Mond im 4" Kometensucher - Update: Mondmosaik

  • Grüss euch,


    nachdem ich mich kürzlich etwas genauer mit der ALCCD5v-Kamera beschäftigt habe mussten nun praktische Versuche gemacht werden. [:p]


    Alle Aufnahmen entstanden am gleichen Teleskop (Skywatcher 4" f/5 Refraktor) und mit Grünfilter+IR-Cut. Ich habe die Bilder alle auf Chip-Originalgrösse gelassen bzw. zurückgeschnitten.


    Zunächst mit Reducer:


    Dann ohne Zusatzoptik:


    Mit der 2.5x Barlow:



    Und zuletzt mit 5x Telextender:

    Das X um Blanchinus, Purbach und La Caille



    Albategnius und Hipparchus



    Grüsse
    Korbinian

  • Hallo Korbinian,
    das sind sehr schöne Bilder! Du brichst hier eine Lanze für die Mondbeobachtungen mit kleineren, auch für Anfänger erschwinglichen Geräten! Es ist nicht nur die Größe, die entscheidet, sondern vor allem der Sachverstand, von dem Du einigen besitzt.
    Vor allem nicht nach dem Motto: "Ich habe mir als Einsteiger einen 11" Schmitz-Cassegrain gekauft, sehe aber im 2,5 mm Okular nur ein ganz verschwommenes Bild. Was kann ich dagegen tun?"
    Angetane Grüße
    Andreas

  • Servus Andreas,


    danke dir für die Antwort. Anfänger, Einsteiger und kleines Geld muss ja nicht immer das gleiche sein.
    Wahr ist aber wohl, dass man sich auch mit den kleinen Geräten immernoch beigeistern kann. Mein Spass am Hobby begründet sich sowieso stark auf die Experimentierfreude.


    Mit eben dieser Experimentierfreude hab ich auch nochmal die Bilder angeschaut und jetzt kommts mir fast vor als hätt ich gestern Tomaten vor den Augen gehabt.




    Manchmal, aber auch nur manchmal funktioniert Fitsworks Deconvolution unfassbar gut. (Die Bilder im ersten Post wurden mit den "linked wavelets" in Registax6 geschärft.)


    Grüsse
    Korbinian

  • Abend Korbinian,


    deine Mondaufnahmen sind allesamt wirklich gut geworden, doch gerade die nochmalige Bearbeitung für die zweite Serie hat sich wirklich gelohnt: tolle Schärfe und hervorragende Details, besonders an den Apeninnen!


    Ich muss Andreas allerdings völlig recht geben, denn gerade von den "kleineren" Öffnungen sieht man hier doch viel zu selten Bilder. Ich selbst versuche mit meinem 5-Zöller ja immer noch die Fahne der kleineren Öffnungsklasse ab und an hoch zu halten, komme mir dabei aber meistens etwas einsam vor. Insofern freue ich mich natürlich ganz besonders über solch schöne Aufnahmen eines 4-Zöllers!


    Grüße
    Christian

  • Hallo Korbinian,


    deine Mondfotos mit dem 102/500 FH gefallen mir gut bis sehrgut. Sowohl das f/5 als auch die f/12,5 und die f/25 Aufnahme. Du hast die Schärfe gut hinbekommen ohne zu überschärfen - lediglich in den hellen Bereichen gibt es noch ein paar ausgebrannte Bereiche. Ich finde auch, dass ein 4" Refraktor sehrgut für die detailierte Mondfotografie geeignet ist und du zeigst uns hier mal ein positives Beispiel des Machbaren.


    Christian: Ich finde auch, dass es zu wenige leute hier im Forum gibt, die mit kleinen Öffnungen fotografieren. Sicher wünscht sich jeder ein möglichst großes Teleskop, aber mit kleinen Öffnungen geht mehr als so manch einer glaubt. Ich hatte selbst noch im Februar dieses Jahres erstaunt festgestellt was für gute Mondbilder man sogar mit einem 70/700 FH machen kann. Warten wir mal ab, was uns Korbinian noch so kredenzt - ein Mondmosaik bei f/12 würd ich mir da wünschen.


