okulare erschwinglich.


    Zu 1:
    Meiner Meinung nach ist ein Dobson ideal.
    Einfach, preiswert. Nach einer Einführung in das Thema (Astromedia Spiegelteleskop Bausatz? Ideal für Kurse Tagsüber) sollte auch jeder wissen wie so ein Teleskop funktioniert und wie man damit umzugehen hat.
    Das Nachführen ist intuitiv, und Objekte finden & das Zurechtfinden am Nachthimmel ist sicher Bestandteil des Kurses.


    Zu 2:
    Mit Cheshire-Sight-Tube sollte das justieren kein Problem sein.
    Laserjustierer und Schüler würde ich nicht machen, da wird wieder nur Blödsinn angestellt (Wie auch mit Laserpointer).
    Auch beim Justieren bietet sich an die Teleskopfunktionsweise zu erörtern. Am Refraktor kann man jetzt als Schüler wohl eher weniger Hand anlegen, ebenso am Mak. Kinder wollen eben Anfassen und ausprobieren, ich finde einen Newton dafür Ideal.
    Selbst wenn die Optik nicht 100% ideal justiert ist, zeigt das Gerät ja noch etwas an. Und eventuell spornt es sogar an, wer "sein" Teleskop am besten justiert und mehr Details an Planeten und Co erkennen kann.

    Zu 3:
    Wie erwähnt fnde ich es immer schon schwierig beispielsweise drei Kinder an einem Computer zu beschäftigen, ohne dass es den anderen langweilig wird.


    Ich habe mir bei Astroversand ein paar 125/900 OTA (€50) bestellt und baue die zu Dobsons um (ca. 4€ Baukosten- Sowas wäre ja eventuell auch was für den Kurs, Sägen können auch schon die jüngeren Schüler).
    Bei meiner Bestellung gab es etwas Hick-Hack um die Verfügbarkeit der Teleskope, näher möchte ich mich hierzu nicht äussern.
    Zunächst wollte ich die zum Selbstkostenpreis an Schulen oder direkt an Jugendliche abgeben, werde die Geräte aber erstmal behalten und bei meiner Arbeit mit Kindern einsetzen, also ähnlich wie bei Dir.


    Die Vatiante mit dem verfügbaren Okularset würde ich jedoch nicht nehmen, eher Plössl (8-15€) oder UWA (32-40€) Okulare + ggf. 2x achromatische Barlow.
    Mittlerweile habe ich mich mal durchgerungen und günstige bestellt, nicht so gut wie ein Okular in der sich ergebenden Vergrößerung, aber brauchbar.


    Nachteil des 125/900 ist der (vermutliche) Kugelspiegel und das Teleskop ist somit theoretisch nicht mehr ganz Beugungsbegrenzt. Zur Not kann man aber einfach 5-10mm abblenden, und sind immer noch günstiger als ein 114/900. Für den Preis sind sie aber völlig in Ordnung und zeigen einen Schönen Mond, Planeten und auch bereits Deepsky-Details (Kugelsternhaufen, Galaxieformen).



    Aber auch 114/900 bekommt man Neu für knapp 85€. Weniger würde ich weder für Deepsky (Lichtsammelvermögen) noch für Planeten (Vergrößerung) anschaffen.
    Beim Heritage 130p würde das Budget immerhin für 3 Geräte ausreichen, und das könnten die Schüler auch zu Fuß bis zum nächsten dunklen Feldweg tragen. Ohne Auto oder Radanhänger.


    Ideal wären sicher 6" oder besser 8", schon wegen Deepsky. Doch da stellt sich mir die Fragen
    -Wann wird beobachtet, ist da schon richtig Dunkel? Sonnenbeobachtung mit Filter wäre ein Thema, mir je nach Alter und Rumgeblödel der Kinder etwas zu Heikel.
    -Wie viele Schüler müssten sich ein, zwei Teleskope teilen?
    -Was soll beobachtet werden?
    -Welche Ziele verfolgt die AG?



