Beobachtungsbericht vom 17.12.2010:
Gerät:
12" GSO Dobson f/5
31mm Nagler (48fach)
13,4mm Speers Waler (112fach)
4mm HR Planetary (375fach)
Objekte:
M13
Jupiter
Mond
Beobachtungsdauer: Wetter- und seeingbedingt leider nur eine gute Stunde
Dank kurzfristig günstigem Wetter habe ich mich heute Abend dazu entschlossen, meinen Dobson auf den Balkon zu stellen um ein wenig zu spechteln.
Trotz des sehr hellen hochstehenden Mondes und des hellen Vorstadthimmels wollte ich erstmal dennoch versuchen, ob was Richtung Deep Sky möglich ist.
Trotz leider immernoch fehlendem Himmelsatlas aber dank google sky app auf dem Handy, konnte ich nach kurzem Suchen M13 als kleinen nebligen Fleck im 31mm Übersichtsokular ausmachen.
Ich wechselte dann auf 13,4mm, aber leider war das Objekt wegen zu hellem Himmel und nicht möglicher Augenadaption nicht in Einzelsterne aufzulösen. Lediglich nach längerem indirektem Beobachten konnte ich im Randbereich einzelne Sterne ausmachen.
Nach ca. 15 Minuten gab ich die Deep Sky Ziele auf und richtete mich zunächst Richtung Jupiter.
Im Übersichtsokular zeigte er sich mit den 4 Galileischen Monden mit einem kräftigen Nebelband im unteren Bereicht. Dann wechselte ich auf 13,4mm und konnte deutlich mehr Details aufmachen.
Ich zählte 2 kräftige Nebelbänder im Norden und Süden, umgeben von zeitweise "aufblitzenden" weiteren schwachen Bändern. Den GRF konnte ich leider nicht ausmachen.
Dann wechselte ich auf das 4mm Planetary, musste aber schnell feststellen, dass das Seeing für diese Vergrößerung nicht gut genug war. Lag wohl auch daran, dass ich über mehrere Hausdächer hinweg beobachten musste.
Ich konnte nur zeitweise das kräftigste Nebelband im unteren Bereich ausmachen. Also wechselte ich wieder auf 13,4mm und genoss den Anblick weitere 10 - 15 Minuten.
Wegen der zunehmenden Kälte wechselte ich vom Jupiter auf den Mond, um noch den ein oder anderen Blick zu erhaschen, bevor ich den ersten Zeh einbüßen müsste.
Im 13,4mm zeigte sich der Mond beinahe unangenehm hell, aber da die ersten Wolken aufzogen, wollte ich keine Zeit mit dem Rauskramen des Graufilters verschwenden und beobachtete einfach weiter.
Ich verbrachte einige Zeit bei den "Meeren" und nahm dann die Schattengrenze unter die Lupe. Hier zeigen sich Krater und Erhebungen mit prachtvollen Details, die mich dann dazu veranlassten, wieder auf das 4mm Planetary zu wechseln.
Im Vergleich zum 13,4mm zeigte sich die Mondoberfläche in einer angenehmeren Helligkeit. Nach einem schönen "Schwenk" über die Mondoberfläsche wendete ich mich wieder der deutlich kontrastreicheren Schattengrenze zu.
Hier verfolgte ich einen großen Krater, wärend er ziemlich schnell durch das Gesichtsfeld driftete. Nach mehrmaligem Nachschubsen verabschiedete ich mich dann vom Mond mit einem abschließenden Blick durch das Übersichtsokular, das ebenfalls einen prächtigen Anblick bot, den ich gute 5 Minuten auf mich wirken ließ.
Ich hätte gerne noch weiter gemacht, aber die nun deutlich zunehmende Bewölkung machte mir im Zusammenspiel mit bitterer Kälte einen saftigen Strich durch die Rechnung.
Alles im Allem war es zwar eine äussers kurze aber schöne Beobachtungsnacht, die ich jetzt mal als mein offizielles First Light bezeichnen möchte.
Als kleines Bonbon habe ich mit meiner (Achtung!) <u>Handykamera</u> ein paar Aufnahmen des Mondes durch alle Okulare gemacht, von denen ich die schönsten hier mal posten möchte.
Kann natürlich nicht mit professionellen Astroaufnahmen mithalten, aber für komplett unbearbeitete Bilder mit Handykamera durch´s Okular sind sie für mein Empfinden doch gar nicht so schlecht geworden.
Liebe Grüße und CS,
Mättes