PanStarrs - doch, er ist es; update u Erg.

  • Hallo allerseits,


    irgendwo stand, ab dem 12.03. sollte er sichtbar sein, die schmale Mondsichel sollte eine Orientierungshilfe sein ... und weil diese Mondsichel plötzlich recht klar knapp über dem Horizont sichtbar war, sollte es wenigstens ein Versuch sein.


    Erst ging also die Mondsichel unter, aufgenommen mit 280mm um 19:16 Uhr:







    Dann sollte schräg links über dem Mond Pan Starrs zu sehen sein. Aber im Fernglas war absolut nichts auszumachen. Als folgten Serien mit 70mm von Abenddämmerung über dem entsprechenden Horizontabschnitt, einfach auf Verdacht, denn ich wusste nicht so recht, wo ich suchen sollte.


    Erst am PC kam er zum Vorschein, um 19:23 Uhr recht schwach zwar, aber erkennbar und deutlich weiter Richtung Süden als vermutet.


    Es lohnt eigentlich nur ein Ausschnitt mit ca. 30% der ursprünglichen Seitenlänge.


    UND HIER IST ER:







    Viele Grüße,
    Manfred.

  • Hallo noch einmal,


    nachdem der Komet an den vergangenen beiden Tagen im Fernglas recht schnell in der Abenddämmerung zu finden war, von der Helligkeit her vergleichbar etwa mit Merkur, wollte ich ihm heute eigentlich mit 800mm zu Leibe rücken.


    Den ganzen Tag über war der Himmel fast wolkenlos, nur zog am späten Nachmittag eine Wolkenfront von Südwesten heran, die nur hier und da einmal die Mondsichel durchschimmern lässt.


    Also noch einmal Gelegenheit, sich über die ersten eigenen Bilder zu freuen und sich damit noch einmal zu beschäftigen.


    Und mit großer Unterstützung meines Sohnes entstand so aus den beiden schon gezeigten Bildern eine Collage, die den Schweifstern zusammen mit der Mondsichel zeigt.
    Sogar ein Hauch von Erdschein ist am Mond erkennbar.


    Der dunkle Streifen rechts neben PanStarrs ist übrigens kein Bildfehler, sondern ein Kondensstreifen eines irdischen Flugobjekts.





    Eventuell ist hier in der größeren Version mehr erkennbar:



    http://img22.imageshack.us/img…/img9911u20kometumond.jpg



    Für das Wochenende droht die Wettervorhersage in dieser Gegend mit Regen, von daher war es vielleicht schon eine Art Nachbetrachtung ....


    Viele Grüße,
    Manfred.

  • Hallo allerseits,


    gestern war endlich mal wieder Zeit und Gelegenheit, den Kometen nicht nur mit dem Fernglas zu besuchen. Diesmal wollte ich ihn mit einem 115/800mm Refraktor ablichten.
    Also suchte ich eine einigermaßen windgeschützte Stelle mit relativ freier Sicht zum Westhorizont und baute noch in der Dämmerung auf, die allmählich durch das Licht des fast vollen Mondes abgelöst wurde. Cirren oder Kondensstreifen versprachen nicht gerade optimale Bedingungen, aber das war jetzt egal.


    Jupiter diente zunächst als Fokussierhilfe, und so entstanden einige Probeaufnahmen, die zeigten , wie der Planet gerade entweder zwei zusätzliche Monde auf ungewöhnlicher Bahn eingefangen oder zwei stellare Torstangen passiert hatte, eine nette Konstellation.


    Die Monde sind von links (W) nach rechts (O) Europa, Io, Kallisto und Ganymed. Die beiden Sterne im Bild könnten nach Stellarium HIP21442 mit 8.15mag und HIP 21436 mit 7,55mag sein.


    Hier ein Bildausschnitt mit ca. ¼ der ursprünglichen Seitenlänge, aufgenommen bei ISO 800 und 1,6s, in dem auch gut der Dunst zu ahnen ist:






    Panstarrs war im Fernglas einigermaßen zu erkennen, mit bloßem Auge war es mehr oder weniger Einbildung, ob ich ihn in Verlängerung des Tubus nun sehen konnte oder nicht. Er stand zu dem Zeitpunkt ca. 11° über dem Horizont, Mondlicht hellte alles zusätzlich auf.


