eBook erfolgreich für AAVSO-Karten missbraucht

  • 2011 hatte ich eine Diskussion über die Eignung von Tablets als Anzeige für AAVSO-Karten angestoßen.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=124610


    Wegen der großen Helligkeit dieser Dinger wurden eBook-Reader empfohlen. Die Idee schleppte ich mit mir herum, aber die Reader hatten bislang irgendwelche Unbequemlichkeiten. Heute habe ich ein ideales Gerät aufgetrieben, das Sony PRS-T2. Das Ding kann die png-Dateien ohne vorherige Konvertierungen anzeigen. Dass der 6"-Bildschirm für die Karten etwas klein ist macht nichts, weil man mit zwei Fingern zoomen kann, wie beim Smartphone oder Tablet.
    Der Webbrowser kommt mit der AAVSO-Website gut zurecht. Der Bildaufbau ist nur etwas langsam. Die Karten lassen sich per Fingerdruck als Bilder abspeichern. Man kann nur den Dateinamen nicht im Reader bearbeiten. Man kann das Gerät aber hinterher mit USB-Kabel an einen Rechner anschließen und damit die Dateien umbenennen. Sie liegen im Verzeichnis Download.
    An Drahtlos geht nur WLAN. Draußen könnte der mobile Hotspot eines Smartphones helfen. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert. Außerdem fehlt eine eingebaute Beleuchtung. Hier muss die rote Kopflampe benutzt werden.

  • Hallo Frank,


    klingt erstmal interessant. Ich hatte es vor 'nem guten Jahr mit dem Kindle versucht. Mir ging es dabei um die PDF-Dateien des TriAtlas. Leider empfand ich die Ladezeiten als viel zu lang und auch das Zoomen in eine Karte hinein dauerte mir viel zu lang. Nach einigen Versuchens auch mit umkonvertieren der Karten habe ich es dann irgendwann aufgegeben. Schade eigenlich, denn das hätte schon einige Vorteile. Zum einen braucht man keinen dicken Ringordner mit 300 ausgedruckten Sternkarten mehr mit raus nehmen und man müsste sich auch irgendwelche Detailkarten oder Fotos, die ich z.B. gern zum Aufsuchen von Quasaren nutze, oder auch Kometenaufsuchkarten nicht mehr ausdrucken, sondern könnte sie einfach auf den Reader laden. Letzteres ging eigentlich auch relativ gut, aber bei den PDF's des TriAtlas dauerte mir das öffnen und darin rumnavigieren doch viel zu lang.


    Tja, und somit schleppe ich nu doch wieder bedrucktes Papier mit raus ...


    Gruss und klaren Himmel
    Heiko

  • Ich hatte mich mit dem Thema letztes Jahr im Mai auch mal beschäftigt.
    http://www.astrotreff.de/topic…=2&TOPIC_ID=134675#555902
    Ich bin zum ähnlichen Ergebnis wie Hico gekommen.
    Ich hatte den Sony PRST-1 in Verwendung der im Gegensatz zum Kindle für mich besser war.
    In der Praxis waren die Karten zu klein, zu unübersichtlich, das Laden dauerte zu lange und
    das umblättern war ne auf Dauer ne Katastrophe.
    Die Zoomfunktion brachte nur bedingt Besserung,
    da der Reader ja bei jedem Zoom rechnen muss, was wieder dauert.
    Bei der 2. Sternensession hab ich die Bücher wieder raus geholt und
    nach dem 4. Praxisversuch den Reader verkauft.


    Solange es keine brauchbaren Din A4 Reader gibt, werde ich das Projekt nicht mehr weiter verfolgen.
    Selbst aktuelle Reader für 300- 400 Euro haben immer noch erhebliche Ladezeiten.
    Ein Buch ist 100 mal schneller umgeblättert als es ein Reader kann.
    Was man unterschätzt ist das menschliche Auge.
    Wärend man blättert und sich die passende Seite raus sucht, muss man im Reader alle Seite heraus suchen,
    wo man hofft, das dort das gewünschte Objekt ist.


    Auch wenn es praktisch erscheint, ist es in der Praxis eine Katastrophe damit zu arbeiten.


    Gruß, Stiko

  • Es geht nichts über eine Karte aus Papier in einem großen Format. Es kommt allerdings nicht selten vor, dass ich keine zur Hand habe. Bisher hatte ich dann diese Möglichkeiten:
    - Rechner anwerfen, eine rote Folie vor das Auge halten, Karte drucken und wie gewohnt weitermachen
    - Rote Folie auf das Handy legen und damit die Karte online angucken
    Der eBook-Reader handhabt sich besser. Die Zeiten sind beim Sony PRS-T2 so:
    - Öffnen einer im Reader gespeicherten AAVSO-Karte: ca. 3 s
    - Bildaufbau nach einer Zoombewegung: ca. 3 s
    Wenn es gut läuft, ist innerhalb von 10 s ein geeigneter Bildausschnitt hingefummelt.

