Meade 10" Schmidt-Newton

  • Hallo gemeinsam,


    suche nach erfahrenen Jusern, die diese Optik sehr gut kennen und möglichst selbst besitzen und regelmäßig auch nutzen. Habe vor kurzem so ein Exemplar in der Bucht ersteigert. Wollte gerne die Schwächen und die Stärken dieser Optik kennenlernen. Es ist mein erster Newton.
    Wie gut läßt sich damit Beobachten und was muß hier besonders berücksichtigt werden?
    Ich möchte zuerst die Optik visuell einsetzen. Montiert soll sie auf einer umgebauten Syntha Sky ScanEQ-6 pro sein. Müßte von Tragfähigkeit eigentlich ausreichend sein. Ob für gute Fotos ist eine andere Frage.
    Meine Fragen:


    1. Ist der Okularauszug ausreichend gut? Oder muß man hier Geld investieren? Wenn wirklich notwendig, was kann hier gut eingesetzt werden?


    2. Wie gut ist die Optik im allgemeinen? es ist Baujahr 2005/06 trotzdem in einem exzellenten, fast neuwertigen Zustand. Wie sieht es hier mit dem Koma-Fehler aus? Ist das ein Problem oder wird das durch die Korrektorplatte vollständig behoben?


    3. Welche Okulare sind hier sinnvoll einzusetzen. Habe die von Bader Hyperion 3,5mm und 5mm und 8mm und 13mm, dann die Meade UWA Serie 4000 mit Brennweiten 4,7mm (mit Augenmuschel) und 6,7mm und 8,8mm und 14mm (ohne Augenmuschel) so wie Meade Serie 4000 SWA (mit Augenmuschel) 13,8mm, 18mm und 24,5mm.


    4. Wie schnell kühlt die Optik aus? Lohnt es sich da Lüfter einzubauen?


    5. Kann man hier von einer guten Optik sprechen, oder gibt es hier bessere Alternativen wohlgemerkt für die EQ-6 pro?


    6. Was muß bei den ersten Fotoversuchen beachtet werden?


    Bin dankbar für Kommentare und Rezensionen, Kritiken und Anregungen. Möchte ab nächstes Jahr IM Raum Münster Astroforum mit Seminaren für Anfänger anbieten und dachte die Optik ist für die praktische Seite gut geeignet.


    Vielen Dank und viel dunkle und sternenklare Himmel
    Witold

  • Den 10" SCT kenn ich nicht, wohl aber den 6".


    1) Der Original OAZ ist furchtbar (ich glaube, der 10" hat den gleichen OAZ wie der 6" SN).Es gibt käufliche Moonlightfokussierer mit passendem Adapter, oder man bastelt sich einen anderen OAZ dran. Hier ist aber Bastelei erforderlich. Und man muss natürlich die Schmidtplatte (am besten inclusive Fassung - das geht am einfachsten) ausbauen.


    2) Die Korrektorplatte behebt die Koma nicht komplett. Restkoma ist bei einen f/5 SN schätzungsweise etwa so wie bei einem f/6 Newton. Bei den 6" SN ist bekannt (auch aus meiner eigenen Erfahrung), dass ein Baader Komakorrektor hervorragend mit dem Gerät harmoniert - fast besser als mit normalen Newtons. Ich vermute stark, dass das auch für den 10" gilt.


    http://www.watchgear.de/html/Geraete.htm#2.4.2


    5) Ich vermute, dass es gewichtstechnisch an der oberen Grenze der EQ6 liegt, aber gehen könnte.