    Es entstanden einige Belichtungsserien, davon eine von 20:04 bis 20:08 Uhr mit 9 Aufnahmen, die mit DSS gestackt wurden. Jedes Bild wurde bei ISO 400 15s lang belichtet. Das Ergebnis fand ich selbst nicht besonders berauschend, auch weil der Sensor anscheinen nicht ganz sauber war, aber ein Blick ins Forum heute morgen bezüglich der gestrigen „Ausbeute“ ließ mich dann doch einen Anlauf nehmen.


    Mit auf dem Bild sind unten rechts, hellster Stern, HIP 2565 mit 6,65mag und schräg rechts über dem Kern HIP 2583 mit 6,25mag.
    Hier also das Ergebnis:







    Viele Grüße
    Manfred

  • Moin Manfred,
    ingesamt ist der Komet für viele wohl eine Enttäuschung.
    Aber gerade deswegen kann sich deine Aufnahme sehen lassen....sauber gemacht!

  • Hallo Gerald und Thomas,


    der Name "Panstarrs" scheint ja inzwischen auf der Beliebtheitsskala einen gewissen Sättigungswert erreicht zu haben, aber dennoch vielen Dank für euer positives Feedback.


    Für mich war es erst der dritte Komet mit deutlichem Schweif nach Hyakutake und Hale Bopp, den ich überhaupt gesehen habe; Halley vor vielen jahren musste ich mehr oder weniger raten, Gerradd vor eineinhalb Jahren blieb ein grünlicher Fleck - das war's bisher.


    Umso mehr ist es jetzt einfach meine ganz private Freude, dass ich ihn gesehen habe und auch im Bild festhalten konnte. Insofern stellt er für mich auch in keinster Weise eine Enttäuschung dar - so wird er hier und dort wohl auch nur deshalb eingestuft, weil durch die viele Vor-Berichtserstattung größere Erwartungshaltungen erzeugt worden sind, die Mister P. einfach ignoriert hat.


    Nochmals Danke und Gruß,
    Manfred.

  • Hallo allerseits,


    nachdem der fast volle Mond die letzten Bilder „begleitet“ hat und gestern wie heute eine graue Decke den Himmel vom Horizont bis zum Horizont gegenüber bedeckt, habe ich ich noch einmal mit den Bildern vom 25.03. beschäftigt.


    Angeregt durch andere Fotos, bei denen bei der Überlagerung der Einzelbilder auf den Kometenkern zentriert wurde und die Sterne als Spuren erschienen, wollte ich herausfinden, welche Eigenbewegung des Kometen auf meinen Bildern erkennbar sein würde.


    Zufällig lag das erste und letzte Einzelbild genau eine halbe Stunde auseinander, und so habe ich beide überlagert und die Sterne jeweils zur Deckung gebracht. Um die Geschwindigkeit der Bewegung zu ermitteln, habe ich in Stellarium die Koordinaten der beiden gekennzeichneten Sterne gefunden. Diese beiden wurden ausgewählt, weil sie praktisch genau in Nord-Süd-Richtung liegen, siehe RA-Werte hier im Bild:






    Die Differenz der beiden Sterne in Deklination kann damit direkt als Gradmaß genutzt werden. Umgerechnet ergibt sich eine Verschiebung des Kerns um recht genau 2 Bogenminuten, d.h. er bewegte sich an dem Tag also mit einer Geschwindigkeit von 4’/h vor dem Sternenhintergrund, ziemlich genau in Nord-Süd-Richtung, das entspricht ca. 1,6° oder drei Vollmonddurchmessern pro Tag – womit wir wieder beim Vollmond wären.


    Und dann war da nach Betrachtung der anderen Bilder in den diversen Threads noch der Wunsch nach einem eher farbigen Kometen auf einem meiner Bilder; beim Stacken war die Farbe etwas abhanden gekommen. So ist es dieses Einzelbild mit 30 Sekunden bei ISO 400 dann geworden, dass hier vielleicht demnächst irgendwo an der Wand hängt:







    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    schöne Bilder !


    Ich bin auch keineswegs enttäuscht von dem geschweiften Gesellen.
    Grundsätzlich finde ich jeden Kometen interessant, egal ob visuell oder nur ein Fernglasobjekt.
    Enttäuscht bin ich nur vom Wetter, welches mir bislang erst 2 mal die Möglichkeit zu beobachten und fotografieren bot.
    Und so wie es aussieht, geht das doofe Wetter so weiter.
    Bezüglich deiner Einschätzung der Erwartungshaltung durch den Rummel vorher denke ich ebenso.
    Manche haben sich da halt zu viel erwartet.


    Viele Grüsse
    Hermann

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