  • Hallo Frank,


    schön dass Du uns hier an Deinen Versuchen mit dem eBook-Reader teilhaben lässt. Vielen Dank dafür!


    Ich hätte da mal ein Bitte. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, nutze ich als mein Hauptkartenmaterial gern die PDF´s des kostenlosen TriAtlas. Hättest Du Lust und Zeit den TriAtlas mal auf Deinem Reader auszuprobieren und hier zu berichten, wie es sich damit arbeiten läßt? Das fänd ich echt klasse.


    Dazu könntest Du Dir z.B. mal die Übersichtskarte des C-Set downloaden und darin navigieren, um die benötigte Kartenseite für eine Beobachtung auswählen zu können und z.B. mal die PDF 08 aus dem C-Set mit den Seiten 211-240 downloaden und auf den Reader schieben. Die Seite 238 würde Dir den Virgohaufen zeigen und da könntest Du ja mal drin rumnavigieren, einfach um auszuprobieren, ob das unterm Sternenhimmel praktikabel ist.


    Wie gesagt, ich find den Gedanken Karten auf ´nem eBook-Reader mit rauszunehmen schon sehr verlockend, aber es muss sich eben auch komfortabel nutzen lassen. Und das ging mit dem Kindle Keyboard, den ich mir zum ausprobieren mal besorgt hatte eben nicht komfortabel. Die Ladezeiten der einzelnen Seiten waren viel zu lang und das darin rumnavigieren (zoomen, Ausschnitt verschieben, ...) dauerte ebenfalls sehr sehr lang.


    Wäre klasse, wenn Du das mal ausprobieren könntest und darüber berichten würdest, wie gut sich der TriAtlas auf Deinem Gerät nutzen lässt.


    Vielen Dank schonmal!


    Liebe Grüße
    Heiko

  • Hallo Heiko,


    ich hab mir die von dir verlinkten Sternkarten auf meinen Sony Reader geladen.


    Eine Gesamtansicht ist unbrauchbar, nach Zoomen sind Details sichtbar.


    Der Bildaufbau dauert aber relativ lange und das Verschieben des Ausschnitts ebenfalls.




    Ich ziehe auf jeden Fall mein netbook, welches ich dabei auch zum Guiden verwende, vor.



    Viele Grüße,
    Johann

  • Hallo Johann,


    vielen Dank schonmal an Dich für's Ausprobieren. Ich hatte es befürchtet, dass es auch mit einem anderen Reader noch nicht komfortabel funktioniert. Ein Notebook ist abwr für die visuelle Beobachtung ein absolutes no-go, da das Display dafür viel zu hell ist, auch mit roter Folie. Prinzipiell wäre da ein Gerät mit unbeleuchtetem Display schon klasse, aber die Rechenpower scheint dafür einfach nicht ausreichend zu sein ... schade. Aber vielleicht wird's da ja in Zukunft mal was komfortableres mit mehr Prozessorleistung geben, wenngleich das für die eBooks ja offensichtlich nicht notwendig ist ...


    Gruss und klaren Himmel
    Heiko

  • Habe den Tri-Atlas jetzt getestet. Die Übersichtskarte ist nicht zu gebrauchen. Man müsste also anderweitig herausfinden, welche Karte man braucht. Das Zoomen und Hinundherschieben geht dann. Fazit: Weiß man vorher, welche Karte man braucht, geht es so einigermaßen. Empfehlen würde ich diese Nutzung nicht.
    Reicht die A-Karte der AAVSO nicht zum Aufsuchen, kann man vielleicht damit zur Not hantieren.

  • Hallo Frank,


    auch Dir Danke für's Ausprobieren. Es liegt nicht am eInk, dass der Seitenaufbau soooo langsam von statten geht. Klar ist solch ein Display viel träger, aber es lag zumindest beim Kindle ganz klar an der Ladezeit an sich. Und die war schon extrem lang. So aus der Erinnerung heraus würde ich mal locker 15-20 Sekunden sagen.


    Gruss und klaren Himmel
    Heiko

  • Da ich ja hier auch meinen Senf dazu geschrieben hatte,
    wollte ich das Thema noch einmal aufwärmen und updaten.
    Durch eine glückliche Fügung des Reichtums der anderen und
    meiner Armut habe ich einen gebrauchten Pocket Book 903 pro bekommen.


