Eigenwillig - Oder Spiegel mit gr. Öff. verhältnis

  • Wie in folgendem Beitrag zu sehen (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=11955) habe ich einige Probleme mit meinem 10 Zoll f/4,25.
    Die Geschichte des Spiegels ist in etwa so. Anfangs schnell auspoliert. Dann relativ schnell eine Sphäre erreicht mit sehr guter Kante. Wahrscheinlich habe ich aber nicht genau genug gearbeitet und mir beim Parabolisieren ein Loch eingehandelt. Auf jeden Fall war ich mit dem noch relativ kleinen Loch bei etwa 93 % Strehl angekommen. Aber wie solls auch anders sein man möchte ja möglichst gut werden. Also fiel mit jeder neuen Poliersession der Strehl ins Bodenlose. Dann hatte ich plötzlich ein riesiges 4 mm Schnittweitendiff. Loch drin. Nun nach einiger Pause habe ich den Spiegel wieder weiterpoliert. Mit großem Loch bzw. Schmerz. 1/3 TOT mit Fullsizetool. Ist ja in der Regel verbunden mit chaotischen Strichen die beste Art ein Loch rauszubügeln. Erstaunlicherweise bildete sich dadurch eine Art Hochplateau mit Loch. Man konnte schon fast Vulkan dazu sagen. Dann habe ich 1/3 MOT mit ab und zu längeren Strichen gemacht um den Berg wieder zu glätten. Es wurde auch immer besser. Mal TOT mal MOT. Aber irgendwie war immer noch ein Hauch des Vulkans da. Dann wollte ich einfach mal beginnen zu Parabolisieren. So ein Miniloch bzw. Vulkan mit SWD von vielleicht 0,2 mm tut mir nicht weh. Also habe ich mein 8 Zoll Tool genommen und angefangen zu Parabolisieren wie ich es mit meinen vorangegangenen < f/5 Spiegeln immer getan habe. Und nach nunmehr 2 x 20 min. Politur ist eine perfekte Sphäre vorhanden. In sämtlichen anderen Projekten von mir ist mir sowas noch nicht passiert. Nur mit diesem großen Öffnungsverhältnis habe ich so eine bestimmte Eigenwilligkeit des Spiegels festgestellt. Deswegen würde ich einem Anfänger raten nie über f/6 zu gehen. Es ist einfach schwieriger. Deutlich[:D]! So und nun gehts ans Parabolisieren.


    MfG
    Nils

  • Hi Nils,


    ich kann deinen Rat nur unterstützen. Schnelle Spiegel bedürfen schon einiges an Erfahrung, um gleich zum Anfang Abweichungen entgegenwirken zu können. Bei kleinen Spiegeln (bis 6 Zoll) ist ein f/5-Spiegel zum Anfang auch noch bewältigbar, bei größeren (ab 10 Zoll) und f kleiner 5 wird es schwieriger.


    Ich wünsche gutes Gelingen


    Achim
    ... habe vorgestern einen 340mm f/4,50 Spiegel fertigparabolisiert, allerdings steht die Kontrollmessung noch aus, bin aber zuversichtlich.

  • Hi Nils,
    intesssanter Bericht! Ich kann aus eigener Erfahrung mit meinem 16" f/4,7 nur bekrädftigen: Wenn man glücklichgerweise eingermaßen gesichert bei Strehl 90% oder gar besser angekomen ist, sollte man um Gottes Willen aufhören. Bei jedem weiteren Eingriff sind die Chancen zur Verschlimmbesserung riesig und den Unterschied von 90% zu 99,9% merkt man bei diesem Kaliber in der Praxis ohnehin nicht, bei 10" höchtwahrscheinlich genau so wenig. Mein 16" hat nun auch ein Loch. Das weiß ich, aber die Sterne haben davon noch nichts bemerkt[:o)].


