Personal facts
Ich heiße Peter, werde bald 33 und wohne im Ruhrgebiet zwischen den zwei größten Städten Essen und Dortmund.
Ein paar Male habe ich nun meinen Freund und Nachbarn mit seinem neuen Dobson 10" begleitet um Sterne und Nebel
zu bestaunen, was mir irre Spaß macht. Ein Teleskop möchte ich (erstmal...) nicht kaufen. Ich schmarotze die
Gelegenheiten, mal hindurchschauen zu dürfen, bei meinem Nachbarn und baue ihm dafür gerade eine Äquatorialplattform.
Dafür habe ich bereits viel im Forum gelesen. Heute habe ich mich nun einmal angemeldet, weil ich da ein paar Fragen hätte...
Ich denke darüber nach, mir ein Fernglas zuzulegen. Das ist nicht so teuer, bietet für den Einstieg die Möglichkeit,
den Himmel besser kennen zu lernen und lässt sich auch bei anderen Aktivitäten nutzen.
Ich habe nun ein paar Tage lang gelesen und die Kriterien versucht aufzuschreiben und bitte darum, mir Fehler oder
Misverständnisse aufzuzeigen.
Anforderungsprofil in etwa nach Relevanz sortiert:
- Astronomie (Edit: Ziel: Orientierung am Himmel lernen/verbessern, Objekte finden)
- freihand
- bin Brillenträger, weiß aber nicht, obs evtl. auch ohne Brille geht.
- Preis: ca. 150€ (<200€, wenns deutlich lohnt)
-
- andere Alltagsnutzung (Zoo, Urlaub...)
- min. Wetterfest/evtl. Wasserfest
Natürlich so scharf wie möglich, bis zum Rand, ohne Farbfehler etc... ;-P
Mir ist klar, dass ich für den Preis kein Spitzenfernglas bekomme. Ich suche halt das Optimum in dem Preisbereich.
Porro vs. Dachkant
Pro Porro:
- plastischeres Sehen
- besser zu halten (subjektives Empfinden)
- weniger aufwendig zu fertigen, daher entweder billiger bei gleicher Qualität oder bessere Qualität bei gleichem Preis. (Auch in der Praxis?)
- weiteres Sichtfeld
Pro Dachkant:
- kompakter/leichter
- tendenziell höherer Pupillenabstand (?)
- leichter abzudichten (auch für Stickstofffüllung)
- kürzere Naheinstellgrenze
Stickstoffgefüllt:
- verhindert Beschlagen der Linsen IM Fernglas bei Temperatursprüngen (ist das in der Praxis nötig/ratsam?)
Format: 8x40(42) vs. 8x56 vs. 10x50
Nach langem Lesen tendiere ich stark zur 8x Vergrößerung. Meine arg begrenzten Fernglaserfahrungen sind in meiner Erinnerung wackelgeplagt gewesen.
8x-Gläser sind zudem kompakter, was zwar kein Top-Kriterium für mich darstellt, aber nicht uninteressant ist. Das Sichtfeld ist auch weiter. (?)
Wenn es um Details und große Vergrößerung geht, kommt man bald zum Teleskop (auch preislich). Der Unterschied zwischen 8x und 10x ist nicht soo
eklatant groß (aber vorhanden).
Multischichtvergütete Linsen:
Reflexe an Linsen bedeuten Verlust von Helligkeit, Kontrast und können zu Fehlbildern führen. Vergütungen sind also wichtig, wenn auch häufig überschätzt.
Es gibt Ferngläser, bei denen alle Linsen vergütet sind, und es gibt welche, bei denen nur einige vergütet sind.
Austrittspupille ("AP"):
Die AP berechnet sich nach der Formel Öffnung/Vergrößerung. Beispiel: 8x42 -> 42mm/8 = 5,25mm
Je größer, desto mehr Licht fällt ins Auge. Wenn die Pupille des Auges nicht weit genug öffnet, verschwendet man Licht auf der eigenen Iris.
Populär scheint die Ansicht zu sein, dass sich die Pupille in jungen Jahren maximal auf 7mm öffnet, und dieser Wert im Alter stetig sinkt.
Einige Beiträge an verschiedenen Stellen greifen das Thema allerdings kontrovers auf und deuten an, dass 7mm durchaus erreichbar sind, auch
für ältere Kollegen.
Ein Zusammenhang zur Himmelsqualität besteht anscheinend: ein nicht völlig dunkler Himmel (Stadtnähe, z.B.) erscheint bei größerer AP (zu) hell,
worunter der Kontrast leidet. Hier eigne sich eine kleinere AP besser. Als ideal werden häufig etwa 5mm angegeben, sowohl für Tag-, als auch
für Nachtbeobachtungen.
EDIT:
Sichtfeld: Mir erscheint logisch, dass der Blickwinkel bei steigender Vergrößerung enger wird und somit auch das Sichtfeld. Beim Lesen habe ich bemerkt, dass offensichtlich ein großes Sichtfeld präferiert wird, was mir auch einleuchtet. Für mein Verständnis ist es auch dann noch dem Überblick dienlich, wenn die Objekte am Bildfeldrand unscharf werden, oder täusche ich micht?
In dem Bereich habe ich mich ein wenig unter den gängigen Empfehlungen umgesehen und folgende Kandidaten ausgemacht:
Nikon Action ex 8x40 cf (Porro)
(Link zu Amazon: http://www.amazon.de/Nikon-Act…0JJGZ42?tag=astrotreff-21)
und das Fujifilm Offroad 8.42 (8x42 Dachkant), das laut Walter E. Schön baugleich zum viel gelobten Fujinon HCF ist.
http://www.amazon.de/Fujifilm-…or+8.42&tag=astrotreff-21
Könntet Ihr mir Vor- Nachteile aufzeigen, die die Entscheidung erleichtern?
Gibt es Alternativen in dem Rahmen?
Vielen Dank für's Lesen, ist ja recht lang geworden...
Herzliche Grüße,
Peter