Panstarrs - wie lange noch?

  • Da in den letzten Tagen das Wetter regelmäßig Mist war oder ich keine Zeit hatte, ist Panstarrs bislang komplett an mir vorbeigeflogen. Wisst ihr, wie lange ich noch Zeit habe, ihn mit einem Fernglas zu beobachten?


    Gruß,
    Andreas

  • In den letzten 2 Wochen waren die Helligkeitsschätzungen sehr unsicher - mangels Vergleichssternen. Das macht die Aktualisierung der Helligkeitsprognosen kompliziert. Nimmt man Yoshidas Helligkeitsformel, dann sollte er bis zum 4.4. - wenn er beim Andromedanebel steht, um eine Größenklasse schwächer werden als jetzt und bis Mitte April um eine weitere. Wenn man davon ausgeht, dass er derzeit 2.-3. Größe hell isz, sollte er auch dann noch gut mit dem Feldstecher zu sehen sein, wenn der Mond weg ist. Mit dem Feldstecher ausmachen können wird man ihn auch noch im Mai. Natürlich nimmt die allgemeine Aktivität auch immer weiter ab. Ich fand ihn aber letztes Wochenende wesentlich eindrucksvoller als am Wochenende davor, weil er einfach höher steht.


    Hartwig

  • Hallo Andreas,


    Mach dir bloss keinen Stress, für so ein unspektakulären Gesellen wie diesen lohnt sich der ganze Aufwand nicht! In den letzten 10Jahren gab es viel schönere und einprägsamere Kometensichtungen - Holmes, Lulin, usw - wie diesen.


    CS
    Dirk


    Der nach dem dunkelsten Winter in der Geschichte der Wetteraufzeichnung nun auch das dunkelste Frühjahr durchmachen muß!

  • Hallo Andreas,
    wo er Recht hat hat er Recht. Ich war auch einigemaßen enttäuscht als ich ihn das erste mal im Fernglas gesichtet habe. Doch zu seiner Entschuldigung, seine besten Zeiten sind wohl vorbei.
    Grüße
    Wolfgang

  • Hallo
    Am gestrigen 26. März war der Komet nach Abzug der Wolken im 15x45 Bino besser als in den Tagen zuvor zu sehen. Die Transparenz war trotz Horizontnähe schon akzeptabel und der Mond störte erst gegen 20.45 Uhr, soweit ich dem Belichtungsmesser der 600D trauen kann, der dann bei abnehmender Kometenhöhe mir empfahl, (unlogischerweise) kürzer zu belichten - ein Beleg, dass nun die Mondhelligkeit überwog.
    So konnte der asymmetrische Schweif, der nach Osten schärfer begrenzt war und nach Westen diffus auslief, recht deutlich im Bino gesehen werden. Auch schien der westliche diffuse Teil nur halb so lang wie der scharf abgegrenzte Teil.
    Auf den Rohbildern war bei Durchscrollen auch leicht angedeutet eine breite streifenartige Struktur zu erahnen.
    Wenn erst einmal der Mond nicht mehr nervt und der Komet weiter höher steht, wird er fotografisch bestimmt noch etwas zu bieten haben - aber die Hoffnung stirbt zuuletzt.
    Viele Grüße
    Dirk

  • > in den letzten 10Jahren gab es viel schönere und einprägsamere Kometensichtungen - Holmes, Lulin,


    Also: Ich finde PANSTARRS recht eindrucksvoll. Meine ersten Kometen habe ich 1975 beobachtet und habe daher schon so einiges gesehen. Lulin war ja ganz nett, aber insgesamt ein relativ langweiliger Komet. Mit Sicherheit ist PANSTARRS viel aktiver, heller und schöner. Holmes war eine andere Nummer: Er hatte z.B. praktisch keine Schweifentwicklung und war von daher eigentlich komplett langweilig. Er war im Ausbruch recht hell, und vor allem einfach INTERESSANT, weil ungewöhnlich. Ein ähnlicher Fall war IRAS-Araki-Alcock im Mai 1983, den man als helle Wolke mit freiem Auge sehen konnte und der im Fernrohr online ganz laaaangsam vor dem Sternenhintergrund daherzog - echt faszinierend.


    Es gab eben seit Aufkommen der Digitalkameras weder einen wirklich schönen Gaskometen noch einen wirklich großen Staubkometen am Nordhimmel. Von daher bin ich eigentlich nicht unzufrieden, zumal es im Januar danach aussah, dass der Komet noch schwächer sein würde.



    Für mich wird es PANSTARRS wahrscheinlich unter meine persönlichen Top 10 schaffen, Lulin definitiv nicht, Holmes aufgrund der Ungewöhnlichkeit vielleicht. In die Top 4 und somit in die Liga der großen Kometen wird er nicht einbrechen können: West, Hyakutake, Hale-Bopp, McNaught (in dieser Reihenfolge) waren doch eine komplett andere Liga. Wobei sicher McNaught Top 1 wäre, hätte man damals spontan einen Flug nach Süden gebucht.