    Sternklare Grüße
    Alko

  • Danke euch beiden für die netten Worte zu den Bildern. Ausgebrannt sind leider ein paar Stellen. Ich wollte um jeden Preis vermeiden, dass mir die interessanten Dinge im Zwielicht verloren gehen. (Das "V", Alpental etc.) Muss ich mich erst noch hinfummeln, wie "tief" ich mit der Kamera gehen darf.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: skylux</i>
    <br />ein Mondmosaik bei f/12 würd ich mir da wünschen.[/br]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Komm gerade heim und hab schon Richtung Mond geschielt. Mal sehen wie die Wolken in 1-2 Stunden so stehen und wieviel Wind geht. Mosaik mit EQ2 macht bei Wind keinen Spass. [:D]


    Grüsse
    Korbinian

  • Alko hat Schuld. [:D] Ich hätt mich ja selbst nie auf die Idee gebracht bei Sturmböhen ein Mosaik zusammenzufummeln.


    In weiser Vorraussicht habe ich nach sehr kalten 30 Minuten Dauerzittern (Hände und Teleskop) den ganzen Klumpatsch noch nicht entgültig vom Balkon geworfen. Wie es immer so ist: ne kleine Ecke vergessen.[:o)]


    Also nochmal nachbelichtet. Jetzt aber: wie bestellt mit 1.250 mm Brennweite:



    In 100%: http://kheel.de/ast_akt/mos_100.jpg
    und 140%: http://kheel.de/ast_akt/mos_140.jpg


    Grüsse
    Korbinian

  • Hallo Korbinian,


    ich habe gerade gelesen, dass du zusätzlich zum Grünfilter auch noch einen IR-UV-Cut benutzt. Meiner Ansicht nach brauchst du das nicht, da der Grünfilter logischerweise ein Bandpassfilter ist, und damit zu beiden Seiten abdämpft. Es kommt also eigentlich garkein Signal aus dem IR und UV an. Durchden zweiten Filter verschlechtert sich das Bild meiner Ansicht nach aber immer ein wenig - Feindetails sind dann irgendwie nicht ganz so gut vorhanden. Du könntest aber bei den längeren Brennweiten einen Gelbfilter statt des Grünfilters ausprobieren. Das ist dann zwar ein Langpassfilter der das IR mit durchlässt, aber die kurzen FH scheinen zumindest im Roten noch gut zu funktionieren. Blau dagegen ist eher schlecht korrigiert und sollte zumindest im tiefblauen Bereich bei der Fotografie beschnitten werden - was ja der Gelbfilter für's gesamte Blau macht. Auch hättest du einen Belichtungszeitvorteil, da du deutlich mehr Licht reinbekommst als mit Grünfilter - das könnte dein EQ2-Wackeln im Wind auch etwas ausgleichen.


    Sternklare Grüße
    Alko

  • Hallo Korbinian,


    meinen allergrößten Respekt vor deinen Mondfotos. [:)] Ich sehe mich in meiner Meinung einmal mehr bestätigt, dass "kleine" Teleskope von 60mm bis ca. 100mm Öffnung zumindest in der Disziplin Mond- und Planetenbeobachtung völlig unterbewertet werden.


    Wer meint, solche Geräte lohnen sich nicht, sollte mit Handschellen vor dem Monitor gefesselt werden, und dann wird dieser Post von dir aufgerufen. [:D]


    Doch Spaß beiseite. Das 100%-Mosaik gefällt mir am besten. Du hast sogar die zentrale Rille im Alpental stellenweise dargestellt!


    Ich habe das Mosaik bei mir in Photoshop geladen und bei der Tonwertkorrektur den Pfeil am Weisspunkt ein wenig ans Histogramm heran geschoben, bis die hellsten Partien gerade eben nicht mehr ausgebrannt erscheinen. Es ist Geaschmackssache, aber auf mich persönlich wirkt der Mond dann etwas angenehmer zu betrachten.


    CS und VG Christian

  • Hallo Korbinian,


    da bin ich doch gerne schuldig - bei so einem tollen Ergebnis. Der Mond ist absolut scharf und trotzdem ist der Rand nicht mit weißem Ring versehen durch zuviel Nachschärfen - prima Arbeit. Auch die Belichtung ist dir gut gelungen - kaum ausgebrannte Stellen und der Terminator ist auch nicht so dunkel. Mir persönlich gefällt ja immer die Region um Kopernikus sehr gut und natürlich die Mondappenienen.


    Sternklare Grüße
    Alko

  • Danke euch beiden für die Antworten.


    (==&gt;)Alko
    Vielleicht sind deine Farbfilter besser wie meine (Ich habe hier einen #56 Grün mit GSO-Label). Der "Fernbedienungstest" und auch das "CD-Spektrometer" zeigen leider ordentlich IR-Transmission. Dazu kommt, dass die 5v-Kamera fast noch IR-sensibler ist als die neue DMK.
    Man müsste zusammen mit Ronchi-Okular und einem Satz Farbfilter mal genauer hinschaun. Alternativ könnt ich auch einfach meine Interferenzfilter nehmen, aber die sind im Filterrad an der CCD-Kamera...


