autoguiding für planeten, gibt´s so etwas ?

  • moin moin Astrotreffler !


    Ich suche nach einem Tool mit dem man einen Planeten die ganze Nacht guiden (ASCOM/LX-200) und gleichzeitig das Video mit aufzeichnen kann. Als Kamera würde ich entweder eine ToUCam oder eine DMK/DBK verwenden.


    Kennt jemand so ein Tool ?


    Danke, und bis später.

  • Meinst Du mit der gleichen Kamera die abwechselnd ein Video aufnimmt und dann z.B. für ein paar Sekunden guidet ?


    Rein technisch sollte sowas möglich sein, ob es allerdings eine Software gibt die sowas als Standard anbietet kann ich nicht sagen. Ist zwar schon lange her das ich K3CCDTools benutzt habe http://www.pk3.org/Astro/index.htm?k3ccdtools.htm, aber event könnte man hier über ASCOM etwas "basteln" !?

  • Hi,


    was für eine Festplatte willst du da ranhängen?


    Ich mach mit meiner DMK31 <font color="orange">kurze</font id="orange"> Videos bei Sonnenaufnahmen- da sind so ca. 250-300 Einzelbilder enthalten. Dauer irgendwas um 20s.


    Und diese Videos haben schon gut 180-250MB an Größe.


    Wenn du stundenlange Videos aufzeichen willst brauchst du wohl eine Platte mit mehreren Terrabyte. Und wie willst du die anschließend bearbeiten?


    Abgesehen davon- mit einer Kamera aufnehmen und gleichzeitig guiden- das wird wohl kaum eine SW können. Du könntest eine der Kameras nutzen die 2 Chips eingebaut haben- aber die sind wohl deutlich teuerer als eine DMK.


    Gruß
    Stefan

  • Wie genau er sich das vorgestellt hat kann ich natürlich nicht sagen, aber würde ich mich für Planetenfotografie interessieren und hätte nur eine Kamera.. würde ich versuchen eine Lösung anzustreben die mir über die ganze Nacht automatisch z.B. alle 30 Minuten ein Video mit ein paar hundert Bildern aufnimmt,(alle anderen technischen Gegebenheiten wie Fokusdrift etc. mal unberücksichtigt) die Zeit zwischen den Aufnahmen ab zu das Guiding überprüft und geg. korrigiert... Die Chance das man hier eine Phase von sehr guten Bedingungen erwischt ohne am Teleskop sitzen zu müssen steigen natürlich genau so wie der Speicherbedarf.

  • Hi,


    mal eine Idee von mir zu dem Thema: Wie wäre es mit einer zweiten Kamera und Leitrohr und dann einfach auf den Planeten Guiden mit herkömmlicher Software? Muss ja nicht so schrecklich genau sein bei dem Anwendungsfall.


    Grüße

  • Hallo Kollegen,
    (==&gt;)Lukas, deine Idee finde ich gut! Also mit´nem kleinen Leitrohr (geringe Brennweite) den Planeten noch als "Stern" zu erkennen, und so zu guiden. Wäre interessant zu wissen ob die Guiding-Genauigkeit für dia Planetenaufnahme bei &gt;7500mm Brennweite ausreicht... was meint ihr ?
    (==&gt;)Thomas, genau, darum geht es; wirklich gutes Seeing zu erwischen.


    Bezüglich zum Beitrag von Stefan, habe ich ein bißchen nachgerechnet:


    6 Stden Planeten-Aufnahmezeit = 21.600 sec
    1 sec ToUCam Videoaufzeichnung = ca. 4,6 MB -&gt; x 21600 = 99360 MB -&gt; also unter 100 Gb Festplatte notwendig
    1 sec DMK/DBK Videoaufzeichnung = ca. 12,5 MB -&gt; x 21600 = 270000 MB -&gt; also ca 270 Gb Festplatte notwendig


    Zusammengefasst, reicht eine 300 Gb Festplatte dafür aus, die "ganze" Nacht den Saturn, Jupiter oder Mars aufzunehmen !


    Unterstützt so eine lange Aufzeichnung die SW von ImageSource oder K3ccdtools ?


    Das wäre super.
    Vorteile:
    - die Chance sehr gute Seeing-Bedingungen zu erwischen steigt erheblich
    - man verpasst nichts was auf der Oberfläche des Planeten geschieht. Die Möglichkeit einen Einschlag mal zu erwischen steigt entsprechend ;)
    - man kann öfters (ist halt auch eine Frage der Zeit) Planetenanimationen machen
    - mit Winjupos "Derotation" Funktion kann man evtl. mehr Details aus den Summenbild herausnehmen.