    Gruß Kurt

  • Hi Kurt,


    der nächste Stern - Proxima AlphaCentauri - ist 4,3 LJ entfernt. Du hast also nach Inbetriebnahme Deines Spiegels mindestens 8,6 Jahre zeit, bevor es Mecker von den Sternen gibt[:D]


    Gruß
    Klaus

  • Und - der steht am Südhimmel [:D]


    Grüße,
    Roland,
    der sich an die M33-Beobachtung mit "Pünktchen" noch gut erinnert, jetzt dann alles vom 15my Pulver befreit und schon gespannt ist, wie gut wohl dieser 300mm f/5.6 so wird...

  • Also, ich erzähl Euch jetzt mal eine Strehl- Story, die glaubt wahrscheinlich niemand, passt aber zu "eigenwilligen" Spiegeln. Da hab ich doch mein niedliches 12“ Quarzmonster. Der machte in Wunderprüfhausen glatte 99% Strehl! Dafür wars auch nicht umsonst aber ein gewichtiger Grund, dass ich mich so spät um I-Meters gekümmert habe. Wenns denn mit Foucault sooo weit raufgeht wozu denn I-Meter bauen? Irrtum sprach der Hahn, da stieg er von der Ente. Etwas sehr misstrauisch war ich natürlich schon geworden. Später hatte ich Gelegenheit zum I- Meter- Test bei einem Profi: Da waren es nur noch zwischen 86% und 91%, autokollimiert, leicht astigmatisch. Ist immer noch kein zwingender Grund für I- Meter- Selbstbau, aber ich wollte es eben wissen und wurde imertrisch infiziert.


    Vor wenigen Tagen imetrierte ich „QM“ selber aus dem Krümmungsmittelpunkt der Einfachheit halber. Je nachdem was ich für eine Lichtwellenlänge meines Laserpointer annehme liegt QM danach zwischen 88% und 92%, unzweifelhaft mit leichtem Asti.


    Nun kommt es: Der Spiegel war bereits zu 80% durchbohrt. Das Loch wurde vorgestern vollständig geöffnet und natürlich anschließend genau wie vorher imetriert, Multimessung mit „FringeXP“- Mittelung versteht sich.
    Seht Euch die beiden Beispiele „vorher/nachher“ an.




    Ich verrate Euch nicht wo der Strehl „nachher“ hingerutscht ist. Nur so viel: die best Conic Constant war "vorher" bei ziemlich genau -1, "nachher" nur noch -0,7.[B)]. Bei der Auswertung hatte ich schon berücksichtigt dass die Mitte durch den nicht allzu kleinen Cassegrain- FS ausgeblendet wird. Auch der Startest am Himmel sagte jetzt satte Unterkorrektur!


    Nun war schön klarer Himmel und gegen Morgen Mond mit meinem Lieblingskrater Kopernikus, den ich deshalb recht gut kenne. Ich schaute mit "QM" ziemlich lange hinein und fand alle Details die ich suchte. Was zum Teufel soll denn der Strehl[:o)]?


    Gruß Kurt

  • Hi Kurt,


    es ist schon erstaunlich was sich so im Minimalen maximal ändern kann.
    Gerade Franks Temperversuche zeigen dies ja. Aber wenn der Fehler hinterm Fangspiegel verschwindet und du keine Unterschiede am Stern siehst ist es wohl egal.


    Quarzmonstermäßige Grüße
    Nils

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber wenn der Fehler hinterm Fangspiegel verschwindet und du keine Unterschiede am Stern siehst ist es wohl egal.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Nils,
    das ist zweifellos wahr. Leider verschwindet bei meinem Spiegel der Fehler nicht hinter dem FS, wie ich am Startest live unzweideutigst feststellen konnte. Die Definitionsminderung am Beispiel Kopernikus würde aber wohl nur bei direktem Vergleich mit einem nahezu perfekten Teleskop annähernd gleicher Öffnung und sehr gutem seeing auffallen.
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    Vor wenigen Tagen imetrierte ich „QM“ selber aus dem Krümmungsmittelpunkt der Einfachheit halber. Je nachdem was ich für eine Lichtwellenlänge meines Laserpointer annehme liegt QM danach zwischen 88% und 92%, unzweifelhaft mit leichtem Asti.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nur kurz: Es wäre besser, einen Nulltest durchzuführen oder das in
    Autokollimation zu messen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Nun kommt es: Der Spiegel war bereits zu 80% durchbohrt. Das Loch wurde vorgestern vollständig geöffnet und natürlich anschließend genau wie vorher imetriert, Multimessung mit „FringeXP“- Mittelung versteht sich.
    ...
    Ich verrate Euch nicht wo der Strehl „nachher“ hingerutscht ist. Nur so viel: die best Conic Constant war "vorher" bei ziemlich genau -1, "nachher" nur noch -0,7.[B)].
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist auch ein sehr massiver Eingriff und es ist bekannt,
    dass dies den Spiegel völlig verziehen kann wie überhaupt jedes
    Schleifen oder Polieren an anderen Flächen einer Optik
    (Stichwort Twyman-Effekt). Das ist sehr ärgerlich.