    Hartwig

  • Ich habe den 10er, etwa gleiches Baujahr, wurde ausschließlich visuell genutzt.
    - Den OAZ habe ich sofort entfernt und durch einen Feather Touch ersetzt. Inzwischen gibt es gute billigere Auszüge, aber der original OAZ war unbrauchbar.
    - Koma wird nicht ganz beseitigt, aber deutlich reduziert. Ich hatte vom 4mm Ortho bis zum langbrennweitigen Nagler alles dran, funktioniert visuell sehr gut. Sehr schön waren die Speers Waler Oku's.
    - Die Auskühlzeit ist "normal", Lüfter lohnt sich immer (ich habe keinen, hätte aber gelegentlich gern einen gehabt, das Tubus-Seeing in dieser Tonne ist durchaus wahrnehmbar!)
    - Ich habe eine gute Optik erwischt, habe auch sehr schöne Mond- und Planetenbeobachtungen gemacht trotz f/4, und in den seltenen Nächten mit nahe-Null-Seeing war das Teil eine Augenweide! Es wurde damals aber viel über die rel. große Streuung der Optikqualität diskutiert!


    Gruß, Michael.

  • Hallo Witold,


    ich kenne den SN nur vom Umbau des Okularauszuges. Der alte Okularauszug ist so konstruiert, dass 2" so gerade nicht geht - was sich die Ingenieure auch immer dabei gedacht haben. Ein Sternfreund beim Dalby Starfest hier in England hatte das Problem. Wir haben den Okularauszug gegen einen No-Name-Crayford ausgetauscht und seitdem gibt es keine Probleme.


    Eine EQ6 Synscan sollte das Geraet tragen, wenngleich es etwas grenzwertig wird. Ich denke, ein 10"-Newton stellt die Tragfaehigkeitsgrenze fuer die Montierung dar, wobei es natuerlich auf die Rahmenbedingungen wie Unterbau (Stativ oder Saeule) und Windschutz (Sternwarte oder auf dem Acker) ankommt. Auf jeden Fall sollten die Polhoehenschrauben getauscht werden, es gibt Versionen aus haerterem Stahl im Handel. Die Polhoehenverstellung der EQ6 ist die Archillesferse der EQ6-pro, und der Schmidtnewton mitsamt Gegengewichten ist recht schwer.


    Selber habe ich einen 10"-GSO-Ritchey-Cretien nebst Leitrohr auf einer EQ6 pro und diese Kombination laeuft gut. Tubusgewicht ist 15.7 kg bei 735mm Laenge, dazu kommen noch ein fuer seine Groesse recht schweres Zenitstar66 und ein 8x50-Sucher. Der Schmidtnewton ist laenger, andererseits kann er niedriger montiert werden. Gerade bei mobilem Einsatz hilft das, da das Stativ nicht ausgefahren werden muss und biegesteifer ist.

  • hallo witold,


    ich hatte einen 10"SN bis vor kurzem+war sehr zufrieden damit.
    wie meine vorredner auch hatte ich einen anderen OAZ dran,nämlich einen JMI motorfokus.
    das gerät auseinander+wieder zusammen zu bauen war nie ein problem.musste es danach nur kurz neu justieren.fast sämtliche schrauben habe ich aber ausgewechselt.eigentlich is der tubus fotografisch etwas dünnwandig,kann aber im OAZ bereich verstärkt werden.zudem haltn die schmidtplatte+fassung das teil auch etwas in form.


    zum rein visuellen beobachten wär mir die schlepperei dieses 13kg gerätes plus montierung zu umständlich.fotografiert habe ich mit dem SN nur kurz mal mit einer SBIG.weil diese aber einen kleineren chip als die DSLR hat benötigte ich keinen korrektor.ich fotografiere aktuell u.a. mit einem 8"SN+kann f/4 nur empfehlen.die hohe lichtstärke is'n echtes plus da man keine laangen einzelbilder guiden muss.hohe lichstärke,dadurch kurze bauweise+keine störenden sternspikes sprachen damals für mich für den SN.
    negativ ist das hohe"zutaurisiko"der schmidtplatte.eine taukappe ist pflicht.
    wenn ich meinen 8"SN mit DSLR betreibe benutze ich den RCC komakorrektor+habe saubere sterne auch in den bildecken.in einem anderen forum gab es mal höchst kontroverse diskussioen zu den SN+komakorrektoren.ich kann nur sagen dass es so funktioniert.warum sollte dieser dann net au am 10"SN funktionieren?!



