Buchrezension "Sterne beobachten in der Stadt"

  • Sterne beobachten in der Stadt
    Himmelstouren für klare Nächte


    Autor: Klaus M. Schittenhelm
    Verlag: Franckh-Kosmos-Verlag
    126 Seiten
    Preis: 14.95 €
    ISBN: 978-3-440-12616-5


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    © Franckh-Kosmos-Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages


    <b>Klappentext: </b>


    <i> Helle Beleuchtung und keine Chance auf Sterne? Keineswegs! Sternbilder finden, Planeten entdecken oder mit dem Fernglas auf die Pirsch nach besonderen Objekten gehen – das geht auch vom heimischen Balkon aus. Dazu bietet dieser Himmelsführer 26 Touren mit anschaulichen Sternkarten zu den schönsten Zielen am Sternhimmel.


    - Hübsche Sternbilder und besondere Sterne
    - Farbige Doppelsterne und glitzernde Sternhaufen
    - Faszinierende Mondkrater und leuchtende Planeten


    Das ideale Buch für alle, die spannende Schauspiele des Nachthimmels bequem von zu Hause aus entdecken und mehr über das Universum erfahren möchten.


    Der Hobby-Astronom Klaus M. Schittenhelm zeigt seit über 10 Jahren den Besuchern der Sternwarte Stuttgart, dass man auch in einer Stadt Erstaunliches am Sternenhimmel sehen kann. </i>


    <b>Rezension: </b>


    Die meisten Hobbyastronomen und Neueinsteiger wohnen in der Stadt. Wenn man Glück hat, ist die Stadt ein bisschen kleiner oder der Stadtrand näher, ansonsten ist der Sternhimmel eher hell als dunkel.


    Wie man trotzdem das Beste draus macht, verrät uns dieses Buch. Die Einführung in die Handhabung ist übersichtlich dargestellt, anhand einer Abbildung wird der Aufbau der Doppelseiten erklärt und ein Text erklärt dazu die Details und Besonderheiten. Ganz klein am Rande, aber es ist vorhanden, findet man auch den Hinweis, dass die Fotos im Buch nicht der Wahrnehmung mit dem Auge oder Teleskop entsprechen. Das wäre also von vorne herein geklärt.


    Danach folgt eine kleine Einführung, in dieser wird sowohl die Beobachtungssituation angesprochen als auch ein Überblick über die Objekte des Himmels gegeben. Sehr deutlich wird hier vom Autor auch erwähnt, wenn Objekte aus der Stadt nicht erfolgreich zu beobachten sind (wie z.B. Galaxien, diverse Nebel, Uranus, Neptun etc.).


    Dann geht es auch schon los: Pro Jahreszeit hat der Autor die schönsten Himmelsobjekte zu Touren zusammengefasst. Diese dauern ca. 15 – 30 Minuten und beschränken sich meist auf einen sehr kleinen Himmelsausschnitt. Die Himmelskarten sind alle auf Südblick ausgelegt, zeigen jedoch den gesamten Himmelsabschnitt von Horizont bis Zenit.
    Alle Himmelstouren, welche auch Deep-Sky-Objekte enthalten, bestehen mindestens aus 4 Seiten. Die erste Seite gibt die Himmelstour wieder, dort wird die Sichtbarkeit in den einzelnen Monaten der Jahreszeit beschrieben und es werden die einzelnen Schritte der Himmelstour erklärt. Zu den einzelnen Schritten gibt es auch immer Symbole, welches Instrument mindestens erforderlich ist (Auge, Fernglas oder Teleskop) und welchem Schwierigkeitsgrad das Objekt unterliegt. Zu jeder Tour gibt es dann auch noch einen „LandhimmelTipp“ - dort werden Objekte vorgestellt, die sehr lohnenswert sind, wo jedoch dunkler Himmel ein Muss ist. Falls man also doch mal die Stadt verlässt, hat man hier gleich Anhaltspunkte zur Beobachtung.


    Die zweite Seite zeigt die Sternkarte, welche, wie schon beschrieben, den Blick nach Süden zeigt. Es werden nur die hellsten Sterne dargestellt. Alle Sternbilder sind beschriftet; die einzelnen Schritte sind mit Nummern versehen eingetragen und Pfeile verbinden einzelne Schritte hilfreich. Die Pfeile sind meist so orientiert das man von markanten Objekten zum nächsten Schritt hoppsen kann.
    Ebenfalls in die Karte integriert ist eine ausgestreckte Hand, diese ist als Massstab gedacht.


    Auf den Seiten 3 und 4 werden nun die Sternbilder der Tour sowie die anvisierten Objekte näher vorgestellt. Es werden zumeist Basics angesprochen, wie z.B. Entfernung der Objekte, Entstehung, Mythologie (vor allem bei Sternbildern). Aber auch Besonderheiten und Hintergründe finden hier ihren Platz. Zu vielen Deep-Sky-Objekten gibt es auch Fotos, diese sind eher von mittlerer Grösse und werden durch kurze Bildunterschriften ergänzt.


    Die Texte sind sehr einfach geschrieben und absolut für Anfänger geeignet. Schwierige Fachwörter sucht man vergebens und lange Sätze mit Verschachtelungen sind eher die Ausnahme. Die Schrift ist gut lesbar und die Schriftgrösse ausreichend gross. Einziges Manko: die Jahreszeiten haben verschiedene Farben als Orientierung (Überschriften, Nummerierung etc.) - Sommer und Herbst sind gelb und rot und damit bei Rotlicht nicht mehr optimal zu lesen.


    Zu guter Letzt gibt es am Ende des Buches noch hilfreiche Tabellen: alle Sternbilder die aus Mitteleuropa heraus sichtbar sind, sowie Planetensichtbarkeiten, Sonnen- und Mondfinsternisse für die nächsten Jahre.


    <b>Fazit: </b>
    Stadtastronomen haben es nicht leicht – und doch zeigt einem das Buch, dass man auch als Stadtastronom seinem Hobby nachgehen kann. Es zeigt alle sehenswerten Objekte auf, welche unter den widrigen Bedingungen des Stadthimmels gesichtet werden können. Die Betonung liegt meinerseits bewusst auf „können“, denn am Hamburger Hafen oder in der Frankfurter City wird es vielleicht doch etwas schwieriger auch nur einen Bruchteil der Objekte zu finden. Dennoch gefällt mir das Konzept sehr gut. Vor allem für Einsteiger, die in der Stadt wohnen, noch nicht mobil sind und über kleinere bis mittlere Geräte verfügen, ist dieses Buch optimal. Die Sternkarten sind grossartig für erste Beobachtungen und man findet sich im Buch sehr leicht zurecht. Tiptop!

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