    Den Fehler könnte man jedoch z.B. auch im Foucault-Test bei einem Dall-Nulltest erkennen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Nun war schön klarer Himmel und gegen Morgen Mond mit meinem Lieblingskrater Kopernikus, den ich deshalb recht gut kenne. Ich schaute mit "QM" ziemlich lange hinein und fand alle Details die ich suchte. Was zum Teufel soll denn der Strehl[:o)]?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Natürlich hat man bei einem Fehler von 0.22 Lambda (peak-to-valley) sphärischer Aberration 3. Ordnung im besten Focus noch ein beugungsbegrenztes Fernrohr, bei dem die MTF-Kurve etwas tiefer verläuft. Insofern war das zu erwarten.
    Nur: Wenn dann noch ein anderer Fehler (etwa beim Fokussieren) hinzukommt, dann sieht es ggf. noch schlechter aus.


    Ähnliche Resultate würde man auch bei einem Fernrohr bekommen,
    bei dem ständig der Fokus um einen gewissen Betrag
    nicht stimmt. Das würde man auch versuchen zu minimieren.
    Ich nehme daher an, Du wirst den Spiegel nochmal etwas
    retouchieren.

  • Hi Amateurastronom, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nur kurz: Es wäre besser, einen Nulltest durchzuführen oder das in
    Autokollimation zu messen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dieser Spiegel wurde vor der "Misshandlung", nach Dall 0, Foucault, Bath- interferometrisch in Autokollimation und zuletzt aus dem Krümmungsmittelpunkt gemessen und natürlich auch gestartestet. Außer dem 99% Strehl passten die Ergebnisse gut zusammen. Der Spiegel war gut bis sehr gut, aber eben nicht "99% Strehl auf 1% genau", wie mir jemand vorgejubelt hatte. Ähnliche Vergleiche konnte ich inzwischen mit mehreren meiner Spiegel machen. Daher wage ich zu behaupten, dass die Interferometrie aus dem Krümmungsmittelpunkt recht zuverlässige Messergebnisse liefert, vor allem schneller als nach Foucault und Autokollimation (s. auch meinen Bericht http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=11843.)
    Hier noch spaßeshalber die Contour- Plots, jeweils aus mehreren I- Grammen gemittelt. Obige Beispiel- Igramme aus den Messserien sind hier auf 50% der nat. Größe verkleinert dargestellt.