    Insbesondere bei letzterem wären die Astromediabausätze in dem Altersbereich schon eine Überlegung wert.
    Ein "selbst" gebautes Teleskop mit selbstgebauten Okularen ist sicher um einiges faszinierender als ein Goto-Gerät für 500€, bei dem das meiste Geld in die Montierung&Steuerrung geht, und ein Schüler dann nur eine Minute mal auf einen nicht weiter spektakulären Galaxie-Fleck blicken darf.
    Details zu sehen benötigt Zeit und Geduld.


    Auch bekommt man immer mal wieder für 10-20€ 76/700 Teleskope über Flohmärkte, eBay, Kleinanzeigen, die sich auch leicht zum Dobson umbauen lassen.


    Für 20€ gibt es auch einfache Tischteleskope (76/300, Relaxdays) die sich zu Selbstbauprojekten eignen, aber auch so schon nutzbar sind- Natürlich im Rahmen von dem, was die Optik hergibt. Die erforderlichen Okulare um damit das Optimum zu erzielen, entsprechen aber nochmal mindestens dem Kaufpreis.


    Und natürlich Fenrgläser. Wenn jeder so ein 20€ Lidl-Fernglas hat, reicht das für Sternhaufen, Andromeda und Co, und die Kinder können sich beschäftigen.


    WENN es nur ein Teleskop sein soll, würde ich möglichst viel Öffnung nehmen und eine EQ Plattform. 8" Nachgeführt wäre noch im Budget, und ist für visuelle Nachführung prima. sogar für Schnappschüsse mit Handy/Digi-Klemme, qualitativ reicht in einer AG ja auch ein nicht perfektes Bild vollkommen aus.


    Es gibt auch empfindliche Kameras, die quasi in Echtzeit stacken, und selbst an einem kleinen Teleskop mehr zeigen als in einem großen mit dem Auge sichtbar ist. Das "Live-Bild" ist verrauschter als Astrofotos, und je nach Brennweite und Belichtung auch eine Nachführung erforderlich.
    Aber meiner Meinung nach ist das selbst-durchsehen einfach nochmal eine ganz andere Nummer, auch wenn ich keine solche Kamera besitze.
    Für größere Gruppen aber sicher ideal, zumindest die preiswerten Lösungen (Security-Kamera) werde ich mir mal ansehen. Fertige, gekühlte Kameras kosten aber richtig viel.


    Tagsüber kann man sich dann mit Stellarium, Cartes du ceil und Online-Teleskopen (mo-www.harvard.eu) befassen, oder eben Basteln.
    Auch könnte man auf dem Schulhof, eher der Stadt, versuchen, die Abstände des Sonnensystem Maßstabsgetreu nachzustellen, also beispielsweise mit Tischtennisball, Murmel und Co. Da werden einige ganz schön Augen machen wie weit weg das wäre.
    Zudem bietet die Nasa, Esa etc. viel Material mit dem man arbeiten kann, sei es Videos, Bilder oder Projektideen.


    Auch die Möglichkeit der Radioastronomie bietet sich an (NASA Radio Jove o.Ä.), doch ist das für die Jüngeren sicher etwas abstrakt und man hat kein Aha-Erlebnis, zumal mit kleineren Antennen eben nicht so viel möglich ist.
    Mit einem einfachen Empfänger um die 20 MHz und ein paar Meter draht könnte man aber Signale von Jupiter empfangen, da gibt es auch Vorhersage-Programme (Interaktion mit den Monden im Magnetfeld).
    Man könnte dann selbst im Fernglas mal über ein paar Tage Mondpositionen und Radioaktivität abgleichen, ob man etwas erkennen kann. Da die Monde recht schnell einmal umlaufen, und das Ganze je nach Jahreszeit spät Nachmittags oder Morgens noch zu sehen ist, ist der Jupiter sowieso ein dankbares Forschungsobjekt.



    Viel Erfolg mit deiner AG!

  • Hallo Frank,


    das Gymnasium Lippstadt setzt 2 Bresser 127mm Maksutovs auf einer Mon-2 (EQ-5 Montierung) ein. Damit wird visuell beobachtet, aber auch Videoastronomie mit einer Webcam gemacht.


