Buchrezension "Intelligentes Leben im Universum"

  • Intelligentes Leben im Universum
    Was wir im Alltag über Physik lernen können


    Von Marcus Chown
    Deutscher Taschenbuch Verlag
    314 Seiten
    Preis: 14.90 €
    ISBN: 978-3-423-24802-0


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    © Deutscher Taschenbuch Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages


    <b>Klappentext: </b>


    <i> Alltagsphysik und Sternenstaub


    Warum wird der Mensch alt und der Kaffee kalt? Warum sieht man sich selbst, wenn man in den Spiegel guckt? Warum liefert die Glühbirne Licht? Wieso haben wir alle Eise im Blut, oder sollten es wenigstens haben, damit wir nicht anämisch sind? Und wieso macht unsere kleine Welt insgesamt einen so stabilen Eindruck, obwohl jedes lebende unbelebte Objekt in ihr zu 99,999999999999999 Prozent aus leerem Raum besteht? Und noch dazu das Verhalten all der einzelnen Teilchen aus denen wir und das Universum zusammengesetzt sind, überhaupt nicht vorhersehbar ist? So beschreibt das ja die Quantentheorie. Ohne Quantentheorie gäbe es auch keinen Laser, keinen Computer und keine iPods. Diese technischen Errungenschaften funktionieren dann doch wieder – mehr oder weniger – zuverlässig.
    Marcus Chown, einer der besten Science-Writer, sorgt mit Erzähltemperament und Sachkenntnis dafür, dass man mehr von der Welt versteht.</i>



    <b>Rezension: </b>


    Normalerweise erzählen uns Bücher etwas über Sachverhalte und schlagen dann über Beispiele den Bogen zur Anwendung im Alltag. Bei diesem Buch aber, funktioniert es genau umgekehrt.


    Der Autor erklärt anhand von Alltagsbeispielen, was diese uns über die Beschaffenheit und die Funktionsweise der Welt im Kleinen und im Grossen verraten. Einfach dadurch, dass die Welt so ist, wie sie ist und nicht anders.


    Eine sehr interessante Aufmachung und spannend zu sehen, was wirklich hinter den Dingen steckt. Der Text ist sehr einfach geschrieben und es werden wenige Fachworte verwendet. Dennoch muss man sagen ist der Anfang, wo es darum geht, was uns der Alltag über die Atome erzählt, nicht immer ganz einfach. Die Zusammenhänge sind teilweise schon etwas komplexer.


    Dies liegt vor allem an der reinen Textform des Buches. Es fehlen anschauliche Bilder und Grafiken, die die Zusammenhänge noch einmal visuell darstellen – diese sind viel einprägsamer und verständlicher als roher Text, bei dem man eine gehörige Portion Vorstellungskraft braucht (vor allem bei abstrakten Dingen wie Spins von Quantenteilchen wird es sehr schwierig).


    Zu vielen Erklärungen gibt es auch noch Kommentare, diese sind allerdings im Anhang untergebracht, so dass man – will man sie wirklich alle lesen – ständig blättern muss.
    Wo man so etwas unterbringt ist natürlich Geschmackssache, mir persönlich sind aber Fussnoten lieber, man muss nicht blättern und verliert nicht den Faden.


    Die Erklärungen sind sonst sehr verständlich, vor allem der kosmologische Teil. Der Autor folgt immer einem gut durchdachten Erzählstrang und jedes Kapitel steht eigentlich für sich. Manchmal sind die Aussagen des Autors vielleicht etwas zu reisserisch - z.B. beim Olberschen Paradoxon. Sich gegen 99% aller Astronomen zu stellen und deren Erklärungen als falsch darzustellen, um dann selber mit einer Theorie aufzuwarten, die nur eine andere, wenn auch grundlegendere Sichtweise ist...
    Nichtsdestotrotz ist die Theorie natürlich korrekt und nimmt viele Aspekte der heutigen Forschung in sich auf – eine solche Selbstdarstellung macht aber, glaube ich, jeden Hobbyastronomen misstrauisch.


    <b>Fazit: </b>
    Das Buch ist interessant geschrieben und die praktische Herleitung von Alltäglichem zu kosmischen Grundlagen ist faszinierend. Einzig die fehlenden Grafiken schmälern die Begeisterung für das Buch.

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