    Was mich erstaunt hat ist die Tatsache, dass der Spiegel aus Quarz „vorher“ ja bereits zu 80% durchbohrt war.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    Dieser Spiegel wurde vor der "Misshandlung", nach Dall 0, Foucault, Bath- interferometrisch in Autokollimation und zuletzt aus dem Krümmungsmittelpunkt gemessen und natürlich auch gestartestet. Außer dem 99% Strehl passten die Ergebnisse gut zusammen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hatte ich schon verstanden, meinte ich aber eigentlich gar nicht.
    Ich wollte vorschlagen, den verzogenen Spiegel einmal einem
    Nulltest zu unterziehen, um genauer zu sehen, wo Korrekturen anzubringen wären und wie gross diese sein müssten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Der Spiegel war gut bis sehr gut, aber eben nicht "99% Strehl auf 1% genau", wie mir jemand vorgejubelt hatte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mich persönlich interessieren solche Strehlwerte eher weniger,
    da ich mehr an rms-Fehlern und MTF-Kurven interessiert bin. Solche Bestimmungen sind jedoch prinzipiell mit einem gewissen Fehler behaftet. Ob nun ein Spiegel eine Strehlintensität von
    0.99 oder 0.95 hat, dürfte jedoch in der astronomischen Praxis
    ziemlich irrelevant sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ähnliche Vergleiche konnte ich inzwischen mit mehreren meiner Spiegel machen. Daher wage ich zu behaupten, dass die Interferometrie aus dem Krümmungsmittelpunkt recht zuverlässige Messergebnisse liefert, vor allem schneller als nach Foucault und Autokollimation (s. auch meinen Bericht http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=11843.)
    Hier noch spaßeshalber die Contour- Plots, jeweils aus mehreren I- Grammen gemittelt. Obige Beispiel- Igramme aus den Messserien sind hier auf 50% der nat. Größe verkleinert dargestellt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Man kann das so machen, wenn man grob die Form eines Spiegels
    testen will. Für genaue Korrekturen verwendet man jedoch in
    der Fachliteratur meist Nulltests, Autokollimation oder
    Foucault-Tests an einem Stern.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Was mich erstaunt hat ist die Tatsache, dass der Spiegel aus Quarz „vorher“ ja bereits zu 80% durchbohrt war.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit 20% ist aber auch noch ganz schön viel Glas zu durchbohren.


    Bei dünnen optischen Fenstern reicht schon das Polieren der Rückseite aus, die Vorderseite störend zu verziehen. Man muss das daher berücksichtigen.


    Texereau schreibt auf seinem Buch (S. 158) zu dieser Henry-Brother-Bohrmethode, dass selbst wenn nur noch ca. 2.5 mm (0.1-0.15 inch) durchbohrt werden müssen, die Gefahr des Verziehens besteht.
    Bei z.B. einem von drei von Texereau so hergestellten 7.68" Spiegeln soll sich der Spiegel verzogen haben und um 0.5 Wellenlängen überkorrigiert gewesen sein, was nicht ganz einfach zu korrigieren gewesen sei.


    Für Spiegel mit 200-500 mm Durchmesser empfiehlt er deshalb die
    Ritchey-Methode, den Spiegel komplett zu durchbohren und den
    Bohrkern mit Gips (vorzugsweise würde ich Prismengips,
    benutzen der sich nicht stark ausdehnt) im Spiegel festzukitten. Den Gips lackiert er dann mit Lack und schleift und poliert dann normal.

  • Hi Amateurastronom,
    wir kennen und schätzen Dich als gründlichen Diskussionspartner[^]. In der Annahme, dass andere Spiegelschleifer von unserer Diskussion profitieren können, geht’s weiter und ich hoffe Nils hat Verständnis dafür, dass wir sein Thema "okkupiert" haben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich wollte vorschlagen, den verzogenen Spiegel einmal einem
    Nulltest zu unterziehen, um genauer zu sehen, wo Korrekturen anzubringen wären und wie gross diese sein müssten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Diese Mühe werde ich sicher im Verlaufe der anstehenden Retusche machen. Da der Spiegel
    Jetzt eben als Cassegrain- HS gedacht ist, bietet es sich an das ganze System mit dem Bath- I-Meter in Autokollimation zu vermessen. Bei f/16 dürfte es weniger Probleme mit dem Offset und der Ausleuchtung geben als mit einen f/4,8 Parabol. Ich weiss nur noch nicht, ob die störenden Reflexe beherrschbar sind, da bei Retusche der HS nicht belegt ist aber zweimal reflektieren muss. Zur Feststellung des Ist-Zustandes werde ich den Belag natürlich noch unangetastet lassen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Der Spiegel war gut bis sehr gut, aber eben nicht "99% Strehl auf 1% genau", wie mir jemand vorgejubelt hatte....


