Hallo !
Anbei nun meine Zeichnungen aus der vorvergangenen Woche (02. auf den 03. März). Leider komme ich wegen verschiedener Umstände erst jetzt dazu, sie hier samt einem kurzen Beobachtungsbericht einzustellen.
Wie viele andere bestimmt auch war ich ziemlich grelle auf die erste Möglichkeit seit längerer Zeit, mal wieder visuell beobachten zu können. Neumond und klares Wetter kamen zusammen und ich nahm mir vor, mich sowohl visuell als auch fotografisch zu versuchen.
Die erste Nacht auf den 03. März war der visuellen Beobachtung vorbehalten. Ich ging also um 23:oo Uhr raus, der Dobson wurde aufgebaut und gewartet, bis die Laternen um unser Grundstück ausgingen und los gings.
Ich hatte mir dieses Mal nicht viele Objekte ausgesucht, aber ich wollte einige genauer unter die Lupe nehmen. Der Wind pfiff mir ziemlich um die Ohren, als ich zunächst ein Objekt betrachtete, welches ich mir schon länger mal vornehmen wollte: NGC 4631. Dazu ließ ich mir denn auch ausgiebig Zeit.
Bei 77x war das Objekt eine lang gezogene, diffuse Wolke, schmal, mit einer Verdickung am östlichen Ende. Nach Westen hin spitz zulaufend. Zunächst waren keine weiteren Strukturen erkennbar. Wahrscheinlich war meine Dunkeladaption noch nicht ausreichend. Eine weitere Vergrößerung brachte hier aber einen guten Effekt. Bei 166x erschien die Galaxie fast bildfüllend. Sie war scharf zum Weltall hin begrenzt. Einzelne Filamente reichten in den Raum. Dunkelstrukturen wurden nun sichtbar. Die Nachbargalaxie NGC4627 war als verwaschener Fleck knapp nördlich von NGC4631 sichtbar.
Hier nun die Zeichnung, für deren Rohskizze ich etwa 1 Stunde gebraucht habe.
Anschließend erfolgte ein kurzer Abcher zum Kugelsternhaufen M53. Der war schnell gefunden, bei 166x aufgelöst, aber mit nebeligem und kompaktem Zentrum.
Dann ging es weiter zu M64. Bei 332fach (2-fach Barlow) erschien die Galaxie als ein großer, etwas west-östlich elongierter, diffuser Halo um einen hellen, deutlich sichtbaren und scharf umrissenen Kern. Das "Blackeye" war deutlich nordöstlich vom Kern zu sehen, der dadurch an der Seite abgeschnitten wirkte, der Dunkelbereich zog sich in einem halbkreisförmigen Bogen in den Halo hinein. Der Halo verlief diffus ins Weltall hinein. Hier nun meine Zeichnung dazu:
Zum Schluss versuchte ich mich noch mal an einer Hickson Galaxiengruppe, und zwar der mit der Nummer 68, bestehend aus NGC 5353 (Komponente A) / 5353 (Komponente B) / 5350 (Komponente C) / 5355 (Komponente D) / 5358 (Komponente E). Habe sie für mich überraschend leicht gefunden. Die Komponenten A,B und C waren leicht zu erkennen, Komponente D bei genauerem Hinschauen, E aber nur bei indirektem Sehen, wobei ich sie nicht ständig halten konnte. A war nord-südlich elongiert, B runder, C war größer und diffus, D hingegen schwach, diffus und rundlich. Im Blickfeld war noch eine Kette von Sternen. Insgesamt ein sehr reizvoller Anblick. Auch hierzu noch eine Zeichnung:
Damit war dann auch Schluss. Mir war inzwischen gesäßkalt und ich musste am Morgen wieder raus. Also hieß es einpacken und ins Bett.
Soweit von mir. Kommentare sind jederzeit willkommen.
Bis denn
Hans