Hallo allerseits,
Am kommenden Mittwoch wird der verschobene September-KS nachgeholt. Wir haben nach einiger Zeit mal wieder ein wissenschaftshistorisches Thema.
WANN: Mi, 5.10.2011, 19:30 Uhr
WO: Kleiner Hörsaal des Instituts für Biozentrums Flottbek (Botanik),
Ohnhorststraße 18, 22609 Hamburg (Klein Flottbek)
Anreiseplan und mehr Info: http://www.gva-hamburg.de/flottbek.htm
ARNOLD OBERSCHELP: Sonne-Mond-Planeten: Kosmische Entfernungen von Aristarch bis Kopernikus.
Bereits in der Antike hat man versucht, die Größen und Entfernungen von Himmelskörpern zu ermitteln. Die Überlegungen sind durchaus vernünftig und nachvollziehbar und die Resultate teilweise erstaunlich gut.
Vielen ist vermutlich bekannt, wie Eratosthenes durch Messung einer Schattenlänge die Ausmaße des Erdkörpers bestimmte und auch, dass bereits Aristarch den heliozentrischen Standpunkt vertreten hat. Aristarch war darüber hinaus der Erste, der unter klarer Angabe von Voraussetzungen und in methodisch einwandfreier Weise Größe und Entfernung von Mond und Sonne ermittelte. Seine Werte für den Mond stimmten in der Größenordnung und wurden bereits in der Antike den modernen Werten nahegebracht. Aritsrachs Werte für die Sonne sind allerdings viel zu klein, doch wurden sie bis über Kopernikus hinaus ''im wesentlichen'' akzeptiert.
Das geozentrische Weltbild mit der Epizykeltheorie für die Rückläufigkeit der Planeten ist mit den Namen von Hipparch und Ptolermäus verbunden und galt lange Zeit als ''selbstverständlich''. Erst Kopernikus setzte wieder die Sonne in den Mittelpunkt. Das wurde aber keineswegs sofort akzeptiert. Wesentlichen Anteil an der Durchsetzung des heliozentrischen Weltbildes hatten Kepler, Galilei und Newton. Heute gilt das geozentrische System eher als abstrus. Es ist aber bemerkenswert und vielleicht überraschend, dass bereits in den geozentrischen Daten der Antike die Ausmaße des heliozentrischen Planetensystems implizit enthalten sind.
Man sieht sich am Mittwoch in Flottbek
Hartwig
