Buchrezension "The Amateur Astronomers Guide ..."

  • <b>The Amateur Astronomer's Guide to the Deep-Sky Catalogs</b>



    Autor: Jerry D. Calvin
    Verlag: Springer Verlag
    Sprache: englisch
    380 Seiten
    Preis: 42,75 €
    ISBN: 1461406552


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    © Springer Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages



    <b>Klappentext: </b>


    <i>Alle von uns, die sich mit Astronomie auskennen, kennen Charles Messier und seine frühe Arbeit einen Katalog mit Objekten des Sternenhimmels zu erstellen. Wußten Sie, dass Messier eine Liste von Objekten zusammen stellte, die er bei der Durchmusterung des Himmels meiden wollte? Er war ein Kometenjäger und er wollte nicht fälschlicherweise andere Objekte für Kometen halten.
    Andere Listen und Kataloge folgten diesem und viele, einschließlich Messier's, sind unter Amateurastronomen bekannt geworden, die es als eine Herausforderung ansehen alles auf der Liste zu finden oder die die Listen als Führer nutzen was es denn zu sehen gibt, wenn sie durch ihr Teleskop oder ihr Fernglas schauen.
    In diesem „Katalog der Kataloge“ stellt der Autor die Menschen hinter den bekanntesten Sternenkatalogen vor und bezieht die Katalog-Listen ebenfalls mit ein. Somit ist hier alles in einem Buch, Ihr kompletter Führer zu den himmlischen Körpern – Sternbilder, Galaxien, Nebel, Supernovaüberreste und vieles mehr eingeschlossen – die die meisten Menschen zu sehen versuchen, wenn sie den Nachthimmel beobachten. Hier sind genügend Herausforderungen für ein Leben voller aufregender Beobachtungen.
    </i>



    <b>Rezension: </b>


    Ich muß zugeben, im ersten Moment war ich enttäuscht, als ich das Buch in der Hand hielt. Nur relativ kurze Texte über die Astronomen, die die bekannten Kataloge zusammen gestellt haben und dann lange Listen mit den einzelnen Objekten.
    Und genau das wäre schon die komplette Zusammenfassung.


    Aber ein wenig weiter will ich doch ausholen.
    Der Autor hat sich die bekanntesten DeepSky-Kataloge herausgesucht und diese in der Reihenfolge ihrer Entstehung vorgestellt.
    Er greift dabei auf Beobachtungen von Hipparchus, Ptolemäus, Al-Sufi, Ulugh Beg, Tycho Brahe, Johannes Hevelius, Charles Messier, Johann Elert Bode, Christian Meyer, den vier Herschels, John Louis Emil Dreyer, Halton Arp und Sir Patrick Moore-Caldwell zurück. Ein paar wenige alte und sehr alte Zeichnungen und Bilder versuchen, einem die frühen Beobachter nahe zu bringen
    Die Einblicke, die Cavin in die Lebensläufe der Beobachter gibt, sind oft sehr interessant und werden in anderen Quellen kaum erwähnt.
    Wer hat schon von Alexander Stewart Herschel gehört, den selbst die deutsche Wikipedia als den Bruder von Friedrich Wilhelm Herschel bezeichnet. Dabei ist Alexander der Sohn von John Frederick Herschel, dem einzigen Sohnes Wilhelm Herschels. Und auch Alexander Herschel hat seinen Anteil zur astronomischen Forschung in Form spektroskopischer Untersuchungen von Meteoren beigetragen.


    Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Biografie eines der oben genannten Astronomen, daran schließt sich dann eine Liste mit den Katalogeintragungen an.
    Leider sind diese Listen nicht gleich aufgebaut und auch wenn in den meisten Listen die Koordinaten der aktuellen Epoche (2000) verzeichnet sind, ist das nicht in allen gegeben.
    Da jedoch immer auch eine aktuelle Bezeichnung (NGC, IC, etc.) mit angegeben ist, sind die Objekte nachvollziehbar und anhand moderner Sternkarten wieder zu finden.
    Die Beschriftung und Erklärung der Katalog-Listen sind etwas gewöhnungsbedürftig. Ich brauchte jedenfalls etwas länger um die „HR number“ als eine Eintragung im „Bright-Star-Catalog“ zu identifizieren.
    In der Liste zu Ulugh Beg erscheinen zwei Spalten mit der Überschrift „durchschnittlicher Fehler“, einmal von Ulugh Beg, einmal von Ptolemäus.
    Den Sinn kann man sich zwar noch erklären, aber ohne eine Einheit machen die Angaben nicht viel Sinn.
    Ein paar Spezialitäten gefällig?
    Im Kapitel über Charles Messier ist eine Tabelle enthalten, die die Teleskope auflistet, die von Messier genutzt wurden.
    Dann der Doppelsternkatalog von Christian Mayer und Arp's Atlas of Peculiar Galaxies.
    Dann natürlich Herschel 400. Aber kennt jemand auch Herschel 2 oder Herschel 3 (speziell für Galaxienjäger) und wie diese Listen entstanden sind? Da stört die unterschiedliche Schreibweise des Namens (Herschel / Hershel) kaum.
    Ein paar der Kataloge wurden der Übersichtlichkeit halber geteilt, so sind die NGC-Objekte auf 4 Listen aufgeteilt, sortiert nach Konstellationen.
    Sternkarten sind in diesem Buch nicht zu finden, das hätte den Rahmen gesprengt.


    Im Anhang findet man eine Auflistung der Konstellationen, ein griechisches Alphabet und eine Literaturliste.



    <b>Fazit: </b>


    In diesem Buch wird der Fortschritt in der beobachtenden Astronomie über fast 2000 Jahre verdeutlicht: von Hipparchus (ca. 200 – 126 v. Chr.) und Ptomeläus (90 – 160 n.Chr.) bis zu Sir Patrick Moore und seinem Caldwell-Katalog von 1995.
    Es ist ein sehr trockener Stoff, da der überwiegende Teil nur aus Katalog-Listen besteht. Wenn man aber etwas tiefer eintaucht, wird es interessant, was sich in der langen Zeit alles getan hat.
    Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Historiker oder Amateurastronomen, die an der Geschichte der astronomischen Beobachtung interessiert sind und sich von den langen Listen nicht abschrecken lassen.
    Auf jeden Fall gibt es die Möglichkeit, sich mal die Kataloge vergleichend ansehen zu können.

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