Was ist das für ein Fleckstreifen

  • Hallo!
    Am 16.04.2010 hab ich den Saturn aufgenommen und bei der Nachbearbeitung
    diesen dunklen Fleck mit dem schmalen Band entdeckt.
    Was ist das? Ein Schmutz auf der Linse oder Chip? Und zufällig auf einem Wolkenband?




    Aufgenommen mit: Phillips SPC 920N am 150/2250 Coude-Refraktor der Sternwarte im Planetarium Halle
    Summenbild aus 3000 Einzelbildern mit Giotto gestackt.
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    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo Steffen,


    die Kamera kenne ich nicht. Aber das tut jetzt nichts zur Sache.
    Ich habe arge Zweifel daran, dass es sich um eine reale Struktur handelt. Wenn es ein Fehler oder Staub auf dem Chip ist, sollte sich das anhand des Videos leicht klären lassen. Dann müsste der Fehler an einer festen Stelle auf dem Chip bleiben und sich nicht mit dem Planeten mitbewegen.
    Das Bild könnte etwas mehr Belichtung vertragen.


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    nun, nach genauem hinschauen, habe ich es gesehen. Es gibt einen dunklen Fleck im Video, der sich nicht von der Stelle bewegt.
    Werde wohl die Optik (bzw. den Chip) "putzen"[8D].


    Für Tipps zur Vermeidung von diesen Artefakten wäre ich dankbar. (Hab noch nicht so die Erfahrung mit Fotografie und Nachbearbeitung)


    Viele Grüße
    Steffen

  • Wichtig ist erst mal gutes Ausgangsmaterial. Die Bildrate auf 10 Bilder pro Sekunde begrenzen, sonst werden die Einzelbilder zu stark komprimiert. Dann sollte die Belichtung so eingestellt werden, dass die Helligkeit etwas knapper ist, als im endgültigen Bild.
    Die effektive Brennweite sollte bei gutem Seeing auf etwa f/25 eingestellt werden.
    Bei der Nachbearbeitung sollten nur scharfe Bilder verwendet werden. Die Verwendungsrate liegt je nach Seeing zwischen 5% und 80% des Ausgangsmaterials. Mehr als 200 Bilder zu stacken, reduziert das Rauschen nur noch wenig, macht das Summenbild aber oft unscharf.


    Bei dem vorhanden Bild würde ich das Histogramm noch etwas strecken und am Gammawert drehen. Dadurch wird der Hintergrund dunkler und der Planet heller.
    Bei der Schärfung vorsichtig vorgehen und akzeptieren, das aus schlechtem Ausgangsmaterial machmal nicht so viel rauszuholen ist, wie man es gerne hätte.

  • Moin Steffen,


    isso wie Heinz schon gesagt hat.
    Ich mache Planetenvideos mit Webcam zusammen mit meinem Teamfreund
    Klaus, schon wegen der Arbeitsteilung[;)].
    Wir hatten das auch schon. Erfolg hatten wir mit einer kautschuk-artigen Lösung, die man vom chip wieder abzieht. Wenn dann noch was
    ist, nochmal machen!
    Ich geh' mal davon aus, daß Du einen 1 1/4 Zoll Steckadapter in die
    webcam geschraubt hast und hoffe, daß das Teil ein Filtergewinde hat.
    Wir lassen dann einen IR/UV Filter als Staubschutz dauernd drauf.
    Ich weiß nicht, wie das Gummiprodukt heißt, das von der Menge her
    20 Jahre reicht, wenn Du willst, frag ich nach und schreibs Dir
    morgen als PN mail über den Astrotreff.


    staubfreie Grüße
    Burkhard

  • Hallo Steffen,


    bei meiner Webcam sitzt ein Klarglas direkt über dem Chip und daher bekomme ich einige Partikel nicht weg. In Registax kann man aber Hellfeldbilder (Flats) mit verarbeiten und damit bekommt man die Artefakte gut weg.


    Gruß, Anke

  • Hi zusammen,


    Staubpartikel von einem Chip entfernen geht sehr gut mit Scotch tape- ähnliches Produkt wie Tesaband.