    Das Teil hat zwar nur 533 MHZ, was nur halb soviel ist wie der Sony bietet,
    aber alles läuft im Linux recht gut auf dem großen DIN A5 Display.
    Das hat Vorteile, das die Ordnerstruktur direkt vom Speicher übernommen wird und
    das hier die Problemchen von zu vielen Dateien wie beim Kindle und Sony nicht vorhanden sind.
    Zu viele Dateien lassen den Sony nicht mal richtig starten, da alle Ordner erst mal gescannt und
    die Bilder geladen werden.
    21GB bestehend aus 7600 Ebooks gemischt unter PDF-Dateien bilden hier kein Problem.
    Dazu sind noch knapp 1500 MP3 dabei, damit es Nachts an Musik auch nicht mangelt.
    Zudem kann man den Reader mit den Tasten bedienen und kann Handschuhe tragen.


    Leider werden PDFs durch den mikrigen Prozessor auch langsamer gelesen.
    Also habe ich mal die Fotoansicht getestet.
    Genial sag ich euch.
    Bekannte Karten muss man erst mal mit PDF24 zerlegen und dann als PNG abspeichern.


    Der Triatlas hat dann rund 300 Bilder.
    Da die Seiten sehr komplex sind muss man die Auflösung dementsprechend erhöhen und
    15 Sekunden Wartezeit für eine Seite ist schon nervig.
    Allerdings, wenn die Seite geladen ist, drückt man den Zoomknopf und
    kann ohne Ladezeit auf der Monsterkarte rum gurken.


    Ein Standartvordruck ist irgendwie nie das, was man wirklich braucht.
    Bei der einen Karte sind zu wenig Sterne drin und bei der anderen zu viel.


    Ich habe mir aber etwas anderes einfallen lassen.
    Ich bereite meine Karten selbst mit Guide vor und bastel mir eigene Starhopperkarten.
    Ich suche mir Objekte der Begierde selbst heraus und bereite die am PC vor.
    6mag Karten nutze ich als Übersicht und 13mag umgekehrte Karten dienen zum Sternehüpfen.
    Mit einer guten Karte steht und fällt jede Beobachtungsnacht und
    selbst gedruckte Karten sind mittlerweile für viele Spechtler ein alltägliches Bild.


    Seht selbst.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Sehr interessant, ich hatte auch schon daran gedacht eigene Karten in eBook-Reader Auflösung zu erstellen.
    Fehlt eigentlich nur noch eins (kobo Glo, Bookeen Frontlight HD) mit roter Hintergrundbeleuchtung ;)
    Das Android-eink-Tablet bei Kickstarter wäre auch spannend, mal abwarten.

  • Tablets habe ich nun ausgiebig getestet.
    Egal wie dunkel man Folie dort drauf klebt,
    irgendwie sind Tablets für mich nicht das richtige.
    Vor Jahren hatte ich nen Lappi in Versuch,
    diesen hatte ich nun gegen den Tablet getauscht und
    war auch nicht besser zufrieden.
    Mal zu hell, dann willste wechseln dann siehste nix.
    Beim Ebook drehste deine Rotlichtfunzel einfach heller und fertig.


    Die Bedienung an Tablets nervt teilweise und sind
    irgendwie nicht Feldtauglich für mich.
    Mit Handschuchen zu umständlich. Stift fällt immer runter.
    Akkulaufzeit ist gerade im Winter jedes mal ein Graus.


    Ein Ebook Reader hält ungefähr 7000 Seitenwechsel.
    Bei kalten Themperaturen rechne ich mal mit der hälfte.
    Wenn der Akku tatsächlich mal leer sein sollte,
    könnte ich das mickrige Ding an dem Heizakku des Teleskopes laden.


    Nach 2-3 Std spechteln fallen bei 0°C viele Tablets aus.
    Dank mangelnder Beleuchtung und Dauerbetrieb sind Ebooks dort weit hinaus.


    Ich denke mal, falls du den Bookeen oder Kobo testen solltest,
    wirst du die Beleuchtung nach ersten Tests eh aus lassen.


    6" und 7" Reader sind schon sehr klein und recht anstrengend.
    Daher hatte ich den letzten auch wieder verkauft.
    Dieser hier hat 9,7". Das entspriecht DIN A5 und ist schon eine deutliche Verbesserung.


    Aber wenn du getestet hast, wäre ich echt gespannt auf deine Ergebnisse.


    Gruß, Stiko

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!