Habe die Ehre Herrschaften,
So, jetzt erstmal der Reihe nach, das wichtigste zuerst. Ein Dank an alle, die sich an dem Forum beteiligen, die Tipps sind von unschätzbarem Wert für den Schleifanfänger. Außerdem an Martin und Stahis für tolles Material und riesige Hilfsbereitschaft.
Zur mir, mein Name ist Eskender, und ich bearbeite gerade meinen ersten Spiegel, ein 8 Zoll / f5,6. Ich habe jetzt ca. 7 Stunden Polieren hinter mir und war hoch zufrieden mit dem Fortschritt während des Schleifens und der ersten Polierzeit.
Jetzt zu dem Problem. Ich konnte es leider nicht lassen und habe schon während des Auspolierens den Foucaulttester bemüht. Nach 3 Stunden Polieren (2h TOT / 1h MOT) habe ich das erste Mal mit dem Ronchigitter getestet und alle Linien waren schön gerade. Es war nur eine leichte Beugung der Linien nach innen am Rand interfokal zu beobachten. Der Linealtest war allerdings unauffällig, vielleicht lag es nur an der Qualität des Gitters und ich konnte die einzelnen Überlagerungen der Linien unterschiedlicher Helligkeit nicht richtig trennen.
Da der Rand aber immer noch deutlich weniger poliert war als die Mitte habe ich als nächstes 1h40min ausschließlich TOT poliert. Danach habe ich wieder einen Ronchitest gemacht und mir fiel auf, dass die Linien nun interfokal mittig nach Innen gebogen waren. Nun hab ich erstmals einen Foucaulttest gemacht und folgendes kam raus (Messer von rechts).
Meine Arbeitsweise war für TOT und MOT jeweils pendelnde W-Striche von 1/3 Überhang links zu 1/3 Überhang rechts mit 1/3 Strichlänge und ab und zu kreisende Bewegung dazwischen.
Die Pechhaut schien mir immer recht gut angepasst, manchmal ganz leichtes Quietschen in den ersten 5 Minuten, gleichmäßige Belegung mit Poliermittel/Wasser, keine Aquaplaning und keine Stocken. Allerdings gingen mir die Rillen meist nach ca. einer Stunde fast zu, so dass ich vor jedem Poliertag die Rillen wieder öffnen musste, gefolgt von Warmpressen, etc. Das Polierwerkzeug war demnach jedes Mal ein wenig anders bei jeder Session. Außerdem waren während der ersten Poliereinheiten die Rillen im Zentrum nicht wirklich breiter als aussen.
Eine letzte Sache fällt mir noch ein. Und zwar hat sich meine Holzunterlage, auf der der Spiegel mittig liegt durch die viele Feuchtigkeit über die gesamte Länge leicht verzogen. Die Ränder gingen leicht nach oben. Das ist mir leider erst nach der 1h40min Session aufgefallen. Ich habe jetzt zwei Holzleisten über die Breite festgeschraubt, um sie wieder Platt zu machen.
Das war jetzt leider viel Text, ich hoffe wenigstens es sind alle Informationen enthalten.
Nun zu den Fragen:
1) Interpretier ich das Bild richtig, und der Krümmungsradius der Mitte ist zu kurz, während der Krümmungsradius des Randes zu lang ist?
2) Wie könnte es dazu gekommen sein?
3) Was würde Abhilfe schaffen?
4) Dem Lasertest nach ist der Spiegel immer noch nicht auspoliert, ich sehe immer noch den Hauch eines Reflexes am ganzen Spiegel. Dazu noch eine Frage, ist es normal, das der Reflex stark ist wenn der Strahl normal zur Oberfläche fällt. Sprich ist nur der 45 Gradwinkel aussagekräftig? Und muss ich „von hinten“ auf den Laser gucken oder von der Seite?
Es war jetzt ein bisschen viel Text. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen, da ich ein wenig ratlos bin wie ich weiter verfahren soll. Als Dank gibt’s auch ein Tipp wie man Pech wieder aus der Kleidung bekommt.
Eskender<center></center><center></center>