    Bei Dobsons hat man den Nachteil, dass das Zielobjekt beim Beobachterwechsel schnell auch dem Gesichtsfeld verloren wird. Das anfangs etwas kompliziertere Konzept der äquatorialen Montierung macht aber auch die Himmelsmechanik ein Stück weit begreifbar.


    Gerne kann ich auf Anfrage einen Kontakt zum zuständigen Fachlehrer herstellen, damit ihr euch über die Erfahrungen austauschen könnt. Hier ein kleiner Bericht über das Projekt:
    http://www.eg-lippstadt.de/cms/index.php?id=1366


    Gruß,
    Anke

  • Hallo Marcus,


    vielen Dank für den ganzen Haufen Tipps und Ideen! (Ich komme erst jetzt zum Antworten, weil bei uns das Schuljahr gerade wieder angefangen hat mit dem üblichen Anfangstrubel.)


    Die Idee mit dem Heritage 130 war mir auch schon mal durch den Kopf gegangen, ich hatte bloß die Befürchtung, dass das für die Kleinen (Klasse 5) zu friemelig ist, und deswegen eher in Richtung eines 120mm oder so-Refraktors gedacht - sowas wie http://www.meade.de/produkte/m…aa96c13d45377cfd8e6194a79 - (den man mit etwas Glück vielleicht gebraucht kriegt, ohne unser Budget zu sprengen). Dein Hinweis auf den Dobson klingt aber plausibel, besonders wenn man vielleicht zu Beginn einen Astromedia-Bausatz zusammenbastelt.
    Hast du das Astromedia-Spiegelteleskop schon einmal mit Schülern zusammengebaut? Falls ja: Sind die stabil genug (vor allem die Pappe), um wirklich eine Weile damit zu beobachten oder geht es da "nur" oder hauptsächlich um die Lerneffekte beim Bauen?


    Ich werde jetzt erstmal die AG-Interessenten zusammentrommeln und erkundigen, was die schon kennen und können, und vielleicht auch noch etwas auf weitere Antworten und Erfahrungen hier im Forum warten (im Moment sind ja in vielen Bundesländern noch Schulferien), bevor wir die ersten Anschaffungen tätigen.


    Vielen Dank nochmal für die ganzen nützlichen Ideen und viele Grüße,


    Frank

  • Hallo Frank,


    der 127/1200 ist zwar ein hübscher Refraktor und wohl auch halbwegs farbrein, aber die dazu nötige Montierung sprengt dein Budget- unter dieses lange Teil gehört wohl mindestens eine HEQ-5 drunter, wenn nicht sogar eine EQ-6. Und Okulare braucht ihr ja auch noch.


    Ein Dobson würde viel Öffnung für im Vergleich wenig Geld bringen, aber bei Gruppen hat das Dingens eben den Nachteil das man händisch nachführen muss. Wobei hier wieder im Rahmen "Werken" eine EQ-Plattform gebaut werden könnte. Die kostet im Eigenbau nicht soviel und die Funktion könnte auch im Unterricht besprochen werden.


    Die von Anke angesprochenen Maksutovs wären wohl auch tauglich, stellen keine ganz so hohe Anforderung an die Montierung (viel kürzerer Hebel), zeigen aber auch brennweitenbedingt nur kleinere Felder.


    Gut im Rahmen liegen würde wohl ein 150/750 Newton auf einer EQ-5.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Frank,
    um nochmal die Frage zu beantworten, nein, ich habe das noch nicht im
    Klassenverband gemacht.
    In Der Klasse 5/6 ist natürlich nicht so viel möglich wie in den höheren Jahrgangsstufen, doch ich traue denen das auf jeden Fall zu. Unter Anleitung zumindest.


    Die Pappteleskope sind natürlich nicht sehr haltbar, langfristig möchte ich mit den Schüler und Schülerinnen aus Baumarktteilen Dobsons bauen.
    Tau wird der Pappe aber zusetzen.
    Aber im Moment kann man über die Froogle (Google Shop-Suche) den Bausatz für gerade einmal 15€ erwerben. Da reicht das Geld dann noch für den 5€ Sonnenfilter, aber da wäre/bin ich vorsichtig.


