Jupiter visuell

  • Hallo Astrogemeinde,


    mein Name ist Markus ich bin neu hier. Ich betreibe dieses Hobby
    schon zwei Jahrzehnte und habe damit schon einige Tausender versenkt [:I]
    Da bald ein neuer Teleskopkauf ansteht, würde mich intressieren wie Ihr Jupiter visuell im Teleskop seht?
    Wäre toll einige ehrliche Bilder die den visuellen Eindruck wiedergeben von euch zu sehn. Bitte schreibt dazu mit welchem Gerät und Okular Ihr beobachtet habt.
    Vieleicht könnt Ihr noch dazuschreiben wie lange Ihr dieses Hobby schon betreibt.


    Vorab Herzlichen Dank an euch!!

  • Hallo Markus,


    ganz unabhängig von Zeit, Geld und Raum ... ich beobachte Jupiter schon eine ganze Weile. Insgesamt kann ich aufgrund meiner Eindrücke sagen, daß Du den ertragreichsten Anblick bei Bino-Beobachtung mit einem langen Glaswegkorrektor (z.B. 2,6) und entsprechend langbrennweitigen Okularen haben wirst. In der Regel geht am Jupiter 80 x - 100 x, darüber nur bei wirklich stabilem Seeing.


    Wenn Du mit einem Achromat schaust, ist das Bild wärmer, bei einem Apo oder Reflektor eben weißlich bzw. neutral. Das Bild im Achromat ist m.E dennoch ergiebiger, da die Details und Zonen farblich deutlich abgesetzt sind. Wenn einen das wärmere Bild stört, filtert man eben etwas z.B. mit Hellblau.


    Was ich auf dies Art und Weise sehe, sind z.B. sog. Barren im NEB, je nach Seeing die feineren Bänder der Süd- bzw- Nordkalotte, bei günstigsten Bedingungen auch Einsprengsel in den beiden Hauptbändern, der GRF und je nach Stellung auf der Bahn natürlich eine leichte Phase am Planet. Monddurchgänge gehören natürlich auch zum Programm. Was selten geht, sind Girlanden an den beiden Hauptbändern - die müssen dann schon ausgeprägt sein.


    Bei allen Beobachtungen benutze ich jetzt die Keilprismen zum Ausgleich der atmosphärischen Diffraktion, das bringt m.E. eine Menge.


    Visuell hängt man voll vom aktuellen Seeing ab, d.h. die Wetterlage ist ganz entscheidend. Ruhige leicht nebelige Herbstnächte sind da ideal, klirrend kalte Wintertage eher schlecht. Übrigens kann man Jupiter gut in den Taghimmel hinein bzw. aus dem Taghimmel heraus beobachten. Die natürlichen Farben kommen dann erstaunlich gut heraus gegenüber dem eher auf Hell/Dunkel reduzierten Eindruck bei Nacht. Apo und Spiegel haben hier einen gewissen Vorsprung, aber auch der Achromat zeigt die natürlichen Farben, sobald die Umgebung hell genug ist.


    Bei einem 4`` oder 5`` Apo und einem Spiegel entsprechender Größe bringt das Bino oft bereits die erforderliche ausreichende Dämpfung des sonst zu hellen Bildes. Bei monokularer Beobachtung empfiehlt sich ansonsten ein entsprechendes ND-Filter z.B. ND= 0,3 oder 0,6. Bei größerer Öffnung ist m.E. allgemein am Jupiter Dämpfen angebracht, um den von mir beschriebenen Eindruck zu erzielen.


    Als Anhalt: Ich spreche von einem f=9 Achro und f= 7 Apo bzw. gelegenlichen Blicken in den Spiegel.



    Hoffentlich klappt das mit dem neuen Gerät noch zur Opposition. Über erste Eindrücke kannst Du ja berichten.


    Beste Grüße


    Dietmar

  • Hallo Dietmar,


    vorerst herzlichen Dank über deinen Beitrag.
    Da ich auch im Besitz eines allseits gehassten 6" F8 Achromaten bin und nur mit Bino beobachte, kann ich deine Eindrücke mit so einer Kombi nur bestätigen.
    Da du offensichtlich auch schon länger mit diesem Hobby zu tun hast,
    würde mich intressieren, welches Gerät du empfehlen würdest?
    Z.B. Intes, Stf und was es da sonst noch so alles gibt...
    Mich würde intressieren was den höheren Preis gegenüber z.B. des F8 Achcros rechtfertigt und ob ich damit mehr als mit dem Achro erkennen kann.
    Ich hab schon so einige Geräte in den Fingern gehabt aber die von Dir
    genannte Kombi war bisher eine harte Nuß für die Kandidaten!