    Nachteile:
    - Fokusdrift: evtl. gibt es da auch eine SW die für Planeten einen ASCOM Motorfocus alle 5 Minuten nachjustieren kann...
    - ohne SW kann die Auswertung der 6 Stden etwas länger dauern, um halt das beste Seeing herauszufinden. Vielleicht reicht es wenn man sich erstmal ein Bild/Minute anschaut, um die beste Stelle ausfindig zu machen...
    - man muss dann das/die Video/s entsprechend schneiden. Bei ToUCam sollte das kein Problem sein, aber wie sieht es aus mit ImageSource Format ?



    Klar könnte man auch alle 5 min ca 2 Minuten lang Videos aufzeichnen. Da kenne ich leider auch keine SW die das so machen kann; ist eigentlich nicht die Welt dieses Feature zu programmieren. Vielleicht gibt es ein Tool mit der Möglichkeit ein Makro zum Aufzeichnen zu schreiben (oder Task-Liste oder so).


    Noch weitere Ideen ?

  • Hi, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...um halt das beste Seeing herauszufinden. Vielleicht reicht es wenn man sich erstmal ein Bild/Minute anschaut, um die beste Stelle ausfindig zu machen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Also wenn du eine Aufnahme mit 90s machst dann hast du eine Anzahl Bilder dabei die völlig unscharf sind. Dazu eine Anzahl an teilweise scharfen Bildern und dann welche die schön scharf sind.


    Das sind die Seeinunterschiede innerhalb von Sekunden odr Buchteilen von Sekunden. Und solche Sequenzen mit der entsprechenden SW zu verarbeiten ist kein Problem.


    Einen 6h-Film nach scharfen Anteilen zu durchsuchen ist meines Erachtens nach sinnlos. Du hast viel zu viel Material das du durchgucken musst. Und vielleicht findest du dann in den 6h mal 30s wo es wirklich gut war oder vielleicht auch mal ein paar Minuten davon.


    Aber händisch durchsuchen? Per SW so ein großes Fil verarbeiten zu lassen dürfte unmöglich sein, ich glaube jedenfalls nicht das die gängigen Programme diese Datenmenge noch schaffen. Und wenn dann dauert das auch entsprechend lange.


    Für ca. 50 AVIs Sonne mit der angegebenen Länge/Größe nudelt mein Laptop schon mal 1,5-2h. Dabei nutzt er den Doppelprozessor- soweit möglich. Und da reden wir über eine Gesamtaufnahmedauer von vielleicht 1000s.


    Ob dein Plattenplatz dann für Auslagerungsdateien noch groß genug ist oder dein Arbeitsspeicher überfordert ist wäre noch ein ganz andere Frage.


    Dazu kommt- mit welcher Framerate hast du gerechnet? 15f/s oder 30f/s oder 60f/s? Wenn du Jupiter sinnvoll machen willst kämen nur 30f/s oder 60f/s in Frage. Ich mache Sonne mit 15f/s.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo zusammen!


    Bei der ganzen Debatte hat mir noch ein klitzekleines Detail gefehlt, nämlich die Eigenrotation. Bei Jupiter kommt man schon bei 10 Minuten in Bedrängnis. Außerdem teile ich Stefans Bedenken, dass da jede Software und natürlich die Hardware dahinter recht bald ins Schwitzen kommt. Wenn aber alles vorhanden ist kann man einen Versuch wagen, bei Neuanschaffungen hätte ich natürlich bedenken.



    CS aus Wien
    Grüße Niki

  • Hallo eknorr!


    Also Registax 4 schaffte es, einen Videostream mit 10000 Frames zu verarbeiten. Bei den späteren Versionen hab ich es nicht mehr ausgereizt, weil wesentlich kürzere Sequenzen schon brauchbar sind.
    Bei den anderen Programmen (Giotto, Avistack, Autostakkert) sind mir keine Daten bekannt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass hier datenmengenverarbeitungsmäßig so viel "Schmackes" drin steckt. Kannste aber noch mit der Hand Deine Videos kleinschneiden.