    Hartwig

  • Vielen Dank für die ANtworten! Dann werde ich mich in den nächsten Tagen mal mit dem Fernglas anch draußen begeben. Mag sein, dass das nicht der spektakulärste Komet aller Zeiten ist, es wäre allerdings mein Erster. Bin noch Frischling am Sternenhimmel ^^


    Gruß,
    Andreas

  • Moin
    Ich finde ihn absolut Interessant.Allein schon ,daß ich seine Schweifbildung mit dem hellen Kopf sehe und er dadurch aussieht wie ein Komet halt aussehen sollte. Andreas, fang ihn ein und du wirst begeistert sein.Schon deshalb,weil es dein erster ist. Mein erster war Hyakutake im 7 x 50.
    Gruß Heinz

  • Hallo Hartwig,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Lulin war ja ganz nett, aber insgesamt ein relativ langweiliger Komet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ist eben relativ. Für mich hatte Lulin alles was ein Komet braucht - ein Kopf, ein Schweif und eine Eigenbewegung. Hier mal meine Bemühungen zur Dokumentation derselben:
    http://dirkvahle.kilu.de/AVI/2…et%20Lulin%2027x60sec.mp4


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit Sicherheit ist PANSTARRS viel aktiver, heller und schöner<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wird so sein, leider fehlt unserem *STAR* der Kontrast. Ich will nur hoffen das sich das noch in den nächsten Tagen ändert. Ansonsten war der Hype um ihn doch völlig umsonst.


    Der Holmes war wirklich anders als alle Kometen die ich bisher gesehen habe. Allein das hebt ihn in den "Olymp" der eindrucksvollen Kometen der letzten Jahre.


    Ein weitere persönlich ansprechende Kometensichtung der letzten Jahre war der Garradd. Besonders sein Vorbeiflug an diversen Kugelsternhaufen war wunderbar anzusehen. [:p]


    Wo du es schon mal ansprichst, zum IRAS-Araki-Alcock habe ich eine besondere Beziehung. Den habe ich mit einer Sichtung vom 9.05.1983 als unbekanntes, nebliges und vollmondgroßes Objekt im Sternbild kleiner Wagen entdeckt. Im Fernrohr war ein leichte kometenartige Struktur zu erkennen. Erst zwei Tage später erhielt ich die "Eilmitteilung" zur Entdeckung eines neuen Kometen. Ach das waren noch Zeiten so ganz ohne Telefon und Internet! [:o)]


    CS
    Dirk

  • Hallo,


    Pan-STARRS war mein aller erster Komet den ich je beobachtet habe und war leider sehr enttäuscht. Leider konnte ich im Feldstecher nicht das ausmachen, was man auf den Bildern sieht. Leider ist er zu dunkel und im Fernglas letzte Woche war er gerade mal als nebliger Strich zu sehen. Der Kopf war nur schwer zu unterscheiden vom Schweif und zu finden war er schon damals bei 2 Größe schwer. Jetzt bei 3,5 probiere ich es gar nicht mehr. Nur die Kamera hab ich noch einmal auf ihn gehalten um ihn zu fotgrafieren. Auch dort sind die Bilder nicht so beeindruckend, weil er leider nicht so hell ist wie erhofft. ISON wird hoffentlich besser :)


    Viele Grüße Jan

  • Hallo,


    bisher fand ich ihn auch nicht den Burner, das liegt aber meiner Meinung nach am total beschissenen Wetter und der ungünstigen Mondphase zurzeit. Demnach könnten die nächsten Wochen das allgemeine Bild noch deutlich verbessern. Einen Kometen denn man nur selten Beobachten kann, wird eben nicht so gut in Erinnerung bleiben wenn er nicht gerade das größte Spektakel bietet. Hale-Bopp war mein erster Komet und ist bis heute auch noch sehr gut in Erinnerung, auch weil ich ihn deutlich öfter sehen konnte. Wenn das Wetter in 2 Wochen mitspielt hat PAN sicher noch ne Chance. Wenn nicht, dann warten wir eben 6 Monate ;)


    Grüße Stefan

  • Man findet in in der Andromeda. Am besten erstmal Mirach suchen, dann nach unten zu delta Andromedae und dann ein kleines Stück nach unten rechts.
    Fand ihn heute aber überhaupt nicht gut, als ich ihn vor gut einer Woche gesehen habe, war mehr vom Schweif zu sehen (und auch Struktur im Schweif) und er war deutlich heller und besser zu sehen, obwohl er noch tiefer stand.

  • Hallo,
    ich konnte den Kometen an meinem Standort, 20 km südlich von Berlin über die letzten Tage gut sehen, allerdings nur mit dem Fernglas und erst ab 19:40 Uhr, dann für etwa 20 Minuten, dann war er hinter dem Dach des Nachbarn ... Am Sonntag konnte ich ihn sogar meiner 7 jährigen Tochter im 50 mm Fernrohr zeigen. Seit gestern spielt hier das Wetter aber auch nicht mehr mit. Zum Aufsuchen habe ich, wie hier im Forum beschrieben, den Kometen in Stellarium eingerichtet. Bin auf die Zeit nach dem Vollmond gespannt, dann will ich mit dem Dobson nach ihm Ausschau halten. Viele Grüße, Michael

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