    Das Tape von Scotch schaut im Vergleich zu Tesa etwas milchig aus. Einen schmalen Streifen in passender Breite zugeschnitten zu einem U formen, auf die Chipfläche (oder das Glas davor) auflegen und sanft mit einem Q-Tip flächig aufstreichen.


    Dann an einem Ende des hochstehenden Streifens anziehen und damit den Streifen langsam wieder abziehen. Es bleiben von dem Scotch Tape keine Klebereste zurück- aber lose auf dem Chip aufliegende Partikel bleiben am Tape kleben.


    Ist wohl die gleiche Vorgehensweise wie mit dem gummiartigen Zeugs das Burkhard beschreibt- nur das man es fast in jedem Schreibwarenladen bekommt.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Heinz,


    siehste, ich habe den typischen Anfängertick: viel hilft viel. Nämlich, ich hatte die Bildrate auf 60 Bilder/sek hochgedreht. Ich kam gar nicht auf die Idee wenig zu nehmen, ausserdem dachte ich möglichst viele Bilder zum stacken zu verwenden wäre besser.
    Aber bei mehr Belichtung wurden diese Streifen richtig penetrant deshalb hatte ich mich zurückgehalten.
    Zur Reinigung des Chips werde ich wohl auf das Scotch-Tape zurückgreifen, kann aber erst am Samstag über das Ergebnis berichten.


    Übrigens hatte ich den Videostream vorher schon mal mit Registax bearbeitet, das Ergebnis war aber unbefriedigend, deshalb hab ich es mal mit Giotto versucht. Fand ich im Ergebnis besser.


    Vielen Dank erstmal
    Steffen

  • Hallo Steffen,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich kam gar nicht auf die Idee wenig zu nehmen, ausserdem dachte ich möglichst viele Bilder zum stacken zu verwenden wäre besser.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Viele Frames sind immer besser, um das Rauschen und die Tiefe zu erhöhen. Eben so viele, wie die Qualität des Seeings zugelassen hat. Um eine halbwegs sinnvolle Schärfung durchführen zu können, halte ich bei mäßigen Bedingungen am Saturn 600-1200 von 5000 Frames für optimal, der Gewinn beim Rauschen ist zu 200 deutlich spürbar.


    Viele Grüße & CS,
    Oliver

  • Hallo nochmal,


    ich habe einen zweiten Videostream bearbeitet, vom gleichen Gerät, nur etwa 7min früher entstanden. Saturn steht hier an etwas anderer Stelle und der Fleck ist weg.
    Ich habe einige Eurer Tipps beim Bearbeiten angewendet.
    Die 400 besten Bilder verwendet, wenig geschärft. Mit verringerter Bildrate werde ich am Freitag experimentiere.
    Beim Histogramm strecken und Gamma drehen werde ich wohl noch weiter üben. Den Dreh mit den Streifen wegzaubern habe ich immer noch nicht raus.



    Vielen Dank
    Steffen

  • Hallo Oliver, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Viele Frames sind immer besser, um das Rauschen und die Tiefe zu erhöhen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Steffens Aussage bezog sich auf die FPS und nicht auf die Anzahl zu stackender Bilder. Bei einer ToUCam wird bei 60 FPS sicher nichts Brauchbares rauskommen. Da reicht die Belichtungszeit gar nicht, um ein halbwegs ausbelichtetes Bild ohne Nachverstärkung zu bekommen, zumindest nicht bei einem zur Auflösung der Kamera passenden Öffnungsverhältnis.
    Die Anzahl der zu stackenden Bilder hängt stark von jeweiligen Ausgangsmaterial ab. Bei verrauschtem, aber scharfen Einzelbildern bringt eine grosse Anzahl Einzelbilder sicher etwas. Ich würde auch immer dazu raten, mit der Anzahl zu experimentieren und die unterschiedlichen Summenbilder in einem verlustfreien Format vor der Weiterverabeitung zu speichern.


    Gruss Heinz

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