    Ich glaube auch, dass bei diesem Aufwand ToUCam nicht den gewünschten Effekt bringen wird. (Ich meine Aufwand und Nutzen stehen bei dieser Kamera nicht in vernünftigem Verhältnis)
    Farbaufnahmen mit der DMK kannst Du so auch nicht machen, da Du ja dreimal durch die Farbfilter filmen musst. (Jetzt kommt die Eigenrotation ins Spiel und macht Deine Pläne zunichte)


    Im Großen und Ganzen kann ich mich der Meinung von Stefan-h anschließen, in einem kurzen Stream befinden sich oft trotzdem gute Bilder.
    Ein Bild pro Minute anzuschauen und zu beurteilen reicht nicht aus, um die Seeingsituation in den restlichen 59 Sekunden zu beurteilen. (Behaupte ich einfach mal)


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo Eknorr,


    ich halte das Vorhaben mit moderatem Aufwand für durchführbar.


    Für die grobe Nachführung des Teleskops lässt sich sehr schnell ein kleines Python Skript mit Hilfe der PyEphem Bibliothek erstellen.


    http://rhodesmill.org/pyephem/


    Einige fertige Python Bibliotheken, welche den LX200 Befehlssatz umsetzen gibt es auch schon. Allerdings kann ich mangels Erfahrung keine Bestimmte Empfehlen.


    Auf ein feines Guiding dürfte man verzichten können, da der Planet aufgrund des Seeings sowieso am Tanzen ist, was einen Autoguider je nach Regelalgorithmus zum Schwingen bringen dürfte. Das Tanzen muss daher beim Stacken der Bilder von der Software hinterher behoben werden.


    Das heraussuchen der guten Bilder kann man auch per Software erledigen. Autofocus Sensoren arbeiten nach dem Prinzip, dass der Focuspunkt mit dem Größten Kontrast gesucht wird. Dort ist das Bild scharf. Diese Methode kann man auch beim Lucky Imaging anwenden, um die schärfsten Bilder automatisch aus einer Sammlung herauszufiltern. Dies ist je nach Anzahl der Bilder lediglich eine Frage der Zeit.


    Das Stacken an sich halte ich auch bei einer Großen Bilderzahl mit wenig Speicher für durchführbar. Denn vereinfacht dargestellt erfolgt bloß eine Mittelwertbildung über alle Bilder. Dazu muss theoretisch nur das Summenbild aller vergangenen und das nächst folgende Einzelbild im Speicher gehalten werden. In der Praxis wird man versuchen durch geschicktere Filteralgorithmen mehr aus dem Bild herauszuholen. Aber auch dann müssen nicht gleich tausende Einzelbilder im Speicher gehalten werden. Auch hier wächst lediglich die Rechenzeit mit steigender Bilderzahl.


    Für jemanden der schon Mikrocontroller programmiert denke ich, sollte dies keine allzu schwere Programmieraufgabe sein.


    Einzig die Drehung von Jupiter lässt sich nicht verhindern. ;)


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo,
    es gibt Dinge,die die Welt nicht braucht!
    Eine gut eingenordete Monti hält den Planeten ohne Guiding die ganze Nacht auf dem Chip.
    Ob er wegen der mechanischen Ungenauigkeiten, ein paar Pixel hin und her wandert, ist dem Stackingprogramm vollkommen egal.
    [:D]


    Das Problem der Eigenrotation und der Rechnerleistung wurde ja schon angesprochen.


    Gruß
    Peter

  • Hallo,


    anstatt ein einziges laaaanges Video zu erstellen solltest du dann aber lieber mehrere kurze Aufnehmen. Das wird sicher besser zu händeln sein in der Nachbearbeitung.


    Viele Programme können mit Avis nur bis zu einer bestimmten Größe umgehen, irgendwann wirds zu groß und lässt sich nicht mehr öffnen. Am Ende ist dann die Arbeit einer ganzen Nacht nicht zu gebrauchen....


    Giotto oder Firecapture als Aufnahmeprogramm können mit einem Timer selbständig Serie von Aufnahmen erstellen.


    Gruß, Gerry

  • Hi Niki, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei Jupiter kommt man schon bei 10 Minuten in Bedrängnis.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hm, ich denke mal das mit 10 Minuten schon nix mehr geht- Jupiter in 90s dürfte schon fast die Grenze sein.


    (==&gt;) eknorr,


    Mein Laptop ist derzeit in Reparatur, daher kann ich das im Moment nicht ausprobieren oder nachprüfen. Aber ich mach meine Aufnahmen mit der DMK mit der Software Lucam Recorder (klick mich). Damit sind auf jeden Fall Bilderserien programierbar und ich denke das sich auch Serien für AVIs einstellen lassen.


