Fotoobjektiv zu Teleskop

  • Hallo Leute,
    in einem Laden steht ein Nikon AF, 2,8 300mm. Lässt sich daraus ein lichtstarkes 4" Apo machen?.Ist die Korrektur der Optik dem eines Apo vergleichbar? Lässt sich einigermaßen einfach ein OAZ montieren? Ist das Teil gut genug, um damit Okulare mit ´nem großen sGf betreiben zu können? Hat sich überhaupt jemand schon mal damit beschäftigt?
    Joachim

  • Hallo Joachim.
    Ist ein interessanter Gedanke den du da verfolgst. Grundsätzlich sind solche Objektive schon Apos (mehr oder weniger). Du brauchst auch keinen Korrektor mehr für das Feld, da sie ja für Spiegelreflex berechnet sind. Probleme wirst du damit kriegen einen OAZ oder Ähnliches zu montieren da der Fokus viel zu dicht am Kamerabajonett liegt. Wenn du nur für Geradsicht ein Okular ansetzen willst, geht es technisch schon. Du musst dann nur eine Adaptiermöglichkeit schaffen. Möchtest du aber OAZ, dann mußt du die Brennebene üer Barlow weiter nach aussen verlegen. Welche da passen würde weiß ich aber nicht.


    Gruß Armin

  • Hallo Joachim!


    Ich habe Versuche mit einem Soligor 5,6/350 hinter mir und habe daraus folgende Erfahrung gesammelt. Da dieses Teil einen T2 Anschluß hat und bei mir ein M42 Ring verfügbar war habe ich mir um ein paar Euronen einen Okularadapter angeschafft. Um mit einem Okular in den Fokus zu kommen wäre eine 10mm Verlängerungshülse nicht schlecht gewesen abe für die ersten Gehversuche hat es aber auch ohne geklappt. Mit einem Zenitspiegel bin ich mit oder auch ohne Barlow nicht in den Fokus gekommen, also konnte ich das Teil nur geradsichtig verwenden, was in Zenitnähe zu akrobatischen Übungen geführt hat. Prinzipiell wollte ich das als kleines Reiseröhrchen benutzen, was aber so nicht so richtig praktikabel war. Fotografisch mit der Webcam (Meade LPI) waren Aufnahmen von Sonne un Mond möglich. MIt der DSLR zeigte das Objektiv leider eine sehr ausgeprägte Komazeichnung, was es auch für Sternhaufen nicht so wirklich tauglich macht. Da bis auf den €16 Ring alles andere Vorhanden war hielt sich der finanzielle Aufwand für dieses Experiment in Grenzen.



    CS aus Wien
    Grüße Niki

  • Hallo Niki!


    Wenn mich nicht alles täuscht hat das Soligor die Linsen weit im Tubus vorne sitzen. Wenn du jemanden kennst der drehen kann, frage ihn doch ob er dir den Tubus kürzen kann um anschließend einen Zenitspiegel zu adaptieren. Dies geht bei dem Nikon von Joachim nicht, da es ein Linsensystem hat welches einen Großteil des Tubus ausfüllt.


    Gruß Armin.

  • Hi Joachim,


    Teleobjektive sind visuell nur eingeschraenkt verwendbar:


    (i) Sie sind fuer ein grosses Feld gerechnet, wobei aud der Achse Fehler in Kauf genommen werden, die bei fotografischer Verwendung nicht auffallen, wohl aber bei Teleskopverwendung.


    (ii) Sie sind oft zu lichtstark. In Deinem Fall ist es f/2.8. Du wirst kaum ein Okular finden, das f/2.8 "verdauen" kann, ohne Fehler zu produzieren. Abhilfe waere Abblenden, aber dann geht der Vorteil der Oeffnung wieder verloren. Auch bedenke, dass bei f/2.8 die maximale Okularbrennweite (8mm Austrittspupille) gerade einmal 22mm betraegt. Die Verwendung eines Nagler 31mm zum Beispiel ergaebe zwar bei 10x ein Riesengesichtsfeld von 8 Grad, aber eine Austrittspupille von 11mm. Du wuerdest also viel Licht verschenken - wenn Deine Pupille 5.5mm gross ist (Erwachsener, mittelmaessige Sichtbedingungen), dann verschenkst Du 3/4 des Lichts.


    Ich denke, mit einem guenstigen Refraktor wie 80/400mm kommst Du besser weg, wenn Du ein Richfieldteleskop suchst. Keine Probleme mit Okularadaption, Oeffnungsverhaeltnis fuer Okulare machbar, und zur Not kann man auch mal hoeher vergroessern - obwohl es dann bunter wird.


    Ich hatte einen Fraunhofer 102/500 (Helios Startravel 102 aus dem Hause Synta), der als Richfielder und Reisegeraet sehr gut geeignet war. Planeten wurden scharf abgebildet, hatten aber einen blauen Halo drumherum. Um den auch noch wegzubekommen, habe ich das Instrument gegen einen Vixen ED 102/660mm getauscht. War aber nicht ganz billig.

  • Hallo Armin!


    Habe ich mich nicht getraut, da ich das Teil fotografisch auch noch nutzen wollte. Es hat nämlich noch ein korrogierendes Linsenelement hinten und ich wollte nicht wissen was passiert wenn der Abstand nicht mehr stimmt. Mittlerweile hat sich das Problem gelöst, da ich mittlerweile einen ED80/600 in mein Repertoire aufgenommen habe.



    CS aus Wien
    Grüße Niki

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