    Herzliche Grüße

  • Hallo Markus,
    vielleicht helfen Dir ein paar Zeichnungen weiter.
    Hier ein paar Eindrück mit verschiedenen Teleskopen:


    SC 235/2350
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=125616


    Mak 150/1800:
    http://www.sky-scout.com/Zeichnungen4.htm


    FH 127/1200:
    http://www.sky-scout.com/Ganymed_Europa_Durchgang.htm


    http://www.sky-scout.com/Jupiterimpakt_1.htm


    FH 102/1000
    http://www.sky-scout.com/Jupiter_Ganymed.htm


    Alle Zeichnungen wurde bei guten bis sehr guten Seeing angefertigt.
    Die Beobachtungsdauer beträgt jeweils etwa 1/2 Stunde, in der die Details nach und nach addiert wurden. Manchmal mit wechselnden Filtern und Vergrößerungen.
    Mein aktuelles Teleskop ist ein C9,25.
    Vergrößern kann ich an meinem Standort bei brauchbaren Seeing eigentlich immer etwa 125fach bis 150fach, bei sehr gutem Seeing 200fach bis 250fach. In einigen seltenen Nächten auch schon mal über 250fach.

  • Hallo Lambert,


    schöne Zeichnungen, das muß man erst mal so hinbekommen. Respekt!
    Zeigt dir das C9 mehr als der Mak?
    Auf den Bildern kommen die Kontraste am Mak härter.


    Herzliche Grüße

  • Hallo Markus,


    noch ein Tipp: Ich würde mir bei You Tube oder anderen Videoplattformen verschiedene Jupitervideos heraussuchen. Das ist zwar auch nicht ganz objektiv und gibt den "Glanz" und die Faszination beim Blick durchs Okular nicht komplett wieder. Aber trotzdem gewinnt man einige Eindrücke. Die Videos aus südlicheren Breiten sind dabei besser, weil die Planeten dort höher stehen und das Seeing besser ist.
    Ich selbst habe zwei Videos am selben Abend bei akzeptablem Seeing vor gut einem Jahr gedreht und hereingestellt, einmal mit 6 Zoll F8 Achro und dann mit 8 Zoll F6 Newton. Allerdings habe ich nicht auf einen natürlichen Eindruck geachtet, sondern Webcamfotos im Hinterkopf gehabt.


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    Man sieht schon, dass der Newton leicht überlegen ist.


    Mit welchem Bino und mit welchem Zubehör beobachtest du denn durch deinen Refraktor? Ich habe bisher (leider) nur einäugig beobachtet, vielleicht wäre das ein Wunsch an den Weihnachtsmann?


    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Hi,


    so sähe das bei mir durchs Okular aus, allerdings schaue ich da nicht mehr durch, sondern nur noch auf den LCD der Kamera, ist viel einfacher und größer [;)]

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    Das ist alles mit einer Bridge Cam Sony HX100V und dem Meade N203 / LXD75 gemacht, jeweils am Ende der Kurzfilme dann das übliche "malen nach Zahlen Bild" [:D].
    Ich betreibe das Hobby seit etwa 3 Wochen [8)]



    PS: kennt jemand Astro-Bearbeitungsprogramme für Full HD ?

  • Hallo Martin,


    mein gesamtes Zubehör ist von Baader, das T2 System finde ich sehr universell, auserdem ist die Qualität im oberen Bereich einzustufen.
    Am 6" F8 Achro habe ich wegen des langen Hebels immer das kleine Bino von Baader und zwei Mark III Zoomokus. Ich verwende diese Kombi zur Sonnenbeobachtung mit Herschelprisma und entsprechenden Filtern.
    Ich kann Dir aber sagen das so ein Bino auch am Planeten mit dem Achro eine Menge bringt, da würde ich den 2,6 GWK dazu empfehlen.
    Ich habe ein 8" Mak-Casegrein und das beist sich die Zähne daran aus.
    Auch mein 16" Newton kommt nicht mit. Ich muß aber dazu sagen das ich den Achro gekürzt habe sowie das Blendrohr auch. Und selbstverständlich ist alles pipifein justiert.


    Herzliche Grüße

  • Hallo Harald,


    gut gemacht, hier kann ich mir ein gutes Bild machen.
    Mit einem Program kann ich dir leider nicht weiterhelfen, da ich mich
    aufs visuelle eingefahren habe.


    Herzliche Grüße

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: CHOPPER</i>
    <br />Hallo Lambert,


    schöne Zeichnungen, das muß man erst mal so hinbekommen. Respekt!
    Zeigt dir das C9 mehr als der Mak?
    Auf den Bildern kommen die Kontraste am Mak härter.


    Herzliche Grüße
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Markus,
    vom Kontrastt her nehmen sich die beiden Geräte nicht viel.
    Die höhere Auflösung des C9,25 ist aber deutlich merkbar.
    Die Kontraste auf den Zeichnungen sind unterschiedlich, da ich
    einfach letztes Jahr auf den Zeichnungen stärker die Kontraste
    hervorgehoben habe und zurzeit mit einer eher natürlichen Darstellung experimentiere.
    Die Videos geben nach meiner Erfahrung den Eindruck bei schlechten Seeing wieder, bei dem das Bild nicht scharf ist.


    Grüsse
    Lambert

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