    Damit könntest du also über längere Zeit immer kurze Videoclips erstellen von z.B. 90s, dann eine gewissen Pause verstreichen lassen und dann den nächsten Clip aufnehmen- falls diese Möglichkeit so auch für Videos einstellbar ist.


    Schau mal bei ICS oder direkt bei Lucam Recorder auf die Beschreibung der SW. Wenn es geht vermeidest du damit die riesengroßen Files.


    Der Lucam Recoder kostet zwar knapp 100€, ist aber erheblich komfortabler als die üblichen Aufnahmeprogramme.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan!


    Viel länger als die 90 sec benötige ich für ein Jupiterbild nicht (IR-RGB). Anschließend lasse ich die Streams derotieren. Das klappt recht gut. (1500 Frames IR, je 900 RBG&lt;)
    Mit den 10 Minuten wollte ich andeuten, dass sich die Rotation in dieser Zeitspanne schon recht deutlich bemerkbar macht.


    CS aus Wien
    Grüße Niki

  • Hallo nochmal,
    ich habe ein bißchen recherchiert, und kam tatsächlich auf das tolle Astrotool "Firecapture" von Torsten Edelmann ! Das hab ich bereits schon installiert, und mit der Netbook-cam mal kurz ausprobiert, funzt!
    ToUcam- und ImageSource-cams u.a. werden unterstützt, und es bietet ein paar tolle Features, dabei einer der wichtigsten für mich: eine BildQualitätAnalyse (von jedem Frame) in real-time ! Dabei kann man die Qualität im Vergleich zu einem Referenzframe vergleichen, und z.B. die besten 10% der Frames nur im AVI File schreiben! So reduziert sich stark der Speicherbedarf; dabei ist das Post-processing dann auch schneller und dadurch effektiver.
    Wie gut die Bewertung der Qualität ist, werde ich später dann sagen.


    http://firecapture.wonderplanets.de/


    Features:
    - Camera support for: Basler, TIS, Point Grey, IDS*, Allied Vision, NET FOculus, QHYCCD (optional)
    - Various 8/16Bit data formats (AVI, SER, BMP, FIT, TIF)
    - Motorized filter wheel support (ASCOM, Homeyer, SBig CFW10)
    - Telescope autoguiding interface (ASCOM, Cookbook CCD)
    - Automated filter sequences and individual camera settings
    - Color camera support (real-time debayering, standalone debayer tool)
    - SessionBrowser for historized session details
    - Calculation of ephemerides, effective focal-length and resolution
    PreProcessing, NightMode, Histogram, AutoAlign, Crop, AutoRun...


    Eine Sache die mir dabei noch fehlt ist das gleichzeitige Schreiben eines txt oder CSV logfiles, indem die FrameNr, TimeStamps (100tel Sek) und die Qualität des einzelnen geschriebenen Frames des AVI files drinnen steht. So kann man dann offline gezielt die besten Frames in der richtigen Menge und gewünschten Zeitspanne (z.B. 90 sec) ausfindig machen, und danach einfach aus dem AVI file ausschneiden.


    Was hält ihr davon ?


    Werde mal den Programmierer ansprechen... ;)

  • Hi Ernesto,
    Nochmal die Frage - welches Problem willst Du eigentlich mit diesem Aufwand lösen? Ich habs wirklich noch nicht ganz verstanden, denn: für die Planetenaufnahme willst Du möglichst viele Bilder mit möglichst kurzer Belichtungszeit haben, um weniger anfällig gegen Seeing zu sein. Wo (absolut) der Planet da auf Deinem Chip abgebildet wird, ist zunächst mal egal, da Du das später beim Stacking sowieso mit korrigierst. Diese Situation ist komplett anders als bei DS-Objekten, wo Du lange belichten willst, und das Guiding verhindern soll, dass das Objekt 'verwackelt' - beim Planeten nutzt Du statt dessen die klassische Lösung "Kurze Belichtungszeit", gut so, denn Seeing ausguiden geht ja aufgrund der Guidinglatenzzeiten sowieso nicht. Okay, Du musst den Planeten über die ganze Nacht irgendwo auf dem Chip halten - das sollte fast mit einer Webcam am 8x50 Sucher als Guidingcam funktionieren...Beides gleichzeitig mit einer Kamera zu machen erscheint mir schon von den Anforderungen her unmöglich: Kurze Belichtungszeiten für die Aufnahmen und vergleichweise lange gemittelte Aufnahmen fürs Guiding kann man eben nicht gleichzeitig machen. Abwechselnd könnte es gehen. Wir können das ja mal an einem geeigneten Abend mit unserem Starlight und zur Not dem Starfire als Leitrohr ausprobieren ;)
    DS, Holger

