<b>Fasziniert von den Sternen</b>
Abenteuer und Entdeckungen berühmter Hobby-Astronomen
Autor: Timothy Ferris
Verlag: Franckh-Kosmos
367 Seiten
Preis: zur Zeit vergriffen, nur noch gebraucht erhältlich. Preis war € 12,95
ISBN: 3440097129
© Kosmos Verlag
Mit freundlicher Unterstützung
des Verlages
<b>Klappentext: </b>
<i>"An einem Herbsttag war es bei Sonnenuntergang aufgeklart, deshalb wanderte ich die zweihundert Schritte vom Haus zur Sternwarte. Ein zwei Tage dauernder Sturm hatte den Dust aus dem Himmel gewaschen und die Obstbäume im Garten kahl zurückgelassen. Um das Dach zu öffnen, löste ich einen großen roten Sicherungsriegel und stemmte mich mit meinem Gewicht gegen den nächsten Aluminiumstift. Und plötzlich war ich wieder draußen, unter einem viel versprechenden, wunderschönen Himmel aus makellosem, dunkler werdenden Blau."
Thimothy Ferris, Autor des Klassikers "Galaxien", spricht allen Sternbegeisterten aus dem Herzen. Mitreißend erzählt der bekannte Wissenschaftsjournalist von seinen Begegnungen mit Hobby-Astronomen, die durch besondere Entdeckungen berühmt geworden sind. Besuchen Sie mit ihm Menschen wie die Kometenjäger Tom Bopp und David Levy oder ganz unvermutete Astronomen wie Brian May, den Gitarristen der Rockband Queen. Lernen Sie den Himmel und seine Objekte auf eine ganz neue Art kennen - durch jene Personene, die eine gemeinsame Leidenschaft teilen: Sie alle sind fasziniert von den Sternen.</i>
<b>Rezension:</b>
Das Buch ist in drei Teile untergliedert: „Die Küste“, „Blaues Wasser“ und „Die Tiefen“.
Wenn man das Meer mit dem Universum vergleicht, sind die Titel schlüssig:
„Die Küste“ bezieht sich auf den Planeten Erde, die Kapitel dieses Teils erzählen von Ferris eigenem Werdegang in der Astronomie, vom ersten Teleskop und von ersten Beobachtungen bis hin zu seinem jetzigen eigenen Observatorium. Man erfährt ein wenig von dem Lebensgefühl Ende der 50er/ Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, vom Beginn des Raumfahrtzeitalters mit den ersten Raketenstarts in Florida in den Zeiten des kalten Krieges.
Sehr unterhaltsam geht es weiter im „Blauen Wasser“. Es dreht sich alles um das Sonnensystem, als erstes die Sonne, dann Venus, Mond und Mars, da die Erde im ersten Teil schon behandelt wurde. Meteorite und Kleinplaneten (von Ferris im Buch als „Ungeziefer des Himmels“ bezeichnet) bekommen jeweils ein eigenes Kapitel. Schließlich Jupiter und zusammengefaßt die äußeren Riesenplaneten. Und obwohl Pluto noch als Planet galt, als dieses Buch geschrieben wurde, läßt Ferris eindeutig durchblicken, dass er an dessen Status erhebliche Zweifel hat.
Der Teil „Die Tiefen“ schließlich handelt, wie könnte es anders sein über die Tiefen des Weltraumes, über Deep Sky.
Er erzählt über den Sternenhimmel, erklärt an Hand eines alten Liedes die Stellung einiger Sternbilder zueinander. Die Objekte der Milchstraße haben ein eigenes Kapitel, dann die Galaxien und schließlich noch eine Reise in die Vergangenheit, über die Entwicklung des Universums.
Das Buch endet mit einem sehr ausführlichen Anhang, wo der Autor für diejenigen, die nach der Lektüre des Buches Appetit auf eigene Beobachtungen bekommen haben, eine kurz gefaßte Einführung in die praktische Astronomie gibt.
Es folgen viele Anmerkungen zu den Kapiteln, von einfachen Literaturhinweisen bis hin zu Geschichten und Anekdoten, die in dem Text keinen Platz mehr gefunden haben, es aber trotzdem wert sind, erzählt zu werden.
Auch ein kleines „astronomisches Lexikon“ ist dabei um Fachwörter zu erklären.
Jedes Kapitel beginnt mit zwei Zitaten, die sich auf die einer oder andere Weise mit dem Kapitel in Verbindung bringen lassen.
Ferris erzählt von seinen eigenen Erlebnissen bezüglich der Objekte, zählt physikalische und geschichtliche Daten dazu auf, ohne jedoch dabei langweilig oder oberlehrerartig zu werden sondern immer interessant und kurzweilig.
Und jedem Kapitel folgt eine Begegnung mit bekannten (Amateur-)Astronomen mit Anekdoten und kleinen Schnurren, die sich genau um das Objekt des Kapitels drehen.
Die grobe Aufteilung in drei Hauptteile und weiter in themenverwandte Kapitel ist sehr schlüssig und gut umgesetzt. In der Kopfzeile der Seiten steht auf der linken Seite jeweils der Titel des Hauptteils und auf der rechten Seite der Kapiteltitel, wodurch die Orientierung sehr einfach wird.
Bilder oder Fotos sucht man vergebens, ein paar würden das Buch noch anschaulicher machen. Wer mag, kann sich aber viele Bilder auf der Internetseite http://www.pbs.org/seeinginthedark/ ansehen.
Der Text ist gut und flüssig zu lesen, Fachwörter werden im Anhang erklärt.
<b>Fazit: </b>
Dies ist der optimale Schlechtwetter-Zeitertreib! Ein Schmöker, den man (leider) schnell durchgelesen hat, der aber von Anfang bis Ende fesseln kann, ein Buch für und über Amateurastronomen, in dem sich viele wieder finden können.
So ganz nebenbei erzählt der Autor von der Entwicklung der Amateurastronomie und wie bekannte Amateurastronomen zur Erweiterung des Wissens beigetragen haben und man erfährt Fakten zu den Objekten, die in unterhaltsame aktuelle und historische Ereignisse eingebettet sind.
Die eingestreuten Begegnungen mit bekannten (Amateur-)Astronomen, unter anderen Steven James O'Meara, Brian May und Patrick Moore, sind interessant und spannend zu lesen.
Weitere Anmerkungen:
Amazon kündigt eine Kindle-Fassung an, die am 18. Dezember 2012 zum Preis von € 7,79 erscheinen soll.
Auf englisch ist das Buch über Amazon zu bekommen Amazon
Es gibt auch einen Film, mögliche Bezugsquellen habe ich leider nicht gefunden, nur eine informative Website dazu (auf englisch): http://www.pbs.org/seeinginthedark/