    ...Mich persönlich interessieren solche Strehlwerte eher weniger,
    da ich mehr an rms-Fehlern und MTF-Kurven interessiert bin. Solche Bestimmungen sind jedoch prinzipiell mit einem gewissen Fehler behaftet. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn man sich nicht vertut, dann kann FringeXP bei der Messung aus dem Krümmungsmittelpunkt und Mittelung doch schon eine ganze Menge. Hier muss ich mich etwas korrigieren, weil ich bei den obigen Contour- Plots mit der Auswahl der Datenfiles für die Zernike- Mittelung vertan habe. Hier also die richtigen Plots:




    Man erkennt „vorher“ deutlich Astigmatismus und die abgesunkene Kante (TDE). (Die TDE war bei gutem seeing auch beim life Startest durch sukzessives Abblenden diagnostizierbar). Ebenso kann man aus den beliebig einstellbaren Schnitten die Oberflächenabweichungen in nm ablesen. Wenn man genau hinschaut: in den Contour- Plots von FringeXP werden auch die RMS- wave Fehler ausgegeben[8D]. Die Umsetzung in MTF- Kurven fände ich natürlich höchst informativ.


    Von Astigmatismus und TDE war nach der Messungen und Tests des „Strehl 99% auf 1% genau- Prüfers“ nichts zu erkennen, obwohl dieser bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Überlegenheit seiner Autokollimationsmessung über alles stellt[V].



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> 0.99 oder 0.95 hat, dürfte jedoch in der astronomischen Praxis
    ziemlich irrelevant sein <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">.
    Da bin ich voll und ganz Deiner Meinung. Die Frage ist, ob denn dafür die hier diskutierte Messung aus dem Krümmungsmittelpunkt nicht bereits ausreicht. Ich gehe dabei davon aus, dass die Oberfläche keine nennenswerte Rauhigkeit aufweist. Die Diskussion: Messung der Rauhigkeit ist ja auch dank Deiner Fachbeiträge noch nicht abgeschlossen. Ich arbeite auch weiter daran. Nach dem Stand der Diskussion scheint Rauhigkeit bei der Amateurspiegelschleiferei weniger gravierend zu sein.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Mit 20% ist aber auch noch ganz schön viel Glas zu durchbohren.


    Bei dünnen optischen Fenstern reicht schon das Polieren der Rückseite aus, die Vorderseite störend zu verziehen. Man muss das daher berücksichtigen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn ich vorher genau gewusst hätte, dass ich den Spiegel ausschließlich als klassischen Cassegrain verwenden würde, hätte ich natürlich vorher nach der Ritchey- Methode voll durchbohrt und den Kern zur Bearbeitung der Spiegelfläche wieder eingesetzt. So bin ich halt das Risiko eingegangen und muss retuschieren[B)]. Hier ist übrigens das Bild des Kerns.



    Ich hab soeben noch mal genau nachgemessen. Der Kern hing „vorher“ noch mit eine Dicke von 3,5 mm sozusagen an der Oberfläche, die bei der hier diskutierten „Misshandlung“ durchbohnt wurden . Bei 31 mm Mittendicke war die Bohrung sogar auf fast 89% Tiefe ausgeführt. Nach diesen Erfahrungen kann ich nur dringend empfehlen, die von Dir zitierten Ratschläge zu befolgen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    wir kennen und schätzen Dich als gründlichen Diskussionspartner[^]. In der Annahme, dass andere Spiegelschleifer von unserer Diskussion profitieren können, geht’s weiter und ich hoffe Nils hat Verständnis dafür, dass wir sein Thema "okkupiert" haben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Evtl. könnten wir einen neuen Thread mit Thema "Verziehen beim Durchbohren von Spiegeln" beginnen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Diese Mühe werde ich sicher im Verlaufe der anstehenden Retusche machen. Da der Spiegel Jetzt eben als Cassegrain- HS gedacht ist, bietet es sich an das ganze System mit dem Bath- I-Meter in Autokollimation zu vermessen. Bei f/16 dürfte es weniger Probleme mit dem Offset und der Ausleuchtung geben als mit einen f/4,8 Parabol. Ich weiss nur noch nicht, ob die störenden Reflexe beherrschbar sind, da bei Retusche der HS nicht belegt ist aber zweimal reflektieren muss.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Man könnte auch mal den Dall-Test anwenden, um sich einen
    Überblick über die nötigen Korrekturen zu verschaffen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Zur Feststellung des Ist-Zustandes werde ich den Belag natürlich noch unangetastet lassen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist sicherlich empfehlenswert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn man sich nicht vertut, dann kann FringeXP bei der Messung aus dem Krümmungsmittelpunkt und Mittelung doch schon eine ganze Menge.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Trotzdem macht man solche Messungen asphärischer Elemente
    ohne Null-Optik im Krümmungsmittelpunkt scheinbar nur selten.
    Ich fand im Buch von Malacara nur eine Publikation dazu
    (in bezug auf radial-shearing-interferometer).