    (==&gt;)Christian
    Die Rille hats in .jpg geschafft? So genau hatte ich noch gar nicht geschaut. Ich hatte sie im Einzelbild auch erspäht, ging aber davon aus, dass sie im schwachen Kontrast zu mager rauskommen wird. Arg viel heller geht leider nicht, ausser ich brenne immer mehr Krater weg oder drehe am Gamma Regler. Gamma habe so gelassen wie es aus der Kamera kommt. Wirkt für mich am natürlichsten. Und ist natürlich auch ein wenig Monitorsache.


    Ich werde mal sehen ob es eine bessere Darstellung fürs Web gibt.


    Grüsse
    Korbinian

  • Hallo Korbinian,


    auch von mir Hut ab, tolles Mosaik. Wie gut es im Vergleich zu anderen kleinen Optiken ist, kann ich nicht sagen, bin selbst mit einem Newton 6" unterwegs. Ist aber auch egal, das Ergebnis gefällt mir.


    Noch dazu, da ich auch gerade das Projekt Mond-Mosaik auf dem Tablett habe.


    Mißerfolg 1: Wie auch erst bei Dir: Segment vergessen. Wenn ich so gelenkig wäre, würde ich mir in den Allerwertesten beißen. Gut, dass ich es nicht bin ... (Beim Feststellen der Lücke war der Mond schon wieder hinter den Wolken.)


    Mißerfolg 2: Das Zusammensetzen. Ich habe je Segment 10 Aufnahmen gemacht (DSLR) und diese gestackt und alle diese Stacks in Fitswork mit den gleichen Einstellungen (iterat. Gauss) geschärft. Das Zusammensetzen habe ich weder automatisch (mit autostitch, das Programm hat es gar nicht geschafft, passende Teile zu finden) noch manuell in PS zu meiner Zufriedenheit hinbekommen.


    Womit hast Du das Mosaik zusammengesetzt und wie sah Dein Workflow aus?


    Danke und Grüße,


    Ursus
    PS: Du bist doch der Korbinian vom Planetentag in Odelzhausen dieses Jahr, oder? Wenn ja, dann haben wir uns da schon getroffen.

  • Servus Alfred und Ursus,


    danke euch für die Kommentare.


    (==&gt;)Ursus:
    Ja genau, der vom Planetentag. [:)]


    Gestacked habe ich in Registax6 und dann den Rest in Fitswork gemacht.
    Geschärft habe ich mit der Denconvolution (ob das mit 10 DSLR Bildern auch klappt weiss ich nicht).
    Deconvolution: Bildrauschen erstmal auf null, PSF1 auf 0.5, PSF2 Stärke auf die Hälfte, dann den Radius von PSF2 "gesucht" (da gibts so etwas wie einen "sweet spot"). Je nachdem noch an der PSF2 Stärke optimiert und langsam den Bildrauschen Regler nach oben ziehen bis das Bild passt.
    Mit diesen Werten habe ich dann alle Bilder geschärft und unschöne Ränder weggeschnitten.


    Das Mosaik: Jeweils einen gleichen Krater markieren und dann mit Bilder kombinieren-&gt; Mosaik machen. (Der Schalter neben dem Histogrammknopf in der Symbolleiste muss auf "Kreuzkorrelation", der Mondkrater) stehen. Dann kommt die Frage, ob der Kontrast angepasst werden soll. -&gt; Ja. Dabei ist das Mosiak immer das aktive Bild und das Bild das hinzugefügt werden soll wird dann aus der Liste ausgewählt.
    Wenn sich dein Bildfeld zwischen den einzelnen Stacks gedreht hat, dann kannst du auch 2 Krater pro Bild markieren, das packt allerdings Fitswork nicht ganz so sauber.


    Viel Erfolg dabei.


    Grüsse
    Korbinian

  • Servus Miteinander,


    hab nun vielleicht zumindest den Anfang einer Lösung für die Darstellung :).


    Mit einem Applet, ptviewer. Könnts euch ja mal ansehen. Dem Programm ist ein entsprechend hochdynamisches Bild hinterlegt. Beim Einstellen des Bildausschnitts wird dann automatisch der Dynamikbereich angepasst.


    Das Programm will noch nicht 100%ig so wie ich, aber zeigen möchte ich euch die Möglichkeit trotzdem: http://www.kheel.de/ast_akt/moonhdr/ (Es müssen ~4 MB geladen werden)


    Grüsse
    Korbinian

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