    verkauft habe ich den 10er übrigens weil ich weniger brennweite wollte+das würde ich generell einem fotoneuling auch empfehlen.das handling+der guidingfrust bleiben dann überschaubarer.


    hoffe dir etwas weiter geholfen zu haben+wünsche ne gute zeit mit diesem gerät.


    mit sternigen grüssen


    -DON-

  • eine sache noch witold,


    wenn sehr helle sterne im bildfeld sind kann es zu"schmidtghosts"kommen.das sind so bläuliche lichtreflexe im feld die man aber später wegretuschieren kann.manchmal hilft auch sehr helle sterne etwas aus'm bildfeld zu fahren.
    in einem plejadenfoto hatte ich mal damit zu käpfen weil sich so ein reflex in nebelnähe bildete.
    also,sollte dies je autreten liegt das nicht an einer unbrauchbaren optik.keine panik!


    -DON-

  • Hallo Jürgen,
    bei der EQ-6 ist alles ausgetauscht. Auch die Polhöhenschrauben. Sonst hätte ich das Teil nicht gekauft. Ja bei dem muß ich noch was machen, sollte ich die optik behalten. Aber wir sehen uns, da kannst mir auch paar gute Tips geben.
    Danke und schöne Grüße
    Witold

  • Hallo Jan und Don,
    vielen Dank für Eure Beiträge und hinweise. Die Optik will ich schon halb-sationär nutzen. Die Monti soll ihren festen Platz im Garten finden und nach Bedarf soll hier die Optik angebracht werden. Die Erfahrungen mit Schlepperei u.a. 12" SC in einer Gabel habe ich hinter mir und misse das nicht. Mit Jahren wird man klüger und der Rücken könnte hier viele Geschichten erzählen.


    CS
    Witold


    PS: Don falls Du Fotobeispiele hättest, bin gut erreichbar unter: buero(==>)kulturforum-arte.de

  • hallo witold,


    habe dir ne ladung fotos geschickt.
    auch unbearbeitete,sowie beispiele für"schmidtghosts",koma,vignettierung an DSLR+zur lichtstärke.
    ein neues vergleichfoto zu einem objekt is au dabei denn die SN fotos sind net die neuesten.


    viel spass


    fotografische grüsse


    -DON-

  • Hallo Don,
    vielen herzlichen Dank.
    Schaue mir alles noch in Ruhe an. Der erste Eindruck ist schon gewaltig[8D]
    Mit welcher DSLR hast Du hier geknipst? Könntest bitte Du dazu paar Angaben machen. Z.B. auch mit welcher Monti hast Du fotografiert? Und womit nachgeführt?
    Das Du den SN verkauft hast ist schade. Sollte ich mich von meinem trennen wollen, so werde ich an Dich [:)]
    CS
    Witold

  • hallo witold,


    naja,danke für's kompliment,gibt immer bessere.wichtiger is dass man's staunen+den spass net verlernt.


    die meisten bilder stammen noch aus canon eos 350 tagen.
    die mit grösserem bildausschnitt hab ich mit ner SBIG gemacht.
    10er+8er wurden auf ner CGEM betrieben.beim 8" habe ich damals(zb den nordamerikanebel+plejaden)sogar per auge an einem parallel montiertem 100/714mm ED geguidet.


    später kam dann die SBIG mit selfguide in's haus.damit hatte sich das leitrohr erledigt.
    ja,irgendwie hätt ich meinen 10er doch noch gerne.aber 800mm+1012mm waren halt zu nah beieinander.visuell war der 10er sehr schön,aber ich hab ja nen grössren dobson fürs visuelle.
    ich wollte dann massiv mit der brennweite runter für gewisse objekte+der ästhetik wegen.
    nun hab ich mir des gestaffelt von 420mm über 800mm bis 1200mm zu 1600mm.


    es kommt immer drauf an was man machn mag.drum fotografiere ich momentan mit dem kleinen,aber sehr feinen,stabilen+unkomplizierten 65/4200mm apo.total undersized auf der CGEM,läuft aber(viell grad deswegen).


    sternige grüsse


    -DON-


    -DON-

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