Hallo,
ich wollte schon immer mal wissen, wieviel Licht bei Verwendung eines Bino-Ansatzes letztendlich wirklich im Auge des Betrachters ankommt.
Um dies zu messen, hab ich folgenden Aufbau gemacht:
An einem 2-Zoll Zenitspiegel wurde an einem Stutzen ein 35mm Kleinbildobjektiv befestigt.
Zwischen Objektiv und Lampe ist ein Zwischenring befestigt, der eine diffuse Scheibe hält.
In den Okularstutzen des Zenitspiegels kommen jeweils der Bino-Ansatz bzw. ein Distanzstück, um den optischen Weg des Binoansatzes (137mm) auszugleichen. Die Glaswege wurden vorab am Teleskop gemessen.
In ein Stutzen des Binoansatzes kommt ein Blindstopfen um Fremdlichteinfall zu verhindern, in den anderen ein Okular.
Am Einblick des Okulars ist eine Mattscheibe ( Transparentpapier) befestigt.
Nachdem ich verschiedene Messwertaufnehmer ausprobiert und wegen unzureichender Linearität aussortiert habe, verwende ich jetzt einen Belichtungsmesser Gossen SixtarII mit SBC (Silizium Blue Cell).
Da die Skala für die erwarteten Meßwerte etwas grob ist, hab ich ihn aufgeschraubt und ihm einen Anschluß für ein Digitalvoltmeter spendiert.[:D]
Damit sind nun reproduzierbare Messungen möglich, die mir sowohl von der Genauigkeit als auch der Linearität (siehe Diagramm) für das Geplante ausreichend genau erscheinen.
Der Belichtungsmesser wurde so auf das Okular montiert, das er die ausgeleuchtete Fläche auf der Mattscheibe "sieht".
Zur eigentlichen Messung wird das Okular samt Belichtungsmesser dann in den Stutzen des Binoansatzes oder den der Distanzhülse gesteckt.
Durch Schließen der Blende am Objektiv um jeweils eine Stufe gelangt nur noch die Hälfte des einfallenden Lichts zum Belichtungsmesser, bei vier Meßpunkten ergeben sich die nachfolgend aufgeführten Ergebnisse und Kurven wie im Diagramm dargestellt:
1. Messung, Okular 18mm Brennweite mit Distanzhülse zum Ausgleich des Glasweges
2. Messung, Bino-Ansatz mit 18mm Okular
3. Messung, Bino-Ansatz mit Glaswegkorrektor 2,1fach, 67mm Distanzhülse und 18mm Okular
Das zugehörige Diagramm zeigt eine (meiner Meinung) hinreichende Linearität.
Reihe 1: nur Okular mit Distanzhülse 137mm
Reihe 2: Bino-Ansatz mit Okular
Reihe 3: Bino-Ansatz mit Glaswegkorrektor 2,1 fach und Distanzhülse 67mm
Die ermittelten Verluste von ca.10% pro Strahlengang erscheinen mir realistisch. Am Teleskop kommen damit etwa 80% von dem an den Okularen an, was monokular zur Verfügung steht.
Was ich mir noch nicht erklären kann, sind die überproportional hohen Verluste mit Glaswegkorrektor.
Gruß Ulli