  • Hallo Holger,
    bez. "Autoguiding", vielleicht bin ich nicht ein Profi was die exakte Ausrichtung des Teleskops betrifft, aber meine persönliche Erfahrung ist, das man nach ca. einer Stunde eine Justage am Teleskop machen muss. Ich kenne auch ein paar Freunde die leider nicht den Polarstern aus dem Balkon sehen können, dabei wäre so eine Funktion "Planet-Autoguiding" noch hilfreicher, denke ich.


    Und jetzt nochmal zum Ursprungsgedanke:
    Ich möchte ein System welches Autonom über die ganze Nacht läuft, dabei die besten Frames in einem AVI File (meherer AVI Files) speichert (tut schon Firecapture), und gleichzeitig eine Logdatei schreibt mit FrameNr, Timestamp und Qualitätsbewertung.


    Am Folgetag kann ich mir diese Logdatei dann anschauen und die Zeitspanne mit dem besten Seeing und die größte Framemenge ausfindig machen (in Bezug zum Mittelwert und z.B. zur Standardabweichung der Qualitätsbewertung). So theoretisch finde ich den besten AVI-Auschnitt der ganzen Nacht (abgesehen von Fokusdrift und andere Problemche die man noch lösen müsste).

  • Hallo Leute,


    Prinzipiell sollte sich das Planetenguiding sogar mit Analogtechnik lösen lassen: Sucherobjektiv, 4-Quadranten Fotodiode, bissl Analogschaltung, 4-Fach Komparator-IC und dann ab mit den Signalen auf einen ST4-kompatiblen Ausgang (wird diese Schnittstelle von neueren Montierungen eigentlich noch unterstützt?). Stromaufnahme ca. 10-50 mA an 12V. Ein fähiger Elektronikbastler sollte eine Prototyp-Schaltung an einem Nachmittag bauen können.


    Leider hab ich momantan keine Zeit übrig, sonst hätt ich das mal selber gebastelt. Bei ernsthaftem Interesse kann ich aber vielleicht eine passende Fotodiode als Muster beschaffen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,
    ist nicht notwendig. Die kostenlose SW "FireCapture" speichert nicht nur die Videosequenz ab, sonder erlaubt auch das Autoguiden eines Planeten (über ASCOM / LX-200 etc). Habe ich erst jetzt gelesen.
    Also tolle SW, meine ich. Leider ist das Wetter so schlecht hier im Süden...
    Schönes WE.

  • Ja genau, Firecapture kann autoguiden, und es kann auch timergesteuert Serien aufnehmen. Es gibt auch Qualitätsvorfilter, mit denen ich aber noch nicht herumgespielt hab. Es kann auch automatisch Filterräder ansteuern.


    Ich würde die resultierenden Videoberge mit Autostakkert batchmäßig auswerten, das macht der dann geschärfte Summenbilder. Die kann man dann auf der Suche nach den besten Sequenzen durchscrollen. Und es speichert auch auf Wunsch seinen Qualitätswert in den Filenamen. Ich weiß ja nicht, ob das LX200 azimutal aufgestellt ist, aber die neueste Betaversion von Autostakkert kann auch die Bildfeldrotation beheben.


    Hartwig

  • Wunderbar. Dann könnte ich mir folgenden Aufnahme- und Bearbeitungsablauf so vorstellen:


    - 120x Videosequenzen hintereindander bei Zenithnähe aufnehmen (jeweils 90 Sek lang, also 3 Stunden insgesamt), Planet-Autoguiding und evtl. Qualitätsvorfilter aktiv. Mit der ToUcam wären das ca. 49 Gb Rohdaten; mit der DMK ca 144 Gb. Taukappenheizung wahrscheinlich notwendig.
    - mit Autostakkert alle Videosequenzen automatisch stacken und schärfen lassen. Da schätze ich ca. 2 min x 120 AVIs = 4 Stden Bearbeitungszeit
    - danach könnte man schön die einzelnen gestackten Bilder durchscrollen und manuell das beste Bild erneut stacken, bearbeiten, und fine-tuning machen.
    - auch gute Methode für Planetenanimation


    muss ich mal ausprobieren.. Wetter immer noch sch.... ;)

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