    Und in der Herstellung empfehlen fortgeschrittene
    Fachbücher die Verwendung von Nulltests.


    Zur Kontrolle ist so eine Messung jedoch sicherlich
    nützlich, um solche Pannen a la Offner-Kompensator
    für den HST-Hauptspiegel auszuschliessen.
    Deshalb war auch ich an solchen Tests interessiert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Man erkennt „vorher“ deutlich Astigmatismus und die abgesunkene Kante (TDE). (Die TDE war bei gutem seeing auch beim life Startest durch sukzessives Abblenden diagnostizierbar).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    War denn der Astigmatismus am Stern erkennbar?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die Frage ist, ob denn dafür die hier diskutierte Messung aus dem Krümmungsmittelpunkt nicht bereits ausreicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für durchschnittliche Ansprüche vermutlich schon.
    Profis bevorzugen offenbar jedoch meist Nulltests.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich gehe dabei davon aus, dass die Oberfläche keine nennenswerte Rauhigkeit aufweist. Die Diskussion: Messung der Rauhigkeit ist ja auch dank Deiner Fachbeiträge noch nicht abgeschlossen. Ich arbeite auch weiter daran. Nach dem Stand der Diskussion scheint Rauhigkeit bei der Amateurspiegelschleiferei weniger gravierend zu sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich halte das bei normalen Polierverfahren auch nicht für so
    wichtig. Mich interessiert mehr ein quantitativer Foucault-Test,
    der Fehlerabschätzungen liefert. Leider konnte ich daran
    noch nicht weiterarbeiten, da ich zu viel andere Arbeiten
    am Hals hatte.


    Die Formeln für den Zernike-Test habe ich mir mal angesehen.
    Eine Simulation des Lyot-Tests sollte man mit sinnvollem Aufwand ganz analog berechnen bzw. programmieren können.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn ich vorher genau gewusst hätte, dass ich den Spiegel ausschließlich als klassischen Cassegrain verwenden würde, hätte ich natürlich vorher nach der Ritchey- Methode voll durchbohrt und den Kern zur Bearbeitung der Spiegelfläche wieder eingesetzt. So bin ich halt das Risiko eingegangen und muss retuschieren[B)]. Hier ist übrigens das Bild des Kerns.


    Ich hab soeben noch mal genau nachgemessen. Der Kern hing „vorher“ noch mit eine Dicke von 3,5 mm sozusagen an der Oberfläche, die bei der hier diskutierten „Misshandlung“ durchbohnt wurden . Bei 31 mm Mittendicke war die Bohrung sogar auf fast 89% Tiefe ausgeführt. Nach diesen Erfahrungen kann ich nur dringend empfehlen, die von Dir zitierten Ratschläge zu befolgen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wäre es nicht evtl. günstiger gewesen, einen Nasmyth-Cassegrain zu bauen, anstatt den Spiegel zu durchbohren?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Evtl. könnten wir einen neuen Thread mit Thema "Verziehen beim Durchbohren von Spiegeln" beginnen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Amateurastronom,
    guter Vorschlag, machen wir ab sofort. Ähnliches hat mit auch Stathis off board geraten.
    Gruß Kurt

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