    Natürlich ist der Astromedia-Baumarktteleskop-Refraktor zusammen mit der Tubemount II von Mario Cimiotti eine Alternative,
    http://astromedia.eu/BLT_Tubemount.pdf
    (leider habe ich das noch nicht nachgebaut).


    Neben dem Astromediaspiegel versuche ich gerade von Surplusshed 114/900 Spiegel zu bestellen, wenn diese auch etwas teurer sind (Ca. 21€, zzgl. 4€ Steuer Beim Zoll, und eben noch der Versand). Dafür wäre damit aber
    sinvollere Beobachtung möglich.
    Die Fangspiegel hier kosten jedoch so viel wie der Spiegel, doch
    Surplusshed hat auch FS-Spinne recht günstig. Bei geringeren Vergrößerungen reicht aber zur Not auch ein einfacher Spiegel aus deren Sortiment, ähnlich wie der einfache Astromedia FS.
    Kostet dort Ca. 50 Cent, oberflächenverspiegelt, 1x1 inch reicht auch
    halbwegs.


    Das Heritage 130 ist keineswegs friemelig. Schnell aufgebaut, leicht zu transportieren, und wenn man einmal zeigt wie man via Sighttube/Filmdose etc. kollimiert, ist das sehr einfach. Und selbst wenn es nicht 100% stimmt, ist das Bild ja nicht weg. Wenn bei 200x dann der Mond nicht so knackscharf ist, spornt das eher noch an genauer zu justieren. So lange man sein Auge durch den Drehfokussierer im Fangspiegel reflektiert sieht, kann es so schlimm nicht sein ;)


    In diversen Foren liesst man oft dass auch jüngere Kinder (7-9 bspw.) mit dem Heritage gut zurecht kommen. Und mit den Inklusivokularen erreicht man auch keine wirklich hohe Vergrößerung, da läuft nichts schnell aus dem Bild.
    Alternativ eben ein paar Astromediabausätze, oder 76/300 bzw. 76/350 ab 20€-40€, und ein großes Teleskop mit EQ.


    Der Meade-Refraktor mag sicher nicht schlecht sein (kenne das Teleskop nicht), aber für den Preis kann man eben ganz andere Dinge anschaffen... und die Montierung fehlt da ja auch noch, selbt wenn man den gebraucht bekommt! ;)


    Ich bin mal gespannt wie es läuft, wir hatten ja auch schonmal so geschrieben.


    Im übrigen habe ich auch mal die oft erwähnten, selten beschriebenen Projektideen "Lesebrillen-Teleskop" und "Rasierspiegel-Newton" ausprobiert.
    Dass es hier keine optischen Höchstleistungen zu erwarten gibt, ist klar. Aber hier mal in Kürze die Ergebisse:


    -Rossmann 3x Rasierspiegel
    -Pollin 10x Juwelierlupe €1,50 o. Faltlupe 30x21 bzw. eher 10x21 von ebay international (€1,30)
    -Mundspiegel/Zahnarztspiegel (€0,50)
    -ggf. "dritte Hand" zum halten der Teile, oder Pappe, Klebeband...


    Ergebnis:
    Das Feld ist natürlich nicht scharf, durch einen Tubus und abblenden des Spiegels kann es etwas verbessert werden, die Vergrößerung dürfte mit meinen Komponenten ca. 5x betragen. Ich hatte es mir aufgrund der rückseitigen Verspiegelung und des Billig-Fangspiegels wirklich schlechter vorgestellt.
    Das Funktionsprinzip wird klar, man kommt mit 2, 3 Euro aus, und man muss nicht drei, vier Kinder an einem Bausatz werkeln lassen.
    Der Aufbau wird locker aussreichen um die Mondlandschaft zu beobachten, und evtl. auch um Jupiters Monde zu sehen.



    -Lesebrille, bpw. +1.5dpt, Brennweite = m/dpt wenn ich mich recht entsinne, also eher etwas zwischen +0.75 und +2 (Länge vs. Farbfehler und Vergrößerung). 2,99-3,99 in der Drogerie, ab 1,20 pro Stck. im 10er Pack bei eBay
    -Lupe bzw. o.g. Juwelier-"Okulare"
    -Reiszwecke/Nähnadel
    -Pappe oder Pappe+Klebestift+Aluminiumfolie

    Zuerst sticht man mit der Reiszwecke verschieden große Löcher in die Pappe. Auch kann man Alufolie mehrfach falten und vorsichtig einstechen, und sich die besten, runden Löcher raussuchen. Das ganze dann über ein ausgeschnittenes Loch der Pappe kleben.


    Ist das Loch zu klein, wird das Bild zu dunkel. Ist das Loch zu groß, kann man nicht scharf sehen.


    Durch die Lochblende sieht man durch die Brille scharf, und die Vergrößerung ändert sich durch den Abstand zum Brillenglas - Zoom ;)
    Das Gesichtsfeld beschränkt sich auf das, was man durch die entfernte Brille sieht.
    Mit dem Lupenokular von oben ereicht man je nach Dioptrin auch eine geringe Vergrößerung, bei meiner Rossmann-Lesebrille auch nicht wirklich scharf. Mit Pappröhre und Stativ lässt sich das aber schon nutzen.


    -


    Ansonsten gibt es für ähnlich kleines Geld auch Astromedia-Mini-Fernrohr-Bausätze.
    Was jetzt pädagogisch sinvoller ist, sei mal dahin gestellt.
    Ich persönlich finde es immer spannend, wenn man aus alltäglichen Gegenständen etwas bauen kann, und das regt zum experimentieren an.
    Das erste Fernrohr entstand ja auch durch ausprobieren mit vorhandenen Optiken, und nicht aus Berechnung.


    Aber ich schweife ab. Und wie gesagt, zum ernsthaften Beobachten sollte es schon mindestens das Astromediateleskop sein, oder eben 4.5-5 Zoll - da lässt sich schon richtig gut beobachten, und da gibt es Mehrere zum Preis eines tollen Goto-Teleskops.
    Da kommt es eben auf die Gruppengröße an.
    Spektakulärer ist sicher wenn man dann so etwas wie die Watec oder umgebaute Astrokamera nutzen kann (http://www.astrophoto.co.uk/cameras.htm so etwas zum Beispiel).
    Ein Laptop + 10€ USB Grabber oder 20€ Auto-Rückfahr-Monitor von eBay machen dann das Teleskop zum mehr oder minder einer Live-Astrokamera (bei 128-1024 oder mehr gestackten Frames ist die Verzögerung eben nicht unerheblich, und eine motorisierte Montierung oder zumindest EQ Plattform je nach Brennweite nötig).


    Aber dnn stellt sich mir die Frage, ob das noch mit den Zielen eines Astronomie-Kurses vereinbar ist. Nett ist es aber auf jeden Fall, wenn man nur mal einen Abend beobachtet und auch Laufpublikum einen schnellen (und möglichst spektakulären) Blick ermöglichen will.
    Im Kurs sorgt das wohl eher für die schon durch Hubble und Co überzogenen Erwartungen. Auch hier hat der selber-machen-Faktor sicher mehr Erfolg, da man sich schon über kleine Erfolge freut.
    Jupitermonde mit einer zerbastelten Brille zu sehen ist sicher spektakulärer als am 127er Goto-Teleskop unter Schulhof-Lichtverschmutzungs-Bedingungen mal zwei Minuten M81 und M82 als wenn überhaupt leicht unterschiedliche Lichtflecken anzuschauen, nur um dann schon vom nächsten Schüler beiseite gedrängelt zu werden.


    Aber grau ist alle Theorie, ich werde mir vor einem Bastelprojekt in der ersten Stunde ersteinmal anhören welche Interessen vorliegen, was die Schüler erwarten, und welche Vorkenntnisse vorhanden sind.
    Das schlimmste als Schüler ist sicher, wenn jemand sein Progrmm durchpaukt, und Wünsche, Ideen und Fragen ignoriert werden.

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